Servus Leute!
Nach Strausberg fand nun die nächste Möschke-Sonderfahrt in tschechischen Most (zu Deutsch, Brüx) statt. Auch diesmal wurde ich wieder beauftragt den DSO-Beitrag zu verfassen da mir als Azubi noch ne Menge Zeit zur Verfügung steht. ;-) Die Sonderfahrt startete am 24.11 und endete in der Nacht zum 25.11. Was also jeder vorab wusste: Es wird wiedereinmal ein ziemlicher Marathon. :-P
Drei Karlsruher fanden sich am Freitag den 23. in Dresden ein um dort eine Nacht zu Übernachten. Blöderweise haben wir es nicht gleich bis Most geschafft! Aber was solls... am nächsten Tag klingelte der Wecker für uns schon um 5:25, um 6:01 fuhr unsere S1 bis Bad Schandau. Ab dort nahmen wir einen Desastro bis Decin (Tetschen-Bodenbach). Mit einem Doppelstocktriebwagen der Tschechischen Staatsbahn (CD) ging es dann auch bis Most. Für mich war es erst das zweite Mal in Tschechien sodass ich total Beeindruckt von den Dingen war die ich aus dem Zugfenster heraus sehen konnte.
Endlich in Most angekommen! Geld gewechselt und durch die im sozialistischen Stil gehaltene Bahnhofshalle auf den Vorplatz und was sieht man dort? Tristesse pur. Schon da wusste ich das Most eine schön hässliche Stadt ist. ;-)
Der erste Eindruck dieses Drecksloches (muss man echt so sagen) verleitete mich jedoch nicht dazu umzukehren. Im Gegenteil denn ich wollte mal eine für mich ganz andere Welt erkunden. Da kommt es einen gerade gelegen wenn der Daniel eine Sonderfahrt veranstaltet bei welcher man das ganze Netz befährt. ;-)
Ein Tatra mit der schönen gelb-roten Lackierung schaute auch vorbei. Wir haben aber noch viele mehr von diesen schönen Fahrzeugen zu Gesicht bekommen.
Als ersten Programmpunkt wurde eine Fahrt mit dem T5B6 eingeplant. Zum Zustieg wurde eine Runde zum Hauptbahnhof eingebaut.
Nach kurzer Ansprache des Sonderfahrtenleiters ging es zum zweiten Highlight (das erste ist schon der T5 ;). Die Schleife "Chemopetrol" wird planmäßig nichtmehr befahren. Jedoch werden die umfangreichen Gleisanlagen weiterhin in Schuss gehalten. Hier sehen wir den breitesten Tatrawagen der Welt vor einem der Kühltürme eines Kraftwerks.
Einfach herrlich die Umgebung. Es roch aber stark nach Chemie und manchen tat die Luft schon in der Lunge weh.
Begegnung mit einem Astra-Niederflurwagen.
Dann gings wieder zurück richtung Bahnhof wo nocheinmal Sonderfahrtenteilnehmer zustiegen.
Kurz vor der Überquerung der Bundesstraße 13 wurde eine Begegnung mit einem Linienwagen abgepasst.
Unser T5B6 hatte auch einen Bruder welcher aber in den 90er-Jahren verschrottet wurde. Er befindet sich übrigens nichtmehr im Linieneinsatz und ist Most´s einziger Museumswagen.
In der großen Wendeanlage am Bahnhof sieht der kleine T6 ein bisschen verloren aus. Das Fahrzeug wurde 1976 in Prag gefertigt und lief dort eine kurze Zeit als Nummer 8010. 1978 war er für Testzwecke auch im russischen Tver. Bis 1990 lief das Fahrzeug in Most im Linienverkehr und ist seit 1996 Museumswagen.
Im Hintergrund sehen wir einen der letzten Überbleibsel des alten Most´s. Das alte Most wurde zugunsten eines Braunkohletagebaus vernichtet und die neue Stadt als Plattenbausiedlung nördlich auf der grünen Wiese neu errichtet. Traurig! :-( Die Kirche musste übrigens um rund 800m verschoben werden! Damals ein ernormer Aufwand.
Dann wurde die Endstation "Interspar" erreicht.
Danach sind wir auch schon in den Betriebshof eingerückt um uns zwei andere Tatras zu schnappen. Zunächst mal ein paar Blicke in die Wagenhalle und in die Werkstatt.
Ein Stück Tatrafront im Lager.
Mit einer T3SUCS Doppeltraktion ging es zuerst zum Interspar wo es den einzigen Fotohalt mit Sonne gab.
Auf der Überlandstrecke richtung Litvinov wurde es aber wieder "Mostig". Am Oberleutensdorfer Bahnhof gibt es einen Gleisanschluss zur Staatsbahn.
An der Endstelle in Litvinov Citadela gab es erstmal eine Pause. Manche pfiffen sich eine Dose Gambrinus und Krokety´s rein, andre stürmten den Billa um sich nach Tschechischen Spezialitäten umzuschauen. ;-)
So langsam wurde das Licht schummrig. Mit dem leichten Nebel aber überhaupt nicht störend!
In Oberleutensdorf sieht es mittlerweile ganz gut aus als vielleicht vor 10 Jahren.
Auf dem Rückweg nach Most gab es natürlich nochmal ein paar Fotohalte.
Beireits auf der Hinfahrt wurde nähe der Haltestelle "Petrochemie" schon ein Fotohalt eingelegt. Jedoch zeige ich euch erst den Fotohalt vom Rückweg nach Most. Beeindruckend war der Anblick der rauchenden Fabrikanlagen in der Abendsonne.
Unsere T3SUCS-Traktion im ganz leichten Nachmittagslicht.
Die Schleife Chemopetrol wurde auch nochmal besucht. War aber nicht das letzte mal...
Im Hintergrund ist leicht ein See zu erkennen welcher früher der Braunkohletagebau war welchem das alte Most weichen musste.
Und nochmal am Hauptbahnhof. Die Blaue Stunde ist mittlerweile angebrochen.
Das war dann die letzte Aufnahme ohne Stativ. Wieder mit Blick auf die alte Kirche von Most an der zimni stádion.
Typisch Tatra... ;-)
Nach einem leckeren Abendessen ging es mit einem T3SU dann nochmal auf die Strecke. Hier ein Foto von der Haltestellenanlage am Moster Bahnhof.
Chemopetrol war wesentlicher Dreh und Angelpunkt für diese Sonderfahrt. Auch hier wurde das schöne Fahrzeug in Szene gesetzt.
Der Betriebshof in Litvinov wurde auch besucht. Eine echt geniale Halle!
Ein Foto aus dem dunklen Teil der Halle heraus in den noch beleuchteten. Kurz vor dem Foto wurden die Lichter nach und nach ausgeschaltet und bevor ich da drinne gelassen werde mache ich mich doch lieber auf den Weg nach draußen. ;-)
Der Sonntag ist mittlerweile auch angebrochen und der Geburtstag eines Sonderfahrtenteilnehmers wurde mit ein paar Kräuterlikören ein wenig gefeiert.
Die Endstelle Litvinov Citadela wurde natürlich auch wieder angefahren.
Und wieder Chemopetrol. Von dieser Station kann ich aber nicht genug kriegen!
Allmälich gings dann zurück richtung Betriebshof. Auf der Moster Hauptstraße wurden noch zwei Fotohalte eingelegt.
Vor dem Restaurant bei welchem wir zu Abend aßen endete dann auch die Sonderfahrt für einen Teil der Truppe. Ein paar fuhren noch mit bis in den Betriebshof. Der Abend wurde noch mit ein bisschen Bier und Gelaber ausgeklungen!
Nach einem Spaziergang durch das trübe Most wurde um 11:33 der Zug richtung Heimat genommen. Mit ihm ging es bis Cheb ab der Grenze zu Deutschland. Vorerst noch ein Foto eines Güterzuges mit einer wunderschönen E-Lok.
In Cheb hatten wir eine Dreiviertelstunde Aufenthalt und haben uns das Betriebswerk angeschaut. Die kleinen Dieseltrieb und Steuerwägen werden liebevoll Brotbrüchste genannt. Cheb ist immernoch eine Domäne dieser Baureihe.
Und nochmal ein Foto von diesen absolut geilen E-Loks. ;-)
Das wars dann auch schon von meiner Seite aus! Ergänzungen zu meinem Beitrag sind erwünscht! ;-) Alles in allem war das eine echt super Sonderfahrt mit einer tollen Truppe. Danke dafür! :-)
Grüße aus Karlsruhe (welches zum Glück nicht im Windschatten von Chemopetrol steht)
Mark
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Für eine Straßenbahn in Hamburg!!!
6-mal bearbeitet. Zuletzt am 2012:12:21:23:15:59.