Moin,
ich beschäftige mich schon länger mit diesem Zug, da ich ihn im Modell auf die Schienen stellen möchte, habe jedoch erst heute die früheren Beiträge zu diesem Thema entdeckt. Mir liegt eine Kopie aus dem ZpAR vom Sommer 1961 vor. An den handschriftlichen Eintragungen müßt Ihr Euch nicht stören, das sind nur Hilfsmittel für mich, weil mich speziell die Zugbildung in Münster interessiert. Ich möchte auch sogleich – forenübergreifend – die für diesen Zug möglichen H0-Modelle vorstellen. Hier zunächst die Zugbildung 1961:
Daraus geht u.a. hervor, daß der Zug 1961 noch keinen Neubau-Pw hatte, denn ein solcher wäre mit „Pwüm“ bezeichnet worden. Als Modell für den Altbau-Pw kommt der Pw4ü-37 von Fleischmann in Betracht:
Durch Recherchen im ZpAU ist mir bekannt, daß der Wagen 6 einer der Gruppe 29 war, also ein B4ü-28/51 o.ä., die beiden DB AB, Wagen 49 und 5, hingegen solche der Gruppe 35, also AB4ü-35/51 oder -36/52 o.ä.
Als Wagen 6, Samstag bis Montag der Schlußwagen von Osnabrück bis Aachen, verwende ich den Liliputter; seit kurzem kann man besser den von Roco nehmen.
Und was hat ein ordentlicher Zug am Schluß? Einen Schluß:
Als DB AB4ü bietet sich der von Fleischmann an:
Der DB Bcüm könnte eines Tages von Roco kommen; die Form des Bc4üm-54 ist schon lange vorhanden, man müßte sich nur endlich einmal dazu durchringen, ihn in Epoche 3 zu bringen. Vorläufig nehme ich diesen:
Hierzu hatten wir schon einmal eine Diskussion, ob es diese Version als DB-Wagen in Epoche 3 überhaupt gab, was m.W. bislang nicht geklärt ist. Spätestens ab 1963 kann man den Heris-Wagen Bc4üm-62 einsetzen:
Der Schwede war der AB8K von Westwaggon und der Däne ein Cc, soviel dürfte unstreitig sein. Bis hierher war schon alles klar – alles was sonst noch an Wagen in diesem Zug war, war bisher noch nicht so richtig aufgeklärt. Insofern ist der „link“ zu den Galliern – besten Dank, AS78! – sehr hilfreich, da sich jetzt einige Vermutungen bestätigen.
Bezüglich des SJ AB besteht vorerst nur das Prinzip Hoffnung. Der DSB Cc kommt aus dem Hause Heljan:
Ab 1964 könnte man diesen verwenden, ebenfalls von Heljan:
Die WL, einer immer, einer Bedarf, wurden von der CIWL gestellt. Das kann ein U-Hansa gewesen sein, damals noch mit Faltenbalg-Übergängen. Es könnte sich aber, insbesondere eventuell bei dem Bedarfswagen, auch um ältere WL-Bauarten aus den 30er Jahren gehandelt haben, z.B. Typ Y, wie dem Buch „Sleepers, Diners & Pullmans“ [1] zu entnehmen ist. Beide WL-Typen, sowohl der U-Hansa als auch der Y, waren vor Jahren schon von Heris angekündigt. Als Papiertiger taugen sie allerdings nicht zur Zugbildung im Modell.
Der CIWL-WR, der in Osnabrück hinten dran kam, müßte einer aus den 30er Jahren gewesen sein, weil es m.W. keinen neueren gab. Als Modell nehme ich einen Rivarossi-Wagen, der vielleicht nicht so 100 % paßt, aber so ganz daneben auch nicht sein kann:
Die SNCF-Wagen können 1961 und in den nächsten Folgejahren durchaus DEV-Typen gewesen sein. Im Modell bleibt einem auch nichts anderes übrig, weil es den anderen erwähnten Typ „Rapide Nord“ schlicht und einfach nicht gibt, soweit mir bekannt ist – Gegenteiliges wird gern zur Kenntnis genommen. Die DEV gab es einmal von Lima in Epoche 3. So ganz das Gelbe vom Ei sind die Wagen nicht, aber solange es nix anderes gibt, kommen sie erst einmal zum Einsatz:
Der ZpAR von 1962 weist immer noch den Packwagen als „Pws“ aus. Der AB-Wagen 49 wird nun nicht mehr von der DB gestellt, sondern von der SNCF. Ansonsten ist die Zugbildung bis auf die Einreihung des Pw so geblieben wie im Vorjahr.
Spätere Zugbildungspläne in Epoche 3 habe ich leider nicht auf Lager.
Gruß
Willi
Literatur:
[1] Robert Spark, << Sleepers, Diners & Pullmans, Trains and vehicles of the International Sleeping Car Company >>, Trafton Publishing, Cobham, Surrey (GB), 1995