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Hallo Welt

nächster Tag, nächster Teil. Wir bleiben an der Strecke nach Nador und räumen, nach dem kennenlernen, ein bisschen ab (oder so ähnlich ;)).

Teil 1: [www.drehscheibe-foren.de] >> Prolog und bis nach Meknes
Teil 2: [www.drehscheibe-foren.de] >> Zwischen Fes und Meknes
Teil 3: [www.drehscheibe-foren.de] >> Erster Tag am Barrage Idris 1er
Teil 4: [www.drehscheibe-foren.de] >> … bis nach Oujda
Teil 5: [www.drehscheibe-foren.de] >> die Neubaustrecke nach Nador




Freitag 07. Oktober 2011 - Nador > Nador

Der Tag begann um 4tel vor 7 mit meinem Wecker. Ich träumte gerade etwas so schönes, dass mein erster Gedanke als ich vom Wecker aus dem Schlaf gerissen wurde, war: Nein, blöd, ich bin ja in Marokko ... . Dummerweise weiss ich nicht mehr was genau ich träumte, ich kann mich nur noch daran erinnern irgend einen Wettbewerb mitgemacht zu haben, in einem Dampfbad gesessen zu haben und einen „ Canadian“ im Schnee mit einer runden Lok Fotografiert zu haben - ziemlich zusammenhangslos das alles, aber ich wollte wieder in den Traum zurück. Warum wurde ich eigentlich durch meinen Wecker wach? Ich hatte ihn gestern Abend nur als Notfallwecker gestellt, falls es die anderen vergessen ... und sie taten es allem Anschein nach. So durfte ich im Halbschalaf Pascal erstmal erklären was er tun muss um den Wecker stumm zu kriegen, denn der lag in seiner nähe an der Steckdose.
Dann kann ich mich noch daran erinnern wie die anderen beiden um 7 Uhr zum Frühstück runter sind, darauf hatte ich aber keine Lust. Um halb 8 Uhr wollten wir los. Also blieb ich im Zimmer, wachte langsam auf und machte mich fertig.

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Blick aus dem Hotelzimmer in Nador ... die Stadt schläft noch.

Um 7:20 Uhr stürmten die anderen wieder rein und machten sich flott fertig (natürlich ohne von mir angetrieben zu werden). Um ziemlich genau halb 8 Uhr war Pascal und ich unten und verlängerten das Zimmer noch um eine Nacht, ausserdem holte ich mir meinen Reisepass zurück der noch da hinter dem Tresen gebunkert war. David kam auch gleich und dann ging es los. Das Wetter war prächtig und die Fahrt aus der Stadt (ich kann es jeden Morgen wiederholen) verlief ohne Probleme. Wieder füllten wir den halb vollen Tank noch auf und wenig später waren wir im spannenden Abschnitt. Unser Ziel und auch der Grund weswegen wir so früh raus sind war der zweite Nordfahrer nach Nador an diesem Morgen (der Zug macht in Taourirt Anschluss an den Casa - Oujda Nachtzug und fährt dann hoch).
Wir fanden für den Zug eine Stelle mit Frontlicht und warteten mal. Gerade als wir es uns wieder im Auto bequem gemacht hatten, wir rechneten erst in etwa 10min mit dem Zug, zog er vorne ums Eck. Öhm ja! Zwei Dinge daran störten mich: a) er war zu früh, ist ja blöd und b) war die Lokform unter der Lackierung irgendwie falsch. Eine Wüste GM anstatt ein Wüsten Franzose bespannte den Zug, womit ich ja irgendwie nicht gerechnet hatte. Janu, Zug ist Zug.

http://bahnpics.com/nil/11.10%20Marokko/11.10.07%20Nador/DSC_5896kgr.jpg

Dieser Zug kommt aus Taourirt und macht Anschluss an den Nachtzug von Casablanca, der selber nach Oujda weiter fährt. "Leider" hat der Zug keine DF sondern eine DH vorgespannt, was für uns ziemlich überraschend kam. Es ist Lok 366 und wir befinden uns hinter Douira.

Da der Zug so früh kam hatten wir gar nicht so viel Eile wie in der Tagesplanung mal gedacht, der Zug erste von Nador nach Süden war zwar schon unterwegs, aber noch weiter weg. So kam es, dass wir als wir an unserer Fotostelle eintrafen und noch fast 20min warten durften. Die Stelle war toll, wir parkten am Strassenrand und um an die Stelle zu gelangen durften wir einen Mannstiefen Entwässerungskanal der Bahn durchklettern - einfach machte man es uns nicht ;).
Als der Zug weit hinten ins Sichtfeld rollte war schnell klar, da war heute kein FRET Franzose dran, sondern ein Wüsten Franzose! Das liess keinen Zweifel daran, den Zug auch heute nochmal hinter Taourirt zu schiessen. Auch heute liess uns die Polizeikontrolle in Ruhe und die Stelle bezogen wir nur wenige Kilometer hinter der Strassenkreuzung. Der Zug kam, 10 Uhr war kaum durch. Und schon hatten wir 3 ganz passable Bilder im Kasten, der Tag begann ganz nach meinem Geschmack.

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[maps.google.com]
Der südgehende Personenzug nach Fes hatte dann endlich mal ein Wüsten Franzose vorne dran! DF 106 hatte Zug 501 am Haken, aufgenommen vor Melga el Ouidane.

http://bahnpics.com/nil/11.10%20Marokko/11.10.07%20Nador/DSC_5923kgr.jpg
[maps.google.com]
Das nächste Bild nochmal von diesem Zug. Hinter Taourirt nach dem Fahrtrichtungswechsel.

Und so ging es weiter. Am ersten Bahnhof auf der NBS besuchten wir den Chef de la Gare und quetschten ihn nach Güterzugfahrzeiten aus. Er wusste etwas von einem Zug nach Norden zu berichten (selbe Zeit wie gestern) und von einem Güterzug nach Süden um 15 Uhr noch was - zur besten Zeit! Das hörten wir gerne und wir nahmen mit Begeisterung die Pause bis zum nächsten Zug in 2 Stunden in Angriff. Ab diesem Zeitpunkt sollte es dann wieder rollen .. aber jetzt erst - Pause.
Die brütende Mittagshitze trieb uns wieder in den Schatten und wir fanden wir ihn erneut in einer Unterführung die wir uns zu nutzen machten mit dem Auto. Pascal schnarchte auf der Rückbank während David und ich in unsere Bücher vertieft die Zeit vertrieben. Zwischendrin habe ich noch mit dem Wipf (natürlich in seiner Mittagspause) telefoniert und er hat uns für die verbleibenden Nächte in Marokko alle Hotels durchreserviert im Internet, was ich eine Prima Sache finde!
Die 2 Stunden vergingen so relativ schnell und als die Zeit für den Personenzug näher rückte standen wir in die Sonne. Lange warten mussten wir nicht bis das FRETchen mit dem Züglein auftauchte. Immerhin FRET dachten wir, hätte ja auch eine GM sein können *grussel*.

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[maps.google.com]
Der nächste Zug war der zweite Südfahrer an diesem Tag, Zug 503 nach Taourirt. Wieder kurz vor Melga el Ouidane‎ aufgenommen, mit der mitlerweile alt bekannten DF 119.

Wir folgten dem Zug bis zum Bahnhof von Melga el Ouidane und sahen da drin wie gerade der Personenzug mit dem Güterzug kreuzte (wie im Plan vorgesehen). Am Güterzug hing wieder eine GM, wie gestern, und wir schossen ihn an der Ausfahrt vom Bahnhof wo das Licht irgendwie noch am besten passte. Wir rechneten eigentlich damit, dass der Zug im nächsten oder spätestens übernächsten Bahnhof mit dem Gegengüterzug kreuzen musste, also folgten wir ihm mal vorsichtig und erhaschten dabei noch ein zweites Foto welches so nicht geplant war.

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[maps.google.com]
Und auch heute kam er wieder, der Güterzug nach Nador. Er rollt gerade am Einfahrsignal von Melga el Ouidane‎ vorbei und beschleunigt in die Steigung hinauf.

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[maps.google.com]
Vor Oulad Rahou nochmal den Güterzug an einer Stelle mit ein bisschen Seitenlicht. Im Hintergrund die "Rigi" von Taourirt und der Barrage Mohammed V.

In Oulad Rahou war kein Güterzug im Bahnhof zur Kreuzung bereit. Die GM hielt im Bahnhof drin aber an und wir standen gespannt auf der Fläche vor dem halbfertigen Gebäude und erwarteten jeden Moment den Güterzug zur Kreuzung. Aber stattdessen zog die GM wieder an und verliess brüllenden den Bahnhof in Richtung Norden. Ahso, dann also doch Kreuzung im nächsten Bahnhof? Da wir Stellenmäsig nicht da hinter wollten blieben wir einfach auf dem Bahnhofsplatz stehen und überlegten uns, wie wir das mit dem Güterzug angehen wollten. Kann man ihn wenigstens verfolgen? Nein, wir hatten eine 1000% Stelle für den Zug im Kopf die ich nicht durch eine Verfolgung gefährden wollte. So kam es, dass wir auf Nummer sicher gehen wollten und gleich da hin fuhren .. oder eben nicht. Wir standen auf dem Bahnhofsplatz und kamen nicht weg, warum nicht? Wenn ich das wüsste ... den es war heiss in der Sonne (jemand hatte den Wind abgestellt der am Morgen noch erfrischend durchs Auto wehte) und irgendwie machte alles wenig Sinn.
Als der Güterzug zur errechneten Planzeit nicht auftauchte ging Pascal mal fragen wo er steckt bzw. ob der Personenzug pünktlich sein sollte. Die Idee fand ich durchaus unterstützenswert, nur war niemand da den er fragen konnte. Und so kam es das wir ohne Info zum See abrauschten um uns für den Personenzug zu stellen welcher bald hochkommen sollte. Wir hofften einfach mal, dass er nicht wie gestern viel zu spät ist und dadurch der Güterzug noch von hinten durchrollt ... was für ein blöder Gedanke.
Pascal und David wollten an eine andere Stelle wie ich und so wurde ich in der Wüste ausgesetzt, mit Buch und Wasser unter dem Arm. Ich erlief mir meine Stelle und setzte mich in die Sonne auf einen gemütlichen Stein. Ich legte das Zeug auf die Seite und schlug mein Buch auf. Als ich das dritte mal den Kopf hob war der Zug schon zu sehen und auf halber Strecke vor mir. Oha! Ich schnappte die Kamera und lief noch ein paar Schritte nach vorne - der Zug kam näher. Ich setzte mal an um die Belichtung zu testen da merke ich erst, dass da irgendetwas nicht stimmt. Hm, Akku leer? Es konnte eigentlich gar nicht sein, der war am Vormittag noch voll, aber wenn da das Symbol blinkt war es wohl so. Ich sputete zur Tasche zurück und wechselte den Akku in Windesweile (vermutlich wäre es schneller gegangen wenn ich es ganz gemütlich getan hätte, beim stressen verhaspelt man sich ja immer und es geht am Schluss viel länger). Ich war schnell genug und als der Zug meine Wunschauslösestelle passierte stand ich bereit. Phuuu!

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[maps.google.com]
Das Motiv der Strecke! Leider nie ganz im Licht im Oktober, aber Zug 105 aus Taourirt mit DF 119 hat doch gut Licht abbekommen. Im Hintergrund wieder die bekannten Protagonisten, Barrage und Rigi ;)

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Strasse nach Nador …mit der nicht mehr so ganzen Leitplanke rechts ;)

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[maps.google.com]
Der Bahnhof von Oulad Rahou, wie beschrieben ist er fertig, aber eben doch nicht ganz ... Personenzüge halten aber auf jeden Fall schon mal.

http://bahnpics.com/nil/11.10%20Marokko/OT/Moshe.jpg

Gleich auf der anderei Strassenseite des Bahnhofs von Oulad Rahou liegt diese Baustelle … soll wohl mal eine imposante Moschee werden

Ich packte Buch und Wasser wieder unter die Arme und lief zurück zur Strasse wo Pascal und David bald schon angefahren kamen, aus der falschen Richtung, merkwürdig, aber egal.
Wir fuhren gemeinsam wieder mal zum Bahnhof von Oulad Rahou und fragten mal nach dem Güterzug, jetzt war nämlich jemand da. Jaa, der Güterzug, der fahre heute, habe aber Verspätung, wieviel ... unbekannt. Blöd! Wir setzten uns einfach mal auf den Bahnsteig und warteten mit den Signalen im Blickfeld im Schatten des Gebäudes, man würde schon hören wenn etwas geschieht. Es tat sich lange nichts und als die Sonne langsam im schmodder versank welcher von Norden her rein zog (und sowieso kaum mehr 15min vor dem Untergang stand) wollten wir los. Und in diesem Moment kam der Chef de la Gare ins Stellwerk gelatscht und machte "grün". Mh, bis der Zug dann kam war sämtliches Licht verschwunden und ich probierte mich an Kunst. Es gibt ja Situationen wo mir das gelungen ist, nun ... heute war es nicht so.

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[maps.google.com]
Dieser Güterzug war noch angekündigt, kam jedoch viel zu spät. Angesichts der Lokstellung aber nicht weiter schlimm. Direkt hinter Oulad Rahou.

Der Zug der kam hätte mich aber ziemlich sehr sicher geärgert, es kam eine GM falsch rum mit ein paar Wagen, iik (ist jetzt eine Ausrede, aber meinem Gewissen geht’s besser, legitim oder?).
Es war schon fast Dunkel als wir die Fahrt nach Nador unter die Räder nahmen und so wurden einige unbeleuchteten Verkehrsteilnehmer eher zu Verkehrshindernissen die man früh genug sehen wollte und sollte (Nachtfahrten in Marokko in der Dunkelheit über Land, es gibt angenehmeres). Um 18 Uhr waren wir am Stadtrand und fuhren noch eben zum Marjane Supermarkt und der daneben liegenden Tanke.

http://bahnpics.com/nil/11.10%20Marokko/11.10.07%20Nador/DSC_5986kgr.jpg

Wolkenstimmung mit dem letzten Sonnenlicht auf der Fahrt nach Nador

Wir füllten unsere Vorräte auf, Tankten und liessen noch etwas Luft in die Reifen - ziemlich viel Luft. Die Fahrt durch die Stadt war dann unspannend, ich freue mich ja schon wieder auf Casablanca und die Fahrt zum Hotel in Fes, auf Action, und nicht so lahmarschige Petit Taxi-Fahrer wie hier in Nador - die pfeifen!
Im Hotel kannte man uns noch, wir bezahlten die zweite Nacht und suchten nach dem re-beziehen des Zimmers erstmal unsere Rollkoffer, die im Wandschrank versteckt waren ;). Die Dusche die dann folgte war nötig genau so wie der Klamottenwechsel , überall war Sand und Schweiss.




Das war dieser Tag. Im nächsten sind wir nur noch ganz kurz an der Strecke und schlagen am Abend die Zelte bereits wieder in Fes auf. Lässig, oder? ;)

Gruess



Übersicht über meine Reiseberichte in diesem Forum (nicht nachgeführt): [www.drehscheibe-foren.de]

Leben und Leben lassen ...

Wunderbar! :-) (o.w.T)

geschrieben von: Roni

Datum: 19.04.12 23:30

(Dieser Beitrag enthält keinen Text)
lg, Roni - [raildata.info] - Meine DSO-Reportagen Teil 1 (2005 bis 06/2019): [www.drehscheibe-online.de] - Meine DSO-Reportagen Teil 2 (neueste): [www.drehscheibe-online.de]
https://raildata.info/raildatabanner1.jpg
Wenn es auch das andere Ende des Netzes ist, wie sieht es eigentlich mit der seit Jahrzehnten geplanten Neubaustrecke nach Agadir aus, passiert da inzwischen was – oder geht die Strecke pünktlich zu St. Nimmerlein in Betrieb?

Falk
Moin

Schöner Bericht sind das auf Bild 2 der erste Wagen hinter der Lok und auf Bild 10 auch der erste Wagen hinter der Lok Büfett oder Speisewagen kannst du zu den Wagen genauere Angaben machen?

Bf. Zingst

Die Darßbahn lebt

Generatorwagen (o.w.T)

geschrieben von: Nagercoil

Datum: 20.04.12 19:17

(Dieser Beitrag enthält keinen Text)