Hallo liebe Leser,
An dieser Stelle erst einmal einen schönen Dank für die netten Kommentare zum ersten Teil über den Ausflug nach Wolgograd.
Nachdem unser erster Tag in Wolgograd gut überstanden und mein "KT8D5-Traum" endlich erfüllt war, stand uns der zweite Tag bevor. Wie immer heißt es das Netz zu erkunden und dann die Strecken abzulaufen um Fotos zu schießen.
Vom Hotel liefen wir durch Seitenstraßen um zur ersten Straßenbahnstrecke zu gelangen. In diesen Straßen hätte irgendwo die Strecke unseren Weg kreuzen sollen, doch es sah irgendwie garnicht danach aus. Holzhütten und Sandwege...und hier soll die Bahn fahren?
Die Wochen vor der Reise hat man das Netz zwar schon ausführlichst über Satelitenkarten und andere Fotoseiten erkundet und auch da sahen wir zuvor schon viele Bilder über solche Streckenführungen, doch so richtig konnte man sich das einfach nicht nicht vorstellen.
Doch dann...tatsächlich...inmitten einer "Dorfidylle" kreuzte ein T6B5 die Straße. Wir waren doch richtig. So konnten wir den Sonnenstand gleich nutzen, um Türseitenbilder zu machen.
Was nützen einem Zweitürige T3SU, wenn man von der türlosen Seite fotografiert?
An der Kreuzung wo wir auf die Strecke trafen haben wir dann mit der Fotosession des Tages begonnen. Doch schon jetzt waren es schon über 30 Grad und man sehte sich schonwieder nach Schatten. Wenn man schoneinmal da ist, dann muss man seinem Hobby auch nachgehen.
Nicht lange dauerte es bis es schepperte und dann kam kurz darauf in der Ferne ein Tatra um die Kurve gequietscht.
Aufgrund der Gleislage sprang das Gespann fröhlich auf die Kameras zu...wären nur nicht diese Matrixanzeigen...
T3SU-Doppeltraktion 2643+2644 vor der Haltestelle Marschala Zhukova.
Etwas weiter dann der nächste Planzug...endlich noch mit alter Anzeige, die sogar aus einem Rollband besteht.
T3SU-Doppeltraktion 2697+2698 nach der Haltestelle Marschala Zhukova.
Doch neben dem KT8D5 und auch den zweitürigen T3SU hatten wir noch etwas im Auge.
Es waren die 20 T6B5, welche eigentlich nur auf der Linie 2 verkehren. Hin und wieder verirrte sich einer auf die Linien 10 und 12.
Das war dann auch unser Glück...schließlich sahen wir schon frühs einen Wagen davon die Straße kreuzen.
Nun folgte noch ein zweiter Wagen...im typisch tiefen Dröhnen schwankte der T6B5 2847 auf die Haltestelle Dvinskaya zu.
Doch die Sonne reichte mittlerweile und so fuhren wir die restliche Strecke bis zur Endhaltestelle ab.
Die Streckenäste ziehen sich ziemlich lange dahin...
T3SU-Doppeltraktion 2623+2633 an der Wendeschleife Zhilgorodok.
Das Sonnenlicht war schon ziemlich hart...so richtig angenehme Bilder sind es wohl nichtmehr.
So tranken wir wie so oft etwas kühles Kvass und warteten auf einen T6B5 um in die Stadt zurückzufahren.
Die Fahrt bis zum Detskiy Centr zieht sich...so kam es auch, dass man zwischendurch ins Land der Träume verschwunden ist.
Nach der Fahrt suchten wir in der Schleifenanlage am Detskiy Centr eine Fotostelle. Diese Schleife ist ziemlich zentral gelegen.
T3SU 2571 in der Wendeschleife Detskiy Centr.
Naja...ganz überzeugend war es nicht. Doch nicht weiter schlimm...denn wir warteten auf die Linie 4 um mit dieser auf den südlichen Ast zur Schuhfabrik zu gelangen. Zwischendurch dann ein kleiner Zwischenstopp. Eine Stelle sah für Türseitenfotos ganz praktisch aus.
T3SU 2495 kurz nach der Haltestelle Kozhgalantereynaya Fabrika.
Nachdem der Lärm des Tatrawagens wieder abgeklungen ist konnte man sich etwas entspannen.
Hier in dieser ruhigen Ecken geschieht den ganzen Tag wohl nichts anderes...Ruhe links und Ruhe rechts.
Hin und wieder ein streunender Hund...ab und an ein klappernder Lada.
Doch dieses ruhige Fleckchen wird dann wieder zum Leben erweckt. Richtig...die nächste Bahn schepperte an.
T3SU 2634 nach der Haltestelle Kozhgalantereynaya Fabrika.
In einem kleinen Produkti-Lädchen kauften wir Getränke und suchten
dann die Bahn wieder auf um den Streckenast weiter nach Süden abzufahren.
Zwischendurch wieder ein kleiner Stopp an einer möglichen Türseitenfotostelle.
Irgendwann dann erreichten wir den südlichsten Punkt des Stadtnetzes.
Bis hier fuhren wir auch mit einem der exotisch wirkenden (mod.) T3SU-VZSM.
Einige Wagen erhielten vor einigen Jahren neuen Fronten...was den Wagen etwas entstellt.
Doch irgendwie hat es auch einen gewissen Charakter.
T3SU-VZSM 2606 in der Wendeschleife Obuvnaya Fabrika.
Schon hier sprach uns die Bahnangestellte der Wendeschleifenbude an...Sie fragte nur, ob wir die deutschen Straßenbahnfotografen sind.
Die russischen Wörter dazu versteht man ja ziemlich schnell...und das schmunzeln Ihrerseits machte uns klar, dass es sich rumgesprochen hat.
An dieser Stelle des Straßenbahn-Stadtnetzes beginnt eines der drei Einzelnetze des O-Busses. Genauer gesagt besteht das Obusnetz aus einem Stadtnetz und zwei abgeschotteten Einzellinien ohne jeglicher Verbindung untereinander. Die Obuslinie 18 liegt in der Nähe der Straßenbahn.
Die Fahrt auf der O-Buslinie 18 führt in den Stadtbezirk Saschi Chekalina.
An der dort südlichen Endhaltestelle Topolevaya verlässt der ZIU-9 6009 gerade den Schleifenbereich.
Man war hier am südlichen Ende des vom Zentrum elektrisch erreichbaren Wolgograder Gebietes.
Doch wir wollten noch weiter nach Süden. Das Stadtgebiet von Wolgograd zieht sich sehr in die Länge.
Etwa 18 Kilometer von hier gibt es den Bezirk Krasnoarmeysk. Dort findet sich jeweils eine abgeschottete Straßenbahnstrecke und eine O-Buslinie...wie die bereits genannte Obus-Linie 18 sind beide Systemstrecken in Krasnoarmeysk auch ohne jegliche Verbindung zum Wolgograder Netz der Straßenbahn und des O-Busses.
Laufen kam nicht in Frage...so blieben nur die Marschrutkis. Das sind Kleintaxis die auf bestimmten Linien fahren.
Für die Einheimischen sind die Linienangaben sicher bekannt, doch zuvor war darüber nichts herauszubekommen.
Also konnten wir es nur versuchen ein Marschrutki anzuhalten und zu fragen ob es zur Straßenbahn in Krasnoarmeysk fährt.
Schließlich klappte es und der Fahrer hat uns in sein Kleintaxi gewunken. Auch hier merkte man die Verwunderung über uns Deutschen.
So oft scheint das wohl nicht vorzukommen, jedoch spürte man die Freude des Fahrers.
Er bog ab und setze uns direkt an der Straßenbahn heraus.
Nun waren wir dort wo wir hinwollten. Dieser südliche Bezirk mit seinem Plattenbaugebiet besitz je eine Straßenbahn und eine O-Busstrecke.
Beide Strecken führen zu 80% parallel aus dem Gebiet nach Südosten heraus. Dort gibt es Industrie und somit zahlreiche Arbeitsplätze.
Mit der Straßenbahnlinie 11 fuhren wir zum südlichen Endpunkt AOOT "Kaustik".
Hier waren wir nun etwa 41 Kilometer von unserem Hotel und dem Zentrum von Wolgograd entfernt. In der Wärme war es aber eine ganz lustige Tour bis dahin.
T3SU 3011 in der Wendeschleife AOOT "Kaustik".
Nebenan fand sich auch die gleichnamige O-Bus Wendeschleife, an dieser der ZIU-9 3277 auf seine Abfahrt wartet.
Mit diesem Obus fuhren wir auch zurück ins Stadtgebiet vom Bezirk Krasnoarmeysk. Hier wollten wir uns auch noch etwas anderes ansehen.
Am Ufer der Wolga und etwas unterhalb des Wolga-Don-Kanales steht die größte russische Leninstatue.
Warum gerade an dieser Stelle ist uns bis jetzt ein Rätsel geblieben.
Hier konnte man sich neben einem kühlen Bierchen auch an der Wolga etwas abkühlen.
Nach einer Pause suchten wir dann wieder die Straßenbahn in Krasnoarmeysk auf, denn dort sollten auch ein paar Fotos her.
T3SU 3005 an der Haltestelle Bulv.Engelsa.
T3SU 3002 vor der Endhaltestelle Sudoverf.
Auch auf der abgelegenen Südstrecke in Krasnoarmeysk gibt es die unrümpfigen T3SU-VZSM.
Hier der Wagen 3025 in der Wendeschleife Sudoverf.
Damit haben wir auch das Tagesprogramm für den Dienstag beendet.
Schließlich müssten wir uns ja noch irgendwie zurück nach Wolgograd durchkämpfen.
Das gelang irgendwann mit einem Bus, der uns wieder an das Stadtnetz brachte, über das wir zurück ins Zentrum gelangten.
Es ist schon erstaunlich wie lang sich diese Stadt in die Länge zieht und dass man da keine durchgehende Verbindungen eingerichtet hat.
Die einzelnen und nicht verbundenen Teilstrecken der Straßenbahn und O-Bus hefen da nur bedingt.
Darüber haben wir in einer Kneipe noch länger diskutiert...solang bis der Tag sich dem Ende neigte.
Die Biere lagen im Kühlfach des Hotels und der kleine "Absacker" zum Schluss wartete auch noch auf den Verzehr.
Schließlich begann der Mittwoch...es war zugleich bewölkt aber nichtweiter kühler.
Eine hohe Luftfeuchtigkeit und die fehlende Sonne machten die Fotografie nicht gerade angenehmer.
Doch das störte uns nicht weiter an der Streckenerkundung.
T6B5 2847 nach der Haltestelle Kubanskaya.
Blick in eine Nebenstraße...
T6B5 2834 und 2847 in der Wendeschleife Schkola Nr.36.
Von dort fuhren wir zum Detskiy Centr um zur Schnellstraßenbahn an der Pionerskaya zu kommen.
Eine Station weiter befindet sich der heutige Endpunkt der Schnellbahn durch Wolgograd.
Ab November werden hier meist nurnoch die T3SU-Doppeltraktionen wenden. Die LVS-2009 werden dann die verlängerte Tunnelstrecke bedienen, welche keine Wendeschleife besitzt. Doch noch trifft man die Neufahrzeuge wie den 5842 an der Endhaltestelle Pl.Chekistov an.
In der Schleifenanlage befindet sich eine Weiche, die in einer Kurve einen Berg hinaufführt und über eine Spitzkehre an einer Verladerampe endet.
Diese Verladerampe macht es möglich vom Schnellstraßenbahnnetz und der dort angeschlossenen Strecke der Linie 13 die Straßenbahnwagen aus dem Depo 5 auf das Stadtnetz umzusetzen, denn dort befindet sich auch die Hauptwerkstatt VETA.
Hier Blick auf die Verladegleise und der Spitzkehre am Pl.Chekistov.
Das Gegenstück der Verladeanlage am Stadtnetz haben wir uns für Nachmittag vorgenommen.
Mit der Schnellstraßenbahn fuhren wir von dort aus nach Norden. Eine wirklich geile Fahrt, tlw. durch den Untergrund und sowjetischen Metrostationen.
Doch dazu mehr im nächsten Teil.
Nach zwanzig Minuten erreichten wir die Haltestelle Mamaev Kurgan.
Zeit für etwas Kultur...hier kann man viel über die Geschichte und der Schlacht um Stalingrad erleben.
Eine große Mutter-Heimatstatue trohnt auf einem Hügel über die Stadt.
Davor zeigt sich auch der TrolZa-62052 4594.
Etwas weiter Bergwärts...
Eine Gedenkstätte mit der ewigen Flamme...
Diese Anlage ist recht groß und sehenswert. Hierhin verlaufen sich auch einige Touristen.
Am Fuße des Mamaj-Hügels kehrten wir in eine Gastwirtschaft ein, da das Wetter nicht so optimal gewesen ist.
Doch im Laufe der Zeit riss der Himmel auf und die Sonne zeigte sich wie zuvor.
LVS-2009 5840 kurz vor der Haltestelle Mamaev Kurgan.
Nach einigen Bildern fuhren wir die Schnellstrecke wieder nach Süden zurück.
Vorbei an der Verladerampe, die wir am Vormittag schon gesehen haben.
Nun wollten wir den Verladeweg vom Schnellnetz zum Stadtnetz erkunden.
So recht lang ist die Strecke nicht und nach 15 Minuten standen wir an der Gegenrampe.
Diese befindet sich an der Wendeschleife Kim, an die auch die Hauptwerkstatt grenzt.
Blick auf die Verladerampe und der Wendeschleife Kim im Hintergrund.
Unweit dessen steht der Tieflader, der für den Transport der Rampen genutzt wird.
Es scheint, dass auch dieser einige Zeit nicht genutzt wurde.
Im ganzen war diese Ecke und die Rampe schon interessant. Dennoch wäre eine Gleisverbindung zwischen beiden Rampen wohl doch etwas praktischer.
Der Nachmittag verging und zu dieser Zeit und dem Sonnenstand sollte das Gleisdreieck an der Lipeckaya-Straße besser im Licht stehen.
Hier konnten noch zahlreiche Fotos geschossen werden.
Nebenbei entstand auch noch dieses Video:
Ein Bild dieser Stelle zeigt den T3SU 2738 am Gleisdreieck an der Ul.Lipeckaya.
Hier zweigt auch die Strecke in die Innenstadt ab, welche neben der Eisenbahnstrecke entlangführt.
Diesen Abschnitt sah ich bereits im Landeanflug vom Flugzeug aus.
Im jeweiligen Video an Stelle 2:09 unterhalb des roten Bereichs am Triebwerk.
An dieser Strecke wären Nachmittags auch Türseitenaufnahmen möglich gewesen...insofern die Sonne durchgehalten hätte.
Doch auch ohne Sonnenlicht hat es eine gewisse Ausstrahlung.
T3SU 2600 neben der Bahnstrecke, vor der Haltestelle Postovskaya.
Hier beendeten wir auch den Fototeil für diesen Tag.
Der Abend endete wieder im Zentrum und einer Gaststätte.
Anbei noch ein Bild, das mangels Stativ etwas verrauscht ist.
An dieser Stelle möchte ich den zweiten Teil unserer Tour nach Wolgograd beenden.
Ich hoffe, dass dieser Teil genau so gefällt wie der erste.
Weiteres folgt im nächsten Beitrag...dann auch wieder mit dem eigentlichen Grund der Reise :-)))
Hier gehts zum ersten Teil:
[
www.drehscheibe-foren.de]
Mit freundlichen Grüßen,
Daniel
EDIT: Linknachtrag zum Teil 1
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2011:08:13:13:52:11.