Im letzten Teil haben wir endlich den Schwarzwald erreicht. Heute geht es um den Bahnhof, der ziemlich genau 109 Jahre lang Endpunkt der württembergischen Schwarzwaldbahn war. Doch bevor ich loslege, hier noch die Links zu den vorherigen Teilen 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8 und 9 dieser Serie.
Außerdem möchte ich gern auf die Beiträge von Ludger Kenning und Detlev Hagemann hinweisen
Ja, was nun? Wieso schreibe ich, daß Calw 109 Jahre lang der Endpunkt der Schwarzwaldbahn war?
Am 20.6.1872 wurde der Abschnitt Weil der Stadt – Nagold der Schwarzwaldbahn eröffnet. Doch bereits am 1.6.1874 wurden die Abschnitte Pforzheim – Calw und Nagold – Horb eröffnet. Schon damals wurde das Teilstück Calw – Nagold der Nagoldbahn zugeschlagen, so daß Calw zum Endpunkt der Schwarzwaldbahn wurde. Fast genau 109 Jahre später, zum Fahrplanwechsel am 28.5.1983, endete der Personenverkehr zwischen Weil der Stadt und Calw, sowie der Gesamtverkehr zwischen Althengstett und Calw.
Bevor ich hier meine Bilder in zeitlicher Reihenfolge zeige, möchte ich noch auf den Beitrag unseres
“Philosophen“ Carsten hinweisen.
Meine ältesten Aufnahmen vom Bahnhof Calw entstanden am 26.6.1976, als die Gesellschaft zur Erhaltung von Schienenfahrzeugen (GES) Sonderfahrten zwischen Weil der Stadt und Calw veranstaltete.
Kurz nach meiner Ankunft mit dem Dampf-Sonderzug aus Weil der Stadt traf 211 215 (vermutlich mit N 6115 Pforzheim – Hochdorf) ein. Leider hat der Film bei diesem Bild einen Entwicklungsfehler, den ich dank heutiger Bildbearbeitung wenigstens ein bißchen kaschieren konnte:
In den kläglichen Resten des einstigen Bw sonnte sich der Tunneluntersuchungswagen 711 001:
Angesichts der Wagenreihung vermute ich, daß es sich hier um E 2101 (Karlsruhe – Horb mit Kurswagen aus Dortmund) handelt, mit dem 211 362 in Calw einfährt:
Nach der Abfahrt des Eilzuges rangierte der Dampfzug in Gleis 4 mit Lok 16 H.L.B. (AEG 4230/1928):
Was ist das für ein Signal, das ich hier von hinten fotografierte?
„Versehentlich“ bekam ich auch das imposante Empfangsgebäude auf’s Bild:
1989 war das Ende des alten Bahnhofes absehbar. Am 14.2.1989 hielt 211 070 noch nicht am neuen stadtnahen Haltepunkt:
Am 27.2.1989 hielten 928 230 + 628 230 an Bahnsteig 1:
Der Nachschuß auf 628 230 zeigt im Hintergrund das Stellwerk 2:
628 254 schob am 14.3.1989 seinen Steuerwagen nach Pforzheim. Links ist Stellwerk 1 zu sehen mit seiner kuriosen Treppe: Unten geht man durch eine Tür in das Gebäude, auf halber Höhe wieder ins Freie und oben wieder hinein! Das liegt daran, daß das Gebäude (mit Baujahr 1889 das älteste erhaltene württembergische Stellwerk) ursprünglich ohne Verkleidung auf Stelzen stand:
Stellwerk 2 am Südkopf des Calwer Bahnhofes mit 211 242 an demselben Tag:
... und mit 628 267:
Die Hebelbank auf Stellwerk 2:
Blick vom Stellwerk 2 auf das Bahnhofsareal mit dem aus Horb einfahrenden 928 253:
Am 4.4.1989 war 360 510 auf Gleis 3 abgestellt. Von hier fuhren bis 1983 die Züge der Schwarzwaldbahn ab:
Eine Woche später hing mit 211 079 eine rote Lok vor der Übergabe:
„Kein Trinkwasser“ gab es hier auch:
Kurz vor der Schließung des alten Bahnhofes veranstaltete der Eisenbahnclub Adler aus Stuttgart eine Sonderfahrt (über Mühlacker – Pforzheim) mit 23 105 nach Calw am 25.5.1989:
Danach kehrte hier Tristesse ein. Am 26.3.1990 rauschten 628 + 928 260 durch den alten Bahnhof, um erst am nördlich gelegenen neuen Haltepunkt anzuhalten:
Zum Schluß noch ein Dampflokbild: Am 7.1.1996 zog 01 519 einen Sonderzug am längst funktionslosen Stellwerk 2 vorbei:
Das war’s eigentlich. Der nun folgende Abschnitt nach Nagold wurde bereits 1874 der Nagoldbahn zugeschlagen, der Abschnitt bis Horb blieb zu KWStE-Zeiten namenlos.
Diese Abschnitte möchte ich Euch nächstes Jahr vorstellen.
Bis dahin grüßt Euch
Stefan
3-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:10:08:15:48:18.