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 05 - Straßenbahn-Forum 

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Aktuelle Bilder, Berichte, News, Fragen und Antworten zum Thema Straßenbahn - Sonstiger ÖPNV ist gestattet.
Historische Aufnahmen sind im Historischen Forum willkommen. Hier befindet sich das Bus-Forum (auch für O-Busse).
Editiert: Da ich meine Berichte thematisch den jeweiligen Foren zugeordnet habe, füge ich ein Inhaltsverzeichnis mit Links bei. Die Beiträge findet Ihr:

[SLO] Bereisenswert: Slowenien (Donau-Tour 2007, Teil 1) hier
[SLO] Sehenswert: Eisenbahnmuseum Ljubljana (Donau-Tour 2007, Teil 2) hier
[ HR] Nachdenkenswert: Slawonien (Donau-Tour 2007, Teil 3) hier
[HR/OS] Liebenswert: die Katzenmutter von Osijek (Donau-Tour 2007, Teil 4) hier
[H/RO] Essenswert: Speisewagen-Wettbewerb Budapest (Donau-Tour 2007, Teil 5) hier
[H/BP] Erwähnenswert: BHÉV und die schwarze Katze (Donau-Tour 2007, Teil 6) hier


Einen Tag (Sonntag, 16.09.2007) meines Urlaubs in Budapest widme ich Tram und Vorortbahn. Da die Strassenbahn der ungarischen Hauptstadt in diesem Forum reichlich vertreten ist (eine sehr gute Website gibts hier) und für Manche nach dem Ende der Uv-Züge ein wenig Eintönigkeit eingetreten ist, soll es hier um die Vorortbahnen nach Gödöllö und Szentendre gehen, ferner um das Nahverkehrsmuseum in Szentendre.

Am Vormittag fahre ich als nach Gödöllö, das wegen des Sissi- (Königin Elisabeth-) Schlosses weltweit bekannt ist. Anfangsbahnhof ist Örs vezer tére an der gleichnamigen U-Bahn-Endstelle der Li. M2. Zug nach Gödöllö mit Tw 908 steht abfahrbereit.

http://img232.imageshack.us/img232/671/hk4172fk0.jpg

Die Strecke ist zweigleisig und wird im Linksverkehr betrieben. Der Endbahnhof Gödöllö beim gleichnamigen MÁV-Bahnhof ist recht romantisch gelegen (hier mit Tw 920).

http://img210.imageshack.us/img210/6748/hk4187mz8.jpg

Wer direkt zum Sissi-Schloss möchte, sollte übrigens an der Haltestelle Gödöllö Szabadság tér aussteigen.

Beim Rückweg unterbreche ich im Bf Cinkota. Dort zweigt die Strecke nach Csömör ab. Die fahre ich nicht, sondern fotografiere die Denkmallok LVI 31 (Ganz 1929).

http://img232.imageshack.us/img232/3918/hk4192yi4.jpg

Erst nach ein paar Aufnahmen sehe ich, dass die Lok einen aufmerksamen Bewacher (oder Bewacherin?) hat:

http://img505.imageshack.us/img505/3796/hk4194gp6.jpg

Anschliessend fahre ich quer durch die Stadt mit der M2 zum Batthyány tér und von hier aus nach Szentendre. Die Strecke ist zweigleisig und wird im Rechtsverkehr betrieben. Mein Ziel ist das Nahverkehrs-Museum. Der Weg dorthin: Das Museum sieht man bei der Einfahrt rechts; nach dem Aussteigen rechts aus dem Bf raus und den Weg am Busbf vorbei nehmen. Es ist ein liebevoll zusammengestellter und gepflegter Querschnitt durch die Tram- und Vorortbahngeschichte ausgestellt, auch Gleis-, Fahrleitungsbau und Energieversorgung werden nicht vergessen. Die Fahrzeuge sind zum Teil betriebsfähig. Für Historiker interessant sind Pläne und Bilder aller ungarischen Trambetriebe von vor 1914, also auch die von heute rumänischen, kroatischen, serbischen oder slowakischen Strassenbahnen. Es werden Modelle gezeigt; eine rührend altmodische Modelltram-Anlage ist zu bestaunen, und Busse wie auch Trolleybusse werden nicht vergessen.

Fotografieren ist möglich; die Halle hat gutes Licht. Im Freien ist es zumindest nachmittags bei Sonne schlechter, da fast alle Fahrzeuge wenn von vorne, dann gegen das Licht fotografiert werden müssen. Die Wagen stehen aus Platzmangel eng nebeneinander.

Hier ein kurzer bildlicher Überblick, wobei einige Fahrzeuge im Freigelände wegen Gegenlicht von hinten fotografiert sind:

Schlepptriebwagen V 25 001 in der Halle

http://img505.imageshack.us/img505/7095/hk4205ln6.jpg

Tw 802 der Baureihe M IXa (Budafok 1962)

http://img210.imageshack.us/img210/5426/hk4210kp3.jpg

M 297, gebaut 1906 bei Janos Weitzer, Arad, für die Vereinigten Arader und Csanader Bahnen als Boros Béni 51, 1913 umnummeriert BCm 151, 1927 Szeged-Csanad Vasút M 14, 1950 MÁV BCmot 337, 1960 BHÉV M 297, umgebaut (Ganz-Jendrassik-Motor und neuer Aufbau). Dies ist der einzige, allerdings nicht mehr im Originalzustand vorhandene Janos Weitzer-Triebwagen! Beiwagen ist P 459 ebenfalls im Original 1906 beim gleichen Hersteller gebaut.

http://img218.imageshack.us/img218/7246/hk4213rx0.jpg

Im regulären Depot steht der betriebsfähige L VII 85 (Ganz 83938/1943).

http://img218.imageshack.us/img218/7938/hk4224hi3.jpg

Last but not least der Tw 251 (M VIII, Dunakeszi 1952).

http://img210.imageshack.us/img210/7271/hk4226hd9.jpg

Ein Hinweis noch für die Besitzer von Tageskarten oder Dreitageskarten in Budapest, die ja auf allen Linien (ausser MÁV) innerhalb der Stadtgrenze gelten: Wer auf der BHÉV über die Stadtgrenze fahren will, zeigt beim Billetkauf seine Tages-/Dreitageskarte her und nennt das Fahrtziel. Man bekommt dann eine Ergänzungskarte, die ab Stadtgrenze bis zum Fahrtziel gerechnet wird. Habe dies selbst probiert; hat trotz Sprachunkenntnis immer geklappt.


Hubert G. Königer



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2007:09:25:21:28:33.
Hubert G. Königer schrieb:
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>
> Die Strecke ist zweigleisig und wird im
> Linksverkehr betrieben.

Gibt es, außer "das war schon immer so", eine Erklärung für den Linksverkehr?

Ansonsten: schöne Bilder!

Gruß aus Berlin
Harald Tschirner




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2007:09:25:23:25:52.
Nein, gibt es nicht.

In Ungarn herrschte bis 1941 auch auf der Straße Linksverkehr, danach wurde zunächst auf dem Land, und dann ein dreiviertel Jahr später auch in der Hauptstadt auf Rechtsverkehr umgestellt (Die Zeitdifferenz ergab sich, weil in Budapest ein großes Straßenbahnnetz existierte, und dieses mehr Zeit zur Umstellung brauchte).

Die Eisenbahnen wurden in Folge nach und nach umgestellt, wobei es bis heute noch einige Linksverkehrsabschnitte gibt.

So ist z.B. der Bahnhof Keleti pu (Ostbahnhof) bis heute im Linksverkehr betrieben. Einige Kilometer vor dem Bahnhof wechseln die Züge vom ganz rechten Gleis auf das ganz linke.

Die HÉV-Linie nach Gödöllö hat als einzige HÉV-Linie bis heute Linksverkehr.

Die Metro-Linie 1 hatte bis zu ihrem Umbau (afaik) 1970 Linksverkehr, seit dem verkehrt sie im Rechtsverkehr.

Gruss, sepruecom

Aus einem sozialistischen System ein kapitalistisches zu machen, ist, wie aus einem Omelett ein intaktes Ei zu machen (Unbekannter Verfasser)

Der gescheiterte US-Präsidentschaftskandidat John McCain zu seiner Nachtruhe: Seit seiner Niederlage schlafe er wie ein Baby: "Zwei Stunden schlafen, aufwachen und heulen, zwei Stunden schlafen". Quelle
Hallo!

Meines Wissens war/ist der Linksverkehr ein Überbleibsel aus der 1918 Geschichte gewordenen K.u.K.-Zeit. In Österreich wird beispielsweise bis heute auch noch im Linksverkehr gefahren. Die Westbahn war bis zur endgültigen Umstellung in den 1990er-Jahren - zumindest auf Teilstrecken - auch im Linksverkehr betrieben.

Viele Grüße
Der Fahrgast



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2007:09:26:00:07:30.