DREHSCHEIBE-Online 

Anzeige

HIER KLICKEN!

 08/01 - Auslandsforum "classic" 

  Neu bei Drehscheibe Online? Hier registrieren! Zum Ausprobieren und Üben bitte das Testforum aufsuchen!
Bitte unbedingt vor Benutzung des Forums die Ausführungsbestimmungen durchlesen!
Ein separates Forum gibt es für die Alpenländer Österreich und Schweiz - das Alpenlandforum
Zur besseren Übersicht und für die Suche: Bitte Länderkennzeichen nach ISO 3166 Alpha-2 in [eckigen Klammern] verwenden!
Seiten: 1 2 All Angemeldet: -
Moin,

bei meiner Reise durch die Wojewodschaft Dolny Slask habe ich versucht, möglichst auch Zeugnisse des elektrischen Betriebes der Vorkriegszeit als Motive zu nehmen. Davon möchte ich heute berichten. Alle Bilder entstanden zwischen dem 29. Mai und dem 1. Juni diesen Jahres. Der Bericht ist nicht chronologisch, sondern als Fahrt von Jaworzyna Slaska (Königszelt) nach Zgorzelec (Görlitz) aufgebaut. Ich benutze heute ausnahmsweise auch die ehemaligen deutschen Ortsnamen, da ich diesen Beitrag auch im HiFo verlinke und es dort für einige Leser die Vergleichbarkeit erleichtern könnte.
Da ich auf dem Gebiet des elektrischen Betriebes der Reichsbahn gewiss kein Experte bin, bitte ich, eventuelle Fehler zu entschuldigen und gegebenenfalls zu korrigieren.

Die Fahrt über den „Zacken“ hatte ich bereits vor zwei Wochen hier geschildert:
[www.drehscheibe-foren.de]
Im Beitrag sind auch weitere Informationen verlinkt.

http://img.webme.com/pic/t/taigatrommel/mast18.jpg
Beginnen wir unsere Reise in Jaworzyna Slaska: Egal ob auf der Durchreise oder beim Umsteigen, hier hat man eigentlich immer Glück, etwas Feines zu erlegen, meist Wummen oder ST43. Besonders gefreut habe ich mich allerdings, als bei meiner Ankunft ET21 495 im schönsten Morgenlicht auf die Ausfahrt nach Norden wartete. Die großen seitlichen Oberleitungsmasten sollen noch aus der Vorkriegszeit stammen, tatsächlich sind solche Konstruktionen mit Quertragseilen in Polen die Ausnahme. Auch am Bahnhof von Wegliniec (Kohlfurt) finden sich noch Reste riesiger Fundamente, die von solchen Masten stammen dürften.

http://img.webme.com/pic/t/taigatrommel/mast16.jpg
Im Bahnhof von Swiebodzice (Freiburg i. S.) fielen mir ganze zwei alte Masten auf. Der im Bild sichtbare Mast, der durch das Bahnsteigdach gewachsen ist, findet sich auch auf dieser alten Vergleichsaufnahme wieder: [www.kolej.one.pl]
Murphie hat mich beim Thema Fotowolke auf diesem Bahnhof mit einer Quote von 3 zu 0 leider ganz eindeutig besiegt. EN57 1441.

http://img.webme.com/pic/t/taigatrommel/walbdweewfew.jpg
Vorbeifahrt am Bw Walbrzych (Waldenburg), davor ST43 247 und 356. Die Reste der elektrischen Leitung wurden hier erst Anfang der 90er entfernt.

http://img.webme.com/pic/t/taigatrommel/mast1.jpg
In Boguszow Gorce (Gottesberg-Rothenbach) stehen noch einige wenige Maste, das Tragwerk ist natürlich „neu”.

http://img.webme.com/pic/t/taigatrommel/walbdweewfew5.jpg
Im besagten Bahnhof ging leider alles schief: Drei stunden habe ich gewartet, doch alle Züge kamen aus dem Gegenlicht. Als ich meine Position dann für fünf Minuten verließ, um eine abgestellte SM42 auf einem Nebengleis zu erlegen, kam natürlich das blau-blaue Unikat ET41-042 vorbei, von dem nur ein Notschuss gelang. Kurz vor dem zweiten Versuch fuhr mir ein wartender Güterzug dann das Motiv zu, sodass es für ET22 858 bei dieser Perspektive bleiben musste. Es ist übirgens eine der wenigen Strecken, auf denen noch lokbespannte Osobowy (Personenzüge) fahren. Viele der Züge verkehren ab/bis Wroclaw (Breslau) als Interregio, dürfen auf diesem Abschnitt aber auch mit dem normalen Tarif genutzt werden.


http://img.webme.com/pic/t/taigatrommel/mast5.jpg
Diesen Mast fotografierte ich aus dem fahrenden Zug irgendwo westlich von Boguszow Gorce Zachod (Gottesberg-Rothenbach West).

http://img.webme.com/pic/t/taigatrommel/mast2.jpg
Zwischen Jaworzyna Sl. und Jelenia Gora (Hirschberg) wird die Fahrt an vielen Stellen von den Masten der alten Reichsbahn-Fernleitung begleitet, die heute noch das Landesnetz tragen. Die Strecke bietet großes Potential für den Fotografen.

http://img.webme.com/pic/t/taigatrommel/mast15.jpg
In Janowice Wielkie (Jannowitz) wird, wie an fast der gesamten Strecke, derzeit fleißig gebaut. Dabei macht sich auch SM30a 1022 von DOLKOM nützlich. In diesem Bahnhof sind ebenfalls einige Masten mit Nachkriegs-Tragwerken vorhanden.

http://img.webme.com/pic/t/taigatrommel/walbdweewfew4.jpg
Ein tolles Bahnhofsgebäude kann Wojanow (Schildau) vorweisen, sehenswert ist auch das Schloss (das ich allerdings nicht besucht habe): [pl.wikipedia.org]

http://img.webme.com/pic/t/taigatrommel/mast17.jpg
Am östlichen Bahnhofsende von Jelenia Gora suchte ich die Mastgruppe auf, die DSO-ler „Scherri“ hier vorgestellt hatte:[www.drehscheibe-foren.de]. Vier dieser Maste (2. rechts, 1,2 und 5. links) sollen „preußische Originale“ sein. Nun wäre es natürlich interessant zu wissen, wo auf der Welt so alte Oberleitungsmasten bis heute im Dienst stehen. ET22 614 hat leider einen Wolkenschaden abbekommen.

http://img.webme.com/pic/t/taigatrommel/mast3.jpg
Vor dem Posten der Socken (Bahnpolizei) am Bahnhof hat ein Mast als Sirenenhalter (Fuzzis im Gleisbereich?) überdauert.

http://img.webme.com/pic/t/taigatrommel/mast4.jpg
Eine Mastlänge weiter hatte auf dem Bahnsteig ein anderer Mast weniger Glück, hier ist nur noch das Fundament übrig.

http://img.webme.com/pic/t/taigatrommel/walbdweewfew2.jpg
Der Schuppen im Betriebswerk ist im Beitrag von VB995 im HiFo mit E95 03 zu sehen ( [www.drehscheibe-foren.de] ). Heute rangiert hier Stonka SM42 967. Ansonsten war im Bw nicht viel los, einige abgestellte SM42, eine ET21 (Nummer nicht erkannt) und ET22 994 waren dort zu finden. Am Bahnhof stehen auch die beiden gelben SU42 529 und 537 abgestellt.

Wenden wir uns nun der westlichen KBS 255 Luban Slaski (Lauban) - Zgorzelez (Görlitz) zu. In Luban selbst bin ich nur durchgefahren, hier ist u.a. aber auch noch eines der alten Kraftwerke vorhanden. Überhaupt bietet der Bahnhof unzählige Motive, die bei Zeiten mal aufgesucht werden müssen.

http://img.webme.com/pic/t/taigatrommel/mast7.jpg
Ankunft mit SA134 004 Mikulowa (Nikolausdorf). Hier sind verschiende Mastbauarten zu finden.

http://img.webme.com/pic/t/taigatrommel/mast11.jpg
Absolutes Wunschmotiv war die östliche Bahnhofsausfahrt. Hier stehen monumentale Beton-Doppelmasten, die noch viel größer und beeindruckender wirken, als es die Bilder vermitteln können. Leider öffnete der Himmel über SA134 023 alle Schleusen.

http://img.webme.com/pic/t/taigatrommel/mast9.jpg
Nach drei Stunden kommt der Triebwagen zurück.

http://img.webme.com/pic/t/taigatrommel/mast8.jpg
Nachschuss mit Bahnhofsgebäude. Frage: Kann es sein, dass der Güterverkehr ausschließlich über Zgorzelec und Jezmanki nach Bogatynia läuft, oder hat man hier prinzipiell doch eine Chance auf Güterzüge?

http://img.webme.com/pic/t/taigatrommel/mast6.jpg
Normaler Weise würde ich als Fotograf nie einen Mast so unglücklich in die Bildmitte platzieren, beim schiefen und verwitterten Leitungs-Betonmast in Jezmanki (Hermsdorf) macht man aber gern eine Ausnahme. Wir sehen 66196 von DB Schenker Polska (noch im EWS-Outfit). Ich verweise auch auf diese Seite: [www.schlesische-eisenbahnen.de] Der Bahnhof selbst wurde frisch entkrautet und bietet sich nun wieder als Motiv an.

http://img.webme.com/pic/t/taigatrommel/mast12.jpg
Am selben Standpunkt, nur in Gegenrichtung: Auch hier stehen noch zwei der riesigen Beton-Doppelmasten. Nachdem es fast den ganzen Tag gegossen hatte kam für SA135 009 in der perfekten Sekunde doch noch die Sonne herraus.

http://img.webme.com/pic/t/taigatrommel/mast14.jpg
An der östlichen Bahnhofseinfahrt stehen sogar noch zwei Quertragwerke (dürfte es heute doch nur noch im südlichen Teil der Zackenbahn einzelne Exemplare geben, oder?). SU46 047 macht herrlich Krach mit ihrem Kohlezug. Überhaupt, die Strecke mit ihrem umfangreichen Güterverkehr macht einfach nur Spaß!

http://img.webme.com/pic/t/taigatrommel/222222222222222dewfrefr.jpg
In die Gegenrichtung verschwindet nach der Zugkreuzung SU46 022 (Muldi freut sich sicher über den "Motivtöter". Grüße! ;-) ).

http://img.webme.com/pic/t/taigatrommel/222222222222222dewfrefr2.jpg
Modellbahngerechte Zuglänge.

http://img.webme.com/pic/t/taigatrommel/mast13.jpg
Mit einem Bild von der westlichen Ausfahrt des Bahnhofs beende ich die Spurensuche. Die einstige „Starlok“ aus Malbork, ST43 333, sieht im Einsatz des Bw Wegliniec (Kohlfurt) mittlerweile leider recht heruntergekommen aus.

Natürlich konnten bei meiner Reise nur einen Bruchteil der Relikte, Strecken und Motive abgegrast werden. Es gibt in dieser schönen Gegend noch viele Spuren zu entdecken, die Demontagen, Sandbahn-Recycling und späteren Abbruch überdauert haben.

Und als kleines Extra:
http://img.webme.com/pic/t/taigatrommel/mast19.jpg
Zwar keine alten Relikte (außer dem Damm der Verbindungskurve nach Mezimesti (Tschechien)) sind auf diesem Bild aus Boguszow Gorce zu sehen, aber… ach, was muss man an einer Quotenwumme schon begründen?! „Challenger“ M62M 009 von Rail Polska.

Grüße und schönes Wochenende,
Patrick

"Flüsse, Berge, Wälder - Europa endlos"


Inhaltsverzeichnis meiner Reiseberichte und Modellbauprojekte in den DSO-Foren [www.drehscheibe-foren.de]




2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2012:06:17:01:38:14.
Josef-Schwejk schrieb:
-------------------------------------------------------

> Ich benutze heute ausnahmsweise auch die ehemaligen deutschen Ortsnamen, ...

Du hast die deutschen Ortsnamen verwendet; ehemalig ist was anderes.
Die EM zeigt uns, wie normal man heute -- wieder -- mit den Ortsnamen umgeht. Europäische Normalität eben. Insofern finde ich den Satz "Ich benutze heute ausnahmsweise auch die ehemaligen deutschen Ortsnamen" rückwärtsgewandt. Ironie der Geschichte eben ...


> Beginnen wir unsere Reise in Jaworzyna Slaska: ... Die großen seitlichen Oberleitungsmasten sollen noch aus der
> Vorkriegszeit stammen, tatsächlich sind solche Konstruktionen mit Quertragseilen in Polen die Ausnahme.

Die hohen Turmmaste in Königszelt, welche die Quertragwerke aufnehmen, stammen aus den 20er Jahren. In Waldenburg gibt es ebenfalls Quertragwerke an deutschen Masten.


> ... Vier dieser Maste (2. rechts, 1,2 und 5. links) sollen „preußische Originale“ sein.
> Nun wäre es natürlich interessant zu wissen, wo auf der Welt so alte Oberleitungsmasten bis heute im Dienst stehen. ...

Fahrleitungsanlagen können sehr alt werden. Auch wenn Tragseile und Fahrdraht gewechselt werden, so bleiben die Maste bei ausreichender Standsicherheit lange erhalten. Ich tippe mal auf Buenos Aires bei der U-Bahnlinie A, eine Siemens-Bahn mit Oberleitung. Bei den oberirdischen Anlagen dürfte sich was finden. Von einer heute nicht mehr betriebenen oberirdischen (Güter-?) Linie tauchten unlängst Bilder von ebensolchen alten Masten mit Auslegern auf, allerdings nicht mehr in Betrieb.

Die preußischen Turmmaste laufen nach oben hin zu, haben aber oben gerade Aufsätze, während die Maste aus der Reichsbahnzeit den heutigen sehr ähnlich sehen.


> Im Bahnhof von Swiebodzice (Freiburg i. S.) fielen mir ganze zwei alte Masten auf. Der im Bild
> sichtbare Mast, der durch das Bahnsteigdach gewachsen ist, findet sich auch auf dieser alten
> Vergleichsaufnahme wieder:
> [www.kolej.one.pl]

Statt auf die polnische Seite zu verweisen, wäre der Urlink zu Thomas Scherrans' Seite angebracht:
[www.elektrische-bahnen.de]

(Die Bilder hatte ich nach einiger Recherche besorgen können. Alfred Kniffler war in den 30er Jahren beim RZA München für die Entwicklung des E-Teils bei elektrischen Triebwagen/-zügen zuständig. Auf dem Bild wird er auf einer Dienstreise in der RBD Breslau gezeigt. Kniffler hat seine Doktorarbeit über die Wiedergewinnung von elektrischer Energie beim Bremsen geschrieben. Deshalb war er bei der Entwicklung der Hamburger Gleichspannungs-S-Bahnzüge beteiligt, beim geplanten Berliner Leichtstahlzug oder bei der Probefahrt mit einem eigens hergerichteten Wechselspannungstriebzug für die Münchener S-Bahn, siehe hier: [www.elektrolok.de]



[Hermsdorf]
> An der östlichen Bahnhofseinfahrt stehen sogar noch zwei Quertragwerke (dürfte es heute doch nur
> noch im südlichen Teil der Zackenbahn einzelne Exemplare geben, oder?).

Nikolausdorf, Hermsdorf und eventuell noch in Görlitz-Moys. Auf der Zackenbahn hat höchstens ein Quertragwerk in Jakobsthal die Zeit überstanden, der Rest oder alles ist weg.


Weitere Info zum Thema:
Peter Glanert, Thomas Scherrans, Thomas Borbe, Ralph Lüderitz: Wechselstrom-Zugbetrieb in Deutschland. Band 2: Elektrisch in die schlesischen Berge - 1911 bis 1945
ISBN: 9783835632189
[www.oldenbourg-industrieverlag.de]

Re: [PL] Spurensuche in Niederschlesien (DRG - 15 kV E-Betrieb; m. 24 B.)

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 16.06.12 19:39

@josef-schwejk

Hallo und herzlichen Dank für Deine Vorkriegs-Fahrleitungs-Spurensuche im polnischen Dolny Slask (Niederschlesien) - sehr interessant!:-)

Tja, wo gibts sonst noch in Funktion stehende Vorkriegs-Fahrleitungsanlagen? Es gibt sie!:-)

- Schweiz (Grossteil des Netzes bereits vor 1939 elektrifiziert, heute noch einige wenige solche Vorkriegs-Fahrleitungen -> laufende Totalerneuerung, Beeilung angesagt;-))

- Frankreich (1,5 kv-DC-Fahrleitung im Südwesten aus alten MIDI-Zeiten,d.h. vor 1938, v.a. Toulouse-Pau-Bayonne, Bordeaux-Hendaye, Toulouse-La Tour-de-Carol, Perpignan-Villefranche, Montréjau-Luchon, Béziers-Neussargues etc.)!

LG Bahnjurist
Moin,

schöner Beitrag, herzlichen Dank dafür!
Womit vertreibt man sich denn so lange die Zeit in Mikulowa?;-)

Josef-Schwejk schrieb:
-------------------------------------------------------
> Wenden wir uns nun der westlichen KBS 255 Luban
> Slaski (Lauban) - Zgorzelez (Görlitz) zu. In Luban
> selbst bin ich nur durchgefahren, hier ist u.a.
> aber auch noch eines der alten Kraftwerke
> vorhanden.

Ein Kraftwerk war das nicht, das war ja in Mittelsteine. Es war nur ein Unterwerk. Das ist aber trotzdem sehr beeindruckend.

Josef-Schwejk schrieb:
-------------------------------------------------------
> Frage: Kann es
> sein, dass der Güterverkehr ausschließlich über
> Zgorzelec und Jezmanki nach Bogatynia läuft, oder
> hat man hier prinzipiell doch eine Chance auf
> Güterzüge?

Prinzipiell läuft alles über Zgorzelec, die Kurve von Mikulowa zum Abzw. Las (Richtung Sulikow) ist ja stillgelegt. Allerdings gibt es einige wenige Schotterzüge von Luban nach Zareba. Viel lässt die Strecke dank des Personenverkehrs ja eh nicht mehr zu, denn zwischen Abzw. Studniska und Luban dürfte es ein einziger Blockabschnitt sein, der dann mit jeder Zugfahrt rund 30 min belegt ist. In den letzten gut zwei Jahren ohne Personenverkehr waren die Gleise aber komischerweise nicht ganz verrostet, möglicherweise gab es da mal die eine oder andere Sonderleistung mit Kopf machen in Jerzmanki. Oder doch nur irgendwelche Kleinwagen-/Instandhaltungsfahrten? Wer weiß...

Viele Grüße
Robin
...auch im Schwarzen Wald wird der Strom von alten und z.T. erst sanierten Masten getragen. Aufnahme in Aha (sozusagen ein Aha-Erlebnis):

http://www.desiro.net/Aha-kl.jpg

Gruß

Heiko

https://www.desiro.net/Signatur ICE1.jpg




2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2012:06:16:21:55:17.

Re:

geschrieben von: Josef-Schwejk

Datum: 17.06.12 01:51

Moinmoin,

Im Einzelnen:

An: Mathias:
„Du hast die deutschen Ortsnamen verwendet; ehemalig ist was anderes.“

Das darfst Du natürlich gerne so sehen, ich vertrete eine andere Ansicht, denn weder werden die Bezeichnungen heute noch amtlich benutzt, noch haben sie – abgesehen von einigen Großstädten und geschichtlich besonders bedeutenden Orten – im Alltag eine relevante Bedeutung. Eine uralte Diskussion, die ich jetzt eigentlich auch nicht wieder anstoßen wollte.
Für die Ergänzungen sei gedankt!

An: Bahnjurist und xBurt: Auch an Euch ein Danke für die Hinweise.

An Heiko: Feines Bild, und schön, dass man hier mit dem technischen Erbe so behutsam umgegangen ist (Trotzdem freue ich mich, dass nun erstmal der Sommer vor der Tür steht : ) ).

An: Robin: Gut, dann „nur“ ein Unterwerk, danke für Berichtigung. Und ja, schön und beeindruckend schien das Gebäude allemal, auch wenn ich es nur kurz bei der Vorbeifahrt gesehen habe.
Als Reiselektüre hatte ich in Mikulowa von Rainer Maria Rilke „Die Aufzeichnungen des Malte Larids Brigge“ begonnen. Nun bin ich zwar immer noch erst bei der Hälfte des Werkes (normaler Weise brauche ich für 200-Seiten-Werke keine zwei Wochen - ja, die liebe Arbeit), so super begeistert bin ich allerdings nicht. Vielleicht hab ich auch nur das "falsche" Buch von ihm erwischt, Rilke wurde mir schon so oft empfohlen...

Grüße (, gute Nacht) und schönen Sonntag,
Patrick



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2012:06:17:01:54:47.

Sehr schön, danke! :-) (o.w.T)

geschrieben von: Roni

Datum: 17.06.12 09:02

(Dieser Beitrag enthält keinen Text)
lg, Roni - [raildata.info] - Meine DSO-Reportagen Teil 1 (2005 bis 06/2019): [www.drehscheibe-online.de] - Meine DSO-Reportagen Teil 2 (neueste): [www.drehscheibe-online.de]
https://raildata.info/raildatabanner1.jpg
Danke für den schönen und interessanten Beitrag!

Gruß aus Wien

"Ohne Skepsis und Zweifel würden wir heute noch glauben, die Erde wäre eine Scheibe".
"Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen."

(Immanuel Kant)

Danke !

geschrieben von: ODEG

Datum: 17.06.12 12:22

Hallo Schwejki,
wieder sehr schön und informativ, viele Bilder mit tollem Aufbau und gut eingefangener Stimmung. Meine Favoriten sind Bild 9 und Bild 15 (ja, richtig, ich weiß, wie sehr man manchmal sein Hobby hinterfragt, wenn man den ganzen Tag für ein paar Fotos im Sturzregen steht, trotzdem, bzw gerade deshalb ist dieses Bild sehr gelungen !).
Rilke ist mir zu abgehoben, zuviel "übernatürliches" was man dann irgendwie interpretieren müsste, um einen Zugang dazu zu finden (meine Meinung;-)).
Allerdings schön, dass es noch mehr Leute gibt, die an der Bahnlinie lesen (und dabei auch noch was anspruchsvolles). Ich für meinen Teil muss ja zugeben, dass ich bei meiner letzten Tour auf Fontane hängen geblieben bin, recht unverhofft, hätte nicht geglaubt, dass mir das gefällt...

Viele Grüße

Benjamin

Re: Rilke

geschrieben von: IR454

Datum: 17.06.12 13:24

Aha, interessant. Mein Ding ist Rilke auch nicht, zumindest war ich "damals" (vor etwa drei Jahren) im Deutsch-LK nicht so begeistert. Wir hatten es aber, soweit ich mich erinnere, nur mit lyrischen Werken zu tun - vielleicht ist die Prosa ganz anders.;-)

Viele Grüße
Robin



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2012:06:17:13:25:24.

Danke für den schönen Bericht! :) (o.w.T)

geschrieben von: KBS635

Datum: 17.06.12 14:55

(Dieser Beitrag enthält keinen Text)
Viele Grüße aus Mittelhessen
Jonathan

Re: Danke !

geschrieben von: Rache für 051 444

Datum: 17.06.12 17:49

Bei Fontane finden sich passend zahlreiche Stellen mit Bahnbezug, siehe vor allem "Effi Briest". Als Naturalist hat er selbstverständlich auch stimmungsvolle Szenen des frühen Berliner Eisenbahnbetriebes eingefangen.

Viele Grüße,

Jürgen

Re:

geschrieben von: Josef-Schwejk

Datum: 17.06.12 18:07

Moin,

Reiseliteratur habe ich eigentlich immer dabei, wenn ich nicht gerade von Motiv zu Motiv wandere, dann ist ja oft Zeit übrig, um es sich am Streckenrand gemütlich zu machen. Mit guter Science-Fiction kann ich mich zwar gerne anfreunden, und auch mit „fantastischen bzw. unwahrscheinlichen" Elementen in realistischen Erzählungen hab ich nicht unbedingt ein Problem. „Abgehoben“ - oder einfach nur merkwürdig - scheint es bei Rilke aber gut zu treffen, auch wenn es nur ein erster Eindruck sein mag, der zu dieser vagen Kritik befähigt. Zu Fontane werde ich in diesem Leben aber wohl keinen Zugang mehr finden, ich gehöre zu den Leuten, die ein Trauma erlitten haben, als sie zweieinhalb Wochen lang im Deutsch-LK die merkwürdige Schaukelszene aus Effi Briest interpretieren durften. Und von Flensburg bis München, ich kenne viele, denen es ähnlich geht.

Grüße, (und allen Fußballfreunden heut viel Spaß wünscht der absolute Fußballmuffel) Patrick

Re: OT - Reiseliteratur

geschrieben von: bahncard99

Datum: 17.06.12 18:30

Josef-Schwejk schrieb:
-------------------------------------------------------

> „Abgehoben“ - oder einfach nur merkwürdig

> Zu Fontane werde ich in diesem Leben aber wohl keinen Zugang mehr
> finden, ich gehöre zu den Leuten, die ein Trauma
> erlitten haben, als sie zweieinhalb Wochen lang im
> Deutsch-LK die merkwürdige Schaukelszene aus Effi
> Briest interpretieren durften.
> Und von Flensburg bis München, ich kenne viele,
> denen es ähnlich geht.

Da hast du im Lk aber noch Glück gehabt! Ich durfte im Deutsch-Grundkurs (Lk ging damals wegen der Kombination mit Geschichte nicht) "Kassandra" von Christa Wolf lesen, und "Die Verwandlung" von Kafka. Da treffen deine beiden Bezeichnungen von oben noch eher zu.
Überhaupt können Deutschlehrer in der Oberstufe des Gymnasiums ihre Schüler so richtig schön quälen, indem sie ihnen im Unterricht Lektüren aufdrücken, die sie selbst immer gern mal lesen wollten. Eine Form der Selbstverwirklichung, und dann auch noch eine gut bezahlte... :-)

LG Thomas (Bahncard99), der mittlerweile die Seiten gewechselt hat (He,he,...)

Re: [PL] Spurensuche in Niederschlesien (DRG - 15 kV E-Betrieb; m. 24 B.)

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 17.06.12 22:56

Hallo,

Leider sind die Reste des Lubaner Bahnstromunterwerks auch akut gefährdet. Es ist mit einem kurzfristigen Abriss zu rechnen. Die Gebäude zierten Anfang Mai die bekannten gelben Warntafeln mit dem Text:

"Objekt ohne Nutzung - Gefahr - Betreten verboten"

Aus Erfahrung dauert es dann nicht allzulange, bis die Abrißbirne kam... PKP Nieruchomosci hatte ja bereits 2010 angekündigt, ca. 3000 nichtgenutzte Gebäude zu verkaufen oder, wenn das nicht gelingt, abzureissen.

Danke Patrick, für den interessanten Beitrag! Bogatynia wird übrigends schon lange nicht mehr angefahren. Ich bin mir nichtmal sicher, ob nach der letzten Flut die Strecke noch (rein theoretisch) benutzbar wäre.

Gruß Alex
Thomas: Von Kafka hab ich Verwandlung und Urteil auch noch hier im Regal liegen, wobei ich zumindest ersteres ganz in Ordnung fand. Mit Christa Wolf hatte ich bisher noch nichts zu tun. Bei mir war es übrigens genau umgekehrt, ich musste mich wegen der Gleichzeitigkeit der Kurse auch zwischen Deutsch und Geschichte entscheiden. Stattdessen gab es dann halt Geo-LK, und das Fach studiere ich nun auch.

Alex: Wird die Strecke Lubon - Leszna noch befahren, oder wird da nur ein (Kies?-)Werk (google.maps lässt so was erahnen) als Anschluss im Ort selbst bedient? Der Abzweig sah nämlich befahren aus.
Und in Richtung Bogatynia, was ist hier los? Klar, den Abzweig nach Tschechien bei Wilka gibt es natürlich. Auch eine Bedienung des Kraftwerks Zatonie? Und noch irgendwo Schotterwahnsinn oder sowat?

Um das Unterwerk wäre es schade, dann sollte ich wohl doch versuchen, hier im Sommer noch etwas zu reißen… zu viele Pläne, zu viele Ziele, zu wenig Zeit!

Grüße,
Patrick
Hallo,

ich bin zwar nicht Alex, aber erlaube mir trotzdem mal, die Fragen zu beantworten:

Luban - Lesna wird noch befahren, und zwar erstens zu dem Anschluss, den du bei Google Maps entdeckt hast und zweitens auch bis nach Lesna - beides Schottersteinbrüche.

Bogatynia selbst wird, wie Alex schon sagte, nicht angefahren, aber da gibt es ja auch nichts. Das 5 Strecken-km zuvorliegende Turoszów mit seinem Kraftwerk wird aber wieder angefahren. Die Strecke war zwar durch das Hochwasser 2010 beschädigt, wurde auf polnischem Territorium aber schnell wieder repariert. Zatonie ist wohl bisschen woanders. Schotterwahnsinn gibts in der Ecke nur in Sulikow.

Hier hätte ich noch ein Bild des Unterwerkes in Luban:
https://lh6.googleusercontent.com/-OvjJm39h7Z4/T97SCEcrzQI/AAAAAAAACXA/hxjHeYkzjKw/s1024/DSC03512.jpg

Viele Grüße
Robin
Hallo Heiko,

ja, die Maste stammen aus der Errichterzeit Mitte der 30er Jahre, sogenannt Einheitsfahrleitung mit Schrägausleger. Lehrbuchmeinung war bisher, eine Oberleitung hält, von Verschleißteilen, wie z.B. Fahrdraht abgesehen, 70 Jahre. Die Maste in Schlesien stehen alle noch länger. Im Bezug auf den Beitrag: Königszelt Mitte der 20er Jahre, die preußischen Maste zwischen Freiburg und Hirschberg 1912 bis 1914, die Maste zwischen Lauban und Görlitz 1923. Die Maste auf der Zackenbahn wurden größtenteils 1913/14 aufgestellt, wobei heute nur noch der Abschnitt Petersdorf - Niederschreiberhau interessant ist (Betonmaste, Stahlmast am Tunnelportal Moltkefels Nord.

Gruß Thomas
Seiten: 1 2 All Angemeldet: -