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[BO/GE] Frage zu Weiche an GE-Buer Rathaus

geschrieben von: Mahns

Datum: 09.11.09 21:33

Auf dem Straßenbahnteilstück "Rathausplatz" in Gelsenkirchen-Buer, also zwischen Finanzamt GE-Nord und Buer-Rathaus, lag früher eine besondere Weiche, die ich laienhaft mal "Vorweiche" nennen möchte, weil man sich weit vor der Abbiegestelle entscheiden musste: links oder rechts:

http://img404.imageshack.us/img404/7088/weiche.jpg

Sie hatte eine sehr nützliche Funktion inne: Auf dem genannten Teilstück gab es Platz für etwa drei hintereinander stehende Fahrzeuge, und jedes Fahrzeug konnte sich separat für eine Fahrtrichtung (links -> SL 301, rechts -> SL 302) einordnen.
Das hatte den Vorteil, dass bei einer "Grünphase" für die Straßenbahn alle wartenden Fahrzeuge nacheinander abbiegen konnten, und zwar in die vorher gewählte Richtung (links oder rechts), ohne dass mit einer Zeitverzögerung noch einmal die Weiche gestellt werden musste.
Nun die Frage: Wann ist diese Weiche ausgebaut worden, und vor allem: Warum? Sie hat m. W. den Straßenbahnverkehr, insbesondere bei Schalke-Spielen, wesentlich zügiger abgewickelt. Täusche ich mich, dass sie noch Anfang des Jahrtausends ihren Dienst verrichtet hat? Heute jedenfalls ist diese Weiche definitiv nicht mehr zu sehen.



6-mal bearbeitet. Zuletzt am 2009:11:11:09:33:31.

Re: [BO/GE] Frage zu Weiche an GE-Buer Rathaus

geschrieben von: pro_ceed

Datum: 09.11.09 23:13

sowas in der art haben wir in essen auch.an der haltestelle helenenstr aus richtung kronenberg kommend.

schöne grüße aus essen

Strabfahrer in Essen

Re: [BO/GE] Frage zu Weiche an GE-Buer Rathaus

geschrieben von: M.K.

Datum: 09.11.09 23:46

Die Weiche am Rathaus von Gelsenkirchen-Buer ist vor wenigen Jahren ausgewechselt wurden, als die Bogestra nach und nach alle Gleise auf dieser Kreuzung erneuerte. Dabei verschwand auch eine solche Konstruktion auf der Goldbergstraße, an der Abfahrthaltestelle der Linie 302.

Vor der Fußball-Weltmeisterschaft 1974 war die Kreuzung umfassend umgebaut worden, dabei hatte man auch zusätzliche Fahrmöglichkeiten für die Bogestra und die damals noch dort mit Straßenbahnen verkehrende Vestische geschaffen. Von Gelsenkirchen kommend konnten die Wagen geradeaus sowie nach links und rechts fahren, ebenso von Recklinghausen kommend; beides galt auch in umgekehrter Richtung. Auf der Kreuzung war es lediglich nicht möglich, von Norden kommend Richtung Gelsenkirchen-Horst und umgekehrt zu fahren.

Nachdem 1980 die Strecke der Vestischen nach Recklinghausen und 1984 schließlich auch der zuletzt von der Bogestra befahrene Streckenabschnitt nach Buer-Nord stillgelegt war, wurden alle nicht mehr befahrenen Gleise ausgebaut; die beiden Weichenkonstruktionen selbst blieben hingegen vorerst liegen, wenn auch gar nicht mehr funktionsfähig wie auf der Goldbergstraße oder nur noch zum Links- und Rechtsabbiegen nutzbar wie auf dem von den Linie 301 und 302 gemeinsam befahrenen Abschnitt. M.K.

Re: [BO/GE] Frage zu Weiche an GE-Buer Rathaus

geschrieben von: Mahns

Datum: 10.11.09 09:18

Hallo M.K.,

vielen Dank für Deine Ausführungen. Ja, als Jungspund habe ich 1973 fasziniert daneben gestanden, als das gewaltige Kreuz gebaut wurde. Es soll seinerzeit die größte Straßenbahnkreuzung Deutschlands, Europas oder gar der Welt gewesen sein ... irgendeine galaktische Überzeichnung fand die Lokalpresse weiland dafür.

Der Rückbau des Kreuzes fand übrigens nicht unmittelbar nach Einstellung des Vestischen Straßenbahnbetriebes 1980 bzw. nach der Bogestra-Weiternutzung bis 1984 statt, sondern erst viel später, womöglich sogar erst in den 90ern.

Aber mich würde interessieren, wann genau die oben beschriebene Weiche ersetzt wurde und warum, denn die Vorzüge dieser Lösung waren allenthalben zu besichtigen bei Schalke-Spielen, wenn sich 301er- und 302er-Fahrzeuge auf der erwähnten Weiche vor der Kreuzung mischten (was bei 10 Minuten-Takten im Grunde ständig vorkommt) und in einer Grünphase alle Fahrzeuge gleichzeitig nach links und nach rechts durchfahren konnten.

Etwas off topic: Aus dem Rathaus habe ich erfahren, dass im Rahmen des Umbaus des Busbahnhofs erwogen wird, die Kehranlage Goldbergplatz wieder auf zwei zu erweitern, so wie sie zu Vestischen Zeiten Bestand hatte.



6-mal bearbeitet. Zuletzt am 2009:11:10:10:21:24.

Re: [BO/GE] Frage zu Weiche an GE-Buer Rathaus

geschrieben von: JoHei

Datum: 10.11.09 11:30

Hallo miteinander !

Ich kenne mich bei euch in der Gegend ja nicht so richtig gut aus, aber könnte auf meinem Bild der Umbau der angesprochenen Kreuzung im Jahr 1974 zu sehen sein ?

IMG_0607.jpg

Viele Grüße

Re: [BO/GE] Frage zu Weiche an GE-Buer Rathaus

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 10.11.09 12:05

Und Mülheim hatte bis zum Umbau am Rathaus dort in FR Styrum auch so eine Weiche.


Gruß

Eric

Re: [BO/GE] Frage zu Weiche an GE-Buer Rathaus

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 10.11.09 13:05

Das ist genau richtig und das ist die besagte Kreuzung in der Bauphase. Die vorderen Gleise wurden von der Vestischen befahren.

Re: [BO/GE] Frage zu Weiche an GE-Buer Rathaus

geschrieben von: Mahns

Datum: 10.11.09 13:38

JoHei schrieb:
-------------------------------------------------------
> Hallo miteinander !
>
> Ich kenne mich bei euch in der Gegend ja nicht so
> richtig gut aus, aber könnte auf meinem Bild der
> Umbau der angesprochenen Kreuzung im Jahr 1974 zu
> sehen sein ?
>
>
>
> Viele Grüße

Hallo JoHei,

ohne Frage, das ist die besagte Kreuzung. Danke für das Zeigen des Fotos.

Links hinter der "Käseglocke" ist das Finanzamt Gelsenkirchen-Nord zu sehen, im Hintergrund links ist das Polizeipräsidium Gelsenkirchen zu sehen. Nicht im Bild ist das Rathaus Buer, es wäre ganz links zu sehen.

Hast Du das Foto selber erstellt? Hast Du noch mehr Fotos von dieser Stelle?

Herzliche Grüße!

Re: [BO/GE] Frage zu Weiche an GE-Buer Rathaus

geschrieben von: kevk22

Datum: 10.11.09 18:31

Diese art von Weiche gibt es nur an wenigen (nutzlosen) stellen! Zum Beispiel an der Kreuzung Wattenscehider Straße in Bochum. Ihre tätigkeit ist eher unbrauchbar da die Weiche aus Richtung Gelsenkirchen kommend (302) nur die 302 Richtung Bochum Innenstadt führt und die andere direkt an der Haltestelle Wattenscheider Straße Richtung Bochum Innenstadt bzw. sie würde (wenn sie es regelmäßig tun würde) den verkehr Richtung Gelsenkrichen führen. Ob in Fahrtrichtung Höntrop/Gelsenkirchen eine ligt weiß ich nicht!
Nach meiner errinerung zufolge lag solch eine Weiche auch auf der Wittener Straße ecke Freilandstraße jedoch ist sie wegen der einstellung der Strecke bereits ausgebaut.
Ich denke das solch ein typ weiche bei Fahrern unbeliebt ist da man besonders aufpassen musste (vorher) dass man die Richtige Richtung wählt!!!

Re: [BO/GE] Frage zu Weiche an GE-Buer Rathaus

geschrieben von: 425 121-1

Datum: 10.11.09 19:11

Solche "Vorsortierweichen" gibt es auch jeweils in Karlsruhe und Mannheim. In Karlsruhe kurz vor der Haltestelle Ebertstraße, wo die Bahnen sortiert werden für den Albtalbahnhof und für geradeaus weiter. In Mannheim ist es kurz nach der Haltestelle Planetarium, wo für die Richtungen Neuostheim und MA-Rangierbahnhof vorsortiert wird.

Re: [BO/GE] Das schreibt Wiki zur Weichentype

geschrieben von: lemtry

Datum: 10.11.09 19:14

Das findet man bei Wiki zur Weichenart, wobei diese Bauform zwei Gründe hat. Da die Herstellung dieser Weichen, aber auch was kosten, werden diese an den Stellen wo man Sie nicht unbedingt mehr brauch auch entfernt.

Zitat:
Vorgezogene Zungenvorrichtung

Speziell bei Straßenbahnen können Weichen auch im Bereich von befahrenen Straßen oder engen Kurven liegen. Um die Störanfälligkeit zu minimieren, werden diese häufig mittels kurzer Gleisverschlingungen von solch einer ungünstigen Stelle einige Meter weiter weg gelegt. Diese Bauart ist auch bekannt unter dem Begriff vorgezogene Zungenvorrichtung.

Vorsortierweiche

Bei einer nur bei Straßenbahnen eingesetzten Vorsortierweiche wird die Gleisverschlingung soweit verlängert, dass sie beispielsweise über die komplette Länge einer Haltestelle reicht, und mehrere Züge in sie einfahren können. Dies ermöglicht es den Straßenbahnen bei der Einfahrt in die Haltestelle langsam zu fahren, um die Weichenstellung genau zu kontrollieren. Die Ausfahrt aus der Haltestelle kann nun schneller erfolgen, da auch beim dichten Aufeinanderfolgen von mehreren Zügen keine Weiche mehr gestellt werden muss. Auch nach der Einführung von fahrstromunabhängigen Weichenstellvorichtungen und unter dem Zug verriegelten Weichen entlasten derartige Vorsortierweichen die Fahrpersonale, die ihre Aufmerksamkeit besser auf das Verkehrsgeschehen richten können.
Quelle: [de.wikipedia.org]

Grüße

Re: [BO/GE] Das schreibt Wiki zur Weichentype

geschrieben von: M.K.

Datum: 11.11.09 00:04

Der Omnibusbahnhof in Buer soll tatsächlich umgebaut werden, und zwar soll er etwa so werden wie der in Recklinghausen mit einem großen Dach und Halteplätzen für die Busse drumherum. In der Mitte soll die Endhaltestelle der Linie 302 sein. Die Gleise werden dann etwas näher zum heutigen Busbahnhof liegen. Auch die Haltestelle der Linie 301 wird dereinst umgebaut, dabei soll der Gleiswechsel etwas weiter Richtung Horst verlegt werden. Beides wird aber wohl noch etwas dauern.

Zu dem schönen Foto von den Bauarbeiten an der Rathauskreuzung 1973: Nahe an der "Käseglocke" führte damals die eingleisige Umleitungsstrecke der Linie 1 vorbei. Man erkennt die Fahrleitungsmasten. Auch die Vestische hatte eine solche Umleitungsstrecke ganz am Rand der Kreuzung, aber auf der anderen Seite, etwa dort, wo der Fotograf stand. Davon findet sich ein Foto in dem Buch zum hundertjährigen Bestehen der Vestischen mit einem Vierachser. Die Linie 2 endete während der Bauarbeiten am Polizeipräsidium, ohne Gleisverbindung zu Linie 1. M.K.

Re: [BO/GE] Frage zu Weiche an GE-Buer Rathaus

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 11.11.09 08:21

Falsch, es erleichtert das vorsortieren an Haltestellen/Abzweigen wo im dichten Takt gefahren wird.
Das bereits angeführte Beispiel Helenenstraße ist so eine Stelle, dort kommen die Bahnen im dichten Takt und durch die Vorsortierung können die Bahnen aufschließen ohne irgendwo rumstehen zu müssen weil sie noch keine Sicht auf die Weiche haben.

Daher sind die Teile schon sehr nützlich.



Gruß

Eric

Re: [BO/GE] Das schreibt Wiki zur Weichentype

geschrieben von: R2D2

Datum: 11.11.09 08:48

lemtry schrieb:
-------------------------------------------------------
> .... Die
> Ausfahrt aus der Haltestelle kann nun schneller
> erfolgen, da auch beim dichten Aufeinanderfolgen
> von mehreren Zügen keine Weiche mehr gestellt
> werden muss. ...
> Quelle:
> [de.wikipedia.org]

Und genau das ist falsch (wie so Vieles bei Wikipedia, wenn es um technische Details geht).
An so einer vorgezogenen Zungenvorrichtung -- damals noch ohne jegliche Verriegelung -- gelangte bei mir eine einzelne Achse eines Drehgestells von mir unbemerkt auf das falsche Schienenpaar. Wäre ich wie üblich zügig über das Herzstück gefahren, hätte es sicher einen schweren Unfall gegeben. Glücklicherweise hatte mich ein anderer Straßenverkehrsteilnehmer zum Bremsen gezwungen, so dass die Entgleisung glimpflich abging.

Gruß
R2D2
_______________________________
Bildbeschriftungen gehören UNTER die Bilder. Wer es nicht glaubt, schaue bitte einfach in ein x-beliebiges Fach- oder Sachbuch.

Re: [BO/GE] Grundprinzip

geschrieben von: lemtry

Datum: 11.11.09 10:30

Es geht ja hier erstmal mehr um das Grundprinzip und das ist dann schon richtig. Ob es dann sicher ist, das steht zugeben wirklich auf einen anderen Blatt. Davon ab, kann aber auch eine ganz normale Weiche gefährlich sein, wenn diese unter den Wagen die Weiche für den nachfolgenden Zug stellt. Solche fälle gab es ja auch schon.

Und zugeben Wiki nehme ich selber auch nur sehr ungern als Quelle.

Grüße

Re: [BO/GE] Grundprinzip

geschrieben von: R2D2

Datum: 11.11.09 13:24

lemtry schrieb:
-------------------------------------------------------
> ... Davon ab, kann aber auch eine ganz normale
> Weiche gefährlich sein, wenn diese unter den Wagen
> die Weiche für den nachfolgenden Zug stellt....

Die besondere Gefahr einer unverriegelten vorgezogenen Zungenvorrichtung besteht in deren vermeintlichen höheren Sicherheit.

Gruß
R2D2
_______________________________
Bildbeschriftungen gehören UNTER die Bilder. Wer es nicht glaubt, schaue bitte einfach in ein x-beliebiges Fach- oder Sachbuch.

Re: [BO/GE] Frage zu Weiche an GE-Buer Rathaus

geschrieben von: Tw342

Datum: 11.11.09 17:27

Kopie von 73_41-58.jpg
Das Foto zeigt die Umleitungsstrecke am Rathaus Gelsenkirchen-Buer für die Vestische am 26.Januar 1974
gerade bei den Sachlkespielen könnte man dort wirklich schneller den Verkehr abwickeln und ungeduldige Autofahrer entnerven...
Ich denke nicht, das man das könnte.

Zum einen ist die dort inzwischen Installierte Weiche eine Speicherweiche, die in ihrer Funktionalität der langen Weiche recht nahe kommt, das da kaum ein Unterschied auszumachen ist, zum anderen dürfen beide Abzweige nur mit 10 km/h befahren werden und zum dritten kommen die Ampelphasen eh nacheinander.

Grüße

-chriz

--
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Die Konstruktion ist schon geschickt, allerdings wurde beispielsweise im Rhein-Neckar-Raum einige solche Kostruktionen aus hauptsächlich einem Grund entfernt. Durch den fortschreitenden Bau von Bahnsteigen die ein niveaufreies Einsteigen in die Niederflurwagen erlaubt, bewirken solche Gleiskonstruktionen daß zwischen einem auf dem des Bahnsteiges abgewandten Gleispaares stehendes Fahrzeug einen größeren Spalt zu ebenjenem aufweist. (Himmel, was für ein Satz!)

Rausgeflogen sind solche Weichen in Rhein-Neckar beispielsweise am Berliner Platz. Am Wasserturm ist zwar kein Bahnsteig, allerdings waren die vorgezogenen Zungen unter anderem auch durch die längeren Züge überflüssig. Wenn die Fahrzeuge mittlerweile ohnehin alle um die 30 Meter haben reicht der Abstand des Anmeldekontaktes bis zur Weiche von etwa einer bis eineinhalb Wagenlängen in der Fußgängerzone ja dennoch für eine Doppelhaltestelle aus. Noch aus früheren Zeiten zu bewundern sind solche Auszugsweichen beispielsweise in Ludwigshafen am Pfalzbau und an der Fichtestraße. Deren Halbwertzeit ist aber mit Sicherheit schon längst überschritten, der Beginn der Sanierung des kompletten Friesenheimer Streckenastes und des Abschnitts Pfalzbau - Ludwigstraße / Berliner Platz war schon vom Ludwigshafener Baudezernenten für vergangenes Jahr angekündigt. Noch hat es zwar nicht angefangen, daß die Sanierungen aber in den nächsten paar Jahren kommen werden sehe ich als gesichert an. Der Abschnitt in der Innenstadt wird sicherlich die nächste größere Baumaßnahme in Ludwigshafen sein. Die Sanierung der Friesenheimer Strecke wird angesichts der doch deutlich gestiegenen Fahrgastzahlen auf der Linie 10 meiner Meinung nach auch kommen. (Nicht zuletzt weil der Entfall der Linie 11 die Friesenheimer nun komplett mit der Linie 10 fahren lässt)

Neu eingebaut hat man solche Weichen an der Alten Feuerwache (Richtung Waldhofstraße/Mittelstraße) um zu vermeiden, daß die Weichen direkt auf der querenden Fahrbahn liegen. Das ist zum einen für Wartungszwecke unpraktisch weil man dann immer die Straße sperren muss um dran zu schaffen, andererseits könnte vom IV in die Weiche gedrückter winterlicher Niederschlag oder Streusalz/Streusand auf der Fahrbahn die Wartungsanfälligkeit einer ebensolchen Weiche erhöhen. Die Stumpfweiche am Nationaltheater Fahrtrichtung Uniklinikum ist aus dem gleichen Grunde so gestrickt.

Die Weiche vom Beckebuckel kommend auf Gleis 1 bzw. 2 am Hauptbahnhof ist aus dem dritten möglichen Grund dort. Schuld dran sind die abscheulichen Fahreigenschaften von Fahrzeugen mit Starrachsen. Um zwischen den Oberleitungsmasten auch durchzukommen wurden hier derart abartige Kurvenradien verbaut, die mit kaum mehr als 10 km/h befahren schon an den Fahrkomfort manches osteuropäischen Betriebes erinnern. Und weil die Gleisbauer einfach keine Lust mehr hatten die aufgrund ihrer Kürze (Folge des abartigen Radius) und den widerwärtigen Kurvenfahreigenschaften unserer heißgeliebten GTN mehrfach gebrochenen Weichenzungen ständig zu reparieren wurde ein solcher kurzer Auszug eingebaut um die Weichenzungen zu schonen. (Ich bezweifle, daß der Unterhalt zu teuer war, sonst hätte man draus gelernt und manch einen abartigen Radius versucht zu vermeiden. Die frisch umgestaltete Endschleife Oppau sehe ich als Beweis für diese These an)

Mögen wir noch so viele Eigenschaften haben, die Welt achtet nur auf unsere schlechten.
(Jean-Baptiste Molière)
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