Moin,
heute gibt es den dritten Teil der VT627/628-Tour aus der zweiten Augustwoche.
Am Mittwoch gönnte ich mir mal, auszuschlafen. An diesem Tag lag außerdem die Weiterfahrt nach Czeremcha an sowie unterwegs zwei Stündchen in Warszawa, die aber eventuell an anderer Stelle folgen.
Auch heute standen im Güterbahnhof Sierpc wieder einige interessante Güterzüge:
BR285 125 von Lotos und M62 0198 von Orlen warten auf die Weiterfahrt nach Süden. Auch ST44 1113 war vor Ort.
Mein Zug nach Warszawa war leider kein 627. In Nasielsk - ein typischer modernisierter Hauptstreckenbahnhof - war Zeit für ein Unterwegsbild.
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Springen wir nun zum folgenden Donnerstag. Um vier Uhr klingelte der Wecker.
Statt des erwarteten VT628 erwartete mich die Doppeltraktion aus VT627 105 und 101. Auch gut, denn von beiden Wagen hatte ich bisher keine wirklich brauchbaren Bilder im Archiv. Langsam erwacht der Tag, die Besetzung des Zuges ist halbwegs okay.
Erstes Ziel war nun der Bahnhof Mordy. Nur leider hielt der Zug hinter- und nicht vor dem Übergang, also zu weit weg, sodass das Bahnhofsgebäude nicht so wirklich ins Bild wollte. Und da es auf dieser Reise auch nicht mehr gelingen sollte, hab ich wohl einen weiteren Grund, irgendwann mal wieder kommen zu müssen (ohhh…).
Eine halbe Stunde später wurde die Rückfahrt aufgenommen - mit bestem Dank an die Fotowolke. Wie man sieht war die Strecke bis Mordy mal elektrifiziert, um Siedlce finden sich teilweise auch noch Reste des Fahrdrahtes.
Die Fahrt ging nach Siemiatycze, nur leider war das Bahnhofsgebäude doch recht zugewachsen, sodass auch dieses Bild nur „anders als geplant“ ausfiel.
Nun ging es an das Wunschmotiv schlechthin, die großen Brücken über den Bug. Sie stellen auch die Grenze wischen den Wojewodschaften Podlaskie und Masowieckie dar.
Drei Minuten Verspätung, die Wolkenfront – nach Stunden von endlosem Blau am Himmel – kommt viel zu nah… klappt es? Es klappt! Mehr als weitere 30 Sekunden hätte der Zug sich aber keine Zeit mehr lassen dürfen. Immerhin, klappt heute doch noch etwas!
Auf dem Rückweg kommt mir mein Lieblingsgagarin, die 172, entgegen, eine alte Bekannte aus meiner Jungfuzziezeit. Im Schlepp hat sie die 399. Schöne Überraschung!
In Fronolow besteige ich den nächsten Zug. PR SA133 012 ist EM-Werbetriebwagen für Stadion- und Flughafen in Bialystok.
Die Fahrt geht nach Nurzec, es gelingt nach einem Sprint das Bild von der dortigen Fußgängerüberführung. Und nun? Fünf Stunden Zugpause (juhu, das macht Spaß). Erstmal geht es zum Einkaufen in den Ort, eine Spezialität in Podlaskie sind die Baumkuchen, lecker.
Leben im Schatten des Wasserturms – das könnte ja fast eine Ferienunterkunft für Fuzzies werden bei täglichen Linke-Hoffman-Triebwagen und Wummen?
Ganz aktuell ist dieser Fahrplan nicht, der noch tägliche SU45 (gab es bis 2007) erlebt hat. Aber eine aktuelle Version findet sich am Bahnhof auch. Viel hat sich in den letzten zehn Jahren nicht geändert, vom Fahrzeugeinsatz mal abgesehen.
Die Strecke weist viele tolle Bahnhofsgebäude auf.
Wie nutzt man nun aber die Zugpause? Richtig, man legt sich unter einen Baum und schläft ein Weilchen…
… bis man von einer Wumme geweckt wird. Ein Bild misslingt zwar erst, aber zum Glück kommt der Zug zum Halten. Also doch noch ein Bildchen im Kasten. Und nun, worauf wartet sie? Egal, ich warte jedenfalls nicht und laufe zum westlichen Stellwerk.
Wegen Bauarbeiten gibt es wohl Sonderbestimmungen: Obwohl zwei Gleise zur Verfügung stehen, wird erst ein Gegenzug abgewartet. SM42 2568 mit hübschem Baugerümpel.
Direkt nach der Durchfahrt der Stonka macht sich auch das Wummerchen unter großer Rauchentwicklung und enormen Donner auf den Weg. So lieben wir unsere Wummen! Ich dachte ja schon, mein Bruder besucht mich spontan, der fährt auch einen grünen Corsa-B, aber das hiesige „Kaktusmobil“ war auf Bialystok zugelassen.
Ein Stündchen später kam noch SM42 202 mit sechs Schachteln als Übergabe vorbei und ließ ihre Wagen an der Rampe – gerade noch so, dass mein Motiv nicht zugefahren wurde.
Noch ein Bildchen vom Rangieren.
Und dann, endlich, nach viel, viel Baumkuchen zur Überbrückung der Zeit, kam auch das Objekt der Begierde, VT628 009-019. Leider nicht die 013 oder 008-018, die mir noch komplett fehlen, aber das Motiv ist auf dem Speicher. Es gab auch durchaus ordentlichen Fahrgastwechsel zu beobachten. Die Holzstämme im Vordergrund ermöglichten einen erhöhten Standpunkt, sie wurden am Folgetag in die angelieferten Wagen geladen.
Eineinhalb Stündchen (und ein weiteres Stückchen Baumkuchen später) kommt der Triebwagen zurück.
Die Fahrt geht nach Sarnaki, hier gibt es Störche, sehr viel LKW-Transitverkehr, ein Bahnhofsgebäude zum Verkauf, und sechs planmäßige Minuten Übergang auf den Gegenzug.
Nachschuss auf den 019.
Aus den sechs Minuten Wartezeit wurden fast 40, aber man hat ja Zeit, alle Tagesziele sind mehr oder weniger erledigt. Erneut ist SA133 012 unterwegs.
Moderne Zeiten auch in Czeremcha. So sehr ich den Fahrgästen jeden Komfort wünsche, ich hätte diese Szene gern mit drei SN81 erlebt. Auch die Bahnpolizei ist allzeit bereit, aber auf den Gütergleisen herrscht eh gähnende Leere, nur die SM42 202 steht noch in der Ecke.
Blank geputzt und leicht überdimensionert: Der Bahnhof Czeremcha, in dem sich heut ein Laden für allerlei religiösen Bedarf eingenistet hat.
Mein Quartier ist kaum 300 Meter vom Bahnhof entfernt, ich war schon 2009 im „Klimowicz“, nette Leute und mit 25 Zl. die Nacht empfehlenswert. Besonders schön sind in den östlichen Gefilden des Landes für uns Touristen die Holzhäuser anzusehen.
Das Wetter kann sich nicht entscheiden. In Bildmitte der Bahnhof, der im Dorf so ziemlich alles überragt.
Unterwegs zur Unterkunft. Futtern, duschen, und ab ins Bett, morgen klingelt der Wecker wieder um viere… damit ist auch der dritte Teil vorbei.
Ach, irgendwie ist mir heut aber noch nach einem Bonusbild:
Wummerei in Tarnowskie Gory, auch schon wieder fünf Jahre her.
Grüße und schönes Wochenende,
Patrick
"Flüsse, Berge, Wälder - Europa endlos"
Inhaltsverzeichnis meiner Reiseberichte und Modellbauprojekte in den DSO-Foren [
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