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Hallo Zusammen,

heute will ich Euch meine Eindrücke von der Koperbahn oder Koperrampe vorstellen.

Diese Gebirgsbahn zweigt bei Presnica von der seit 1876 bestehenden „Pula-Bahn“(Divaca-Pazin-Pula) ab und schließt den slowenischen Hafen Koper an das Bahnnetz an. Sie entstand 1962 - 1967 und wurde bis 1976 elektrifiziert. Die Höchstneigung beträgt fast durchgängig 25 Promille und erfordert damit im (sehr starken) Güterverkehr einen Schiebebetrieb. Bei Eisenbahnfreunden erfreut sie sich seit einiger Zeit großer Beliebtheit (siehe auch die zahlreichen Beiträge bei DSO dazu), was an der für Gebirgsbahnen aus Kostengründen gewählten einmalig offenen Bauweise in Kombination mit dem Reiz der durchfahrenen Karstlandschaft liegen dürfte.

Für mich stand nach der letztjährigen Tour von Böhmen zur Adria (Reise- und Fotobericht HIER klicken) fest, dass ich hier schnellstmöglich nochmal hin wollte.


Wir starten zur Einstimmung an der Südbahn bei Pivka.
Der LP2608 Ljubljana - Sezana wird vom 312 013 gefahren.

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Kurz danach nähert sich die 363 003 mit dem IC502 "Pohorje" Koper - Maribor/Hodos

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In der Gegenrichtung folgt der MV483 "Ljubljana" Wien Meidling/Ljubljana - Rijeka mit der 363 002. Die Kurswagen aus Wien bringt der EC151 "Emona" mit.

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Erster Standort an der Koperbahn ist der kleine Weiler Podpec. Ich komme kaum zum auspacken der Kamera, da kündigt sich der erste Güterzug an.
Eine Tadgs-Ganzzug wird von einem unbekannten Doppel aus 363 ziehend und 541 schiebend in Richtung Divaca befördert.

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Von hier hat man einen grandiosen Blick in's Tal und auf die Hafenanlagen von Koper.

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Der Personenverkehr wird vorzugsweise von den bekannten E-Desiros abgewickelt.

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Zur Ruhe komme ich kaum, fährt doch bereits der nächste Güterzug bergwärts. Diesmal ist es die 363 005, die letzte Maschine in der senfgelben Ursprungslackierung, die hier mit lautem Heulen der Lüfter zu Werke geht

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Schubhilfe leistet hier die 363 026.

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Nur wenige Minuten später folgt ein leerer Erzzug talwärts in Richtung Koper...

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Gefolgt von einem leerfahrenden 541iger-Pärchen...

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..und dem nächsten Güterzug nach Koper.

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In den (seltenen) Zugspausen ist die kleine Kirche des Örtchens (erbaut 1489) und der Friedhof eine Oase der Ruhe und ein Kunsthistorisches Juwel, stammen doch die Ausmalungen auch von 1489.

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Neben der Kirche befindet sich eine kurze geologische "Störungszone", die die Bahn auf einer Brücke überquert.

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Ich nutze die nächste Zugspause und fahre zum Bahnhof von Hrastovlje. Von hier aus kann man die beiden Höhenstufen recht gut verfolgen...

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...sowie eine Zugkreuzung mit 2 Containerzügen. Diesmal liegt die Zugförderung ausschließlich bei 541igern.

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Kaum ist die Strecke wieder frei, nähert sich der nächste Zug. Diesmal mit Eas-Wagen

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Auch in Hrastovlje befindet sich ein "MUST-SEE" (und UNESCO Weltkultur-Erbe): eine Wehrkirche aus dem 13. Jhd mit Fresken von 1490..

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..die bereits wieder auf ihrer "Rückseite" einen guten Blick auf unsere Bahn erlaubt.

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Nach soviel Güterverkehr drängt sich natürlich die Frage auf: Woher und Wohin? Des Rätsels Lösung - der Hafen Koper! Er kann als Überseehafen von Schiffen mit bis zu 180.000 Tonnen angefahren werden und ist inzwischen der wichtigste Hafen für Österreich.

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Daneben besitzt Koper aber auch eine schöne Altstadt.

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Beim Rückweg zum Quartier in Hrpelje Kozina statte ich dem dortigen Bahnhof noch einen Besuch ab. Auch hier droht keine Langeweile...

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Leider hat sich inzwischen der Himmel stark verdunkelt und es setzen Gewitterschauer ein, so dass ich hier dann abbrechen muss

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Und zur Erholung von soviel Eisenbahn noch etwas zum Ausruhen:
Piran sollte für 3 Tage das Eisenbahnfieber auf angenehme Art etwas abklingen lassen. Der wunderschöne Ort besaß zwar einmal eine Strassenbahn, aber von der ist außer Erinnerungen nichts über.

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(Fortsetzung folgt HIER)

Mit freundlichen Grüßen aus Flensburg - Med venlig hilsen fra Flensborg
CapoStazione




2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2012:09:03:21:55:13.
Hallo Capo,

eindrucksvolle Bilder! In dieser Landschaft gefallen mir sogar moderne Fahrzeuge. Das Tüpfelchen auf dem "i" war für mich als Jugodiesel-Fan allerdings 664-103 in Hrpelje Kozina. Weißt Du zufällig, ob die dort regelmäßig steht(für Verschub oder so)? Eine abzweigende Dieselstrecke scheint es dort ja nicht zu geben, wenn man Google Earth trauen darf.

Danke für die schönen Bilder

Raphael

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Kosrail schrieb:
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> Hallo Capo,
>
> eindrucksvolle Bilder! In dieser Landschaft
> gefallen mir sogar moderne Fahrzeuge. Das
> Tüpfelchen auf dem "i" war für mich als
> Jugodiesel-Fan allerdings 664-103 in Hrpelje
> Kozina. Weißt Du zufällig, ob die dort regelmäßig
> steht(für Verschub oder so)? Eine abzweigende
> Dieselstrecke scheint es dort ja nicht zu geben,
> wenn man Google Earth trauen darf.
>
> Danke für die schönen Bilder
>
> Raphael

Hallo Raphael,

vielen Dank für "Blumen"! :-)

die Dieselstrecke ist die Linie nach Pula, die bei Presnica mit einer einfachen Weichenverbindung abzweigt. Der nächste Bahnhof ist daher Hrpelje Kozina. Hier wird auch der RG1605/MV1472 "Istra" (Budapest-)Hodos/Maribor - Ljbljana - Koper/Pula zerlegt. Der vordere Zugteil Maribor - Koper fährt mit seiner E-Lok weiter, an den hinteren Zugteil setzt sich dann die 664 und zieht ihn bis zum SZ/HZ-Grenzbahnhof Buzet. Danach wird das Zeitfenster 10:00 bis 19:30 für den Güterverkehr zwischen Podgorje und Divaca genutzt. Die Maschine steht danach meist in Podgorje oder Hrpelje Kozina, bevor sie abends wieder den Schnellzug nach Hrpelje bringt. Übernachtet wird (je nach Tankfüllung) in Hrpelje oder Divaca.

Wenn Du Lust hast, dann schau mal in meinen Bericht vom letzten Jahr (KLICK MICH!)
Da konnte ich von Rakitovec nach Hrpelje im Führerstand mitfahren. :-)

Mit freundlichen Grüßen aus Flensburg - Med venlig hilsen fra Flensborg
CapoStazione
Vielen Dank für die ausführliche Antwort! Hab mir den Bericht vom letzten Jahr gleich auch reingezogen: Wunderschön und interessant! Vor allem die Bahndämme, die den Namen wirklich verdienen, fand ich beeindruckend.

Gruß Raphael

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