tokkyuu schrieb:
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> Sehr schön umgesetzt, vor allem die Bilder von der
> Straßenbahn Triest!
> Vor Jahren gab es sogar noch einen im Kursbuch
> nicht veröffentlichten Güterzug mit einem
> Personenwagen von Nova Gorica (SLO) nach Gorizia
> Centrale (IT). Wir waren aber die einzigen
> Fahrgäste! Und wurden kontrolliert, als ob man
> Rauschgift bei uns finden müßte oder sonst etwas
> Verbotenes.
Den kenne ich auch - da geht es heute immerhin mit dem
Stadtbus 10 mal am Werktag (Linie INT) KLICK MICH.
> Wieso sich Italien (oder zumindest Trenitalia) vom
> Ausland so abschotten möchte, ist tatsächlich eine
> spannende Frage.
Das ist wirklich eine spannende, aber auch sehr vielschichtige Frage. Ich versuche mich mal mit meinen Einschätzungen:
1. Die politische "Großwetterlage" zwischen SLO und IT ist von vielen Animositäten geprägt. Insbesondere die Regierung(en) Berlusconi (und seine Person selbst) haben hierzu beigetragen, als er sich nicht scheute den Beitritts Sloweniens in die EU über Jahre zu verhindern bzw. sogar Gebietsansprüche auf Teile Sloweniens zu formulieren. In so einem Umfeld gedeihen Schienenverkehrsprojekte eher schlecht.
2. Die Strategie der FS den Wettbewerb in IT dadurch verhindern zu wollen, dass man alle internationalen Verkehre, an denen man nicht als "Partner" dabei war, mit diversen "Hütchenspielertricks" abgewürgt hat. Dazu zählten u.a. die diversen Schikanen z.B. am Brenner oder einfach nur völlig überzogene Trassenpreise. Und selbst die Verkehre, an denen man beteiligt ist (z.B. in Richtung Schweiz) sind inzwischen zumindest scheintod. Hintergrund dafür dürfte gewesen sein, dass man potentielle Wettbewerber nur in ausländischen Bahnen und deren internationalen Angeboten gesehen hat und sich nie vorstellen konnte, dass vielleicht auch italienische Investoren selbst in Italien etwas aufbauen könnten. Allerdings ist ja mit NTV genau das eingetreten, wobei hier auch die SNCF (mit 20%) beteiligt ist.
3. Die Marktlage selbst ist sicherlich nicht der Grund, denn es gibt weder eine "Billigfliegerkonkurrenz" noch ein brauchbares Busangebot. Mit ca. 2-3 Zügen/Tag sollte daher ein wirtschaftliches Angebot zu realisieren sein, zumal die technischen Voraussetzungen aus historischen Gründen günstig sind. (gleiches Stromsystem)
Ich denke allerdings, hier wird sich erst eine Verbesserung ergeben, wenn die Akteure vor Ort (also sowohl Regionen/Provinzen als auch die Menschen) aktiv werden. Auf irgendwelche Transeuropäischen Netze etc. sollte man da nicht hoffen.
Mit freundlichen Grüßen aus Flensburg - Med venlig hilsen fra Flensborg
CapoStazione