DREHSCHEIBE-Online 

Anzeige

HIER KLICKEN!

 05 - Straßenbahn-Forum 

  Neu bei Drehscheibe Online? Hier registrieren! Zum Ausprobieren und Üben bitte das Testforum aufsuchen!
Aktuelle Bilder, Berichte, News, Fragen und Antworten zum Thema Straßenbahn - Sonstiger ÖPNV ist gestattet.
Historische Aufnahmen sind im Historischen Forum willkommen. Hier befindet sich das Bus-Forum (auch für O-Busse).

VHH PVG-Unternehmensgruppe erprobt Bus-Gespann

geschrieben von: Eurorunner

Datum: 23.02.07 21:42

Viel Platz für die Kunden in der Rush-Hour und geringe Betriebskosten für die Zeit dazwischen. Ein mögliches Rezept kann für Verkehrsbetriebe der Einsatz von Omnibussen mit Personenanhängern sein. Deshalb führt die VHH PVG-Unternehmensgruppe am 23. Februar 2006 Probefahrten mit einem „Göppel-Midi-Train“ auf ausgewählten Linien in ihrem Bedienungsgebiet durch. So sollen Erfahrungen mit diesem Busgespann gesammelt werden.

Im Fokus steht der Test des Fahrverhaltens. Darüber hinaus soll die Probefahrt Hinweise geben, ob bauliche Maßnahmen an Haltestellenbuchten nötig sind, um den Einsatz solcher Fahrzeuge zu ermöglichen.

"Die Vorteile eines Busses mit Personenanhänger liegen auf der Hand", so der Vorstand der VHH PVG-Unternehmensgruppe Philip Cramer, "im Gegensatz zum Gelenkbus werden die für die Haupt-verkehrszeiten notwendigen Platzkapazitäten außerhalb der Verkehrsspitzen beim Hängerzug einfach abgehängt. Das senkt die Abnutzung des Anhängers und den Dieselverbrauch des Zugfahrzeugs. „Fahrgastanhänger sind eine flexible Alternative zu Gelenkbussen", ergänzt Betriebsleiter Andreas Korthaus.

Aus wirtschaftlicher Sicht könnte der Hängerzug überzeugen, denn verglichen mit einem Gelenkbus erwartet die Unternehmensgruppe durch den Einsatz eines Omnibuszuges Einsparungen. Die VHH PVG-Unternehmensgruppe ist mit 600 Omnibussen in der Metropolregion Hamburg im Busverkehr tätig. Während ein Teil der Buslinien im städtischen Bereich liegt und damit über den ganzen Tag relativ gleichmäßig ausgelastet ist, führt ein anderer Teil der Linien durch ländliche Gegenden. Diese Überlandlinien sind durch den Berufs- und Schülerverkehr starken tageszeitlichen Schwankungen unterworfen. Erwartet wird, dass diese Schwankungen durch steigende Fahrgastzahlen im Schüler- und Berufsverkehr in Zukunft noch stärker werden. Tritt diese Entwicklung so ein, könnten Personenanhänger wieder an Bedeutung gewinnen.

So ganz neu ist der Betrieb mit Personenanhängern nicht. Bis Ende der 1950er Jahre gehörten Anhänger im Busbetrieb in das Straßenbild Hamburgs und Schleswig-Holsteins. Durch den Gesetzgeber verboten, mussten die letzten Anhänger jedoch auch bei der VHH bis 1959 ausgemustert werden.
So wurde lange Zeit mit zwei Standard-Bussen gefahren werden.
Als Folge des Verbots entwickelte die Fahrzeugindustrie die heute eingesetzten Gelenkbusse. Diese werden seit Mitte der neunziger Jahre bei der Unternehmensgruppe eingesetzt.

Bessere Straßen und moderne Technik ließen den Anhängerbetrieb nun für die VHH PVG-Unternehmensgruppe wieder in den Mittelpunkt des Interesses treten. Bereits 2003 hat die PVG als eines der ersten Unternehmen in Deutschland im Rahmen einer Ausnahmegenehmigung einen Kleinbus mit Personenanhänger beschafft und im Hafen eingesetzt. Weitere Unternehmen in der Bundesrepublik folgten.

Nun testet die VHH PVG-Unternehmensgruppe einen „erprobten großen Bruder“. „Sollten die Auswertungen der ersten Testfahrten Anlass zu gründlicher und längerer Erprobung geben, könnten schon im nächsten Jahr Anhängerzüge für Beförderungsspitzen in der Metropolregion Hamburg eingesetzt werden,“ kann sich Andreas Korthaus vorstellen.

Quelle: [www.newstix.de]

Gruß vom Rhein

http://img689.imageshack.us/img689/5479/unbenannt3u.jpg

Verrückte Welt!

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 24.02.07 12:44

Ein Konzept, was auch noch auf den zweiten Blick äußerst vernünftig erscheint!

Doch eigenlich ist das die klassische Domäne von Schienenfahrzeugen und genau da übertreffen sich die Betreiber im verrückten Wettbewerb, wer die längste Straßenbahn hat und demzufolge Abends aber auch tagsüber die meiste warme Luft durch die Gegend fährt ...

Woran liegt es, dass die Gummilobby mit sinnvollen Ideen immer die Nase vorn hat und vergleichbare Straßenbahn-Konzepte (Leoliner u. a.) das Nachsehen haben?

Viele Grüße
Dieter Doege

Re: Verrückte Welt!

geschrieben von: Michael Dittrich

Datum: 24.02.07 13:08

Hallo,

NVB schrieb:
-------------------------------------------------------
> Woran liegt es, dass die Gummilobby mit sinnvollen
> Ideen immer die Nase vorn hat und vergleichbare
> Straßenbahn-Konzepte (Leoliner u. a.) das
> Nachsehen haben?

Wie bei allen Verkehrsbetrieben, dürfte die Wirtschaftlichkeit an erster Stelle stehen.
Da die Busse in der Regel in der Beschaffung einen niedrigeren Kaufpreis als Straßenbahnen haben, gehen eben viele Konzepte den Bach runter.
Bei der derzeitigen Preisentwicklung von Straßenbahnen wird es auch nicht besser werden.

Gruß,
Michael

https://www.michaeldittrich.de/images/mdbanner-2.gif https://www.strassenbahn-potsdam.de/images/banner-trampdm.jpg
Das handeln der PVG VHH ist durchaus zu begrüßen, ebenso sind diese immer ein kleines Stück besser wie Elstes Hochbahn. Die vorige SPD Grünen Regierung wollte eine Straßenbahn in die Neubausiedlung am Hafenrand bauen. Die CDU hat die Pläne einer Staßenbahn aus Freundlichkeit gegenüber Autofahrern und dem Prestigebau einer U-Bahn verworfen. In Hamburg ist die Straßenbahn seit ihrer Einstellung 1978 nötig. Seit diesen Doppelgelenkbussen bei der Hochbahn auf der ehemaligen Straßenbahnlinie 2, zeigt sich die Notwendigkeit einer Straßenbahn wieder erneut.
Die Hamburger CDU scheint der Klimawandel wenig zu interessieren, ebenso einigen Gemeinden in der Umgebung. Sonst könnte man nämlich statt Doppelgelenkbusse zu beschaffen oder eine U-Bahn in den Hafenschlick zu bauen, die Straßenbahn wieder einführen, als umweltfreundliches und zukunftsorientiertes Verkehrsmittel.
Ebenso stellt sich die Frage, warum man nicht wieder mit der Bahn nach Glinde und Geesthacht fährt und stattdessen dort umweltschädlich Busse hinfahren lässt? Die Regiotram in Kassel zeigt wie es geht. Denn könnte man gleich eine Straßenbahn in Hamburg-Bergedorf und Geesthacht planen!



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2007:02:24:13:58:04.

Die Meldung ist übrigens bereits ein Jahr alt!

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 25.02.07 18:09

Ich war damals dabei am 23.02.2006, hier ein paar winzige Bilder (bitte nicht über die Größe beschweren), die ich schnell auf meiner Homepage gefunden habe:

http://www.larsbrueggemann.de/thumbpics1/anhaenger-bus-vhh-bergedorf.jpg

Vor dem Bahnhof Hamburg-Bergedorf


http://www.larsbrueggemann.de/thumbpics1/anhaenger-bus-vhh-pvg.jpg

http://www.larsbrueggemann.de/thumbpics1/goeppel-midi-train-innen.jpg

Wirtschaftlichkeit

geschrieben von: NSF

Datum: 25.02.07 18:35

Wie bei allen Verkehrsbetrieben, dürfte die Wirtschaftlichkeit an erster Stelle stehen.
Da die Busse in der Regel in der Beschaffung einen niedrigeren Kaufpreis als Straßenbahnen haben, gehen eben viele Konzepte den Bach runter.
Bei der derzeitigen Preisentwicklung von Straßenbahnen wird es auch nicht besser werden.

Gruß,
Michael


Nach der Formel müssten die meisten Entscheidungen anders fallen. Wirtschaftlichkeit ergibt sich aus dem Vergleich der Summe aller Kosten über einen Zeitraum X (Abschreibung Tram 30 Jahre vielleicht.
Die Frage ist demnach nicht, warum ist ein Bus billiger in der Anschaffung, sondern wann jagd man endlich solche Politiker die "Wirtschaftskapitän" spielen zum Teufel. Die verhalten sich genauso wie die Fremdmanger in Konzernen, die sich ausschließlich dem Shareholder-Value verpflichtet fühlen.
Motto: "Was geht uns Zukunft an, ich will schließlich wiedergewählt werden" Und jetzt gehts erst recht nicht mehr nur um Geld... - zum...

... wessen Wirtschaftlichkeit steht im Vordergrund ?

geschrieben von: wwehrle

Datum: 26.02.07 13:42

Selbst der größte Laie, der sich nur etwas mit der Materie beschäftigt, wird herausbekommen, daß auf lange Sicht hin bei stark belasteten Strecken die Stadtbahn das wirtschaftlichste und attraktivste Verkehrsmittel ist und man selbst mit riesenhaften Neubauprojekten eine ebensolchen Erfolg haben kann (siehe Karlsruhe). Doch auch wenn's eine Nummer kleiner ist - es ist keine neue Erkenntnis, daß Straßenbahn-Neubaustrecken Fahrgäste bringen. Man sollte wirklich massenhaft Menschen wie Dieter Ludwig haben, die mit Visionen, die sie auch umsetzen, ein solches Konzept erfolgreich mit Leben füllen. Nicht auszudenken - ein Dieter Ludwig in Bremerhaven, Kiel, Hamburg oder in Berlin, ja selbst in Innsbruck könnten's ihn jetzt brauchen ..... doch leider scheint es mehr solche Leute wir einen Herrn Necker in Berlin zu geben, der ja sowieso keine Fahrgäste gewinnen und sie mit Streckenstilllegungen lieber vertreiben will. Außerdem wird das Geld ja für Straßentunnel gebraucht - diese Denke ist so widersinning - da stellt sich ernsthaft die Frage, wessen Interessen da vertreten werden und welche Wirtschaftlichkeit im Vordergrund steht - die Vorgänge bei Siemens oder VW waren bestimmt nur die Spitze des Eisbergs ... doch der taut ja jetzt wg. der Klimaerwärmung, oder ?!?