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Hallenser T4D, Bilder aus dem Jahr 1992

geschrieben von: paul71

Datum: 24.01.10 14:30

Gestern Leipzig, heute nun Halle...

http://www.abload.de/img/1049-1992-07-24-y9ty.jpg
Tw 1049 an der Spitze eines Großzuges, am 24.07.1992 kurz vor dem erreichen der Endhaltestelle Beesen

http://www.abload.de/img/1064-1992-06-28-3yoy.jpg
Tw 1064 an der Spitze einer T4D-Trakion, am 28.06.1992 am Rennbahnkreuz

http://www.abload.de/img/1074-1992-06-28-ry5l.jpg
Tw 1074 an der Spitze eines Großzuges auf dem Betriebshof Merseburg, am 28.06.1992

MfG aus P
paul71

http://www.abload.de/img/logo-leer5ttdugo.jpg



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2010:01:25:21:07:38.

eine Frage dazu

geschrieben von: Sachsen Paule

Datum: 24.01.10 20:36

Wie waren eigentlich die Seitlichen Linienschilder da angebracht? In Dresden waren die ja an zwei Haken hängend angebracht.

Gibt es davon vielleict auch ein Bild?

--------------------------------------------------------------------------------------------
-Von den Bergen bis an die See, mit der Lok aus Halle P-
Verfasser leider unbekannt

http://foto.arcor-online.net/palb/alben/43/3826543/1024_3132313665663032.jpg

Interessant ist auf dem ersten Bild ..

geschrieben von: 6091

Datum: 24.01.10 20:51

Hallo,

.. die Verwendung von zwei unterschiedlichen Stromabnehmern. Der vordere trägt einen Scherenstromabnehmer, der hintere einen Einholmstromabnehmer. Hatte das irgendwelche Gründe, warum die Havag eine Verwendung von zwei unterschiedlichen Stromabnehmern auf den Tatra-Fahrzeugen beabsichtigte?

Vielen Dank für eventuelle Antworten,

Ihr wisst wer ich bin ;-)

Re: eine Frage dazu

geschrieben von: Malte65

Datum: 24.01.10 21:17

Sachsen Paule schrieb:
-------------------------------------------------------
> Wie waren eigentlich die Seitlichen Linienschilder
> da angebracht? In Dresden waren die ja an zwei
> Haken hängend angebracht.
>
> Gibt es davon vielleict auch ein Bild?

In Halle hatte man die Seitenschilder in einem Plastekasten gesteckt,
der am Fenster vor der Mitteltür angebracht war. Er konnte durch einen Vierkant geschlossen werden.
Die Schilder waren, ähnlich wie bei einem Kalender aus Papier zusammengefasst,
das jeweilige Blatt blätterte der Fahrer wie bei einem Kalender um.

Außen waren die Linie, die Endstellen und wichtigsten zwischenhalte der Route,
innen alle Haltestellen der Linie, die Liniennummer sowie ein Netzplan. Ein Bild hab ich leider nicht.


Zu der frage der unterschiedlichen Stromabnehmer,
meines Wissens hatte das keine Bedeutung.
die ersteren wagen bekamen die Schere, später wurde der Einholm im eigenen Lande entwickelt, der dann zur Verfügung stand.

Dazu wissen andere vielleicht genaueres.

Malte



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2010:01:24:21:18:34.

Re: eine Frage dazu

geschrieben von: Fahrnau_Tunnel

Datum: 24.01.10 22:33

Die "Kalender"-Linienschilder bei den Tatras wurden 1983 eingeführt (auch bei den frontseitigen Liniennummern) und ersetzten die bis dahin auch üblichen Einhängeschilder, die bei schwankenden Fahrten immer so schön gegen die Scheibe klatschten....
Nach meiner Erinnerung bestanden die "Kästen" nur aus einer Plexiglasscheibe, die oben noch eine Leiste (Holz ?) mit dem erwähnten Vierkantriegel hatten und wurden in den Rahmen eines der Schiebefenster eingesetzt bzw. geklemmt, so dass dieses Fenster dann auch auch nicht mehr geöffnet werden konnte. Bei den nur leichtmodernisierten bzw. hauptuntersuchten T4D/B4D wurden nach der Wende Klappfenster eingebaut, so dass die "Kalender" dann in richtige Blechboxen kamen (wie es sie aber vorher auch schon bei den Bussen gab) - dann waren es m.W. sogar 2 Stück pro Wagen (?).

Re: eine Frage dazu

geschrieben von: Malte65

Datum: 24.01.10 22:45

Fahrnau_Tunnel schrieb:
-------------------------------------------------------
> Die "Kalender"-Linienschilder bei den Tatras
> wurden 1983 eingeführt (auch bei den frontseitigen
> Liniennummern) und ersetzten die bis dahin auch
> üblichen Einhängeschilder, die bei schwankenden
> Fahrten immer so schön gegen die Scheibe
> klatschten....
> Nach meiner Erinnerung bestanden die "Kästen" nur
> aus einer Plexiglasscheibe,
Ja, die waren aus Plexiglas.

> die oben noch eine > Leiste (Holz ?)
Ja, aus Holz

> mit dem erwähnten Vierkantriegel hatten und wurden in den Rahmen eines der
> Schiebefenster eingesetzt bzw. geklemmt, so dass
> dieses Fenster dann auch auch nicht mehr geöffnet
> werden konnte. Bei den nur leichtmodernisierten
> bzw. hauptuntersuchten T4D/B4D wurden nach der
> Wende Klappfenster eingebaut, so dass die
> "Kalender" dann in richtige Blechboxen kamen (wie
> es sie aber vorher auch schon bei den Bussen gab)
> - dann waren es m.W. sogar 2 Stück pro Wagen (?).

An zwei Stück pro Wagen kann ich mich nicht errinnern?

Es gab glaube zwei verschiedene "Kalender-Ausführungen, sowohl für das Front-Linienschild, als auch für das Seiten-Schild.

Eine Ausführung vom Betriebshof Freiimfelder Straße,
Alle Linien außer der 5 und 15.

Der Betriebshof Ammendorf und sicher auch Merseburg der Linien 4, 5, 10, 15.
Natürlich auch noch Sonderanzeigen wie Dienstfahrt/Nicht Einsteigen u.w.

Re: Interessant ist auf dem ersten Bild ..

geschrieben von: Flitzer

Datum: 25.01.10 20:05

Hallo,

sehr schöne Bilder aus vergangenen Zeiten. Vielen Dank für die Präsentation.

Bild 1: 1049/1048/181
Bild 2: 1064/1003; Tw 1064 wirbt noch für das Neue Theater. Dies war die erste Werbung an einem Tatra-Wagen in Halle, angebracht im Jahre 1988. Kurz darauf folgten Tw 1081 (Centrum Warenhaus) und Bw 179 (Staatliche Versicherungen der DDR). Daher fuhren diese Wagen zusammen im Großzugverband.
Bild 3: 1074/1073/150; Bw 150 ist der Beiwagen aus dem Großwendezug (1030/150/1031) und verkehrte bereits zu dieser Zeit dauernd im ER-Großzug.


6091 schrieb:
-------------------------------------------------------
> Hallo,
>
> .. die Verwendung von zwei unterschiedlichen
> Stromabnehmern. Der vordere trägt einen
> Scherenstromabnehmer, der hintere einen
> Einholmstromabnehmer. Hatte das irgendwelche
> Gründe, warum die Havag eine Verwendung von zwei
> unterschiedlichen Stromabnehmern auf den
> Tatra-Fahrzeugen beabsichtigte?
>
> Vielen Dank für eventuelle Antworten,

Da die Scherenstromabnehmer (vor allem der tschechischen Bauart) in Halle sehr störanfällig waren, entwickelten die Verkehrsbetriebe Halle einen neuen Stromabnehmertyp (vgl. Link), den Einholmstromabnehmer.
Vergleicht man die Lage der Schleifleisten des Scherenstromabnehmers und des Einholmstromabnehemers an der Fahrleitung in Bezug zur Fahrzeuglänge, so liegt die Schleifleiste des Einholmstromabnehmers m.W. hinter der des Scherenstromabnehmers.
Da die Weichen über zwei Oberleitungskontakte (die im Abstand der Schleifleisten zwischen erstem und zweitem Tw montiert waren) angesteuert wurden, konnten in einem Zugverband nur Wagen mit gleichem Stromabnehmertyp fahren. Ansonsten bestand die Gefahr, dass der 2. Tw die Weiche unter dem 1. Tw stellte.
Kurz nach der politischen Wende und den damit größeren technischen Möglichkeiten wurde auch die Weichenansteuerung umgebaut und die Oberleitungskontakte waren entbehrlich. Somit konnten die Wagen mit unterschiedlichen Stromabnehmertypen freizügig gekuppelt werden.

MfG Flitzer

Re: Interessant ist auf dem ersten Bild ..

geschrieben von: 1418

Datum: 26.01.10 08:35

Hallo,
Zitat:
Da die Weichen über zwei Oberleitungskontakte (die im Abstand der Schleifleisten zwischen erstem und zweitem Tw montiert waren) angesteuert wurden, konnten in einem Zugverband nur Wagen mit gleichem Stromabnehmertyp fahren.
Also eine Weichensteuerung über 2 exakt im Abstand der Stromabnehmer angeordnete Fahrdrahtkontakte wäre mir neu.
Ich kenne nur die Bauarten mit 1 Kontakt (z.B. Leipzig) und 3 Kontakten (z.B. Dresden, hier Betrieb mit 2 angelegten Stromabnehmern wie Halle). Dabei waren die Kontakte in der Reihenfolge 1. Stellkontakt (SK), 2. Ausschaltkontakt (AK) und 3. Einschaltkontakt (EK) angeordnet, jeweils etwa im Abstand von etwa 10 Meter zueinander. Die Schaltreihenfolge war:
1. Stromabnehmer (SA) Wagen 1 befährt SK und stellt die Weiche (bei Bedarf)
2. SA 1 befährt AK und schaltet damit SK ab (Weiche nicht mehr elektrisch stellbar)
3. SA 2 befährt den wirkungslosen SK
4. SA 1 befährt EK und schaltet damit SK wieder wirksam.
5.+6. SA 2 befährt AK und EK (ohne Funktion/Sinn für diesen Zug), nun ist der SK für den nächsten Zug wieder wirksam.
Hier ein Beispielbild aus Dresden:
http://img69.imageshack.us/img69/3672/sw598134dd222832bea02t.jpg
Zitat:
Kurz nach der politischen Wende und den damit größeren technischen Möglichkeiten wurde auch die Weichenansteuerung umgebaut und die Oberleitungskontakte waren entbehrlich. Somit konnten die Wagen mit unterschiedlichen Stromabnehmertypen freizügig gekuppelt werden.
In Halle/S. wurde weit vor der Wende eine induktive Weichensteuerung genutzt, die gänzlich ohne Oberleitungskontakte auskam. Der Sender dafür befand sich vor der Tür 1, wie man auf diesem Bild vom Frühsommer 1988 erkennt (auch wenn das der "besondere" Wende-Großzug ist - das hatten alle Wagen):
http://img20.imageshack.us/img20/568/hal1031sw33819bea12tt.jpg
Ein Stromabnehmer (im Abstand von 4-6 Meter zur Zugspitze) war für die Steuerung der Signalanlagen von eingleisigen Strecken (und ggf. Ampeln??) notwendig. Aus diesem Grund erhielten sowohl die ZT4D 901 und 902 als auch die ersten beiden MGT6D einen zweiten Stromabnehmer, der zwar stets am Draht war, aber für die Stromversorgung des Wagens ohne Bedeutung war.
ZT4D 902, Frühsommer 1988
http://img63.imageshack.us/img63/2955/hal902sw33755bea12t.jpg
MDT6D 500, Januar 1993
http://img199.imageshack.us/img199/2569/nc49450931hal500bea02t.jpg
Der Umbau auf stromabnehmerunabhängige Systeme (Signalanlagen) erfolgte Mitte der 90er Jahre, noch vor Serienlieferung der MGT6D 601ff, welche auch nur noch einen (fast) mittigen Stromabnehmer hatten. Die 4 erwähnten ZR-Wagen (901/900, 902, 500, 501) wurden ebenfalls auf 1 Stromabnehmer umgerüstet.
MfG 1418



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2010:01:26:08:43:17.

Stromabnehmer Halle - Zwei Korrekturen

geschrieben von: bolusch

Datum: 26.01.10 16:07

1. Die Einholmstromabnehmer wurden nicht wegen mangelnder Qualität der tschechischen Stromabnehmer entwickelt, sondern ganz einfach deshalb, weil Hennigsdorf die Produktion der ESS eingestellt hatte und die Triebwagen durch den Aussenhandel bei CKD aus Kostengruenden ohne Stromabnehmer bestellt worden waren. Dies konnte erst mit der Bestellung neuer Typen (KT4Dt,T6B2) korrigiert werden. Die Einholmstromabnehmer wurden in Halle entwickelt, dort auch Prototyp und Nullserie (50 Stueck) gebaut. Mehrere hundert EHS wurden dann gemeinsam durch VB Halle (Wippe), Magdeburger VB (Drehteile)und Berliner VB (Endmontage in der Lehrwerkstatt) gebaut.

2. Die induktive Weichensteuereung der VBH hatte wirklich zwei passive Fahrleitungskontakte. Der in Fahrtrichtung erste aktivierte die ansonsten funktionslose Steuerung, der zweite schaltete sie wieder aus. Der Abstand zwischen beiden war zuerst geringfügig größer als der Abstand beider Stromabnehmer. Bei Weichen die mit Heck-an-Heck-Traktionen befahren werden sollten, wurde der Abstand entsprechend vergrößert (zuerst nur in Merseburg, später auch vereinzelt im Stadtgebiet Halle. Der Einsatz unterschiedlicher Stromabnehmertypen bei der Zugzusammenstellung hat in Halle nie eine Rolle gespielt.

Gruß

BLS

Re: eine Frage dazu

geschrieben von: Jens

Datum: 20.07.15 20:53

Hallo,

Zitat:
An zwei Stück pro Wagen kann ich mich nicht errinnern?

Doch. Ich glaube das hatten nur ganz Wenige. Der zeite Kasten befand sich auf der Nichttürseite. Dort war es das erste Fenster. Die Kästen waren aber immer leer.

MfG
Jens