Links zu den bisherigen Teilen (wo es auch Links zu Strecken- und Linienplänen gibt)
Teil 1: [
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Teil 2: [
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Bevor wir uns in den Osten des schlesischen Straßenbahnnetzes aufmachen, fehlt noch die berühmteste Linie: Die Linie 38 in Bytom. Sie ist eine kurze eingleisige Linie, die man nur durch einen kleinen Fußweg von der Haltestelle Bytom Sad erreichen kann.
Das Verbindungsgleisstück zum übrigen Straßenbahnnetz wird nur für Fahrten zum Depot verwendet, außerdem gibt es beim ersten und letzten Kurs des Tages je eine direkte Fahrt von bzw. nach Stroszek, dazu muß allerdings in Bytom Sąd gestürzt werden. Diese Fahrten sind auch im Fahrplan vermerkt!
Der große Platz neben der Dreifaltigkeitskirche (die Endstation heißt auch so: Kosciól Sw.Trójcy) ist gerade im Umbau und nicht ansehnlich. Wo die Linie 38 ihre Endstation hat, sieht man davon jedoch nichts.
An dem Tag, als wir hier fuhren, war Wagen 1118 eingeteilt. Soviel ich weiß, gibt es zwei Zweiachser, die hier noch im Dienst sind, die letzten planmäßig eingesetzten Zweiachser in Polen. Die Strecke führt die hinten sichtbare Straße geradlinig leicht bergauf.
Die gleiche Stelle von der anderen Wagenseite her. Es besteht keine Ausweiche hier!
Die Türen müssen von Hand geschlossen werden. Im Wageninneren wird die Wagentype ausführlich vorgestellt – für jene, die des Polnischen mächtig sind.
Bei unserem Besuch war das letzte Drittel der Strecke gerade wegen Bauarbeiten eingestellt. Die Linie 38 fuhr also an diesem Tag nur bis Bytom Prusa. Die Haltestelle ist offensichtlich eigens für die Verkürzung angelegt worden (im online-Fahrplan findet man sie nicht) und befindet sich zwischen Bytom Smolenia und der derzeit aufgelassenen Haltestelle Bytom Grottgera neben einem Friedhof. Für Leute unseres Alters ist so eine Fahrt natürlich keine Sensation. Wir haben genug Zweiachser erlebt.
Noch ein paar Aufnahmen von der derzeitigen Endstation beim Friedhof.
Wir gehen aber auch das kurze Stück bis zum eigentlichen Streckenende vor.
Hier sieht man den Grund für die Verkürzung: Baustelle. Blick Richtung Stadt.
Noch ein Bild, etwas weiter draußen, Blick Richtung Stadt.
Und hier endet das Gleis, unmittelbar vor einem Fabrikstor. Früher einmal gab es hier ein Depot.
Eigentlich ist es staunenswert, daß diese kürzeste Linie im schlesischen Netz noch existiert.
Bevor wir Bytom wieder verlassen, soll noch ein Bild einer reinen Bytom-Linie gezeigt werden: Linie 31. Es war eigentlich Zufall, daß wir aus dem fahrenden Zug der Linie 6 den nachfolgenden Triebwagen 766 beobachten konnten. Aufgenommen auf dem kurzen Streckenstück westlich von Bytom Sad, bevor die Linie 6 von der Linie 19 (und 31) abzweigt.
Nun machen wir einen großen Sprung nach Osten. Bei der Schleife Zawodzie am Ostrand von Katowice haben wir schon einmal die Reise mit der Linie 20 begonnen. Nun geht es von dort noch weiter nach Osten: zur Stadt Myslowice.
Bevor wir hier wegfahren, sehen wir eine Schulfahrt. Der Wagen 111 ist jedoch offensichtlich kein ex-Krakauer Wagen, denn diese sollten ja ein K hinter der Nummer tragen. Trotzdem neige ich zu der Ansicht, daß die Sitze und die Farbgebung eher auf einen Krakauer Wagen hinweisen. Aber vielleicht kann das ja ein Fachmann genauer angeben.
Und dann kommt auch schon der Triebwagen 313 als Linie 14, die nur alle 30 Minuten verkehrt. Neben der Linie 15 meines Wissens die einzige Linie, die so ein langes Intervall hat. Die Linie 14 beginnt im Norden von Katowice, fährt Richtung Süden zum Rynek und biegt dann in die im zweiten Teil beschriebene, teilweise in Ernerung befindliche Strecke Richtung Osten ab. Ab Zawodzie Petla (Petla heißt Schleife) geht es dann mit Linie 15 gemeinsam bis zur Abzweigung am östlichen Rand von Katowice.
Dort befindet sich gleich nach der Abzweigung diese enge Unterführung unter eine Bahnstrecke. Wiener bezeichnen so eine enge Durchfahrt häufig als „Ratzenloch“ (Ratzen = Ratten). Ich versuchte hier, einige Aufnahmen zu machen, war aber nicht sehr erfolgreich.
Kurz nach der Durchfahrt des gelben Vollwerbewagens kam der Gegenzug, sodaß ich nur eine halbe Stunde Zeit opfern mußte.
Und gleich nochmal abgedrückt.
Bald nach diesem „Ratzenloch“ erreichen wir das „Stadtgebiet“ Myslowice, das hier allerdings noch gar nicht wie eine Stadt aussieht.
Hier schaut es schon eher nach Stadt aus. Leider war die Scheibe unseres Wagens sehr schmutzig. Das Bild entstand aus dem hinteren Fenster während der Fahrt.
Gleich nach unserer Ankunft konnte ich einen Zug der Linie 14 mit Triebwagen 618 an zweiter Stelle bei der Ausfahrt aus der großen Endschleife „nachschießen“.
Und gleich danach kam ein Zug der Linie 26 (Triebwagen 498) aus Sosnowiec aus der Schleife.
Hier steht unser soeben angekommene Triebwagen 313, daneben der soeben angekommene Anschlußzug der Linie 26 – die jedoch alle 10 Minuten verkehrt (!) – nach Sosnowiec. Wir hatten keine Zeit, uns den Bahnhof anzugucken, weil…
… etwas ganz Besonderes vor unserem Zug stand: ein blauer Triebwagen, ein ex-Krakauer, wie die Nummer 756K verrät. Und wir wollten unbedingt mit diesem Krakauer die Weiterfahrt antreten, also gab es kein Warten. Und wir hatten recht! Wir sahen den ganzen Tag kein zweites Mal einen ex-Krakauer Wagen im schlesischen Netz! Man muß nicht extra erwähnen, daß die Inneneinrichtung in diesem Wagen viel angenehmer war als in den üblichen schlesischen Konstal-Wagen.
Nach Durchfahren der ziemlich großen Schleife, die durch Hinterhöfe und Grünland führt, befährt die Strecke der Linie 26 eine große Brücke und erreicht sofort das Stadtgebiet von Sosnowiec. Bei der nächsten Ausweiche konnte ich den Triebwgaen 511 fotografieren.
Stellenweise hat diese Linie eine recht hübsche Streckenführung, wie man hier gut sehen kann. Die Linie 26 verbindet Myslowice mit den Zentrum von Sosnowiec und fährt dann weiter zur westlichen Endstation Milowice in Sosnowiec. Wir fuhren aber nur bis zum Zentrum von Sosnowiec mit.
Eine weitere Ausweiche, wo wir wieder einem Gegenzug begegneten. Hier wird die Bebauung schon dichter, aber unser Straßenbahnwagen ist sowieso schon von Anfang an gut besetzt.
Und wieder eine Ausweiche… (leider trüben die schmutzigen Scheiben den Blick).
In Sosnowiec wird ein Stück Innenstadt in einem Dreieck umfahren, nur der westliche Schenkel wird in beiden Richtungen befahren, die zwei anderen im eingleisigen Richtungsverkehr. Hier Wagen 511 auf dem westlichen Schenkel beim Bahnhof.
Der südliche Schenkel ist eingleisig: Linie 26 mit Wagen 508.
Am östlichen Ende des Dreiecks kommen die Linien 24, 26 und 27 zusammen. Wagen 667 kommt gerade aus dem südlichen Schenkel des Dreiecks und durchfährt den Kreisverkehr auf dem Weg nach Osten (und später nach Süden bis Myslowice).
Aus der Gegenrichtung kommt Wagen 627. Die Haltestelle befindet sich vor dem vorhin erwähnten Kreisverkehr.
Und das ist der Nachschuß nach dem Abbiegen in den nördlichen Schenkel des Dreiecks, der durch eine schmale Straße führt.
Auf dem selben Platz kann man auch die Linie 24 beobachten. Dieser Wagen ist auf dem Weg nach Okrzei (Gleisreieck statt Schleife9, wo wir im nächsten Teil unsere letzte Reise durch das schlesische Revier beginnen werden.
Fortsetzung (Schluß) folgt.