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Hallo Welt,

Der letzte Teil war wohl etwas zu lange. Tja, egal, der hier wird nicht besser ;-).
Wir haben uns im Kosovo zurecht gefunden und hatten noch zwei Tage vor uns, was uns dabei alles passiert ist?

Teil 1: [www.drehscheibe-foren.de] >> USA und Start in den Balkan
Teil 2: [www.drehscheibe-foren.de] >> In Bosnien rund um Doboj
Teil 3: [www.drehscheibe-foren.de] >> ein Tag in Bosnien und weiter bis nach Montenegro
Teil 4: [www.drehscheibe-foren.de] >> Wiedersehen im Kosovo

Texte innerhalb des Berichts welche in einer [ECKIGEN KLAMMER] stehen sind Kommentare vom Herrn Jordi, die lassen wir einfach mal stehen.




Dienstag 27. März 2012, Pristina - Pristina

Die meisten Fragen die ich mir am Sonntagabend gestellt habe waren ja gestern aus der Welt geräumt worden. Was noch fehlt sind zwei Infos zum Süden. 1) Auf was dürfen die Leute die den IC Triebwagen nach Skopje in Pristina besteigen in Hani i Elezit umsteigen, und wie sieht es mit dem Güterverkehr da unten so aus, mehr oder weniger? Fragen die es heute zu klären galt, ausserdem hatte ich noch eine Stelle offen da unten die ich unbedingt (tatsächlich, unbedingt) besuchen wollte.
Den Tag starteten wir wieder mit der Abfahrt um 7 Uhr. Wir kamen pünktlich raus und fuhren gleich nach Süden. Die Morgenspinne in Fushë wollen wir uns morgen nochmal geben. Heute zog es uns direkt nach Süden. So dass wir den IC nach Skopje, oder eben die Triebwagen, irgendwo auf der Strecke erwischen.
Anstatt links ging es heute also rechts raus und geradewegs zu auf den berüchtigten Mörderkreisel in Pristina. Was da aber war, war genau so eine Enttäuschung wie der Einsatz der Loks im Kosovo, oder gar noch schlimmer! Der Kreisel ist weg, unglaublich! Dafür ist da jetzt eine Brücke mit Auffahrten, was zwar nicht weniger verwirrend ist (für Tafeln hat das Geld nämlich nicht mehr gereicht) aber dafür viiiiel langweiliger ist - schaaaade.
Wir kamen auf der Strasse nach Süden gut voran und erreichten um 7:30 unser Ziel bei Bablak. Der Zug war noch gute 10min entfernt und wir stapften aufs Feld. Ich darf es ja nicht zu laut sagen, aber ich hoffte insgeheim auf die Triebwagen. Die könnte man nämlich nachschiessen mit den ganzen Bergen im Hintergrund, was etwas mehr her macht als die weite des Amselfeldes. Ausserdem könnte man, wenn der Triebwagen kommt, die Rückleistung ebenfalls verwerten ..., aber dass darf man ja nicht laut aussprechen ;). [Ich hoffte natürlich insgeheim, noch eine andere Nohab als nur 05 vor die Linse zu bekommen…]
Es kam das bekannte Triebwagendoppel, prima! Ähh, Schade ;).

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Architektur im Bahnhofsviertel von Bablak. Diesem Bauherr ging das Geld schon ziemlich bald aus …[/]

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[maps.google.com]
[i]So sah der IC nach Skopje im März aus, so irgendwie gar nicht nach Internationalem Fernverkehr. Das Triebwagendoppel 04+02 in Bablak auf dem Weg nach Hani i Elezit.

Wir liefen gemütlich zum Auto zurück und fuhren zurück zur Hauptstrasse. An eine Verfolgung dachte ich eigentlich nicht, auch wenn ich mit dem Ziel Kacanik geliebäugelt habe. Aber auf dieser Strasse plant man besser mal mit nichts, denn Stress zu haben zwischen Pristina und Ferizaj lohnt sich überhaupt nicht, die Nerven spart man sich besser fürs nächste Mal Polizeikontrolle auf (oder so).
Also flossen wir ihm Verkehr mit in Richtung Ferizaj, ohne Hintergedanken im Kopf. Erst als wir aus dem Gröbsten raus waren fragte ich mal vorsichtig wann der Zug eigentlich in Gures sein müsste, dem ersten Bahnhof hinter Ferizaj. Und siehe da, wir hatten den Zug zwar noch nicht aufgeholt, aber waren nur noch 2min dahinter. Er muss aber noch Halten und schleicht ... Kacanik sollte möglich sein.

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[i]Fahrt nach Süden, hinter Ferizaj


Kacanik erreichten wir 5min vor dem Zug und ich parkte da wo ich immer schon parkte. Irgend jemand hat da aber ein auffälliges „Taxi Parkplatz“ Schild hingeschraubt, ich ignorierte es gekonnt, wurde aber prompt von einem Taxifahrer angesprochen .. bääh, 5min, nix Problem.
Kacanik hat sich auch verändert, der "wilde" Flusslauf durch den Ort wurde noch stärker kanalisiert und beidseits des Flusses gibt es nun eine Uferpromenade mit Bänken und viel Platz ... schön gemacht! Leider verlottert daneben das bereits gemachte, der Park mit der Statue wirkte verwildert und ungepflegt.
Wir stellten uns an die Bahn, was noch immer möglich ist, und schossen dem Triebwagen als er kam auf die Nase, im besten Licht. Da er etwas zu spät kam wurde aus den „5min nix Problem Parken“ zwar ein bisschen mehr, aber Taxi war eh keins mehr da ;).

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[maps.google.com]
Das Triebwagendoppel bei der Ausfahrt aus Kacanik.

Um Frage 1 (Anschlusszug) zu klären fuhren wir wieder zurück auf die Hauptstrasse und strebten Hani entgegen, dem Grenzbahnhof. Dabei überholten wir den Triebwagen sehr bald wieder. Ich wollte nochmals etwas probieren, was aber in die Hose ging und so verspielten wir den kleinen Vorsprung wieder, am Schluss waren wir sogar nach dem Triebwagen am Bahnhof von Hani.
Was stand da für die Reisenden nach Skopje? Ein Bus, ein Triebwagen (wäre ja mein Favorit gewesen) oder etwa eine Lok mit Wagen? Das letzte war der Fall, eine ranzige MZ 661 vor einem noch ranzigeren Wagen stand im Bahnhof und der Triebwagen ist direkt dahinter eingefahren.
Hm, an den Mazedoniern liegt es also nicht, dass der Zug nicht durchgehend verkehrt, deren Aufwand ist nämlich gleich gross, ob so oder mit durchlaufenden Wagen. Was könnte die Kosovaren den stören daran? Oder liegt es am Schluss einfach nur daran, dass nur eine Nohab läuft zurzeit?
Aber so eine Mazedonische Lok mit Wagen unfotografiert über die Grenze abhauen zu lassen wäre unklug., also stellten wir uns direkt an die Ausfahrt des Bahnhofs und warteten bis die Abfahrt um 9 Uhr pünktlich erfolgte.

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[maps.google.com]
Und so sieht der Anschlusszug nach Skopje aus. An den Mazedoniern lag es also schon mal nicht, dass der Zug nicht durchgehend verkehrte - die hatten nämlich genau so viel Aufwand damit. Der Zug verlässt hier gerade den Bahnhof von Hani i Elezit.

Im Bahnhof standen neben den beiden Triebwagen nur noch ein paar Güterwagen auf zwei Gleisen herum. Es sah nicht so aus, als ob die Mazedonier schon etwas gebracht hätten heute ... dafür waren es total zu wenige Wagen. Also kommt da noch etwas? Früher kamen die Züge ja immer mit der Lok die für den IC hoch kommt ... wie ist das wohl aktuell? Wann kommt eigentlich der Zug aus dem Kosovo runter, kommt heute überhaupt einer? Diese Frage stellten wir dem Capo Stazione. Er konnte zwar keine Fremdsprache, aber wir verstanden, dass um 10:30 ein Güterzug von Miradi nach Hani i Elezit kommt, die einzige wichtige Info für uns.
Das war in etwa 80min. Schnell sind die Züge zwar nicht, aber so arg langsam das wir ihm nicht vernünftig entgegen fahren können dann doch auch nicht. Ich liebäugelte nämlich mit der Stelle bei Stagove oben im Tal, die wäre PERFEKT. Also verloren wir keine Zeit und fuhren gleich da hoch. Da ich den Weg zur Stelle nur bis in die Mitte kannte (der Rest stammt aus Erzählungen) wurde ich, je weiter wir der üble Dreckpiste entlang holperten, immer unsicherer ob meiner Erinnerung, am Schluss passte aber alles.
Tja, es war 9:40 Uhr und ich war mir ziemlich sicher, dass wir den Zug NICHT überfahren hatten, auch wenn Jordi daran zweifelte. Die Zweifel wurden grösser als 10:10 Uhr verstrich ohne ein Zug. Ich las beruhigt in meinem Buch mit der Gewissheit, dass Güterzüge in Hani eigentlich immer später als die angekündigte Auskunft eintreffen, der kommt schon noch (und sonst hätten wir immer noch den Triebwagen nachschiessen können).
Neben uns war ein Bauer gerade damit beschäftigt, seinen Wagen umzubauen, aus einem 2-Achser für einen Traktor wurde in 20min Arbeit ein 1-Achsiger Pferdehänger, ich bin beeindruckt. [Der eigentliche Grund war wohl eher, dass er eine Arbeit suchte, die er so ausführen konnte, dass er uns beobachten konnte, wie wir im Auto sassen, warteten (und ihn beobachteten)…] Wir versuchten mit dem netten Herren noch etwas Konversation, was aber an der Sprache scheiterte. Ich hätte ihn zu gerne gefragt, was der letzte Zug der durch fuhr für einer war, denn von seinem Haus aus hatte er den besten Bahnblick im ganzen Kosovo (ok, das Hotel Bali ist noch ein bisschen besser).
Wir warteten und warteten und dann hornte es auf einmal. Es war 10:25. Ich lief etwas enttäuscht zum Ausblick hoch, denn ein Nohab-Horn war das nicht, und auf Lok 2 oder 3 an dem schönen Ausblick hatte ich nicht wirklich Lust - die Kisten sind immer so dunkel. Das Horn war aber irgendwie auch anders. Da tauchte der Zug hinter dem Ort auf und dass kann doch nicht, dass wird doch nicht ... doch, es war Lok 10 an einem stattlichen Güterzug! Lok 10, wer hat den meinen Wunsch erhört?! Danke jedenfalls, wem auch immer ;). Sehr merkwürdig, die Lok sah echt nicht so aus, als ob sie viele Einsätze hinter sich hätte, voller Taubendreck, was wie gesagt auf einen längeren Aufenthalt in der Werkstatt schliessen lässt. Aber mir Wurscht, da war sie.

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[maps.google.com]
Unter uns liegt Stagovë, ein kleiner Ort im malerischen Tal. Der Güterzug der wie erhofft nach ein bisschen warten kam hatte sehr zu unserer Freude die Lok 10 dran. Weit im Hintergrund ist noch Ferizaj zu erkennen.

Das wir nun nach Hani i Elezit wollen war gar keine Frage. Unterwegs käme uns aber noch der Triebwagen entgegen (den ich auch noch Fotografieren wollte) ... Moment, Triebwagen. Wann kommt der eigentlich? Reicht das dem Güterzug bis nach Hani bevor der raus geht? Oder steht der Güterzug vielleicht noch in Kacanik zur Kreuzung?
Die Rechnerei ergab, dass der Güterzug es gerade so schaffen konnte nach Hani und der Regio mit maximal plus 5 raus kommen würde. So rechnete ich nicht damit den Güterzug nochmal ganz zu sehen, dafür überlegte ich schon wo wir uns für den Triebwagen stellen können und hatte auch eine Idee. Zeitlich waren wir aber wieder mal Eng dran und etwas Verspätung hätte dem Triebwagen nicht geschadet. In Kacanik wollten wir nun doch nicht einfach vorbei fahren, vielleicht steht der Güterzug ja doch da, aber um in Kacanik auf die Bahnhofsgleise zu sehen muss man direkt in den Ort rein fahren, was ein bisschen Zeit in Anspruch nimmt. Aber, die Lok war es Wert!
Es hat sich gelohnt, denn der Zug stand auf der Seite und wartet auf die Kreuzung mit den kleinen Italienern / Schweden. Und so gab es das zweite Bild von dem Zug, im Bahnhof von Kacanik. Etwas herausfordernd war es, den richtigen Zeitpunkt zu erwischen, denn der Zug war auf einem "Fussweg" abgestellt und die Leute mussten um ihn herum laufen um den Ortsteil zu wechseln - und das sind viele Leute. Das nächste Mal nehme ich eine Gitarre mit, das Publikum wäre mir sicher (wobei die dann ja stehen bleiben, was auch nicht die Idee ist ;). Wir fanden die richtige Lücke und waren wieder weg.

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[maps.google.com]
Natürlich liessen wir es uns nicht nehmen und verfolgten den Güterzug, hier bei einem Kreuzungsaufenthalt in Kacanik.

Da ich lieber diesen Zug bei der Einfahrt in Hani als den Triebwagen (sooo schön sind die ja auch nicht) haben wollte liessen wir den Regio ziehen und fuhren direkt bis zum Bahnhof von Hani. Wir waren sicher 10min vor dem Zug da und hatten genug Zeit in die Einfahrt vor zu laufen. Dabei kamen wir noch in ein kleines Gespräch mit einem Eisenbahner welcher auf dem Weg zur Einfahrt war ... wir konnten uns zwar wieder kaum verständigen, aber das ist ja kein Grund keine Konversation zu versuchen ;).
Als es das erste Mal hornte machten wir uns bereit und warteten auf die Einfahrt. Zum Glück nahmen die Eisenbahner den Zug auf dem hintersten Gleis rein, was von unserem Standpunkt her als Optimum bezeichnet werden darf. Kaum war der Zug zu hören rannten gleich etwa ein Dutzend Kinder / Jugendliche mit Kanistern zum Gleis, die nahmen den Zug in Empfang. Noch wie der Zug gerollt ist begannen die Kinder damit die Tanks der (leeren) Kesselwagen zu öffnen um an die Reste zu kommen. Es scheint ein richtiger Kampf um die Wagen zu sein, wenn die solche Eile haben, den stehen wird der Zug lange genug und weder Eisenbahner noch Zöllner hatten etwas dagegen. Viel Erfolg brachte die Zugladung aber nicht mit, bei den 4 Wagen die wir beim Warten auf das Umsetzen einsahen kam irgendwie gar nichts raus, und das obwohl es von jeweils mindestens zwei unabhängig operierenden Gruppen probiert wurde. Bizarre Szene, nach der Schule auf dem Nachhauseweg wird noch eben geguckt ob man etwas Benzin abziehen kann ... [Vielleicht hatte dafür heute die Jugend von Kacanik mehr Glück und die Reste schon ergattert, denn bei Ihnen hatte der Zug ja vorhin lange genug gestanden…]
Das Umsetzen der Lok dauerte ein Weilchen und als sie das erste Mal durchgerollt kam liefen gerade zwei Zöllner den Zug entlang und schauten uns blöderweise beim Fotografieren zu. Dass da eine Reaktion kam war klar. Das OK der Eisenbahner ist das eine, die Grenzer das andere. Die Reaktion folgte postwendend und wir wurden freundlich nach unserem Tun gefragt. Ja klar, Eisenbahn Fotografieren. Passport dabei? Ja klar. Es wurde dann eine nette kurze Unterhaltung mit dem Resultat, dass sie uns fragten wie viel unser kleines rotes Auto Wert sei wenn wir es verkaufen würden (was ist das den für eine Frage? Aber immerhin war ihnen unser Auto auf dem Bahnhofplatz aufgefallen, ob das gut oder schlecht ist ;)). „Eisenbahn Fotografieren OK, einfach nicht sie“. Neeeein, natürlich nicht! Dummerweise waren sie auf dem Bild vorhin drauf, aber das muss man ihnen ja nicht erzählen.

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[maps.google.com]
Der Güterzug erreicht Hani i Elezit, den Grenzbahnhof zu Mazedonien.

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Der Zug stand gar noch nicht ganz da rannten die Kinder schon mit den Eimern an die leeren Kesselwagen. Alle hofften noch ein paar Tropfen Sprit aus den Wagen zu bekommen. Nachdem was wir gesehen haben war bei diesem Zug dieser Aufwand nicht mit Erfolg gekrönt. Spannend der Wagen, er ist in der Schweiz eingestellt ;)

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[maps.google.com]
Lok 10 Rangiert um den Zug herum …

Die Lok setzte an 4 Kesselwagen dran und machte den Anschein, dass die Rangiererei noch weiter geht und die Wagen auf Gleis 1 eingesammelt werden. Mit Fotografieren waren wir fertig und wir liefen mit verpackten Kameras zum Stellwerk zurück. Da wimmelte es von Zoll / Polizei und der Chef schien gerade beschäftigt, wir warteten also kurz um zu fragen wann der Güterzug denn zurück nach Miradi fährt. Wir schnappten uns, da der Chef ewig mit den Zollpapieren beschäftigt war einen anderen Eisenbahner, der unsere Frage aber nicht verstand (was am fehlenden englischen Wortschatz und am Unverständnis für unser Hobby lag ;)). Aber kein Problem, Zoll ist ja da, die können Englisch - diese Idee des Eisenbahners hatte etwas für sich. Ob die Zöllner nun die richtigen sind um eine solche Frage zu übersetzen? Ich hätte sie nicht gefragt, aber janu, ich will ja den Tatendrang der Eisenbahner nicht stoppen. Dem ersten wurde die Frage also vorgetragen: Er interessierte sich nicht weiter für den Inhalt und ging Zielstrebig ins Stellwerk. Raus kam dann ein etwas grimmig schauender Zöllner der gut Englisch sprach. Die Frage verstand er, aber er hatte ein bisschen etwas gegen unser tun. „Fotos? I think this is not aloud ...“ . Jaja, klar, machen wir ja auch nicht, wir wollen aber auf der Strecke. Blabla, warum, weshalb, Autorisation? Am Schluss standen wir in einem Menschenpulk von Eisenbahnern und Offiziellen, und irgendwie war das Ganze etwas unübersichtlich. Es wurde diskutiert, wir hörten Worte wie Fushe, Authorisation usw.... aber keine Fahrzeiten und kein OK. Ich wollte eigentlich weg bevor noch jemandem einfällt, dass wir ja schon Fotos gemacht haben. Ein paar Offizielle entfernten sich dann und wir nutzten die Gelegenheit, verabschiedeten uns bei den Leuten die noch bei uns standen und gingen. Der Gruss wurde erwidert, war alles irgendwie dann doch kein Problem.
Wir wussten zwar nun noch immer noch nicht wann der Zug wieder nach Norden fährt, aber das war uns nun irgendwie egal, er steht da und kommt sicher irgendwann, etwas anderes vor hatten wir nicht mehr, also ab an die Strecke. An eine Stelle wo das Licht baldmöglichst mal reindreht, und warten (Nordfahrer zum Mittag sind natürlich nicht einfach).
Eine solche Stelle gab es wieder bei Stagove.
Wir fuhren da hinauf, deckten uns aber zuvor noch in einem Supermarkt mit Esswaren ein, einem feines Mittagessen. Stagove. erreichten wir pünktlich zum Schulschluss, und obwohl da nicht soo viele Häuser stehen (seht euch das Bild oben an) waren die Strassen bevölkert mit Schülern, da gibt eine ziemlich grosse Generation 2000er Jahrgänge im Kosovo.
Wir parkten am Ende des Wegs beim alten Friedhof und liefen runter zur Stelle. Da wartete es sich richtig gemütlich auf einer Wiese in der Sonne. Viel hätte nicht gefehlt und die Wiese hätte als Rasen bezeichnet werden können, feine Sache zum Warten. Was nicht so fein war, war meine leere Kameratasche. Da war weder mein Buch noch der Laptop drin. Arg! Da der Zug bald kommen könnte (man weiss ja nicht wie eilig die es haben) hatte ich keinen Mut die Stelle nochmals zu verlassen. So legten wir uns ins Gras und spannten einfach nur aus.
Wir waren um 12:30 Uhr etwa an der Stelle. Es sollte über 2h dauern bis der Zug dann wirklich kam. Der Zug war nicht zu überhören, das grummeln der modernisierten Lok wirkt auf mich lauter als das der alten, auch wenn das nur schwer vorstellbar ist ;).

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[maps.google.com]
Wieder im Tal drin bei Stagovë erwarteten wir gemütlich unter einem Baum die Rückfahrt der Lok mit einem Zug.

Der Zug war durch und weg, ein weiteres Bild wäre nur möglich, wenn er in Gures noch Wagen rangieren müsste. Und das war auch gleich unser nächstes Ziel, gucken wie es da aussieht. Naja, wie soll es da wohl aussehen? Klar, der Bahnhof war leer. Also war der Zug eh über alle Berge und wir durften uns mal wieder die nächste Frage stellen: Entweder wir fahren wieder runter nach Kacanik und machen da den Regio der 15:30 Uhr ab Fushë fährt. Oder wir fahren nach Lypian für diesen Regio und wechseln dann für den Peje IC mit Nohab rüber in Richtung Dritan. Wir standen bis wir eine Entscheidung hatten 5min am Strassenrand.
Schlussendlich fiel die Entscheidung auf Lypian und Dritan. Grund: Wenn morgen gleich viel Betrieb zu erwarten ist wie gestern, also ein Golesh Zug, könnten wir nach dem Mittag bereits verduften! Wir planten eigentlich damit den Peje IC morgen Abebd nochmal zu machen am und dann abzudüsen. Wenn man aber früher los kommt in Richtung Montenegro kann man da in den Bergen drin vielleicht noch den IC oder den Regio vor Bijelo Polje mitnehmen? Das war mir dann aleweil lieber als ein Kacanik Bild mit Triebwagen (welches ich schon mit Nohab habe). Jordi sah das irgendwie ähnlich und so kamen wir ohne Konflikt durch die Entscheidung ;). [Im Nachhinein ist man immer schlauer… So wäre am folgenden Nachmittag die Lok des Peje-Zuges ausgetauscht worden und ich hätte doch noch die gewünschte zweite Nohab mit einem tollen P-Zug (vier Wagen und Gepäckwagen) erwischt…]
Für die Fahrt nach Lypian brauchten wir ewig lange, der Verkehr auf der Strasse lief quälend langsam. Aber wir hatten Zeit und ich erinnere an die Gedanken vom Vormittag. Als wir die Gerade hinter Lypian erreichten war der Regio gerade mal noch 10min entfernt. Wir warteten genau am selben Platz wie gestern und wir hatten ein Déjavue! Der Regio kam nicht. Heute konnten wir die Deadline noch etwas präziser setzen als gestern (also weiter nach hinten), aber er kam trotzdem nicht. Ich beginne an den Fahrplanunterlagen welche wir haben zu zweifeln, auch wenn sonst immer alles passt?
So ging es heute, wie gestern auch schon, ohne Triebwagenbild auf in Richtung Dritan. Vorbei an der Mine Golesh wo auch heute die Wagenggarnitur ohne Lok da stand. Das lässt auf einen selbigen Betrieb heute wie gestern schliessen. Bardh erreichten wir 2min vor dem Zug, Dritan deren 5. Auf eine Verfolgung verzichteten wir heute da ich in Dritan genug Zeit haben wollte und Nichts auf Spiel setzen mochte.
So kletterten wir hinter dem Haltepunkt in die Hügel und schossen Nohab 5 mit dem Pejazug. 1) Die Garnitur hat gewechselt, der Gepäckwagen kam raus und der Personenteil bestand aus 3 Schlieren und einem Schweden. Ui, 4 Personenwagen? Nicht schlecht. 2) Dritan ist jetzt hochoffiziell ein Haltepunkt. Das zweite Gleis wurde rausgerissen, so liegt jetzt nur noch ein Gleis und viel Schotter vor der Bahnhofsruine.

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[maps.google.com]
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Streckenwechsel, als einzige noch Fotogene Leistung heute Abend war natürlich der Peje fahrende IC an der Reihe. Im Bahnhof von Dirtan lauerten wir dem Zug auf. Die Garnitur hat sich dabei verwandelt, heute war nur noch ein Schwede am Zug, dafür gleich 3 Schlieren.

Als der Zug losfuhr präsentierte sich uns eine Menschenmasse, fast unvorstellbar. Sicherlich 30 Leute haben den Zug in Dritan verlassen und wanderten in die umliegenden Häuser. Ein 2h Takt auf der Strecke würde gut angenommen, da wäre ich mir sicher ;)
Wir rechneten einfach mal damit, dass das der letzte Zug des Tages war. Zur Sicherheit schauten wir aber noch bei Ferroniekl und im Bahnhof von Drenas. Ferronikel war leer und am Bahnhof war "njet" die Antwort die wir auf unsere Frage erhielten. Es war also tatsächlich der letzte Zug heute (17 Uhr Zug war die letzte Bewegung in Drenas für diesen Tag).
Janu, so konnten wir aber gleich über die Hauptstrasse zurück nach Pristina und mussten nicht wieder hinten rum - die Autobahn ist ja schon direkt bis zum Abzweiger nach Drenas fertig ;).
Ins Hotel ohne am BW vorbei geschaut zu haben konnten wir dann aber doch nicht. Und es war wie gestern, lohnt es sich? Nein, aber sonst hätten wir eh nix zu tun. Situation: Ausser der 5 und den beiden Triebwagen war alles anwesend. Die kleine Nohab Parade klappte aber wieder nicht, denn heute haben sich Lok 2 und 3 davor gesetzt, die ihrerseits aber nicht wahnsinnig Paradentauglich abgestellt waren.
Am spannendsten war noch Triebwagen 1 abgestellt, den wir sogar noch bei der "Ausfahrt" mit der Bahnhofsviertel Mosche fotografieren konnten als er sich für den Abendzug nach Hani in den Bahnhof versetzte.

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[maps.google.com]
Blick ins BW. Da heute Lok 10 unterwegs war standen die beiden GMs wohl den ganzen Tag untätig in der Sonne …

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[maps.google.com]
Triebwagen 1 Rückt noch mal aus um in den Abendstunden eine Runde nach Hani i Elezit zu drehen.

Das wars dann, der letzte Besuch im BW endete mit einem Triebwagenbild. Wir verabschiedeten uns vom Wachmann (war die letzten 3 Tage immer derselbe und er hat sich wohl ziemlich gefragt, warum die jeden Abend wieder kehren) und fuhren zum Hotel.
Hier sitzen wir nun und studieren an morgen rum. Ob in den Bergen von Montenegro am Abend wirklich etwas geht? Ich bin skeptisch, wir werden sehen. Schlussendlich steht und fällt es aber mit der Pünktlichkeit des Belgrader IC's, und da mache ich mir die grössten Sorgen.




Mittwoch 28. März 2012, Pristina - Virpazar

Letzter Tag im Kosovo. Wir haben das Hotel klugerweise gestern Abend schon bezahlt, so hielt uns heute nichts davon ab gleich zu verschwinden. Nicht das wir das einfach gewollt hätten, aber mit dem Aufstehen, ihr versteht, die alte Leier ... und die normale Zeitnot am Morgen.
So kamen wir wirklich erst wieder um kurz nach 7 Uhr los, obwohl wir (also vor allem Jordi) heute extra 15min früher aufgestanden sind als an den letzten Tagen. Das rote Auto stand vor der Türe, neben einem Griechen, einem Mazedonier und einem Kroaten - also sehr Internationaler Gesellschaft. Wir trafen pünktlich am Bahnhof von Fushë ein und stellten uns heute an die Nordausfahrt für die Spinne.
Heute war wieder mal "Obilic Licht" am Bahnhof. Eigentlich war es toll und der Himmel relativ klar und dunstfrei. Aber die Sonne war genau in der Abgaswolke des Alten und wurde durch die nicht sehr saubere Abluft des Kohlekraftwerks doch deutlich am Scheinen gehindert.
Wir schossen an unserer Position den IC von Pristina nach Skopje bzw. den Anschlusstriebwagen (heute sogar nur einteilig, das wurde unterwegs sicherlich kuschelig Eng in der Büchse) und den Peje IC nach Pristina. Das alles klappte prima und wir waren um halb 8 Uhr bereits fertig mit dem ersten Programmpunkt. Als Personalpendel diente heute wieder eine GM, welche war nicht genau auszumachen, war mir aber irgendwie auch egal.

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[maps.google.com]
Da kommt von Pristina als IC nach Skopje doch tatsächlich ein einzelner Triebwagen. Nicht das Doppel von den letzten Tagen, das dürfte in dem Zug also ziemlich kuschelig werden

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[maps.google.com]
Die Spinne in Fushe, nun mal ganz zu sehen. Links der einzelne Triebwagen von Hani, dann der Zug von Peje mit Lok 05 und ganz aussen der IC nach Skopje, oder besser dessen Ersatzzug

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[maps.google.com]
Nohab 05 aus Peje hat in Fushe die Anschlussreisenden aus dem Regio von Hani i Elezit aufgenommen und fährt mitten im Berufsverkehr zum Hauptbahnhof der Kosovarischen Hauptstadt. Klingt nach mehr als es ist, es stimmt alles ;)

Nach den Bildern hatten wir als nächstes Ziel den Peje IC im Kopf, der um 8 Fushë verlässt und den wir irgendwo vor Drenas schiessen wollten (es gibt da eine Stelle). Da aber genug Zeit über war liessen wir es uns nicht nehmen noch bei der Mine Golesh vorbei zu schauen um zu schauen ob der Zug noch da steht bzw. ob sich schon eine Lok bequemt hat sich der Leistung nach Drenas anzunehmen. Letzteres war nicht der Fall und der Güterzug also sicher nicht vor dem IC zu erwarten.
Die Stelle vor Drenas erreichten wir um kurz nach 8 Uhr und da wartete eine böse Überraschung auf mich. Wieder ist eine Stelle der Bautätigkeit der Kosovaren zum Opfer gefallen, nicht die "klassische" am BÜ sondern der Blick in den Einschnitt kurz vor dem Tunnelportal etwas weiter hinten. Eine umzäunte Anlage mit Strommast steht jetzt genau im Bild, doll. Der Wachmann der Anlage beäugte uns dann auch etwas argwöhnisch als wir direkt an seinem Tor parkten um auf den IC zu warten (janu, soll er ;)).
Der IC kam bald schon und war genau so gebildet wie gestern, 3 Schlieren, ein Schwede und davor die Lok 005. Wo ist nur die sonst so zuverlässig im Personenzugdienst anzutreffende Lok 7 geblieben? Ist die wirklich defekt oder was?

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[maps.google.com]
Lok 5 hat in Pristina um den Zug gesetzt und rollt gleich wieder zurück nach Peja, hier kurz vor Drenas.

Den Zug zu verfolgen dürfte sich nicht lohnen und so fuhren wir wieder ostwärts der Strecke entlang um eine Stelle für den irgendwann folgenden Güterzug zu suchen. Direkt am Bahnhof von Dritan wurden wir fündig, dank des heraus gerissenen Gleises gibt es da einen neuen Standpunkt der für Drenas-Fahrer gar nicht verkehrt ist. Aber erst muss der Güterzug mal kommen. Da der Wind draussen sehr "frisch" war (hat jemand vergessen den Kühlschrank zu schliessen?) hielt ich es für klüger im Auto zu warten. Das war an der Stelle zwar nicht direkt möglich, aber etwas weiter vorne im Tal schon. Ist der Zug dann in Anmarsch würde es locker reichen ihm die paar Meter vor zu fahren.
Als wir standen gingen wir gleich noch eine schwere Aufgabe an: Auto aufräumen. Es hat sich in den letzten Tagen viel Müll angesammelt in der Büchse, den wollten wir nicht wieder mit über die Berge bis nach Montenegro schleppen heute. Ausserdem mussten wir Platz schaffen für Peje Bier welches in den Export ging ;). Beim Aufräumen kamen dann wieder einige Dinge zum Vorschein die wir so nicht erwartet bzw. schon vergessen hatten, aber zum Glück nur positives.
Als die Mülltüten im Kofferraum lagen und auf die Endentsorgung warteten sassen wir wieder im Auto und ich las mein Buch zu Ende. Es hornte etwa 1h nach unserer Ankunft und wir standen mal raus um zu gucken ob es denn wirklich ein Zug war. Es war einer, der Golesh Zug kam, "leider" mit einem blauen Kenney davor, nichts mit Lok Neu1, dass wäre die letzte Chance auf die Büchse gewesen. Jordi war ähnlich enttäuscht, er hatte sich aber eine weitere Nohab gewünscht ;).
Wir fuhren dem Zug vor und schossen ihn wie geplant im Bahnhof von Dritan und am BÜ von Drenas, sowie natürlich in Drenas selber beim Umsetzen. Ein letztes Bild von Lok 2, nur noch dem halben Zug, gelang kurz vor den Toren des Ferronickel Werks. Und damit fielen wir in das Vormittagsloch ... berühmt berüchtigt.

http://bahnpics.com/nil/12.03%20Balkan/12.03.28%20Kosovo/DSC_9158kgr.jpg

Lok 2 war heute im Golesh Pendel. Der Zug kommt voll beladen das Tal hinauf gefahren, hier am Haltepunkt von Dritan

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[maps.google.com]
Am Bahnübergang vor Drenas dann nochmal ein Bild. Die ersten vier Wagen hatten wir gestern schon gesehen, im Güterzug von Hani nach Norden - die dürften hier wohl gerade ihren ersten Einsatz im Kosovo haben

http://bahnpics.com/nil/12.03%20Balkan/12.03.28%20Kosovo/DSC_9178kgr.jpg
[maps.google.com]
In Drenas wird Rangiert

http://bahnpics.com/nil/12.03%20Balkan/12.03.28%20Kosovo/DSC_9187kgr.jpg

Lok 2 hat umgesetzt und steht bereit um mit dem halben Zug ins Ferronikel Werk von Drenas zu fahren

http://bahnpics.com/nil/12.03%20Balkan/12.03.28%20Kosovo/DSC_9192kgr.jpg

[Kurz vor dem Werkstor ist dieses Bild von einer „Quartierstrasse“ aus möglich/i]

Bis der Zug Drenas wieder verlässt dürfte der Zeiger der Uhr gerade so in der Horizontalen stehen, bleibt also viiiel Zeit, für? Stellenkunde, genau.
Hinter Drenas beginnt ja direkt das Kline Tal und da drin findet sich eine nicht näher zu beziffernde Anzahl von schönen Motiven. Ich ging mal davon aus, dass man die meisten von Kline aus über die Strasse erreicht (habe ich noch im Kopf von der Zugfahrt 2010, auch wenn wir nie da waren mit dem Auto), aber wer weiss, vielleicht hat man von Drenas auch nun auch eine Strasse gebaut? Die Kosovoaren bauen ja wie Wild.
Nun, nein, man hat nicht. Wir verendeten im Tal genau am selben Punkt wie vor 3 Jahren schon als wir es mal probiert hatten. Die schöne Strasse war plötzlich fertig und wich einem nicht befahrbaren Schotterwegs. Wir probierten noch mal etwas aus und fuhren dann zurück in Richtung Drenas.
Aber ganz ohne neue Strasse heute ging es dann doch nicht! Um zu ein paar Häusern zu gelangen gibt es eine neue Strasse, diese führt am Schluss genau beim Haltepunkt vor Drenas vorbei. Nach dem Beäugen der Stelle war klar, da wird dem IC nach Pristina aufgelauert - wenn dann Zeit für ihn gekommen ist.

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[i]Die Zeit ohne Verkehr nutzen wir etwas zur Erkundung der Landschaft


In Drenas drin schauten wir wieder am Bahnhof vorbei und sahen, dass der zweite Zugteil noch immer im Bahnhof stand und noch nicht abgeholt wurde. Das konnte also noch dauern. Da wir nach dem IC gleich in Richtung Montenegro verduften wollten und die Zeit da eher knapp als reichlich bemessen war erledigten wir in der Zeit die uns blieb mal Dinge, die man halt erledigen kann. Wir füllten den Tank noch mal auf, besorgten uns Knabbereien und wir gingen zum Autolarje, und unterstützten damit das wohl grösste Gewerbe im Kosovo. An der Ausfallachse aus Drenas (nach Norden) reiht sich eine Larje an die andere. Das Geschäft muss sich lohnen, wenn auch nicht mit uns, denn unser Auto war so dreckig, die 2 Euro, die die Wäsche kostete konnten kaum rentiert haben. Denn da wird nicht nur einfach abgespült nein, da wird vorgespült, Spüli eingerieben, nachgespült, behandelt und getrocknet. Alles für 2 Euro. Dafür kriegt man bei uns in der Self Made Waschanlage noch nicht mal das Auto angenetzt mit kaltem Brackwasser!
Als das Auto aus der Box rollte sah es aus wie neu, es war kaum wieder zu erkennen, so sauber war es. Wieder Ilg-Rot und nicht staubbraun. Die beiden Jungs vom Larje waren sichtlich stolz auf ihre Arbeit und machten die Sache sehr gut, das Trinkgeld hatten sie sich redlich verdient ;).
Das Auto war sauber, vollgetankt und wartet auf die Abfahrt in Richtung der grossen Berge. Aber erst noch ein bisschen Kosovo, ich hatte noch 2h Zeit um das Auto wieder einzusauen, die nutzten wir. In der Zwischenzeit war der zweite Zugteil auch bei der Ferronikel und im Bahnhof standen nur mehr die 4 brandneuen Wagen, welche gestern mit Lok 10 aus Hani kamen und schon am Morgen an diesem Güterzug hingen, wohin auch immer damit, denn beladen waren sie nicht.
Wir fragten beim Bahnhofspersonal eben wie es denn mit Verkehr aussieht, sollte ausser dem Golesh Zug noch etwas anderes kommen? Nein, anscheinend nicht, schade. Der Golesh Zug brauchte aber lange heute, es soll 12:30 Uhr werden bis er das Werk verlässt, was definitiv etwas spät ist um sich für den Personenzug grossartig zu bewegen. Aber was sind schon diese Güterzüge mit den Dunkelloks? Wir wollten auf ihn an der Einfahrt Drenas mal warten und dann spontan entscheiden ob es noch "reicht" für ihn auf der Strecke oder nicht. Mit dem Plan den IC vor Drenas zu schiessen hatten wir uns da selber ein kleines Ei gelegt - welches wir aber bereit waren auszubrüten.
Es dauerte tatsächlich ewig bis der Zug endlich aus dem Werk hinaus fuhr und wir ihn an der Einfahrt in den Bahnhof Drenas machen konnten. Es dürfte ihm zwar gerade so noch reichen um vor dem Personenzug nach Bardh zu kommen - aber ohne uns, wir liessen ihn ziehen.

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[maps.google.com]
Lok 2 kehrt leer zurück zum Bahnhof von Drenas, im Hintergrund die Industrie

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Bahnhof Drenas, ein Gewirr an Leitungen

Die Zeit war da und wir fuhren zu unserer gefunden Stelle ausserhalb von Drenas am neuen Bahnübergang. Alles lief wie am Schnürchen, der Zug kam und wir schossen ihn mit den Schneebergen im fernen Hintergrund.

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[maps.google.com]
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[maps.google.com]
Vor Dremas liegt dieser kleine Haltepunkt an einer Ansammlung von Häusern, der Zug bei der Einfahrt und nach einem kurzen Sprint übers grüne Feld an der Ausfahrt

Dann waren wir fertig, fertig Kosovo. Wehmütig denke ich an Lok Neu1 zurück welche sich im Schuppen unfotografiert die Räder platt steht und Wert verliert ohne Geld einfahren zu können. Auf dem Weg zur Hauptstrasse besorgten wir uns noch ein „paar“ Peje Bier für Zuhause (es ist echt lecker, und ausserdem hängen da ein paar Erinnerungen dran). Wir kauften fast das Kühlregal eines kleinen Ladens leer - sehr zum Vergnügen der beiden Mädels welche da drin arbeiteten (oder nur so waren).
Die Fahrt nach Peje war sehr kurzweilig, es hatte in unsere Richtung irgendwie kein Verkehr und auch bei den zwei Polizeikontrollen die wir sahen wurden wir nicht aufgehalten, mit so einem sauberen Auto macht man eben gleich mehr her ;). Die Passtrasse war heute gefühlt länger als letztes Mal, Aus- und Einreise klappten aber ebenso tadellos. Den Kosovarischen Zoll hab ich etwas verärgert weil ich am blöden Stoppschild vor seinem Haus nicht echt angehalten habe (warum auch immer). Dafür waren die Montenegriner umso netter und wir plauderten über Schnee und Wetter während die Pässe im warmen Container untersucht wurden. Es war auf dem Pass nämlich a**** kalt im Wind, so wirklich fies.

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Auf dem Weg zurück nach Montenegro.

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Die Berge rücken näher. Diese Häuser könnten so auch irgendwo in Mitteleuropa stehen

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Die Fahrt nach Montenegro führt natürlich auch in diese Richtung über den Pass

Für die Fahrt an die Kosovarische Ausreise haben wir genau 2h gebraucht ab dem letzten Bild, was sich exakt mit unserer Planung deckte. Etwas länger als vermutet hatten wir dann zur Eisenbahnstrecke runter. Wir hatten 15min mehr als ursprünglich geplant. War insofern aber egal, die 15min dürften wir dann dafür bei der Fahrt nach Podgorica sparen.
Auf der Bergstrecke in Montenegro erwarteten uns in den Abendstunden genau zwei Züge, einen Regio nach Bijelo Polje und den IC nach Bar. Nur, 17 Uhr ist schon verdammt spät für so ein enges Tal, sollte das klappen mit dem Licht? Am Schluss landeten wir in Bijelo Polje drin und bibberten an einer Stelle auf den IC, dass er doch bitte pünktlich kommen möge. Dass der Wunsch so ziemlich unerfüllbar war, war mit schon klar, aber es wären sogar noch 5min Verspätung drin gewesen vom Sonnenstand her.
Ich rechnete nicht damit, dass er kommt, echt nicht. So war ich auch ohne grossartig darüber nachzudenken ziemlich nachlässig bei der Organisation., Als der Zug dann schneller als erwartet aus dem Tunnel vor uns zog musste noch so viel erledigt werden, dass war mal wieder typisch. ISO rauf, RAW umschalten, Belichtung checken! Hätte man ja nicht vorher machen können ;). [Da war Philippe mal positiver eingestellt und hatte seine Kameraeinstellungen vorher schon gemacht ;-)]
Das Foto vom Zug war im Kasten und zu meiner Freude war es die "bunte" Garnitur die nach Podgorica runter ging, 4 Wagen, 3 Farben. Die Lok war leider nicht mehr die 036 sondern eine "normale", aber janu, kann man nicht alles haben.

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Der IC von Belgrad nach Bar hat den Bahnhof von Bijelo Polje gerade verlassen und nimmt den Weg bis ans Meer unter die Räder. Zum Glück war er an diesem Tag kaum verspätet, er hätte es auch nicht sein dürfen.

Mit dem Bild fuhren dann raus aus Bijelo Polje - zurück zu einer grossen Talquerung. In einer halben Stunden erwarteten wir da den Regio zur Grenze.. Eigentlich rechnete ich mit Licht auf der Brücke, doch schon bei der Anfahrt war die Brücke halb im Schatten und 20min dürfte das nicht halten. Schade! Unschlüssig suchten wir kurzerhand etwas anderes, fanden aber nichts, so drehten wir am Schluss zwei Mal (direkt vor einer Polizeistreife). Am Schluss standen wir einfach unter die Brücke und schossen zum Regio hoch, ein Kunstbildversuch. Die Garnitur war spannend, hinter Lok 036 war ein A und ein B der aktuellen Montenegriner Wagen. Der Zug war also Komfortmässig voll auf IC Niveau bzw. sogar drüber.

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[maps.google.com]
Der Regionalverkehr nach Bijelo Polje von Bar auf einem der unzähligen Viadukte im Gebirgsabschnitt vor Bijelo Polje

Dann war dieser Tag eisenbahntechnisch auch schon wieder gelaufen, fehlte nur noch das Bett. Es war genau 18 Uhr und unsere Zeitrechnung sah in Montenegro noch 2h Fahrt voraus, das dürfte aber wegen der 15min Differenz (die wir ja länger brauchten von der Grenze aus ;)) sogar bis zum Damm von Vranja reichen (und nicht nur nach Podgorica).
Etwas gegen die Zeitrechnung hatte nur die Polizei welche wie streuende Hunde überall am Strassenrand stand und aufpasste, dass auch ja keiner zu schnell fährt. Dieser Umstand gepaart mit unklaren Geschwindigkeitsbegrenzungen und unlogischen Beschilderungen (da gibt es 50er Zonen im Nichts und im nächsten Ort drin dürfte man dann wieder 60 fahren) ist etwas mühsam. Die einzigen die etwas Tempo gemacht haben waren einige Fahrer von ausnahmslos teuren Autos. Sind die Bussen für die reichen so tief und für alle anderen unbezahlbar? Wir wollten es nicht ausprobieren und ich gab mir Mühe beim Fahren, auch wenn es etwas unentspannt ist hinter jedem Eck die Polizei zu vermuten.
Leider ging die Fahrt durch den Canyon bis Podgorica nur mehr bei Dämmerung. Die Strasse ist spektakulär in das steile und hohe Tal gehauen! Podgorica erreichten wir trotz Lahmen Verkehr vor uns um kurz vor 20 Uhr, wir zogen gleich durch. Und auch auf der neue 4-Spurigen Durchfahrtsstrasse schlicht man wieder um die Wette, auf allen Spuren, manman, so hatte ich Montenegro gar nicht in Erinnerung.
Im Nationalpark zog es uns ins Hotel Pelikan in Virpazar. Es ist das Hotel welches sich bei unserem Besuch vor einigen Tagen recht offensiv beworben hatte. Aber die Lage schien uns ideal für morgen früh und es sah von aussen echt putzig aus.
Gegen 20:30 Uhr waren wir am Hotel und die ein klein wenig Deutsch sprechende Hausdame hiess uns willkommen. 58 Euro für das Doppelzimmer wollte sie, was uns passte, zugeschlagen. Das erste gezeigte Zimmer hatte nur ein grosses Bett, geht das auch anders? Wie wollten die gute nicht durch ihr ganzes Hotel jagen um ein Zimmer mit getrennten Betten zu erhalten, aber sie war bemüht ;).
Das (neue) Zimmer ist nicht schlecht, hat aber zwei kleine Mankos. Der Bahnblick fehlt (man kann die Züge immerhin hören) und es ist wahnsinnig klein. Mein Koffer passt gerade so zwischen die Betten und wenn man zum Fenster will muss man den Kopf einziehen um sich an der Wandhalterung für den Fernseher nicht den Kopf zu schlagen ... aber wir wollen da ja nur übernachten und nicht einziehen. Was es auch gab, aber nur mit dem Laptop (Kabel), war Internet.. wo ich gerade die Wetterberichte durchgeschaut habe.
Im Vergleich zum Jordi hatte ich noch Hunger (hab auch nicht den ganzen Tag Salzstangen und sonstiges Knabberzeugs gefuttert) und so ging ich noch runter ins Restaurant. Es gab ein Stück Fleisch mit Beilage, lecker! Offeriert wurde vom Haus ein Dessert aus der Region. Waffeln mit einer Nuss/Plunder Mischung, speziell aber lecker - nur viel zu Süss, weiss gar nicht wie ich den Zuckerspiegel nun wieder senken soll ;).
Die Planungen für morgen sind fortgeschritten und versprechen einen gemütlichen Start in den Tag, um 8 Uhr sollten wir uns mal ums Aufstehen sorgen, früher aber definitiv nicht.




Das war schon der zweitletzte Teil! Ja, leider schon wieder.
Im letzten haben wir einen Tag in Montenegro und Kroatien, am letzten verschlägt es uns dann noch nach … Verrate ich noch nicht.

En Gruess


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Leben und Leben lassen ...




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2012:09:15:18:22:46.
Nil schrieb:
-------------------------------------------------------
Der Zug war nicht zu überhören, das grummeln
> der modernisierten Lok wirkt auf mich lauter als
> das der alten, auch wenn das nur schwer
> vorstellbar ist ;).
>
Hallo Nil,

ein wieder sehr genialer Fotobericht, der mich jetzt doch glatt sogar vom Wohnung putzen abgehalten hat. Zu der Lok 10, der wurde bei ihrer Modernisierung auch ein neuer Motor eingebaut. Ein 8 Zylinder 2-Taktdiesel der 710er Reihe. Die Lok hat alle technischen Raffinessen-neuer Führerstand, Klimaanlage, elektronisch geregelte Einspritzung-nur eines hat man der Lok nicht eingebaut-einen Schalldämpfer. Daher ist das gute Stück nämlich auch so wunderbar laut. Schade, das ihr kein Video gedreht habt, mich würde mal sehr interessieren, wie das Teil in Natura laut ist. Ich fahre als Lokführer ja auch eine Lokomotive mit einem GM 12 710-Motor, allerdings hat die einen viel zu großen Schalldämpfer. Naja-und 4 Zylinder mehr. Ich bin ja mal auf den nächsten Teil gespannt, es macht viel Spaß, eure gut geschriebenen Jugoberichte zu lesen.

Gruß, 219 003-1, FAUR-Power aus Rumänien für die DR-das U-Boot!!!

http://loksounds.eu/banner.jpg

.....DIE Seite mit Sound !!!
Hallo Nil,


danke für diesen phantastischer Bildbericht von Eurer Reise!

Ein wahrer Genuss, sowohl fotografisch als auch vom Text her.

Schade, dass es schon bald dem Ende zugeht...

[MN] liegt woanders...

geschrieben von: rh

Datum: 15.09.12 16:13

Hallo Nil,

danke für den wirklich sehens- und lesenwerten Bericht, allerdings ist der Titel mit der Länderkürzel [MN] (=Mongolei) etwas irreführend.
Gruß

rh



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2012:09:16:11:57:01.

Re: [MN] liegt woanders...

geschrieben von: Nil

Datum: 15.09.12 18:30

Hoi,

wenn ich jetzt noch ein Mongolei Bild in den Bericht nehme, passt es dann? ;)

http://bahnpics.com/nil/11.05%20Mongolei/11.05.09%20Bumbat/DSC_9632kgr.jpg
*tata*

Im Ernst, Danke, habe es Korrigiert!

Grüsse
Nil (nur original ohne S)


Ps. Eine Video Kamera nenne ich leider nicht mein eigen, daher: Nur Foto.

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Im "Pelikan" 58 Euro?

geschrieben von: Der Zeuge Desiros

Datum: 15.09.12 20:44

Na,

da hat die des Deutschen Kundige ältere Hausame wohl gehört, wo ihr herkommt, und hat gleich "Schweizer Preise" gemacht. Im Juli haben wir in genau dem gleichen Hotel noch rund 15% weniger gezahlt.

Wieso fährt 2012 auf einmal die halbe Fuzzywelt nach Montenegro?
Aber wer einmal dagewesen ist, der wird es verstehen. Es ist einfach schön!

Virpazar zwischen Abendessen und Schlafengehen...
http://www.desiro.net/kl-418.jpg

...und am nächsten Morgen.
http://www.desiro.net/kl-419.jpg

Viele Grüße

Heiko

https://www.desiro.net/Signatur-S21.jpg

Re: Im "Pelikan" 58 Euro?

geschrieben von: Nil

Datum: 15.09.12 21:04

Hoi,

Der Schweizer Preis war angesichts der dargebotenen Leistung gerechtfertigt, inkl. Frühstück natürlich :-)
Aber jetzt wissen immerhin alle, alles was über 60€ ist, ist dann definitiv zuviel.

@Montenegro
Richtig, warum fahren da alle hin? Weil es schön ist?!
Ich für meinen Teil kann immerhin sagen 2010 schonmal da gewesen zu sein *daumenhoch* ;)

Danke für das Bild, diesen Berg haben wir am, im Bericht nächst folgenden Tag, ebenfalls versucht zu besteigen. Scheiterten dann aber an der Zeitnot und vermuteten zu wenig Durchblick durch die Bäume - nun, es hätte funktioniert.


Gruess

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Leben und Leben lassen ...

Re: [MN] liegt woanders...

geschrieben von: Re465

Datum: 16.09.12 00:40

Nil schrieb:
-------------------------------------------------------
> Hoi,
>
> wenn ich jetzt noch ein Mongolei Bild in den
> Bericht nehme, passt es dann? ;)
>
> [bahnpics.com]
> *tata*
>

Pfff, Photoshop.
Da war doch eine US-Lok davor und die Aufnahme war von er USA Reise

Sch*** Globalisierung

*lach*

Im ernst, netter Bereicht und interessantes Foto.
Zumindest ist der mongolische Zug weniger Versprüht wie diverses Balkanmaterial.

Naja, wenn mich die Langeweile überkommt mach ich mal einen Bericht als Pendant zum derzeitigen Balkanhype.
Portugal, nette Züge, guter Verkehr (wo was fährt) und jaaaaa.... auch versprayte Züge.

Gruß, Ralf




2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2012:09:16:00:42:27.

Super, danke! :-) (o.w.T)

geschrieben von: Roni

Datum: 16.09.12 01:22

(Dieser Beitrag enthält keinen Text)
lg, Roni - [raildata.info] - Meine DSO-Reportagen Teil 1 (2005 bis 06/2019): [www.drehscheibe-online.de] - Meine DSO-Reportagen Teil 2 (neueste): [www.drehscheibe-online.de]
https://raildata.info/raildatabanner1.jpg
Hallo und guten Morgen,

danke für den außerordentlich interessanten Bericht über eine Eisenbahn-Gegend, wo man nicht schnell hinkommt. Außerdem ausgezeichnet fotografiert, und gutes Wetter hattet ihr auch.
Ich hätte die Nerven nicht, mich fast ständig mit Zoll, Grenzern, Polizei, örtlichen Wachmännern usw. rumzuschlagen. Respekt!

Beste Grüße

Torsten

Britische Bahn Forum: [75355.homepagemodules.de]



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2012:09:16:05:57:21.

Re: [MN] liegt woanders...

geschrieben von: rh

Datum: 16.09.12 12:00

Hallo Nil (mit korrigiertem "s"),

ein toller Service von Dir der keine Wünsche mehr offen läßt, paßt perfekt ;-)

Gruß

rh
Hallo Neel,

wieder seeeeehr schöne Bilder!

Das Haus in Bablak ist nicht ganz so lustig, wie es auf den ersten Blick aussieht. Hier wurde der Rohbau wohl während des Krieges oder bei den ethnischen Unruhen 2004 zerstört und anschließend zur Gewinnung von Baumaterial ausgeschlachtet. Solche Bilder, wie auch das der zerstörten orthodoxen Kirche zwischen Klina und Prizren, gibt es leider noch viele im Kosovo.

Die MZ-Kennedy hat ja einen Eurofima-Wagen dran! Das hab ich selber noch nie erlebt. Ist ja fast wirklich IC-Standard. Die Passkontrolle der mazedonischen Polizei wurde in den Kosovo nach Hani i Elezit verlegt. Damit geht's trotz Umsteigen vom Y1 nun schneller. Der Halt an der mazedonischen Grenzstation entfällt.

Die 010 mit stattlichem Güterzug geht noch besser :-)

Trainkos010.JPG

Viele Grüße

Raphael

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Kosrail schrieb:
-------------------------------------------------------

> Die Passkontrolle der
> mazedonischen Polizei wurde in den Kosovo nach
> Hani i Elezit verlegt. Damit geht's trotz
> Umsteigen vom Y1 nun schneller. Der Halt an der
> mazedonischen Grenzstation entfällt.


Seit wann denn das? Als ich da kuerzlich mitfuhr, haben die Mazedonier noch auf mazedonischer Seite kontrolliert.
Die beiden Verkehrsminister haben einen dementsprechenden Vertrag im September 2011 unterzeichnet. Als ich im Mai diesen Jahres im Kosovo war, wurde mir bei Trainkos gesagt, es laufe schon. Die mazedonischen Grenzer sollten an ihrem Grenzkontrollpunkt kurz hinter der Grenze nur noch aussteigen. Aber naja, ist halt Balkan. Hätte, sollte, müsste...! Vieleicht ist ja auch gerade einer der Beamten fußkrank gewesen :-)

Gruß

Raphael

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