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04 - Historisches Forum
Bilder, Dokumente, Berichte und Fragen zur Vergangenheit der Eisenbahn und des öffentlichen Nahverkehrs - Bilder vom aktuellen Betriebsgeschehen bitte nur im Zusammenhang mit historischen Entwicklungen veröffentlichen. Das Einstellen von Fotos ist jederzeit willkommen. Die Qualität der Bilder sollte jedoch in einem vernünftigen Verhältnis zur gezeigten Situation stehen.
Dies ist KEIN Museumsbahnforum! Bilder, Meldungen und Fragen zu aktuellen Sonderfahrten bitte in die entsprechenden Foren stellen.
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Moin,
Die folgende Geschichte begann vor eineinhalb Wochen an der östlichen Ausfahrt des Bahnhofs Nowy Zagorz an der polnischen Kursbuchstrecke 131 ganz im südosten des Landes im Biescadengebirge (ältere Bezeichnung auch: Waldkarpaten). Ich saß in Erwartung des Nachmittagszuges nach Hirow (Ukraine), der vom Rumänendiesel SP32 203 geführt werden sollte (Anmerkung: Von den SP32 findet man kaum noch zehn fahrbereite Exemplare im Land), gegenüber des Stellwerkes im Gras, als ein älterer Herr kam und sich erkundigte, ob auch alles in Ordnung sei, oder ob ich vielleicht etwas wie einen Hitzeschlag bekommen hätte. (Offenbar sitzen dort nicht so häufig Leute herum…) Nachdem mein Vorhaben schnell erklärt war, gab sich der Herr freudig als ehemaliger Lokführer zu erkennen, lief in sein Haus, keine 20 Meter entfernt, um ein paar alte Bilder zu holen und mir diese zu zeigen.
Da waren tolle Sachen dabei: Original 52er (Ty2) vor schönsten Bergpanoramen in den Bieskaden und auch einige der mir so lieben SP32 und ST43. Er lud mich auch in sein Haus ein und zeigte weitere Aufnahmen, die an der Wand hingen; auch wollte er unbedingt, dass ich zum Kaffee bleibe, nur sollte mein Zug auf der Strecke nach Lupkow in 20 Minuten abfahren. Diese Strecke ist nur im Sommer an Wochenenden geöffnet (vielleicht dieses Jahr zum letzten Mal), die Mitfahrt wollte ich natürlich nicht verpassen (Nebenbei: Ich hatte Glück und die am Morgen krepierte SP32 201 hing vor dem Wagen!). Also wurde ich zwar gehen gelassen, mit der „Bedingung“ aber, am Abend wieder zu kommen.
Mein Lokführer – sein Name ist Eugen Jaworsh – erzählte mir also den Abend lang von seinen Erinnerungen, von rumänischen Dieseln, Habsburger Uraltdampfern und im Unwetter fortgerissenen Brücken. Zum Schluss schenkte er mir gar drei Aufnahmen aus seiner kleinen Sammlung, von denen ich eine nun hier zeigen möchte. Es handelt sich um Ty2-397 (eventuell aber 997) im Jahre 1976 im Betriebswerk Zagorz. 250 Leute haben dort früher mal gearbeitet, erzählte er – Heute findet man im Betriebswerk, das als kleinstes des Landes gilt, selten mehr als drei Maschinen, wobei die Strecken herum mit wenigen Zugpaaren am Tag (genau genommen: Ukraine-Strecke: 2; Lupkow-Strecke 2, wie beschrieben nur im Sommer am WE und nach Jaslo 7 plus 3-Sommerschnellzüge) bedient werden, die zudem meist leer durch die Gegend fahren. Wie lange noch?
Doch nun zum Foto:
Für Freunde des Details auch in größtmöglicher Auflösung:
Auch an einem der folgenden Abende war ich nochmals eingeladen (bei selbstgemachten Pieroggen (Teigtaschen) und Suppe) und zeigte mich mit einer Schachte Pralinen für die Dame des Hauses und einem Bier symbolisch dankbar. Auch werde ich dem Herren meine gemachten SP32-Aufnahmen schicken. Von dieser Bauart konnte er ebenso schwärmen wie ich als Fuzzi…
Beste Grüße und nochmals ein Danke für Eure Mithilfe an der vorgestrigen Wagenfrage wünscht der Schwejk
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2009:08:18:16:38:37.
Die folgende Geschichte begann vor eineinhalb Wochen an der östlichen Ausfahrt des Bahnhofs Nowy Zagorz an der polnischen Kursbuchstrecke 131 ganz im südosten des Landes im Biescadengebirge (ältere Bezeichnung auch: Waldkarpaten). Ich saß in Erwartung des Nachmittagszuges nach Hirow (Ukraine), der vom Rumänendiesel SP32 203 geführt werden sollte (Anmerkung: Von den SP32 findet man kaum noch zehn fahrbereite Exemplare im Land), gegenüber des Stellwerkes im Gras, als ein älterer Herr kam und sich erkundigte, ob auch alles in Ordnung sei, oder ob ich vielleicht etwas wie einen Hitzeschlag bekommen hätte. (Offenbar sitzen dort nicht so häufig Leute herum…) Nachdem mein Vorhaben schnell erklärt war, gab sich der Herr freudig als ehemaliger Lokführer zu erkennen, lief in sein Haus, keine 20 Meter entfernt, um ein paar alte Bilder zu holen und mir diese zu zeigen.
Da waren tolle Sachen dabei: Original 52er (Ty2) vor schönsten Bergpanoramen in den Bieskaden und auch einige der mir so lieben SP32 und ST43. Er lud mich auch in sein Haus ein und zeigte weitere Aufnahmen, die an der Wand hingen; auch wollte er unbedingt, dass ich zum Kaffee bleibe, nur sollte mein Zug auf der Strecke nach Lupkow in 20 Minuten abfahren. Diese Strecke ist nur im Sommer an Wochenenden geöffnet (vielleicht dieses Jahr zum letzten Mal), die Mitfahrt wollte ich natürlich nicht verpassen (Nebenbei: Ich hatte Glück und die am Morgen krepierte SP32 201 hing vor dem Wagen!). Also wurde ich zwar gehen gelassen, mit der „Bedingung“ aber, am Abend wieder zu kommen.
Mein Lokführer – sein Name ist Eugen Jaworsh – erzählte mir also den Abend lang von seinen Erinnerungen, von rumänischen Dieseln, Habsburger Uraltdampfern und im Unwetter fortgerissenen Brücken. Zum Schluss schenkte er mir gar drei Aufnahmen aus seiner kleinen Sammlung, von denen ich eine nun hier zeigen möchte. Es handelt sich um Ty2-397 (eventuell aber 997) im Jahre 1976 im Betriebswerk Zagorz. 250 Leute haben dort früher mal gearbeitet, erzählte er – Heute findet man im Betriebswerk, das als kleinstes des Landes gilt, selten mehr als drei Maschinen, wobei die Strecken herum mit wenigen Zugpaaren am Tag (genau genommen: Ukraine-Strecke: 2; Lupkow-Strecke 2, wie beschrieben nur im Sommer am WE und nach Jaslo 7 plus 3-Sommerschnellzüge) bedient werden, die zudem meist leer durch die Gegend fahren. Wie lange noch?
Doch nun zum Foto:
Für Freunde des Details auch in größtmöglicher Auflösung:
Auch an einem der folgenden Abende war ich nochmals eingeladen (bei selbstgemachten Pieroggen (Teigtaschen) und Suppe) und zeigte mich mit einer Schachte Pralinen für die Dame des Hauses und einem Bier symbolisch dankbar. Auch werde ich dem Herren meine gemachten SP32-Aufnahmen schicken. Von dieser Bauart konnte er ebenso schwärmen wie ich als Fuzzi…
Beste Grüße und nochmals ein Danke für Eure Mithilfe an der vorgestrigen Wagenfrage wünscht der Schwejk
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2009:08:18:16:38:37.
Eine schöne Geschichte, zeigt sie doch, wie herzlich Menschen miteinander umgehen können, wenn sie erstmal Gemeinsamkeiten entdecken. Halte dir diese Freundschaft, das ist was wertvolles, besonders über Ländergrenzen oder Kontinente hinweg! Und danke fürs Zeigen dieses Fotos.
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2009:08:18:17:10:58.
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2009:08:18:17:10:58.