Auch heute sind wir wieder auf der KBS 131 unterwegs, und uch dieses Mal habe ich aus persönlicher Neigung einen übermäßig hohen SP32-Anteil unter die Bilder gemischt. Kantig, bullig, lang wie unsere Zwo-Achtzehner – die Papageien haben es mir einfach angetan…
SU42 535 mit dem „Poloniny“ nach Gdynia (grob geschätzte Fahrzeit 72 Stunden…) im herrlichsten Abendlicht bei der (haltlosen) Einfahrt in den Bahnhof Dugie. Manchmal habe selbst ich Glück mit dem Licht, denn kaum zehn Sekunden (und das ist nicht übertrieben) später war die Sonne weg!
Auf der anderen Seite sah der Himmel sehr freundlich aus. Die Region ist für ihre oft abrupten Witterungswechsel bekannt und gefürchtet, kann so ein aufziehendes Gewitter doch mitten auf einem Berg schnell gefährlich werden…
(beide Bilder 13.8.09)
Nur wenige Meter weiter stand ich bereits drei Tage zuvor, als SU42 538 mit dem „Bieszczady“ nach Katowice rollte.
Übrigens gab es früher (früher? vor fünf Jahren noch!) auch SU45 auf dieser Strecke zu sehen, deren „steife“ Drehgestelle sorgten aber in den engen Kurven für Probleme. Die SU42 sind noch nicht lange in dieser Region zu Hause – vor fünf Jahren waren buchmäßig noch über 25 SP32 in Jaslo beheimatet.
SP32 073 vor dem weitwinkligen Panorama von Dlugie (10.8.09)
Einen Tag später gab es auch SU42 521 hier zu sehen, dieses Mal durch das Teleobjektiv, wodurch auch die herrlichen Telegraphenmasten besser ins Bild kommen.
Wie so oft gab es auch andere Möglichkeiten, die Akkus leer zu bekommen, wenn der Zug noch auf sich warten lässt.
Im Abschnitt Dlugie - Nowosielce reihen sich die Fotostellen nun im 100-Meter-Abstand. Vor diesem Bild konnte auch die diesjährige Pflaumenernte direkt vom Baum gekostet werden (Gut… aber Vorsicht, Würmer!)
Auch dieses Bild von SU42 522 entstand an gleicher Stelle in Nowosielce.
Ein schlichter Betonklotz ist der Bahnhof Nowosielce. Viel mehr als einen tschechoslowakischen Soldatenfriedhof von 1944 und die täglichen Zugkreuzungen gibt es hier eigentlich auch nicht zu sehen. SP32 201 am 24.8.09
Zwei Schrankenwärterbuden gibt es an diesem BÜ in Pisarowce, wobei die ältere der Hütten leider mittlerweile sehr zugewachsen ist. Wieder ist die hübsche SP32 073 unterwegs, im Hintergrund deuten sich die Berge von Sanok an. (10.8.09)
SP32 203 mit dem farbenfrohen „Wislok“ ebenfalls am 10.8 in Pisarowce.
Eine geschlossene Wartehalle bietet Sanok Miasto. Dafür ist der Haltepunkt aber noch besetzt. Bezeichnend für Gegenwart und Zukunft der Strecke ist wohl, dass der letzte westwärts fahrende Personenzug (Osobowe) des Tages hier bereits um 15.26 Uhr abfährt… SP32 201 am 24.8.09
Ein kleiner Abstecher in die Stadt:
In der Fußgängerzone sitzt er, der Schwejk, und lächelt die Touristen an, während sein Leutnant sich sicher wieder im Bordell herumtreibt…
Zu sehen gibt es auch das größte Freilichtmuseum des Landes, in dem die Kultur und Architektur der ehemaligen Bevölkerungsgruppen des Bieszczady-Gebirges gezeigt wird.
Die Kirche etwa, so zeigten Fotos, war in den 1970ern nur noch eine Ruine und wurde hier neu und prächtig wieder aufgebaut. Die Glocke des Gotteshauses wurde 1939 vergraben, um eine Beschlagnahmung durch die Wehrmacht und eine Einschmelzung zu Kriegszwecken zu verhindern – sie wurde erst im Jahr 2006 wieder geborgen!
Der „Hauptbahnhof“ Sanok mit SP32 204. Hatten wir das nicht irgendwie schon letzte Woche in diesem Theater…? (.8.8.09)
Prächtig ist das in Wahrheit auch gar nicht so schiefe Empfangsgebäude von Nowy Zagorz. Hilfslok SU42 538 zieht den ersten Zug des Tages mit + 70 zum Zielbahnhof, da der „kleine Rumäne“ (Nummer 201), wie die SP32 manchmal auch genannt wird, unterwegs keine Lust mehr hatte… (9.8.09)
Die nasse Durchfahrt der SP32 203 mit dem Wislok durch den Bahnhof ist eigentlich nur wegen des altösterreichischen Wasserkrans zeigenswert. (13.8.09)
Geschafft! SP32 073 und Denkmallok TKt48 124 im Bahnhof Zagorz. Das Betriebswerk gilt als das kleinste des Landes. Leider wurde der historische Lokschuppen, der auch als ältester des Landes galt, in den 80er Jahren eingerissen. Des Weiteren gab es in der nördlichen Bahnhofsausfahrt auch einen (nie völlig vollendeten) Rundlokschuppen aus Kriegszeiten, der allerdings auch bereits Eingerissen wurde. Zu besten Zeiten waren in Zagorz laut Infos eines ehemaligen Lokführers 250 Leute in den Betriebswerken eingestellt, und man hatte über 35 eigene Maschinen…
Zum Bw Zagorz sei auch noch auf meinen Beitrag im HiFo verwiesen:
[
www.drehscheibe-foren.de]
Soviel für heute. Nächstes Mal geht es mit dem Schmugglerzug auf die Fahrt zur Grenze…
Grüße vom Schwejk
"Flüsse, Berge, Wälder - Europa endlos"
Inhaltsverzeichnis meiner Reiseberichte und Modellbauprojekte in den DSO-Foren [
www.drehscheibe-foren.de]