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Hallo Zusammen,

hier möchte ich mich mit einem Thema beschäftigen, welches mir schon lange immer wieder Gedanken macht: Europa wächst (auf vielen Schienen nicht) zusammen!

Gemeint ist die Situation zwischen Slowenien und Italien - 2 EU/Schengen-Staaten, die heute ohne jeden grenzüberschreitenden Personenverkehr auf Schienen auskommen. Das war vor 20 Jahren noch gänzlich anders. Insbesondere der Übergang Sezana/Vila Opicina galt noch in den 60igern des letzten Jahrhunderts als besonders spannend, fuhren doch zahlreiche internationale Schnellzüge mit klangvollen Namen hier.
Und wer kennt schließlich nicht auch Agatha Christies "Mord im Orientexpress" - auch dieser ging über diese Linie........


Hier der Fahrplan von 1993, bei dem sich der Balkankrieg zwar sehr schmerzhaft bemerkbar machte, aber immerhin noch diverse Züge unterwegs waren....
http://www.railtravel.de/IR2012_DSO/Interrail_2012_SLO_C_000.jpg

Beginnen wir unsere heutige Spurensuche in Divaca, der Bahnhof, in dem die Strecken nach Koper/Pula und Trieste sich teilen.

http://www.railtravel.de/IR2012_DSO/Interrail_2012_SLO_C_001.jpg

http://www.railtravel.de/IR2012_DSO/Interrail_2012_SLO_C_002.jpg

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Der Betrieb ist äußerst rege, die Güterzüge von/nach Koper sorgen hierfür, beim Personenverkehr fahren die meisten Züge nach Sezana

http://www.railtravel.de/IR2012_DSO/Interrail_2012_SLO_C_004.jpg

http://www.railtravel.de/IR2012_DSO/Interrail_2012_SLO_C_005.jpg

Ein Relikt eines besonderen Güterverkehrsangebotes früherer Tage: ein Mannschaftswagen für Maschinenkühlzüge der INTERFRIGO

http://www.railtravel.de/IR2012_DSO/Interrail_2012_SLO_C_006.jpg

http://www.railtravel.de/IR2012_DSO/Interrail_2012_SLO_C_007.jpg

Diesem Rangiersignal hat man ein "Sonnenschutzdach" spendiert, dass eigentlich gegen herabstürzende Güter von der Verladerampe schützen soll...

http://www.railtravel.de/IR2012_DSO/Interrail_2012_SLO_C_008.jpg

http://www.railtravel.de/IR2012_DSO/Interrail_2012_SLO_C_009.jpg

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Hier geht's ab: links nach Koper - rechts nach Sezana (-Trieste)

http://www.railtravel.de/IR2012_DSO/Interrail_2012_SLO_C_011.jpg

Sezana: der slowenische Grenzbahnhof. Die Bahnsteige sind bereits auf die Länge des Regionalverkehrs geschrumpft....

http://www.railtravel.de/IR2012_DSO/Interrail_2012_SLO_C_012.jpg

...und die Bar hat zwar geöffnet, aber keine Gäste.

http://www.railtravel.de/IR2012_DSO/Interrail_2012_SLO_C_013.jpg

Die Reinigungsmannschaft ficht das nicht an. Ihr Bahnhof bekommt eine ordentliche Reinigung...

http://www.railtravel.de/IR2012_DSO/Interrail_2012_SLO_C_014.jpg

Hier ist betrieblich der genaue Kontrapunkt zu Divaca. Eine fast unübersehbare Gleiszahl und kaum Zugverkehr. Diese Fuhre wird sich demnächst in Richtung Nova Gorica in Marsch setzen

http://www.railtravel.de/IR2012_DSO/Interrail_2012_SLO_C_015.jpg

Es geht weiter nach Villa Opicina...

http://www.railtravel.de/IR2012_DSO/Interrail_2012_SLO_C_016.jpg

Hier haben die italienischen Eisenbahner sogar noch ein recht neues Bahnhofgebäude spendiert bekommen...

http://www.railtravel.de/IR2012_DSO/Interrail_2012_SLO_C_017.jpg

..in dem man wirklich denken könnte, es käme ein Zug. Aber hier helfen auch nicht so zeitgemäße Accessoires wie Entwerter oder TFT-Info-Bildschirm - KEIN Zugverkehr (für Reisende)

http://www.railtravel.de/IR2012_DSO/Interrail_2012_SLO_C_018.jpg

5 Bahnsteigkanten stehen zur Verfügung und erinnern an bessere Tage - die Zugänge sind verschlossen!

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Die eindrucksvolle Gleisverbindung trügt.....

http://www.railtravel.de/IR2012_DSO/Interrail_2012_SLO_C_021.jpg

Immerhin: es kommt ein Güterzug (mit ganzen 3 Wagen!) aus Slowenien....

http://www.railtravel.de/IR2012_DSO/Interrail_2012_SLO_C_022.jpg

....dem die FS-Rangierlok einen 4. Wagen beistellt.

http://www.railtravel.de/IR2012_DSO/Interrail_2012_SLO_C_023.jpg

Erstaunlichstes Exponat: Die BB436346 der französischen SNCF...

http://www.railtravel.de/IR2012_DSO/Interrail_2012_SLO_C_024.jpg

..die aber gut gegen versehentliche "Einsätze" geschützt ist - mit einer speziellen Hemmschuh-Ausführung.

http://www.railtravel.de/IR2012_DSO/Interrail_2012_SLO_C_025.jpg

Ansonsten dienen die Gleise eher als Schrottplatz - z.B. für überzählige Speisewagen von Trenitalia.

http://www.railtravel.de/IR2012_DSO/Interrail_2012_SLO_C_026.jpg

Das wäre das Ziel: Trieste (links mitte der heutige FS-Bahnhof Trieste Centrale, rechts oben der bis 1959 betriebene Bahnhof Trieste Campo Marzio, der heute ein Eisenbahnmuseum beherbergt.)

http://www.railtravel.de/IR2012_DSO/Interrail_2012_SLO_C_027.jpg

Mit dem Zug unerreichbar, bleibt die legendäre Überland-Strassenbahnlinie 2!

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Diese wird im ersten/letzten Drittel ab/vor Trieste zu einem absoluten Unikum!
Ein Vorstellwagen im Standseilbahnbetrieb schiebt/bremst die Strassenbahnwagen auf den/vom steil hochsteigenden Karst.

http://www.railtravel.de/IR2012_DSO/Interrail_2012_SLO_C_033.jpg

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http://www.railtravel.de/IR2012_DSO/Interrail_2012_SLO_C_039.jpg

Zustieg lohnt sich!!! Wer in der Gegend ist, sollte nicht widerstehen dieser einmaligen Bahn einen Besuch abzustatten.
Auch wenn die Anreise mit der Eisenbahn aus Slowenien nicht (oder nur mit dem Taxi auf der letzten Meile) möglich ist.

http://www.railtravel.de/IR2012_DSO/Interrail_2012_SLO_C_040.jpg



Fortsetzung folgt HIER

Mit freundlichen Grüßen aus Flensburg - Med venlig hilsen fra Flensborg
CapoStazione




3-mal bearbeitet. Zuletzt am 2012:09:06:09:08:01.
Sehr schön umgesetzt, vor allem die Bilder von der Straßenbahn Triest!
Vor Jahren gab es sogar noch einen im Kursbuch nicht veröffentlichten Güterzug mit einem Personenwagen von Nova Gorica (SLO) nach Gorizia Centrale (IT). Wir waren aber die einzigen Fahrgäste! Und wurden kontrolliert, als ob man Rauschgift bei uns finden müßte oder sonst etwas Verbotenes.

Wieso sich Italien (oder zumindest Trenitalia) vom Ausland so abschotten möchte, ist tatsächlich eine spannende Frage.

Wunderschön (o.w.T)

geschrieben von: D 2027

Datum: 04.09.12 13:55

(Dieser Beitrag enthält keinen Text)

Re: [SLO][IT] Grenz-Erfahrungen / Abschottung FS

geschrieben von: CapoStazione

Datum: 05.09.12 08:49

tokkyuu schrieb:
-------------------------------------------------------
> Sehr schön umgesetzt, vor allem die Bilder von der
> Straßenbahn Triest!
> Vor Jahren gab es sogar noch einen im Kursbuch
> nicht veröffentlichten Güterzug mit einem
> Personenwagen von Nova Gorica (SLO) nach Gorizia
> Centrale (IT). Wir waren aber die einzigen
> Fahrgäste! Und wurden kontrolliert, als ob man
> Rauschgift bei uns finden müßte oder sonst etwas
> Verbotenes.

Den kenne ich auch - da geht es heute immerhin mit dem Stadtbus 10 mal am Werktag (Linie INT) KLICK MICH.

> Wieso sich Italien (oder zumindest Trenitalia) vom
> Ausland so abschotten möchte, ist tatsächlich eine
> spannende Frage.

Das ist wirklich eine spannende, aber auch sehr vielschichtige Frage. Ich versuche mich mal mit meinen Einschätzungen:

1. Die politische "Großwetterlage" zwischen SLO und IT ist von vielen Animositäten geprägt. Insbesondere die Regierung(en) Berlusconi (und seine Person selbst) haben hierzu beigetragen, als er sich nicht scheute den Beitritts Sloweniens in die EU über Jahre zu verhindern bzw. sogar Gebietsansprüche auf Teile Sloweniens zu formulieren. In so einem Umfeld gedeihen Schienenverkehrsprojekte eher schlecht.

2. Die Strategie der FS den Wettbewerb in IT dadurch verhindern zu wollen, dass man alle internationalen Verkehre, an denen man nicht als "Partner" dabei war, mit diversen "Hütchenspielertricks" abgewürgt hat. Dazu zählten u.a. die diversen Schikanen z.B. am Brenner oder einfach nur völlig überzogene Trassenpreise. Und selbst die Verkehre, an denen man beteiligt ist (z.B. in Richtung Schweiz) sind inzwischen zumindest scheintod. Hintergrund dafür dürfte gewesen sein, dass man potentielle Wettbewerber nur in ausländischen Bahnen und deren internationalen Angeboten gesehen hat und sich nie vorstellen konnte, dass vielleicht auch italienische Investoren selbst in Italien etwas aufbauen könnten. Allerdings ist ja mit NTV genau das eingetreten, wobei hier auch die SNCF (mit 20%) beteiligt ist.

3. Die Marktlage selbst ist sicherlich nicht der Grund, denn es gibt weder eine "Billigfliegerkonkurrenz" noch ein brauchbares Busangebot. Mit ca. 2-3 Zügen/Tag sollte daher ein wirtschaftliches Angebot zu realisieren sein, zumal die technischen Voraussetzungen aus historischen Gründen günstig sind. (gleiches Stromsystem)

Ich denke allerdings, hier wird sich erst eine Verbesserung ergeben, wenn die Akteure vor Ort (also sowohl Regionen/Provinzen als auch die Menschen) aktiv werden. Auf irgendwelche Transeuropäischen Netze etc. sollte man da nicht hoffen.

Mit freundlichen Grüßen aus Flensburg - Med venlig hilsen fra Flensborg
CapoStazione

Re: [SLO][IT] Grenz-Erfahrungen / Abschottung FS

geschrieben von: Peter Arko

Datum: 05.09.12 12:21

Hallo,


Zitat:
Den kenne ich auch - da geht es heute immerhin mit dem Stadtbus 10 mal am Werktag (Linie INT) KLICK MICH.

Mit der Linie 1 des APT Gorizia, gegenüber des Bahnhofsvorplatzes von Nova Gorica, schon in Italien, geht's sogar noch öfter, aber um 10% teurer.

Schöne Grüße aus Slowenien,

Peter

Bis wann fuhren Personenzüge?

geschrieben von: ABomz

Datum: 05.09.12 22:17

Hallo und danke für den tollen Bilderbogen!

Wann endete denn der grenzüberschreitende Nahverkehr? So alt schaut der Entwerter in Villa Opicina ja nun auch nicht aus!
Wann fuhr der letzte Personenzug (meines Wissens ein Nachtzug Wien-Venedig bis Ende der 2000er)?

Sind die Produkte am Süßwarenautomaten noch gut? Oder kauft sich dort das Personal sein Proviant? Reisende gibts ja keine mehr...

Re: Bis wann fuhren Personenzüge?

geschrieben von: CapoStazione

Datum: 06.09.12 08:17

ABomz schrieb:
-------------------------------------------------------
> Hallo und danke für den tollen Bilderbogen!
>
> Wann endete denn der grenzüberschreitende
> Nahverkehr? So alt schaut der Entwerter in Villa
> Opicina ja nun auch nicht aus!
> Wann fuhr der letzte Personenzug (meines Wissens
> ein Nachtzug Wien-Venedig bis Ende der 2000er)?
>
> Sind die Produkte am Süßwarenautomaten noch gut?
> Oder kauft sich dort das Personal sein Proviant?
> Reisende gibts ja keine mehr...

Hallo ABomz,

einen grenzüberschreitenden Nahverkehr habe ich nicht in Erinnerung und auch in keinem meiner Unterlagen gefunden. Der muss also schon sehr lange eingestellt sein, sofern es ihn je (nach dem 2. Weltkrieg) gab. Davor sind sicherlich Nahverkehrszüge dort gefahren, da ja die Grenze zu Jugoslawien weiter östlich verlief.
Der Entwerter wurde noch bis 2011 gebraucht, weil bei Trenitalia alle dort gekauften Tickets unabhängig von der gewählten Zuggattung vor dem Besteigen des Zuges entwertet werden müssen.

Der letzte Reisezug war der EN Venezia - Beograd/Budapest(-Moskwa) bis Dezember 2011.
Die damalige Reihung findet sich HIER - bei Vagonweb.

Der Süßwaren- und Cafeautomat wird (rege) vom Personal benutzt, vielleicht auch von gelegentlichen Besuchern wie mir. Insgesamt war die Atmosphäre sehr entspannt, man nahm mich und meine Kamera, wenn überhaupt wohlwollend freundlich zur Kenntnis, was auf italienischen Bahnhöfen nicht immer der Fall ist.

Mit freundlichen Grüßen aus Flensburg - Med venlig hilsen fra Flensborg
CapoStazione

Re: Bis wann fuhren Personenzüge?

geschrieben von: ABomz

Datum: 06.09.12 08:52

CapoStazione schrieb:
-------------------------------------------------------

> einen grenzüberschreitenden Nahverkehr habe ich
> nicht in Erinnerung und auch in keinem meiner
> Unterlagen gefunden.

Aber man konnte schon grenzüberschreitend reisen, eben dann mit Umstieg am Grenzbahnhof? Wielange ging dies?



> Der letzte Reisezug war der EN Venezia -
> Beograd/Budapest(-Moskwa) bis Dezember 2011.
> Die damalige Reihung findet sich HIER - bei
> Vagonweb.

Und der hielt in Villa Opicina und man konnte dort zusteigen und brauchte hierfür den Entwerter?
Welche Stationen auf dem Grenzabschnitt hat der Zug noch bedient?

Re: Bis wann fuhren Personenzüge?

geschrieben von: CapoStazione

Datum: 06.09.12 09:42

ABomz schrieb:

> Aber man konnte schon grenzüberschreitend reisen,
> eben dann mit Umstieg am Grenzbahnhof? Wielange
> ging dies?

Nein, leider ging auch das (in neuerer Zeit, also ab ca. 1970) nicht!
Mein ältestes Kursbuch zu dieser Verbindung datiert von 1975 und bereits da gab es keinen Regionalverkehr Trieste - Villa Opicina, was insofern verständlich scheint, dass das Tram viel näher an die Siedlungspunkte kommt und durch die direkte Linienführung (selbst mit dem Seilbahn- früher Zahnradbetrieb) die schnellste Verbindung bot, während die Eisenbahnlinie zur Gewinnung der Höhendifferenzen größere Umwege aufweist.
Auf jugoslawischer/slowenischer Seite wurde danach immer nur bis Sezana gefahren, dort gibt es seit 1948 eine Anschlußverbindung zur Karstbahn nach Nova Gorica.

Dieses Verfahren, wonach die jeweilige Bahngesellschaft nur bis zu ihrem Grenzbahnhof fährt ist ja auch heute vielerorts gängig und führt zu unerqicklichen Situationen.


> Und der hielt in Villa Opicina und man konnte dort
> zusteigen und brauchte hierfür den Entwerter?
> Welche Stationen auf dem Grenzabschnitt hat der
> Zug noch bedient?

Der Zug bediente Divaca, Sezana, Villa Opicina und Trieste. Ich kann mir allerdings kaum vorstellen, dass (wegen der nächtlichen Abfahrtzeiten) nennenswerte Einsteigerzahlen in Villa Opicina erreicht wurden und damit der Entwerter einer sinnvollen Aufgabe nachgehen konnte - er fällt mehr in die Kategorie "Fehlinvestition"

Mit freundlichen Grüßen aus Flensburg - Med venlig hilsen fra Flensborg
CapoStazione

Und die Personenbahnsteige in Villa Opicina?

geschrieben von: ABomz

Datum: 06.09.12 13:12

Hallo,

und was ist mit den Personenbahnsteigen in Villa Opicina? Brauchte man die Wirklich alle 3 (samt Unterführungen), wenn da über Jahrzehnte nur ein Nachtzug hielt?
Oder gab es in jüngerer Zeit da noch Tagesfernverkehr, der Villa Opicina bediente?

Re: Und die Personenbahnsteige in Villa Opicina?

geschrieben von: D 2027

Datum: 06.09.12 14:17

Hallo Daniel,

wieso Jahrzehnte? Wenn Du mal den eingescannten Fahrplan von 1993 beachtest, stellst Du fest, dass es durchaus einige Tagesfernzüge gab die in Villa Opicina hielten. Und drei Bahnsteige sind auch bei kleineren Bahnhöfen ja nichts ungewöhnliches. Viele Züge fuhren auch nicht nach Trieste, sondern direkt über Monfalcone nach Venedig, so dass Reisende aus Richtung Slowenien in V.O. auf die Tram in die Stadt umsteigen konnten. Ich habe das in den späten 90ern mal selbst gemacht, und daher "fehlt" mir die Strecke von Villa Opicina nach Monfalcone.

Zwar habe ich jetzt keine genauen Daten zur Hand, aber das oben gezeigte Angebot gab es grob bis zur Jahrtausendwende. Später wurde es dann massiv schlechter und der letzte Tagesfernzug war ein Pendolino von Vendig nach Lubljana, der am Schluss (müsste 2009 gewesen sein) sogar in Villa Opicina endete. Mit diesem hatte ich ewig eine Mitfahrt geplant, aber infolge kurzfrister Einstellung diese leider nie gemacht.

Gruss
Erik

Re: Und die Personenbahnsteige in Villa Opicina?

geschrieben von: ABomz

Datum: 07.09.12 18:46

D 2027 schrieb:
-------------------------------------------------------

> wieso Jahrzehnte? Wenn Du mal den eingescannten
> Fahrplan von 1993 beachtest, stellst Du fest, dass
> es durchaus einige Tagesfernzüge gab die in Villa
> Opicina hielten.

Klar, wer lesen kann ist auch hier mal wieder im Vorteil ;)


Und drei Bahnsteige sind auch bei
> kleineren Bahnhöfen ja nichts ungewöhnliches.
> Viele Züge fuhren auch nicht nach Trieste, sondern
> direkt über Monfalcone nach Venedig,

Das ist der Wahnsinn, die 200.000 Einwohner ein paar km links liegen zu lassen!

Wieviel Zeiteinbuße gibt es, wenn man Villa Opicina-Venedig über Trieste fährt statt direkt über Monfalcone? Muss man in Trieste die Kopf machen?


so dass
> Reisende aus Richtung Slowenien in V.O. auf die
> Tram in die Stadt umsteigen konnten.

Wurde die Anschlussmöglichkeit mit der Tram denn irgendwie in den Fahrplanmedien kommuniziert? Und gabs da außer dir mehrere Leute, die den Umstieg Zug-> Tram nutzten?


> Zwar habe ich jetzt keine genauen Daten zur Hand,
> aber das oben gezeigte Angebot gab es grob bis zur
> Jahrtausendwende. Später wurde es dann massiv
> schlechter und der letzte Tagesfernzug war ein
> Pendolino von Vendig nach Lubljana, der am Schluss
> (müsste 2009 gewesen sein) sogar in Villa Opicina
> endete. Mit diesem hatte ich ewig eine Mitfahrt
> geplant, aber infolge kurzfrister Einstellung
> diese leider nie gemacht.

Das ging mal wieder alles an mir vorbei, dass da bis 2009 Tagesfernverkehr bestand!
Der Lauf des Pendos war dann wirklich Venedig-Villa Opicina (mit oder ohne Trieste?).
In Deutschland hätte man Villa Opicina sicher Trieste Nord oder so genannt. Wäre in diesem Fall für Fremde vllt. auch hilfreich gewesen, wenn man Züge anbot, die das Stadtzentrum nicht angebunden haben.

Zeitgewinn ab 35 Minuten

geschrieben von: Sören Heise

Datum: 07.09.12 18:57

Moin!

Zuerst einen herzlichen Dank für den Bericht. Ich verwechsele da zwei Autoren, daß passiert bei der Aufnahme ins Inhaltsverzeichnis hoffentlich nicht wieder.


ABomz schrieb:
-------------------------------------------------------
> Wieviel Zeiteinbuße gibt es, wenn man Villa Opicina-Venedig über Trieste fährt statt direkt
> über Monfalcone? Muss man in Trieste die Kopf machen?

Triest ist ein Kopfbahnhof. Unter Zugrundelegung von 15 Minuten Aufenthalt dort kommt man zu einem Zeitgewinn von 35 Minuten, wenn man die Stadt ausläßt (Quelle: FS-Kursbücher 1998/1999 und 2008/2009).

Der Pendolino (das war ein Slowene, morgens aus Laibach nach Venedig und 90 Minuten später wieder zurück) fuhr direkt Villa Opicina - Monfalcone. Gerade, da die Bahn hier nicht sonderlich schnell ist, könnte direkte Zug nachgefragter gewesen sein. Außerdem besteht in Monfalcone im Prinzip Anschluß nach Triest.


Viele Grüße, Sören

Viele Einwohner abseits des Zuglaufs

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 07.09.12 19:55

Moin,

ABomz schrieb:

> Das ist der Wahnsinn, die 200.000 Einwohner ein
> paar km links liegen zu lassen!
>
> Wieviel Zeiteinbuße gibt es, wenn man Villa
> Opicina-Venedig über Trieste fährt statt direkt
> über Monfalcone? Muss man in Trieste die Kopf
> machen?


Von Mainz nach Bingerbrück ließen die meisten, aber nicht alle Schnellzüge das nicht ganz kleine Wiesbaden rechts liegen.
Über wiesbaden ging es etwa Mitte der 80er um 12:26, was ich einmal nolens volens zur Anreise Richtung Forbach(fr) nutzte, weil der Eilzug 12:27 Richtung Bad Kreuznach sonntags nicht fuhr.

Gruß, ULF

Zughalte in Villa Opicina 1986 bis 2012

geschrieben von: tokkyuu

Datum: 07.09.12 22:40

Habe mir nun einige meiner alten JŽ-SŽ-HŽ-Kursbücher angesehen und veröffentliche hier einmal die Züge, die in Villa Opicina gehalten haben und die in diesen Kursbüchern enthalten sind:
Der Einfachheit halber nur in Richtung Italien, alle Zeiten sind Ankunftszeiten!

JŽ 1986/87:
03:58 260 (Zagreb-Venezia)
07:26 Ex262 Venezia Express (Athen-Venezia)
08:44 462 (Ljubljana-Trieste) nicht täglich
15:57 466 (Divaca-Trieste) nicht täglich
18:10 Ex220 Simplon-Express (Beograd-Paris)

JŽ 1988/89:
03:59 1260 (Zagreb-Venezia) im Sommer
06:30 Ex262 Venezia Express (Athen-Venezia)
07:02 460 (Ljubljana-Villa Opicina)
08:37 462 (Ljubljana-Trieste) nicht täglich
12:40 464 (Ljubljana-Villa Opicina) nicht täglich
15:45 466 (Ljubljana-Trieste) nicht täglich
18:30 Ex220 Simplon-Express (Beograd-Paris)
19:00 468 (Pivka-Villa Opicina) nicht täglich

SŽ 1994/95:
05:40 IC240 Venezia-Express (Zagreb-Venezia)
06:57 460 (Ljubljana-Villa Opicina)
10:14 264 Kras (Zagreb-Trieste)
15:55 IC242 Drava (Budapest-Venezia)
18:54 220 Simplon-Express (Zagreb-Genève Aerport)

SŽ 1998/99:
05:40 240 Venezia-Express (Budapest Venezia (Kurswagen Timisoara von und Moskva)
08:18 1138 (Ljubljana-Venezia) nicht täglich
10:14 IC264 Kras (Zagreb-Trieste)
16:21 IC242 Drava (Budapest-Venezia)
18:08 1136 Postumia-Express (Postojna-Venezia) nicht täglich
19:14 220 Simplon-Express (Vinkovci-Genève Aeroport)

SŽ 2002/03:
05:40 240 Venezia-Express (Budapest-Venezia)
10:10 264 Kras (Ljubljana-Villa Opicina) - mit Autobusanschluß nach Trieste
17:45 262 (Ljubljana-Villa Opicina) - mit Autobusanschluß nach Trieste
18:15 IC244 Drava (Budapest-Venezia)

SŽ 2005/06:
03:50 EN240 Venezia (Budapest-Venezia)
12:15 EC50 Casanova (Maribor-Venezia)
18:14 EC53 Goldoni (Budapest-Venezia)

HŽ 2011/12:
04:24 EN440 (Budapest-Venezia)

Bei Wunsch gibt es noch einige weitere Jahre (dazwischenliegend)