Man kann die ganze Nacht hindurch fahren und hat nichteinmal annähernd die Hälfte von diesem großen Land durchquert.
Das tolle am Güterverkehr ist, dass es diese "Extratouren" gibt wo man nie weiß wie der Tag endet.
Darf ich Euch auf meiner Fahrt von Jämtland zurück nach Skåne mitnehmen?
In
Bräcke geht es los, hier habe ich meinen Zug übernommen. Der Zug kam aus
Holmsund bei Umeå und soll nach
Skövde.
Kurz vor Ånge habe ich das erste Mal Halt. In Dynsjön warte ich auf einen Gegenzug.
Hectorrail trifft Hectorrail, danach geht es weiter.
Weiter geht es Richtung Süden, durch Winterlandschaft die ihren Namen gerecht wird. -8°C, blauer Himmel und viiiiel Schnee, so muss Winter sein.
Gelegentlich trifft man auch auf Gegenverkehr, wenn auch nur selten. Auf dem Hinweg ist mir auf den letzten 260km gerade mal ein Zug entgegen gekommen.
Ein halber Wagen für die Erzbahn in Lappland.
Im übrigen stimmt es nicht, dass in Schweden im Winter alles problemlos läuft. Südlich von Stockholm bricht wie auch in Mitteleuropa der Verkehr schnell zusammen, wenn es anfängt zu schneien. Hier im Norden ist der Schnee feiner und dadurch wohl auch beherrschbarer.
Einmal volle Bremsprobe bitte! :-D
194km sind geschafft. In Bollnäs muss ich mich von einem Regionalzug überholen lassen.
In Medskogsheden wartet der Stahlpendel mit 3x Rc-Lok auf mich.
Gegen 16 Uhr macht die Sonne Feierabend.
Und im letzten Licht des Tages warte diesmal ich auf GreenCargo - hier in Storvik.
Man richtet sich ein... (Das Zielschild habe ich auf der Lok gefunden und passte diesmal optimal)
Nach 621km ist Skövde erreicht, 7:55h hat die Fahrt gedauert.
Ich darf ins Hotel, die Lok muss draußen auf mich warten :-)
Guten Morgen, du siehst kalt aus!? Brrrr!
Nach etwa 2h werden dann endlich auch alle anderen Teile wie Fahrschalter und Sifafußtaster langsam warm.
Fertig zur Abfahrt, aber....
... der Nachtzug aus Storlien hat Verspätung und muss, aus mir nicht erklärlichen Gründen, noch vor mir raus so das ich schon hier 10 Minuten Verspätung habe.
Wer meint, dass Züge nur hintereinander fahren können liegt falsch, auf dem rechten Gleis ziehe ich am Nachtzug vorbei.
In Falköping biege ich von der Västra Stambana auf die Jönköpingbahn ab.
Der Nachtzug hat mich trotz theoretisch höherer Maximalgeschwindigkeit nicht mehr eingeholt.
In Jönköping fahre ich am zweitgrößten See Schwedens, dem Vättern, entlang.
Inzwischen war ich etwas vor Plan, das musste ich für einen kurzen Fotostopp mitten in der Natur ausnutzen.
Elche habe ich aber keine getroffen, auch besser so...
Zugkreuzung in Äng
Und weiter gehts, noch 274km bis Malmö.
Laut Fahrplan sollte ich wohl bis Malmö hinter einem Güterzug herfahren. Das kann deprimierend sein, denn immerhin fahre ich mindestens 40 km/h schneller.
Aber es muss sich rumgesprochen haben, dass ich ein gut fahre und so kam ich wieder rüber auf das rechte Gleis und zog vorbei. Danke Fjtkl Malmö :-)!
Zwischendurch gab das Laufwerk merwürdige Geräusche von sich - Schnee und Eis unter der Lok schmolzen und verteilten sich lautstark auf der Strecke.
Im südlichen Småland wurde es dann sogar nochmal etwas weiß.
408km und 3,5h später ist das Ziel erreicht, 64' vor planmäßiger Ankunft. Das macht eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 119,4km/h. Mit dem Auto hätte ich das nicht geschafft, zumindest nicht zu legalen Bedingungen.
Feierabend nach 1029km. Morgen geht es wieder los aber nicht soooo weit in den Norden, diesmal nur nach Katrineholm.
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