Moin,
eigentlich wollte ich nur ein paar Kibel zeigen, nun ist es doch ein Reisebericht geworden…
in diesem Jahr war ich nicht nur auf nasser Winter- und verregneter Sommerreise in Polen, in der Pfingstwoche stand auch eine Reise an die Ostsee an – größtenteils trocken, aber zumindest gut bewölkt ;-) Bilder, z.B. aus Gdansk, hatte ich bereits einige hier gezeigt, heute folgen größtenteils EN57 und OT-Sachen. Es war zwar keine Eisenbahnreise, aber nebenher ist doch genügend angefallen.
Anreise am 18. Mai ab Hamburg. Frühstückspause im schönen Güstrow, dann Museum Peenemünde.
Sehr eindrucksvoll, das Museum. Empfehlung!
Fi103 und A4.
Fahrt im Zickzack über die wunderbare Insel Usedom nach Swinoujscie, dort sehr guten Bananeneisbecher:
Nach einer faulen Stunde am Strand kündigt sich ein herrliches Weltuntergangsgewitterchen an. Es wird nachtschwarz und hagelt, sehr gemütlich und kein Problem, denn am UBB-Bahnhof steht eh nichts, für das ich mich aus dem Wagen trauen müsste. Am späten Nachmittag dann Ankunft in Miedzyzdroje. Typischer, angenehmer Urlaubsort und auch in der Vorsaison gut besucht. Ein billiges Lokal an der Promenade mit erstaunlich gutem Fisch und erstaunlich schlechten Fritten. Nach dem Essen gibt es noch eine EU07, aber so doll ist das Bild nicht geworden.
Am nächsten Tag schleiche ich mich um sechs aus dem Haus, zwei Stündchen an der Bahn hab ich. Es ist viel zu dunkel für Mitte Juni, unter dem Schirm warte ist östlich des Bahnhofes, einen Gz verpasse ich knapp, zwei Kibel kommen auf den Chip.
EN57 2052 fährt durch die Dünenwälder der Insel Wolin und wird nach zwei Kurven den Bahnhof Miedzyzdroje erreichen.
Später ging es, erst der Küste entlang, im Bogen weiter nach Kamien Pomorski.
Rathaus, Kirche, Stadttor, sonst scheint kein Haus im Zentrum älter zu sein als 1945. Man möchte gar nicht wissen, wie es hier vor und nach dem Krieg ausgesehen haben muss. Dabei eine sehr schöne Lage am Haff.
Passt ja, am Bahnhof wartet EN57 1701 auf seine kurze Fahrt nach Wysoka.
Die Abfahrt in einigen Minuten wird auch gleich mitgenommen. Früher ging die Strecke mal weiter bis Trzebiatow, lange her…
Wir fahren weiter nach Niechorze zum bekannten Leuchtturm.
Die Schmalspurbahn war noch nicht fertig.
Nächster Stopp: Gryfice. Genau die Art von Kleinstadt, die ich in Polen immer so urgemütlich finde. Unterwegs in Cekiwca (?) steht ein Feldbahndenkmal, wir fahren aber weiter, weil ich den Zug nach Szczecin noch gerne erwischen möchte. Es wird knapp, zum Bahnhof reicht es leider dann doch nicht mehr.
An der Einfahrt zur Stadt sind die Schranken bereits unten: Sprint zu den Schienen, da kommt auch schon SA136 007 mit Wolkenschaden
Kleine Besichtigung des Ortes, und weiter in Richtung Kolobreg und zu unserem Ziel Ustronie Morskie.
Unterwegs gefällt uns Trzebiatow aber ganz hervorragend, also Päuschen. Endlich bekomme ich meinen täglichen Urlaubseisbecher. Übrigens: Trzebiatkowo sah relativ befahrbar aus (Militäranschluss), außerdem sehe ich aus dem Auto, dass der Bahnhof Gorzyca Reska seinen Weg in meine Wunschbild-Liste findet. Der Sonntag endet mit Fisch und langem Strandspaziergang, bis es längst dunkel ist.
Montag:
Ich schleiche mich mal wieder aus dem Hotel, während alle noch schlafen: Die morgendliche Zugkreuzung ruft! Herrlicher Sonnenaufgang über Nebeläcker. Nur leider verschwindet der Ball unpassend in die einzige Wolkenbank am Himmel, die im Osten hängt. Ich positioniere mich an der östlichen Einfahrt.
Es fehlen zwar die Fahrwerke, aber Rapsalarm bleibt Rapsalarm : -) EN57 732 fährt ein, eines von vier Osobowy-Zugpaaren am Tag.
In die Gegenrichtung sind wenige Minuten später EN57 674 und 1235 unterwegs. Dann ist das Schauspiel vorbei, und ich verschwinde schnell noch für ein Stündchen ins Bett.
Nach dem Frühstück beschließen wir, uns Fahrräder zu mieten und nach Kolobrzeg zu radeln. Ich verhandle die Ausfahrt auf 10.10 Uhr, kurz vor zehn kommt ja noch ein TLK:
Überpünklich gibt sich die ICCC-7er die Ehre, sie hat noch einen weiten Weg vor sich bis nach Katowice.
Der besagte Radweg ist ganz neu ausgebaut und führt direkt am Strand und durch die Dünenwälder. Wenn jemand mal in dieser Ecke ist, absolute Empfehlung! Wir radeln also gemütlich die 15 Km nach Kolobrzeg (ja, es gibt den täglich-Eisbecher). Renterhorden bevölkern die Stadt. Sehenswert ist die Kathedrale mit ihren schiefen Säulen und das Rathaus. Ums Eck gibt es einen Laden mit Modellautos und Gitarren, wo ich endlich einen Zuk in 1:43 bekomme (hatte ich hier auch schon mal gezeigt). Zurück auf dem Weg zum Strand halten wir kurz am Bahnhof, wo ich die abgesellten Loks knipse:
401Da 0451, 0384 und 069.
Auch wenn abgebügelte Loks nicht jedermanns Sache sind: 07 212.
Am Nachmittag sind wir irgendwann wieder in Ustronie. Meine Eltern wollen endlich zum Mittag, doch wenn man schon ein Fahrrad hat, denke ich mir… Blick auf die Uhr? In einer halben Stunde kommt ein Kibel. Ich trete in Pedale und rase nach Bagiscz, Wunschbildalarm! Der Bahnhof ist längst aufgelassen. Beim Absteigen verschrecke ich eine Schlange, die schnell verschwindet. Störche hinterm Bahnhof (kommen mastbedingt leider nicht gut mit auf das Bild). Nach kurzem Warten kommt der EN57 auch in erstaunlich flottem Tempo daher:
Nachschuss auf EN57 1235.
Und nun? In knapp einer Stunde kommt der Gegenzug. Ich rase wieder ostwärts durch die hügelige Landschaft, das Fahrrad ist zwar neu und gut, aber eben doch ein Ferien- und kein Rennrad. Im Hinterkopf habe ich den Ort Tymien, wo es auch einen netten Bahnhof geben sollte. Der Ort ist weiter weg, als gedacht, wann kommt er endlich (google zeigt mir jetzt 11 Km Strecke an)? Kampf gegen die Zeit, war eigentlich gemütlicher geplant. Endlich erscheint der Bahnhof am Horizont.
Wenige Minuten später kommt auch schon EN57 1081, das Bild sitzt. Abgekämpft, aber zufrieden geht es nach Ustronie zurück. Der Tag klingt erneut mit langem Abendspaziergang aus.
Dienstag:
… und wieder um 5.15 aus dem Bett zur morgendlichen Kibelkreuzung.
Aus Kolobrzeg kommt Kibel 621 durch den Raps.
Gegenzug ist heute EN57 1266.
Der 10-Uhr TLK ist nach dem Frühstück mit +60 angekündigt, also geht es ohne Bild weiter. Kurzer Halt in Mielno (wo es dieses Jahr im Sommer auch endlich wieder Züge gab), Ort Anschauen. Am Himmel über dem Meer:
Fahrt um den Jamno-See nach Slupsk. Ich schaue bei meiner ehemaligen Praktikumsfirma vorbei, am Rathaus gibt es noch immer das Beste Eis der Stadt, und auch beim wunderbaren Bäcker in der Bahnhofsstraße werden üppige Vorräte genommen. Fahrt über die Dörfer nach Klucki zum Museumsdorf und Aussichtsturm, wie kommt mir das doch alles bekannt vor von 2011. Eine herrliche Gegend voller Störche. Ziel ist schließlich Leba, ohne Saison leider ohne Züge. Aber hervorragenden Fisch und tolle Strände, der Tag klingt wie immer ebendort aus.
Mittwoch: Keine Züge… mit dem Elektroauto geht es in das Naturschutzgebiet der berühmten Dünen. Toll!
Am Strand zurück nach Leba, oder genauer gesagt: Barfuss durch das wunderbar kalte Meer. Sogar einen Bernstein finde ich.
Nicht ausgelassen wird das spannende Raketenmuseum. Natürlich sind das größtenteils Waffen, aber auch diese Objekte lagen auf dem Weg zur Saturn V.:
Rheintochter.
Rheinbote
Meine Eltern essen dort auch einen Imbiss, mir reichen - ihr werdet es schon ahnen -
zwei kleine Eis am Stiel (Ja, beim Thema Lody bin ich verfressen).
Am späten Nachmittag kehren wir wieder direkt im selben Fischrestaurant wie am Vortag ein, 100 Meter vor Ankunft beginnt das große Gewitter, dass sich längs angekündigt hatte. Perfekt geklappt!
Donnerstag:
Nach dem Frühstück nach Lebork, der Ort ist eher unspektakulär. Am Bahnhof auch nichts los. Wir fahren über einspurige Dorfstraßen durch das leere, malerische Kaschubenland, oft in Blickweite der alten Trasse Lebork – Kartuzy. Die passierten Bahnhöfe wie Miechucino (http://www.bazakolejowa.pl//index.php?dzial=stacje&id=2839&okno=galeria) sind beeindruckend. Leider alles viel zu spät…
In Kartuzy steht eine Newag-42 nicht allzu gut im Licht:
In Sominino ist für den SA101 wegen Bauarbeiten erstmal Schicht.
In Wiezyca wird der Aussichtturm als Motiv vorgemerkt, für den Fall, dass ich mir irgendwann mal ein brauchbareres Tele besorgen kann (was ein Aussichtsturm mit dem Woytila zu tun hat, der als Namenspatron herhalten muss, das hab ich aber nicht verstanden. Der leider übliche Personenkult).
Wir fahren nach Koscierzyna (Ja: Drei Kugeln in Eiswaffel), die lackierte SP45 im Museum hatte ich auch bereits gezeigt
In Gdansk wurde am Abend dem kleinen Oskar noch ein Besuch abgestattet.
Damit endet dieser Bericht, denn alles andere hab ich bereits in anderen Beiträgen gezeigt.
Absolut Symmetrische Grüße und ein schönes Wochenende,
Patrick
2 x Edit, bevor das Wort "Reisebericht" richtig buchstabiert im Titel steht ;-)
"Flüsse, Berge, Wälder - Europa endlos"
Inhaltsverzeichnis meiner Reiseberichte und Modellbauprojekte in den DSO-Foren [
www.drehscheibe-foren.de]
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2013:11:22:14:32:21.