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? Historische Fragen an die [H]-Experten

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 28.01.09 14:03

Liebe Hannover-Fraktion,

angeregt durch diesen Thread -> [drehscheibe-online.ist-im-web.de] habe ich mal meinen Informationsstand zum Umbau der hannoverschen DUEWAG-Großraum- und Gelenkwagen auf schaffnerlosen Betrieb gecheckt und dabei etliche Wissenslücken vorgefunden. Mir geht es um die Jahre der Umbauaktionen und die beteiligten Werkstätten bzw. Waggonfabriken. Ich lege mal meine gesicherten Infos vor und kennzeichne alle Lücken mit Fragezeichen:

"Breitraum"-Tw 401 - 460: Umbaubeginn 1964, -ende 1966 (?); beteiligte Werke ???

Großraum-Tw 301 - 337: Beginn 1965, Ende 1966 (?); Werke ???

Bw 2061 - 2080 (zu Gelenk-Tw Reihe 500): alle während des Sommerfahrplans 1966
(während dieser Zeit gab es die Zugbildung 500 + 1300, von der ich leider noch nie ein Foto gesehen habe); Werke ???

Großraum-Bw 1301 - 1335: Beginn 1967, Ende wann ??; Werke ???

"Breitraum"-Motor-Bw 2001 - 2056: erster Wagen 1968 (2056 -> 1456, Erprobungsträger für Klapptrittstufen); 25 weitere Wagen 1969/70 (anlässlich des Umbaus für Tunnelbetrieb); DUEWAG ?; Rest 1970 bis 1974 (dabei jeweils Einordnung in Reihe 1400); eigene Werkstatt ?

Gelenk-Tw 501 - 522: 1970; alle in den HHA-Werkstätten Falkenried, Hamburg, umgebaut.

Ehemalige Linie-11-Sonderfahrzeuge:

Tw 341, 342, Bw 1341, 1342: um 1966/67 zunächst mit Türautomatik für Fahrgastselbstbedienung ausgerüstet, Schaffner verschwanden erst etwas später (zunächst aus den Beiwagen); eigene Werkstatt

Verbundzug 717+718 -> 351+1351: 1971; eigene Werkstatt.

Es würde mich freuen, wenn die (älteren ;-)) Hannover-Spezialisten unter uns sachdienliche Hinweise beitragen könnten. Alle anderen bitte ich um Entschuldigung für die hochspeziellen Fragen -- macht einfach einen großen Bogen um diesen Thread <ggg>

Grüße aus HH,

Helmut

Re: ? Historische Fragen an die [H]-Experten

geschrieben von: Tw336

Datum: 28.01.09 19:22

Hallo
Umbau Grtw. 1965 - 1967 m. W. bei Düwag.

Drei Versuchs-Tw (308?, 458, 459) bereits 1963 bei der üstra umgebaut.

Brtw. 1964 - 1966 m. W. Düwag.

Bw 2061 - 2080 (Umnum. erst 1975 - 78) Umb. 1966 bis 1967 lt. einem Bekannten bei Falkenried, Ort ist aber nicht sicher.

Bw 1302 - 1306 für ca. ein Jahr für Einsatz hinter Geltw. adaptiert (1966/67).

Umb. 501 - 522 Falkenried 1970/71.

Umb. Klapptrittst.-Bw 1969/70 Düwag.

Umb. Klapptrittst.-Tw 1974 bei LHB.

Bw 1451 - 1481 (neue Nr., v. 1971 - 74) und Grbw. (1967 - 1969) m. W. bei der üstra, zumindest teilweise.

Habe neulich selber wegen der Bw angefragt, warte noch auf endgültige Antworten.

1973 erhielten einige Brtw. Hauptuntersuchung bei LHB.

Gruß



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2009:01:28:19:31:14.

Re: ? Historische Fragen an die [H]-Experten

geschrieben von: Hanson #16

Datum: 29.01.09 00:19

Moin,

ein Artikel der Zeitschrift Verkehr+Technik berichtet in der Ausgabe 8/68 über den Umbau der Fahrzeuge auf schaffnerlosen Betrieb. Ein kleiner Auszug:

Aus Personalgründen gelang es nicht, diese Arbeiten vollständig in den eigenen Werkstätten durchzuführen. In den Jahren 1964 bis 1967 sind daher 93 vierachsige Triebwagen beim Hersteller der Wagen, der Waggonfabrik Uerdingen, in laufender Serie umgebaut worden. Durch diese Maßnahme wurde erreicht, daß der weniger umfangreiche Umbau von Beiwagen ab 1966 mit eigenem Personal vorgenommen werden konnte.

Die üstra-Werkszeitung berichtet in der Ausgabe 2/1974 vom Umbau der Breitraumwagen auf Tunnelbetrieb. Demnach wurde ab 1969 damit begonnen im Rahmen anstehender HUs von Breitraumbeiwagen, diese auf Tunnelbetrieb umzurüsten, gleichzetig erfolgte der Umbau auf schaffnerlosen Betrieb - der Umbau erfolgte bei der Düwag. Nach dem 25. Wagen wurden die Arbeiten gestoppt und lt. Zeitung die restlichen Beiwagen in eigener Werkstatt auf schaffnerlosen Betrieb umgerüstet. Interessant ist, dass erst nach dem Umbau-Stopp der Beiwagen, 10 Triebwagen auf Tunnelbetrieb umgerüstet wurden (geplant waren 30). Da die Düwag keine Kapazitäten zu der Zeit hatte, erfolgten die Arbeiten bei LHB in den Jahren 1973/74.

Die Gelenktriebwagen 501-522 wurden bei Falkenried in Hamburg umgebaut. Der erste Wagen wurde am 06. April 1970 nach Hamburg versandt, am 04. August 1971 kehrte der letzte zurück. Der Umbau der Beiwagen erfolgte im Rahmen anstehender HUs 1966/67 in eigener Werkstätte. Die Umnummerierung in 1501-1520 erfolgte erst Ende der 70iger Jahre, als Federspeicherbremsen eingebaut wurden.

Genaue Daten für einzelne Fahrzeuge könnten sicher noch anhand von Unterlagen (Wagenparkstatistiken, Verteilungspläne, etc.) festgestellt werden.

Genug der Zahlen...

Hanson #16

tue er das bitte !

geschrieben von: 6001

Datum: 29.01.09 09:32

Hanson #16 schrieb:
-------------------------------------------------------
> Genaue Daten für einzelne Fahrzeuge könnten sicher
> noch anhand von Unterlagen (Wagenparkstatistiken,
> Verteilungspläne, etc.) festgestellt werden.

meinetwegen sehr gerne!
ich bin jetzt schon schwer begeistert, was hier schon wieder an (neuen) tollen infos geliefert wurde.
herzlichen dank an alle dafür!

> Genug der Zahlen...

es gibt m.e. schlimmere beiträge als solche fundierten "zahlen-zusammenstellungen" ;-)

als ergänzung meinerseits hier ein scan von 1968 aus dem stadtverkehr über den umbau des bw 1456:

http://img217.imageshack.us/img217/2814/1464stadtverkehr1968ku3.jpg

gruß andreas alias http://abload.de/img/6001bqeqqd.jpg

Vielen Dank!

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 29.01.09 13:52

Mit euren Antworten ist eigentlich alles geklärt, was ich zu erfahren hoffte! Und sogar noch ein bisschen mehr:

Hanson #16 hat "nebenbei" eine Frage beantwortet, die ich hier noch nicht gestellt habe, die mich aber durchaus schon eine Weile beschäftigt ;-)

Ich habe mich nämlich schon lange gefragt, weshalb in den späten Einsatzjahren der ER-Düwags die Schienenräumer an den Drehgestellen teilweise verlängert wurden. Einen Zusammenhang mit dem Einbau von Federspeicherbremsen habe ich zwar in jüngster Zeit vermutet (nachdem 6001 mir ein paar Fotos von auf Glocksee abgestellten Alt-Drehgestellen geschickt hat), aber gesicherte Erkenntnis war es bislang nicht.

Grüße aus HH,

Helmut

Klapptrittstufen, bei 1456' an allen Türen?

geschrieben von: Tw336

Datum: 30.01.09 19:28

Hallo
Der Umbau von Tw 421 - 430 (vorher 441 - 450) auf Klapptrittufen fand statt, weil der Auftrag schon vorher vergeben worden war.
Sonst wäre wohl eine Art Vetragsstrafe fällig geworden.

Nebenbei dienten die Breitraumwagen als Versuchsträger für die in Entwicklung befindlichen Stadtbahnwagen, die Tw hatten an den Türen bereits Lichtschranken wie später 6001 ff, die Bw noch nicht in der Form.

Zu Bw 1456 (ex 2056), der erhielt später nach Rückbau (ca. 1971?) die Nummer 1456.

Die Nummer 1456" erhielt 1972 der vorherige Bw 2018.

Der Rückbau war vmtl. erforderlich, weil die Türen nicht nach oben verlängert worden waren und auch die Verbreiterung auf der Türseite nicht erfolgt war.

Wenn ich die Bilder richtig sehe, hatte der an allen Türen Klappstufen ?

Kurz vorher hatte auch Bw 1304 versuchsweise Klapptrittstufen erhalten, aber meines Wissens nur an einer Tür, meine, es war die hintere.

Hatte bisher angenommen, der 1456' hätte auch nur an einer Tür welche bekommen.
Leider vorher nie Bilder der beiden Wagen in dem Versuchsstadium gesehen.

Gruß

Re: ? Historische Fragen an die [H]-Experten

geschrieben von: Strabaollie49

Datum: 30.01.09 21:33

Möchte mich mal kurz einklinken, die Fotos vom Bw 1456 haben mich ja umgehauen. Umbau auf Tunnelbetrieb. Auch in Hannover sind wir normalwüchsig. Hat man dann auch festgestellt und die Türen nach oben ins Dach verschoben. Eigendlich ein dummer Umbau der viel Geld gekostet hat. Und Tungeltauglich naja?
Dann kam mit Gotteshilfe der 6000er und fährt und fährt wie ein VW.
Gruß Wolfgang von der Leine.
Im Anhang noch zwei Fotos.

Re: ? Historische Fragen an die [H]-Experten

geschrieben von: Strabaollie49

Datum: 30.01.09 22:20

Hatte zwei Bilder angehängt waren aber im Nirvana verschollen.
Nun noch mal.
Bw 1410.jp2.jpg
Tw 472.jpg

welche nummer denn nun nach rückbau ???

geschrieben von: 6001

Datum: 30.01.09 23:04

Tw336 schrieb:
-------------------------------------------------------
> Zu Bw 1456 (ex 2056), der erhielt später nach
> Rückbau (ca. 1971?) die Nummer 1456.

da hast du dich irgendwie vertippt - welche nummer hat er denn nach dem rückbau nun bekommen?

> Die Nummer 1456" erhielt 1972 der vorherige Bw 2018.

gruß andreas alias http://abload.de/img/6001bqeqqd.jpg

Re: welche nummer denn nun nach rückbau ???

geschrieben von: Hanson #16

Datum: 31.01.09 21:09

Moin,

bevor hier einige völlig durcheinander kommen mit den Nummern, die Aufklärung:

Bw 2056 --> 1969 Bw 1456I --> 1971 Bw 1481
Bw 2018 --> 1972 Bw 1456II

Hanson #16

Re: welche nummer denn nun nach rückbau ???

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 03.02.09 12:46

Genau.

@Tw336: Der Rückbau von Bw 1456 erfolgte nach einem Unfallschaden, wäre aber spätestens zur nächstfälligen HU sowieso vorgenommen worden. Richtig, Bw 1304 hatte nur hinten zeitweilig Klappstufen. M.W. gab es aber noch einen zweiten 1300er mit Probe-Klapptritten hinten. Oder liege ich da falsch?

@Strabaollie49: Bw 1456 war, wie in meinem Startbeitrag deutlich erwähnt, ein Versuchsträger zur Erprobung der Klappstufen. Das Modell sollte so nie "in Serie" gehen, sondern nur die Betriebstauglichkeit der Stufenmimik beweisen. Der Wagen galt auch nicht als "tunneltauglich".

Übrigens wundert mich, dass euch der Bw so fremdartig vorkommt ;-) Im großen "Moch/Kenning", Standardwerk über Hannovers Straßenbahn und eigentlich Pflichtlektüre für jeden Fan, ist der auch abgebildet :-)))))

Grüße aus HH,

Helmut



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2009:02:03:12:51:46.

Re: welche nummer denn nun nach rückbau ???

geschrieben von: Strabaollie49

Datum: 03.02.09 20:11

Hallo Helmut.
Asche auf mein Haupt. Habe mir nochmal den Moch/Kenning Atlas vorgenommen. Das Bild mit den Klapptrittstufen des Bw war mir nie aufgefallen. Ich war mehr auf die Elfen fixiert. Noch ein Tip für Hannoverfans die das Buch noch nicht haben. ISBN 3-933613-45-0 42,80 € (;-)) Das Buch ist es wert.
Gruß von der Leine
Wolfgang