Weil es vermutlich ein größerer Aufwand wäre eine entsprechende Software zu schreiben. Angesichts der Tatsache, daß die ersten beiden Serien Zweisystemer und die Einsystemer angesichts ihres Alters und Laufleistungen auch in absehbarer Zeit ersetzt werden müssen, kann man sich das auch sparen. Es ist ohnehin schon so, daß die Hochflur-Zweisystemer nicht im gleichen Umlauf wie die Mittelflurer laufen können, weil sie keine Steilstreckenzulassung für die Murgtalbahn haben und über keine Entsorgungsstelle für Stoffwechselendprodukte vefügen, die auf den Langstrecken wünschenswert ist. Angesichts der Stückzahlen ist es dann durchaus vertretbar, wenn die 35 Hochflur-Zweisystemer gegenüber dann über 100 sonstigen Zweisystemwagen eher in den Hintergrund treten und beispielsweise gezielt auf Umläufe geschickt werden, die nicht von irgendwelchen bunten Zugflügelungen, Zugstärkungen, Zugschwächungen betroffen sind und auch nicht auf irgendwelche Langläufer kommen. Die Kuppelbarkeit mit den Einsystemern war zu Überführungszwecken ganz sinnvoll, ich weiß aber gar nicht so genau ob das jemals im Linienbetrieb planmäßig vorgekommen ist. Und einen extra Aufwand zu betreiben, nur damit man es machen könnte (was aber betrieblich nicht notwendig ist), wäre Geldverschwendung.
Die Software der Fahrzeuge 801-836 ist aus heutiger Sicht deutlich überaltert, da sie im Grunde irgendwann in den 80ern für die ersten Sechsachser entstand und für die Bedürfnisse der Hochflurzweisystemer angepasst wurde. Die deutlich jüngere Software der Fahrzeuge 837ff. muss schon in der Lage sein entsprechende Befehle zu geben, die auch diese alte Software verarbeiten kann. Das betrifft beispielsweise die Beschleunigung, die bei den Drehstromern mit 4 Motoren ganz anders aussieht als bei den Gleichstromern mit 2 Tandem-Motoren. Und obwohl sich diese beiden unterschiedlichen Bauarten softwaremäßig grundsätzlich verstehen, merkt man es im Fahrzeug deutlich am Fahrverhalten, daß der Zugverband nicht völlig harmonisch zusammen arbeitet. Entweder zieht der vordere Wagen beim Beschleunigen und der hintere schiebt beim Bremsen, oder umgekehrt. Natürlich kommen da nochmal unterschiedliche Radreifenprofile, Gleisbeschaffenheit usw. als mögliche Quellen für nicht optimales Fahrverhalten hinzu, die unterschiedlichen Leistungskurven der Antriebsarten sind aber hauptausschlaggebend. Bei den Neufahrzeugen spart man sich einfach die Programmierarbeit entsprechende Befehle die auch von den Hochflurwagen umgesetzt werden können, bzw. die Möglichkeit daß die Software auch die Uraltbefehler der Hochflurer entgegennehmen kann, zu schreiben, sondern nimmt nur noch Rücksicht auf die Mittelflurer. Die sind auch von den Leistungskurven der Antriebe auch deutlich näher an den Neufahrzeugen dran. Auch kann die euere Software der 837ff. Befehle weitergeben und verarbeiten, die vermutlich deutlich detaillierter und für die Neufahrzeuge besser verarbeitbar sind als die Hochflurer. Man kann es gewissermaßen mit dem Heim-PC vergleichen. Es gibt Programme, die laufen unter Windows Vista, wie auch unter XP und 2000, allerdings nicht mehr unter Windows 98. Andere Programme die unter Windows 98 einwandfrei liefen kann ich nun bei Vista nicht mehr verwenden. Im übertragenen Sinne sind also die Hochflurwagen 801-836 die Windows98-Kisten, die Mittelflurer 837ff. haben 2000/XP, und die Neufahrzeuge werden Windows 7 haben.
Mögen wir noch so viele Eigenschaften haben, die Welt achtet nur auf unsere schlechten.
(Jean-Baptiste Molière)