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[ES] Unter der Sonne Spaniens (5) – Abwechslung im Süden (m.13B.)
geschrieben von: Nil
Datum: 28.02.12 23:49
Hoi Welt,
Teil 5 … schon … es folgen aber, keine Sorge, noch mal welche dahinter. Trotzdem bin ich mit dem Bericht auch bald fertig, hoffe ich ;)
Wir sind noch mal einen Tag um Antequera und Granada unterwegs. Am Abend wechselten wir nach Murcia, an der Südostküste.
Link zu der Serie:
Teil 1: [www.drehscheibe-foren.de]
Teil 2: [www.drehscheibe-foren.de]
Teil 3: [www.drehscheibe-foren.de]
Teil 4: [www.drehscheibe-foren.de]
Montag 23.01.2012 >> Pizarra - Murcia
Ich habe wunderbar geschlafen, einfach wunderbar! Christof nicht ganz, er beklagte sich am morgen über die tiefen Temperaturen im Zimmer. Die einzige Heizung die wir hatten war die Klimaanlage, welche ja Sinngemäss eher für die andere Richtung ausgelegt ist. Hmm, überlegung: Wenn Christof also wenn es kalt ist nicht so laut schnarcht … die Taktik merke ich mir ;).
Da wir es zur ersten Stelle überhaupt nicht weit hatten und erst um kurz vor 9 Uhr da sein mussten liessen wir uns heute (mal wieder) extrem viel Zeit mit dem los kommen. Erst um 4tel vor 9 waren wir aus dem Zimmer raus. Ich wollte dann eigentlich gleich noch ein Hotelzimmer für den Abend buchen im Hostal W-Lan. Den wir möchten heute noch bis nach Murcia kommen, da das ein bisschen weiter weg ist als die nächste Olivenplantage hielt ich es für intelligenter bereits etwas zu Reservieren. Beim Schlüssel abgeben fragte ich deshalb nach dem W-Lan Passwort (für das W-Lan welches genau so heisst wie das Hotel), erntete aber eine "no Internet" Antwort. Wie? Aber .. da gibts doch ein W-Lan, "no Internet". Welcher freche Nachbar sich da ein Spielchen erlaubt mit dem W-Lan Namen? ;)
Schon als wir aus dem Hotel raus sind ahnten wir nichts Gutes für die S-Bahn und das erste Foto ... die Sonne ging natürlich genau hinter dem höchsten Berg auf und brauchte entsprechend noch bis sie denn auch im Tal auf unserer Stelle kam. Reicht es, reicht es nicht? Wir konnten das nicht abschliessend beantworten und fuhren deshalb nach einigem überlegen die gewählte Stelle an.
Es war mal wieder einer der Brücken die nur das eine Feld mit dem anderen verbindet, diese war aber speziell schön hergerichtet. Mit Markierung auf dem Boden, frischem schwarzen Asphalt und glänzenden Verkehrsschildern. Und hinter er Brücke kommt? Ein Weg der sogar Giulietta zu schaffen machte und wohl ausser 3x im Jahr vom Bauern niemals befahren wird. Vielleicht hat die Gemeinde aber grosses vor mit dem Feld? - wer weiss ...
Die Sonne kämpfte, schaffte es aber um etwa 5min nicht auf die Strecke, erst als der die Fboan durch war und wir uns in Luft auflösten strahlte uns die Sonne in die Gesichter. Da die S-Bahn aber nicht wollte und auch erst in 2h einen nächsten Zug für uns bereit hielt sagten wir zum Abschied leise Adios.
CIVIA 464 218 als S-Bahn auf dem Weg nach Malaga, nächster Halt Pizarra. Die Sonne hatte es leider gerade nicht an die Stelle geschafft, auf einen weiteren Zug warten konnten wir aber nicht.
Die Algeciras Strecke wartete, zwei Talgos und ein Regio standen auf dem perfekten Plan, wobei der Regio eine relativ knappe Kiste wurde, dass war uns aber klar. Wir fuhren über eine sehr gut ausgebaute Hauptstrasse nach Norden durch die Berge und landeten am Schluss in Campillos. Wir hatten mal wieder Glück, die zahlreich vorhandenen dichten Nebelfelder welche in der Ebene hinter der Sierra de Huma lagen waren pünktlich 500m vor der Bahnlinie fertig.
Auf der zur Schnellstrasse gewordenen Hauptstrasse querten wir die Bahn genau über die Brücke auf der wir uns stellen wollten. Das war wieder eine Stelle welche Chrigel im Kopf hatte. Für Spanien sehr untypisch ist der Bahnhof von Campillos noch mit der Infrastruktur des letzten Jahrhunderts ausgerüstet, mit Flügelsignalen! Und die stehen nicht nur da und rosten vor sich hin neinnein, die sind noch in Betrieb (was natürlich das stehen und rosten nicht ausschliesst).
Der MD aus Algeciras war im Anmarsch und wir hatten etwas Eile, denn parken konnten wir nur unterhalb der Brücke am Strassenrand. Was dann etwas Laufarbeit in der Kälte erforderte. Da die Fahrpläne die wir haben nicht die aktuell sind (die alte Leier) und gerne mal im Minutenbereich von den aktuellen Plänen abweichen sah ich den Zug vor meinem geistigen Auge schon vorbei ziehen. Das blieb uns aber zum Glück erspart. Es war das Gegenteil der Fall, zur "Planzeit" kam nichts und erst etwa 15min später erlöste uns ein trööten von vorne (wir hatten uns mit dem Gedanken, dass der MD halt nicht mehr fährt oder viel früher fuhr schon angefreundet).
Was dann geschah geht mal wieder in die Kategorie "man hätte es wissen können". Wir schossen auf das Ausfahrsignal von Campillos mit dem Zug. Das sieht geschlossen natürlich schön ausschaut, gezogen aber nicht mehr wirklich. Wir standen vor einem Signal welches von hinten nur mehr wie ein weisser Mast aussieht. Es könnte auch irgendeine Leitung sein. Die Flügel klappen bei den Spanischen Signalen 90° hoch und sind von hinten nicht mehr zu erkennen ... janu, wir sind jetzt auf jeden Fall eine Erfahrung reicher.
[maps.google.com]
[maps.google.com]
Blick auf den Bahnhof von Campillos an der Strecke nach Algeciras. RENFE 599 085 hat als MD 13063 gerade den Bahnhof verlassen und rollt nach Nordosten, Bobadilla ist der nächste Halt.
Dieser "Mast" vor dem Mittelwagen ist ein Formsignal, leider in dieser Stellung nur schwer zu erkennen.
Der Triebwagen kam und wieder wurde Christof Opfer seiner vorstellung nach Abwechslung, richtig, es kam ein 599er ;). Und er hat sich doch so auf einen Backstein gefreut ... hihi, was mir jetzt lieber ist schreibe ich besser nicht.
Der Triebwagen war also vorbei und der Talgo nahte schon fast. Da wir schon mal vor einer so tollen Infrastruktur standen entschlossen wir uns kurzerhand den Talgo auch noch im Bahnhof zu schiessen, diesmal aber bei der Einfahrt mit dem A-Sig der anderen Richtung im Bild, das da auch nichts wegklappt bitteschön ;).
Wir zerrten, das Frühstück fiel ja aus, noch mal an den Resten des vorletzten Mittagessens: Was war noch da … aahja, Käse, da hinten müsste noch ein Glas Oliven sein – jaa genau, da hinten?! – und etwas Fladenbrotartiges war auch noch da. Das Fladenbrot war aber nur in den Gedanken lecker, es waren eher Kekse oder so was (Fasnachtschüechli sagt man in der Schweiz dazu ;)) … brr, was für eine Kombination ;).. Der Bahnübergang bimmelte alsbald und schreckte uns hoch beim gemütlichen warten, da kam der Zug und wir waren wieder um ein Foto reicher ... es war auch schon wieder 11 Uhr durch.
Infrastruktur aus dem letzten Jahrhundert, in Spanien gar nicht so einfach zu finden. Der Bahnhof Campiollos ist aber noch mit Formsignalen ausgerüstet. Hier rollt 334 018 mit dem Altaria 9367 von Algeciras nach Madrid an der Westeinfahrt in den Bahnhof.
Auf der Strecke hatten wir eigentlich nur noch einen Zug im Plan, einen Talgo von Madrid runter zur Küste. Der sollte in etwa 30min folgen, also relativ bald. So konnten wir uns keine grosse Pause leisten (ui, was für ein Stress) und fuhren etwa 20km Südlich an eine Stelle wo sich Karte und Navi einig waren – Strasse geht bis zur Bahn (ist nicht häufig der Fall). Durch die Region zu Navigieren war grundsätzlich gar nicht einfach, die Strasse kannte Wege die das Navi nicht kannte und umgekehrt. Haha, am Schluss wäre die ganze Zeit ein Weg der Bahn entlang gegangen, der war aber weder auf Karte noch auf dem Navi drauf ;). In dem Ort wo wir auf die Bahn trafen konnte man auch sehr gut etwas machen. Der Landschaftsblick wo ich mich durch ein Matschfeld (schon wieder waren die Schuhe voll) kämpfte war nicht zu verachten, nur an der Fernsicht mangelte es etwas. Das war Christof alles zuviel (oder zuwenig?), er sah in der nähe eine verlotterte Ruine die wir als Bahnhofsgebäude identifizierten, und die tat es ihm an.
334 025 zieht um die Mittagszeit den am Morgen in Madrid gestarteten Altaria 9366 nach Algeciras. Der nächst gelegene Ort ist de Atalaya.
Vom Chrigel: Nicht mehr viel vorhanden ist von der Estación de Cañete, die hier 334 025-4 mit dem Altaria 9366 durcheilt. Vom ehemaligen Gebäude steht nur noch soviel, dass das nicht mehr genutzte Vordach noch einen Halt hat.
Der Zug war durch und als Christof mich wieder eingesammelt hatte kam er schon wieder mit blöden Ideen ;). Die Strecke bietet, ach, wie alle hier, viel zu viel schöne Motive. Wie wäre es wenn wir noch ein bisschen bleiben? Zu sehen gäbe es noch ein MD Zugpaar und ein Talgo, und wer weiss, ja vielleicht sogar ein Güterzug? Wie soll ich sagen, auf Güterzüge zu warten ist in Spanien ein ziemlich sinnloses, weil selten von Erfolg gekröntes, unterfangen, da hatte ich irgendwie mehr gefallen am Gedanken gefunden am Nachmittag noch etwas an die NBS zu fahren und ein Rahmenprogramm darum herum zu bauen, da läuft wenigstens immer etwas.
Die "Vernunft siegte" und wir fuhren zurück zur Hauptstrasse, diesmal der Bahn entlang. Und wie ich da, meistens damit beschäftigt Giulietta um die Schlaglöcher herum zu kurven, auf die Strecke neben uns blickte begann ich an der Entscheidung mehr als einmal zu zweifeln ... ein ordentlicher Güterzug da in diesen Kurven .... aber nein ;).
Auf "unserem" Radiokanal (Eeuropa Äffe Ämme) lief gerade das Lied der Tour (wird auf dem Sender wie alles andere auch rauf und runter gespielt, die Playlist hält sich sehr in Grenzen) als wir wieder mal eine Hauptstrasse erreichten welche geradewegs zu unserem nächsten Ziel führte. Dabei erwischten wir in Campiollos sogar noch einen Supermercado wo wir uns wieder mit (frischen) Baguettes, Streichkäse, Wurscht und Getränken fürs Mittagessen versorgen konnten.
Das nächste Ziel war der Bahnhof von Bobadilla, einmal der Bahnhof auf der Altbaustrecke und einmal den auf der Neubaustrecke nebst der Umspuranlage. Im alten Bahnhof stand ein Schotterzug mit einer Renfe Mercendias 333.3 abgestellt welche wir im vorbei gehen eben mitnahmen. Sonst war der riesige Bahnhof einfach leer, wie irgendwie alle Bahnanlagen in Spanien.
Bahnhof von Bobadilla an der Breitspurstrecke. 333 387 von RENFE Mercandias. Sie bedient wohl ein nahes Schotterwerk, aber heute Nachmittag stand irgendwie keine Arbeit an.
Da weder Nah- noch Fernverkehr zu erwarten war in den nächsten Minuten zogen wir weiter zum Bahnhof der Neubaustrecke. Da wo wir eigentlich hin wollten (Umspuranlage) ist zur Zeit eine riesige Baustelle und die Strasse wurde einfach verlegt. Sie wich einer Neubaustrecke welche die Strecke von Sevilla (übrigens wieder eine Ausbaustrecke) mit der NBS verbindet. Was dabei nicht ganz aufgeht: Die Strecke von Sevilla ist Breitspur (also nicht die AVE Trasse), und führt schnurgerade auf die NBS zu ... und dann? Vielleicht auch in die Umspuranlage, oder die Altbaustrecke wird einfach verlegt und durch den NBS Bahnhof geführt (macht ja irgendwie Sinn)? Tja, in 2 Jahren wird man es wissen, Spanien baut, woher kommt eigentlich das ganze Geld? ;)
Der NBS- und Umspur Bahnhof war also gestorben, weil man die Strasse in einen Bauplatz umgewandelt hat. Der nächste Zug der (nicht auf der NBS) anstand war ein MD von Cordoba nach Bobadilla, also eine reine Leistung unter Fahrdraht. Das weckte in Christof irgendwie wieder die Hoffnung, dass es sich dabei um einen Backstein handeln könnte - der Zug also sehr Fotogen wäre (was auch immer an den E-Backsteinen so toll ist, ich finde die nur mehr grauslig ;)).
Wir suchten uns aber deshalb etwas an der Breitspurstrecke und nach einem erfolglosen Versuch über eine Holperpiste etwas zu erreichen landeten wir im Bahnhof von Fuente de Piedra, mangels Zeit konnten wir nicht mehr weiter suchen. Das Motiv an sich war aber nicht schlecht.
Und was kam, zwar kein 599er (hätte mich nicht wirklich erstaunt) sondern irgendetwas sehr ziemlich ähnliches mit Bügel auf dem Dach, dasselbe wie auch nach Jean läuft, also auch schon mal gesehen irgendwie.
Dieser 449 507 (wohl 007) von RENFE rollt als MD 13068 von Cordoba nach Bobadilla. Hier verlässt er gerade den Bahnhof von Fuente de Piedra.
Während Christof noch über den erstaunlich modernen Flottenpark der Renfe sinnierte waren wir schon wieder auf dem Weg zum nächsten Punkt. Neubaustrecke, "endlich" wollte ich gerade schreiben ;). Ich weiss auch nicht warum, aber die Neubaustrecke zieht irgendwie meine Aufmerksamkeit auf sich, die tolle Landschaft gepaart mit der Trasse und den Zügen, find ich einfach klasse.
Lange suchen bis wir eine nette Stelle hatten mussten wir zum Glück nicht, das einzige was etwas ärgerlich war, war das wir gerade beim erreichen der Stelle einen Zug vorbei zischen sahen und der Takt am späten Nachmittag nicht wahnsinnig ist. Aber so hatten wir erstmal genügend Zeit fürs Mittagessen. Das gab es hinter Giulietta auf dem Bauweg der Strecke, welcher immer tiptop gepflegt ist, bis auf wenige kleine Stellen ;)
Brotzeit an der Neubaustrecke, was für ein lauschiger Platz! ;)
An eine solche Stelle, die eben nicht tiptop war, kamen wir nachdem wir einem Entenschnabel auf die Front und einem kleinen Italiener auf den hintern geschossen hatten. Das Essen war verputzt und Giulietta führte uns zur nächsten Stelle. Am Horizont sahen wir schon die nächste Brücke und über den Baupfad schlichen wir da hin. Dabei machten uns in ein paar Senken Schlampfützen zu schaffen, und je näher wir der Brücke kamen desto tiefer und hässlicher wurden die. Am Schluss standen wir vor einer Pfütze und wollten eigentlich schon wenden, als von der anderen Seite ein Olivenbauer (oder Zaunkontrolleti) mit seinem Auto kam und durch die Schlammgrube pflügte. Das war für uns dann Grund genug um das auch zu tun .. wenn der das kann, Giulietta ist nämlich sicher besser als sein komischer Citroen irgendwas, jawohl! *ätsch* ;).
Wir kamen durch und stellten am Brückenkopf unser Auto an den Rand. Bevor ich auf die Brücke wollte zog es mich in den Olivenhain, da sah es so aus als ob etwas aus den Bäumen raus möglich ist.
Den Fahrplan hatte ich einstecken und schaute an der Stelle nach ob noch etwas kommen sollte, im Kopf war nur noch ein Zug von hinten der im möglichen Zeitfenster (bis fertig) kommt vorrätig. Die Vermutung wurde mit dem erneuten Fahrplanstudium bestätigt … und beim warten auf den Zug von hinten kam ein Entenschnabel von vorne. Guet, sehr guet!
Nächst Los Cortijillos flitzt mit 300 Sachen Ente S-102 023 als AVE 2122 nach Malaga.
Zwei Brücken weiter vorne die nächste Ente, es ist S112 055, der Zug ist aber unbekannt ...
Kaum war der Zug durch kam auch der von hinten und wir konnten es uns sparen auf die Brücke zu fahren für den Nachschuss. Wir fuhren dann aus dem Weg raus und waren sehr gut in der Zeit für den nächsten Punkt. So gut das wir noch mal für kleine Entenschnäbel in den Busch konnten. Bevor wir wirklich fuhren schaute Christof im Fahrplan noch nach den kleinen Italienern, die hatten wir nämlich ganz vergessen, nicht das da noch einer kommt ohne das wir es wissen. Wie wir schauen, ich war gerade am Programmieren des Navis ins nächste Zielgebiet, schreckt Christof hoch und kündigt einen Zug an. Ja äh, leider ging es dann natürlich so schnell (NBS, ihr erinnert euch ;)) dass es für mich überhaupt gar nicht mehr reichte. Tjaaa, da hätte man mal auf der Brücke stehen sollen.
Wir verabschiedeten uns von der NBS und fuhren mit der Sonne im Rücken in Richtung Osten. Wir rollten geschwind vorbei an Granada und erreichten um kurz vor halb 6 Uhr unser Ziel, den Bahnhof von Huelago – mal wieder. Da fuhren wir hin um von der Rampe hinunter den Talgo von Almeria nach Madrid zu schiessen. Mit diesem Plan konnten wir auch schon ein paar Kilometer in Richtung Tagesetappenziel fahren und gleich noch ein Motiv mitnehmen welches in der „to do“ Liste stand. Da wir noch etwas Zeit hatten nach der Ankunft versuchten wir noch etwas der Strecke nach zu fahren um vielleicht noch eine bessere Stelle als die Angedachte zu finden … das scheiterte aber (dafür durchte ich 500m auf einem Dreckweg rückwärts fahren, blöde Ideen waren das) und am Schluss parkten wir wieder am BÜ. Christof steckte die Pistazien ein, ich schnappte mir ein Getränk und den Pulli, und so schlenderten wir zur Rampe.
Da oben stellten wir uns hin, freuten uns über die schöne Stelle und knabberten etwas an den Nüsschen rum. Dabei erhielten wir noch Besuch von der Guardia Civil welche mit ihrem Auto eine Runde über den „Bahnhofsvorplatz“ drehte und uns dabei argwöhnisch beobachtete.
Der Talgo kündigte sich mit einem dumpfen grummeln der 334er an und war genau so schnell weg wie er gekommen war.
[maps.google.com]
Bekannte Sache: Estacion Huélago. Die bekannte 334 016 mit dem, ebenfalls bekannten, Talgo 279 von Almeria nach Madrid.
Und vor uns stand noch ein bisschen Strecke bis zum Tagesziel, bis nach Murcia. Christof erzählte mal etwas von Schnellstrasse und das Navi rechnete einen 100er Schnitt vor. Am Schluss fuhren wir bis nach Murcia auf einer Autobahn auf dem mehr als ein 100er Schnitt drin lag. So waren wir dann fast 30min früher in Murcia als mal im Kopf vorgerechnet. Der Verkehr vor Murcia wurde zwar richtig viel (also nicht sehr viel, aber im Vergleich zu nichts wie die Stunden vorhin war es viel), aber wir hatten es ja nicht soo eilig.
Wo übernachten? Ich habe mir zur Sicherheit noch die Adresse des Ibis in Murcia SMS’en lassen, wir waren uns aber einig, dass wir da sowieso nicht absteigen wollen. So bemühte ich mal wieder das Navi und wir spannten die Augelieder auf - "klassische" Hotelsuche!
Im kleinen Verkehrschaos von Murcia (im Vergleich zu Casablanca aber sehrsehr überschaubar) fuhren wir ein Hotel an welches zwar das Navi kannte, aber nicht mehr existiert. Wir sahen beim weiterfahren ein zweites Hotel wo man aber nicht parken konnte und wechselten dann zum nächsten POI vom Navi. Und da landeten landeten wir einen Volltreffer. Das Hotel lag sehr gut, sah von aussen sehr gut aus und ein Parkplatz war auch noch frei. Also rein in die Lücke und wir gingen rein. Das Hotel sah wie erwähnt gut aus, vielleicht sogar etwas zu gut und zu teuer für uns? Wir definierten wieder den Deckel für den Preis und fragten nach dem Zimmer. Etwas über 60€ für das Doppelzimmer, ja bitte, nehmen wir! Zusammen mit der Garage, welche pro Nacht 19€ kosten soll, nähern wir uns zwar dem Deckel, aber dafür liegt das Hotel mitten in der Stadt, was zum Essen gehen ja auch seine Vorteile hat.
Wir stellten Giulietta in die Garage und machten uns im Zimmer erstmal frisch. Dabei fiel uns der Tarif der Garage positiv auf. Das Parken kostet pro Minute 4 Cent … hihi, wie genau, der Tarif ist Schweizerisch ;).
Wir verliessen das Hotel zum Essen und wanderten einmal um den Block ohne etwas zu sehen. Auf einer Karte lokalisierten wir dann die Altstadt und trampelten (am Hotel vorbei ;)) in die andere Richtung. Gleich schon in der ersten Seitenstrasse lag eine Bar die mit Tapas warb. Christof war von der Idee begeistert und wir setzten uns mal hin.
Tapas und Wein her, por favor! Christof wollte erst 10 Tapas pro Nase (er hatte Hunger), ich schlug mal 3 Stück vor ... am Schluss waren es 5 pro Nase. Wir überliessen aber die Entscheidung welche Tapas den die besten sind dem netten Kellner und wurden über gut eine Stunde mit Häppchen versorgt … bis ich so vollgefressen war das ich mich kaum mehr aus dem Stuhl bewegen konnte. Bis wir im Hotel zurück waren, war der Zeiger der Uhr gerade dabei die letzten Minute des Tages zu bewältigen … und ab ins Bett!
Schon wieder finde ich: Herrlich so ein Spanienurlaub ;)
Grüsse
Nil
Teil 5 … schon … es folgen aber, keine Sorge, noch mal welche dahinter. Trotzdem bin ich mit dem Bericht auch bald fertig, hoffe ich ;)
Wir sind noch mal einen Tag um Antequera und Granada unterwegs. Am Abend wechselten wir nach Murcia, an der Südostküste.
Link zu der Serie:
Teil 1: [www.drehscheibe-foren.de]
Teil 2: [www.drehscheibe-foren.de]
Teil 3: [www.drehscheibe-foren.de]
Teil 4: [www.drehscheibe-foren.de]
Montag 23.01.2012 >> Pizarra - Murcia
Ich habe wunderbar geschlafen, einfach wunderbar! Christof nicht ganz, er beklagte sich am morgen über die tiefen Temperaturen im Zimmer. Die einzige Heizung die wir hatten war die Klimaanlage, welche ja Sinngemäss eher für die andere Richtung ausgelegt ist. Hmm, überlegung: Wenn Christof also wenn es kalt ist nicht so laut schnarcht … die Taktik merke ich mir ;).
Da wir es zur ersten Stelle überhaupt nicht weit hatten und erst um kurz vor 9 Uhr da sein mussten liessen wir uns heute (mal wieder) extrem viel Zeit mit dem los kommen. Erst um 4tel vor 9 waren wir aus dem Zimmer raus. Ich wollte dann eigentlich gleich noch ein Hotelzimmer für den Abend buchen im Hostal W-Lan. Den wir möchten heute noch bis nach Murcia kommen, da das ein bisschen weiter weg ist als die nächste Olivenplantage hielt ich es für intelligenter bereits etwas zu Reservieren. Beim Schlüssel abgeben fragte ich deshalb nach dem W-Lan Passwort (für das W-Lan welches genau so heisst wie das Hotel), erntete aber eine "no Internet" Antwort. Wie? Aber .. da gibts doch ein W-Lan, "no Internet". Welcher freche Nachbar sich da ein Spielchen erlaubt mit dem W-Lan Namen? ;)
Schon als wir aus dem Hotel raus sind ahnten wir nichts Gutes für die S-Bahn und das erste Foto ... die Sonne ging natürlich genau hinter dem höchsten Berg auf und brauchte entsprechend noch bis sie denn auch im Tal auf unserer Stelle kam. Reicht es, reicht es nicht? Wir konnten das nicht abschliessend beantworten und fuhren deshalb nach einigem überlegen die gewählte Stelle an.
Es war mal wieder einer der Brücken die nur das eine Feld mit dem anderen verbindet, diese war aber speziell schön hergerichtet. Mit Markierung auf dem Boden, frischem schwarzen Asphalt und glänzenden Verkehrsschildern. Und hinter er Brücke kommt? Ein Weg der sogar Giulietta zu schaffen machte und wohl ausser 3x im Jahr vom Bauern niemals befahren wird. Vielleicht hat die Gemeinde aber grosses vor mit dem Feld? - wer weiss ...
Die Sonne kämpfte, schaffte es aber um etwa 5min nicht auf die Strecke, erst als der die Fboan durch war und wir uns in Luft auflösten strahlte uns die Sonne in die Gesichter. Da die S-Bahn aber nicht wollte und auch erst in 2h einen nächsten Zug für uns bereit hielt sagten wir zum Abschied leise Adios.
CIVIA 464 218 als S-Bahn auf dem Weg nach Malaga, nächster Halt Pizarra. Die Sonne hatte es leider gerade nicht an die Stelle geschafft, auf einen weiteren Zug warten konnten wir aber nicht.
Die Algeciras Strecke wartete, zwei Talgos und ein Regio standen auf dem perfekten Plan, wobei der Regio eine relativ knappe Kiste wurde, dass war uns aber klar. Wir fuhren über eine sehr gut ausgebaute Hauptstrasse nach Norden durch die Berge und landeten am Schluss in Campillos. Wir hatten mal wieder Glück, die zahlreich vorhandenen dichten Nebelfelder welche in der Ebene hinter der Sierra de Huma lagen waren pünktlich 500m vor der Bahnlinie fertig.
Auf der zur Schnellstrasse gewordenen Hauptstrasse querten wir die Bahn genau über die Brücke auf der wir uns stellen wollten. Das war wieder eine Stelle welche Chrigel im Kopf hatte. Für Spanien sehr untypisch ist der Bahnhof von Campillos noch mit der Infrastruktur des letzten Jahrhunderts ausgerüstet, mit Flügelsignalen! Und die stehen nicht nur da und rosten vor sich hin neinnein, die sind noch in Betrieb (was natürlich das stehen und rosten nicht ausschliesst).
Der MD aus Algeciras war im Anmarsch und wir hatten etwas Eile, denn parken konnten wir nur unterhalb der Brücke am Strassenrand. Was dann etwas Laufarbeit in der Kälte erforderte. Da die Fahrpläne die wir haben nicht die aktuell sind (die alte Leier) und gerne mal im Minutenbereich von den aktuellen Plänen abweichen sah ich den Zug vor meinem geistigen Auge schon vorbei ziehen. Das blieb uns aber zum Glück erspart. Es war das Gegenteil der Fall, zur "Planzeit" kam nichts und erst etwa 15min später erlöste uns ein trööten von vorne (wir hatten uns mit dem Gedanken, dass der MD halt nicht mehr fährt oder viel früher fuhr schon angefreundet).
Was dann geschah geht mal wieder in die Kategorie "man hätte es wissen können". Wir schossen auf das Ausfahrsignal von Campillos mit dem Zug. Das sieht geschlossen natürlich schön ausschaut, gezogen aber nicht mehr wirklich. Wir standen vor einem Signal welches von hinten nur mehr wie ein weisser Mast aussieht. Es könnte auch irgendeine Leitung sein. Die Flügel klappen bei den Spanischen Signalen 90° hoch und sind von hinten nicht mehr zu erkennen ... janu, wir sind jetzt auf jeden Fall eine Erfahrung reicher.
[maps.google.com]
[maps.google.com]
Blick auf den Bahnhof von Campillos an der Strecke nach Algeciras. RENFE 599 085 hat als MD 13063 gerade den Bahnhof verlassen und rollt nach Nordosten, Bobadilla ist der nächste Halt.
Dieser "Mast" vor dem Mittelwagen ist ein Formsignal, leider in dieser Stellung nur schwer zu erkennen.
Der Triebwagen kam und wieder wurde Christof Opfer seiner vorstellung nach Abwechslung, richtig, es kam ein 599er ;). Und er hat sich doch so auf einen Backstein gefreut ... hihi, was mir jetzt lieber ist schreibe ich besser nicht.
Der Triebwagen war also vorbei und der Talgo nahte schon fast. Da wir schon mal vor einer so tollen Infrastruktur standen entschlossen wir uns kurzerhand den Talgo auch noch im Bahnhof zu schiessen, diesmal aber bei der Einfahrt mit dem A-Sig der anderen Richtung im Bild, das da auch nichts wegklappt bitteschön ;).
Wir zerrten, das Frühstück fiel ja aus, noch mal an den Resten des vorletzten Mittagessens: Was war noch da … aahja, Käse, da hinten müsste noch ein Glas Oliven sein – jaa genau, da hinten?! – und etwas Fladenbrotartiges war auch noch da. Das Fladenbrot war aber nur in den Gedanken lecker, es waren eher Kekse oder so was (Fasnachtschüechli sagt man in der Schweiz dazu ;)) … brr, was für eine Kombination ;).. Der Bahnübergang bimmelte alsbald und schreckte uns hoch beim gemütlichen warten, da kam der Zug und wir waren wieder um ein Foto reicher ... es war auch schon wieder 11 Uhr durch.
Infrastruktur aus dem letzten Jahrhundert, in Spanien gar nicht so einfach zu finden. Der Bahnhof Campiollos ist aber noch mit Formsignalen ausgerüstet. Hier rollt 334 018 mit dem Altaria 9367 von Algeciras nach Madrid an der Westeinfahrt in den Bahnhof.
Auf der Strecke hatten wir eigentlich nur noch einen Zug im Plan, einen Talgo von Madrid runter zur Küste. Der sollte in etwa 30min folgen, also relativ bald. So konnten wir uns keine grosse Pause leisten (ui, was für ein Stress) und fuhren etwa 20km Südlich an eine Stelle wo sich Karte und Navi einig waren – Strasse geht bis zur Bahn (ist nicht häufig der Fall). Durch die Region zu Navigieren war grundsätzlich gar nicht einfach, die Strasse kannte Wege die das Navi nicht kannte und umgekehrt. Haha, am Schluss wäre die ganze Zeit ein Weg der Bahn entlang gegangen, der war aber weder auf Karte noch auf dem Navi drauf ;). In dem Ort wo wir auf die Bahn trafen konnte man auch sehr gut etwas machen. Der Landschaftsblick wo ich mich durch ein Matschfeld (schon wieder waren die Schuhe voll) kämpfte war nicht zu verachten, nur an der Fernsicht mangelte es etwas. Das war Christof alles zuviel (oder zuwenig?), er sah in der nähe eine verlotterte Ruine die wir als Bahnhofsgebäude identifizierten, und die tat es ihm an.
334 025 zieht um die Mittagszeit den am Morgen in Madrid gestarteten Altaria 9366 nach Algeciras. Der nächst gelegene Ort ist de Atalaya.
Vom Chrigel: Nicht mehr viel vorhanden ist von der Estación de Cañete, die hier 334 025-4 mit dem Altaria 9366 durcheilt. Vom ehemaligen Gebäude steht nur noch soviel, dass das nicht mehr genutzte Vordach noch einen Halt hat.
Der Zug war durch und als Christof mich wieder eingesammelt hatte kam er schon wieder mit blöden Ideen ;). Die Strecke bietet, ach, wie alle hier, viel zu viel schöne Motive. Wie wäre es wenn wir noch ein bisschen bleiben? Zu sehen gäbe es noch ein MD Zugpaar und ein Talgo, und wer weiss, ja vielleicht sogar ein Güterzug? Wie soll ich sagen, auf Güterzüge zu warten ist in Spanien ein ziemlich sinnloses, weil selten von Erfolg gekröntes, unterfangen, da hatte ich irgendwie mehr gefallen am Gedanken gefunden am Nachmittag noch etwas an die NBS zu fahren und ein Rahmenprogramm darum herum zu bauen, da läuft wenigstens immer etwas.
Die "Vernunft siegte" und wir fuhren zurück zur Hauptstrasse, diesmal der Bahn entlang. Und wie ich da, meistens damit beschäftigt Giulietta um die Schlaglöcher herum zu kurven, auf die Strecke neben uns blickte begann ich an der Entscheidung mehr als einmal zu zweifeln ... ein ordentlicher Güterzug da in diesen Kurven .... aber nein ;).
Auf "unserem" Radiokanal (Eeuropa Äffe Ämme) lief gerade das Lied der Tour (wird auf dem Sender wie alles andere auch rauf und runter gespielt, die Playlist hält sich sehr in Grenzen) als wir wieder mal eine Hauptstrasse erreichten welche geradewegs zu unserem nächsten Ziel führte. Dabei erwischten wir in Campiollos sogar noch einen Supermercado wo wir uns wieder mit (frischen) Baguettes, Streichkäse, Wurscht und Getränken fürs Mittagessen versorgen konnten.
Das nächste Ziel war der Bahnhof von Bobadilla, einmal der Bahnhof auf der Altbaustrecke und einmal den auf der Neubaustrecke nebst der Umspuranlage. Im alten Bahnhof stand ein Schotterzug mit einer Renfe Mercendias 333.3 abgestellt welche wir im vorbei gehen eben mitnahmen. Sonst war der riesige Bahnhof einfach leer, wie irgendwie alle Bahnanlagen in Spanien.
Bahnhof von Bobadilla an der Breitspurstrecke. 333 387 von RENFE Mercandias. Sie bedient wohl ein nahes Schotterwerk, aber heute Nachmittag stand irgendwie keine Arbeit an.
Da weder Nah- noch Fernverkehr zu erwarten war in den nächsten Minuten zogen wir weiter zum Bahnhof der Neubaustrecke. Da wo wir eigentlich hin wollten (Umspuranlage) ist zur Zeit eine riesige Baustelle und die Strasse wurde einfach verlegt. Sie wich einer Neubaustrecke welche die Strecke von Sevilla (übrigens wieder eine Ausbaustrecke) mit der NBS verbindet. Was dabei nicht ganz aufgeht: Die Strecke von Sevilla ist Breitspur (also nicht die AVE Trasse), und führt schnurgerade auf die NBS zu ... und dann? Vielleicht auch in die Umspuranlage, oder die Altbaustrecke wird einfach verlegt und durch den NBS Bahnhof geführt (macht ja irgendwie Sinn)? Tja, in 2 Jahren wird man es wissen, Spanien baut, woher kommt eigentlich das ganze Geld? ;)
Der NBS- und Umspur Bahnhof war also gestorben, weil man die Strasse in einen Bauplatz umgewandelt hat. Der nächste Zug der (nicht auf der NBS) anstand war ein MD von Cordoba nach Bobadilla, also eine reine Leistung unter Fahrdraht. Das weckte in Christof irgendwie wieder die Hoffnung, dass es sich dabei um einen Backstein handeln könnte - der Zug also sehr Fotogen wäre (was auch immer an den E-Backsteinen so toll ist, ich finde die nur mehr grauslig ;)).
Wir suchten uns aber deshalb etwas an der Breitspurstrecke und nach einem erfolglosen Versuch über eine Holperpiste etwas zu erreichen landeten wir im Bahnhof von Fuente de Piedra, mangels Zeit konnten wir nicht mehr weiter suchen. Das Motiv an sich war aber nicht schlecht.
Und was kam, zwar kein 599er (hätte mich nicht wirklich erstaunt) sondern irgendetwas sehr ziemlich ähnliches mit Bügel auf dem Dach, dasselbe wie auch nach Jean läuft, also auch schon mal gesehen irgendwie.
Dieser 449 507 (wohl 007) von RENFE rollt als MD 13068 von Cordoba nach Bobadilla. Hier verlässt er gerade den Bahnhof von Fuente de Piedra.
Während Christof noch über den erstaunlich modernen Flottenpark der Renfe sinnierte waren wir schon wieder auf dem Weg zum nächsten Punkt. Neubaustrecke, "endlich" wollte ich gerade schreiben ;). Ich weiss auch nicht warum, aber die Neubaustrecke zieht irgendwie meine Aufmerksamkeit auf sich, die tolle Landschaft gepaart mit der Trasse und den Zügen, find ich einfach klasse.
Lange suchen bis wir eine nette Stelle hatten mussten wir zum Glück nicht, das einzige was etwas ärgerlich war, war das wir gerade beim erreichen der Stelle einen Zug vorbei zischen sahen und der Takt am späten Nachmittag nicht wahnsinnig ist. Aber so hatten wir erstmal genügend Zeit fürs Mittagessen. Das gab es hinter Giulietta auf dem Bauweg der Strecke, welcher immer tiptop gepflegt ist, bis auf wenige kleine Stellen ;)
Brotzeit an der Neubaustrecke, was für ein lauschiger Platz! ;)
An eine solche Stelle, die eben nicht tiptop war, kamen wir nachdem wir einem Entenschnabel auf die Front und einem kleinen Italiener auf den hintern geschossen hatten. Das Essen war verputzt und Giulietta führte uns zur nächsten Stelle. Am Horizont sahen wir schon die nächste Brücke und über den Baupfad schlichen wir da hin. Dabei machten uns in ein paar Senken Schlampfützen zu schaffen, und je näher wir der Brücke kamen desto tiefer und hässlicher wurden die. Am Schluss standen wir vor einer Pfütze und wollten eigentlich schon wenden, als von der anderen Seite ein Olivenbauer (oder Zaunkontrolleti) mit seinem Auto kam und durch die Schlammgrube pflügte. Das war für uns dann Grund genug um das auch zu tun .. wenn der das kann, Giulietta ist nämlich sicher besser als sein komischer Citroen irgendwas, jawohl! *ätsch* ;).
Wir kamen durch und stellten am Brückenkopf unser Auto an den Rand. Bevor ich auf die Brücke wollte zog es mich in den Olivenhain, da sah es so aus als ob etwas aus den Bäumen raus möglich ist.
Den Fahrplan hatte ich einstecken und schaute an der Stelle nach ob noch etwas kommen sollte, im Kopf war nur noch ein Zug von hinten der im möglichen Zeitfenster (bis fertig) kommt vorrätig. Die Vermutung wurde mit dem erneuten Fahrplanstudium bestätigt … und beim warten auf den Zug von hinten kam ein Entenschnabel von vorne. Guet, sehr guet!
Nächst Los Cortijillos flitzt mit 300 Sachen Ente S-102 023 als AVE 2122 nach Malaga.
Zwei Brücken weiter vorne die nächste Ente, es ist S112 055, der Zug ist aber unbekannt ...
Kaum war der Zug durch kam auch der von hinten und wir konnten es uns sparen auf die Brücke zu fahren für den Nachschuss. Wir fuhren dann aus dem Weg raus und waren sehr gut in der Zeit für den nächsten Punkt. So gut das wir noch mal für kleine Entenschnäbel in den Busch konnten. Bevor wir wirklich fuhren schaute Christof im Fahrplan noch nach den kleinen Italienern, die hatten wir nämlich ganz vergessen, nicht das da noch einer kommt ohne das wir es wissen. Wie wir schauen, ich war gerade am Programmieren des Navis ins nächste Zielgebiet, schreckt Christof hoch und kündigt einen Zug an. Ja äh, leider ging es dann natürlich so schnell (NBS, ihr erinnert euch ;)) dass es für mich überhaupt gar nicht mehr reichte. Tjaaa, da hätte man mal auf der Brücke stehen sollen.
Wir verabschiedeten uns von der NBS und fuhren mit der Sonne im Rücken in Richtung Osten. Wir rollten geschwind vorbei an Granada und erreichten um kurz vor halb 6 Uhr unser Ziel, den Bahnhof von Huelago – mal wieder. Da fuhren wir hin um von der Rampe hinunter den Talgo von Almeria nach Madrid zu schiessen. Mit diesem Plan konnten wir auch schon ein paar Kilometer in Richtung Tagesetappenziel fahren und gleich noch ein Motiv mitnehmen welches in der „to do“ Liste stand. Da wir noch etwas Zeit hatten nach der Ankunft versuchten wir noch etwas der Strecke nach zu fahren um vielleicht noch eine bessere Stelle als die Angedachte zu finden … das scheiterte aber (dafür durchte ich 500m auf einem Dreckweg rückwärts fahren, blöde Ideen waren das) und am Schluss parkten wir wieder am BÜ. Christof steckte die Pistazien ein, ich schnappte mir ein Getränk und den Pulli, und so schlenderten wir zur Rampe.
Da oben stellten wir uns hin, freuten uns über die schöne Stelle und knabberten etwas an den Nüsschen rum. Dabei erhielten wir noch Besuch von der Guardia Civil welche mit ihrem Auto eine Runde über den „Bahnhofsvorplatz“ drehte und uns dabei argwöhnisch beobachtete.
Der Talgo kündigte sich mit einem dumpfen grummeln der 334er an und war genau so schnell weg wie er gekommen war.
[maps.google.com]
Bekannte Sache: Estacion Huélago. Die bekannte 334 016 mit dem, ebenfalls bekannten, Talgo 279 von Almeria nach Madrid.
Und vor uns stand noch ein bisschen Strecke bis zum Tagesziel, bis nach Murcia. Christof erzählte mal etwas von Schnellstrasse und das Navi rechnete einen 100er Schnitt vor. Am Schluss fuhren wir bis nach Murcia auf einer Autobahn auf dem mehr als ein 100er Schnitt drin lag. So waren wir dann fast 30min früher in Murcia als mal im Kopf vorgerechnet. Der Verkehr vor Murcia wurde zwar richtig viel (also nicht sehr viel, aber im Vergleich zu nichts wie die Stunden vorhin war es viel), aber wir hatten es ja nicht soo eilig.
Wo übernachten? Ich habe mir zur Sicherheit noch die Adresse des Ibis in Murcia SMS’en lassen, wir waren uns aber einig, dass wir da sowieso nicht absteigen wollen. So bemühte ich mal wieder das Navi und wir spannten die Augelieder auf - "klassische" Hotelsuche!
Im kleinen Verkehrschaos von Murcia (im Vergleich zu Casablanca aber sehrsehr überschaubar) fuhren wir ein Hotel an welches zwar das Navi kannte, aber nicht mehr existiert. Wir sahen beim weiterfahren ein zweites Hotel wo man aber nicht parken konnte und wechselten dann zum nächsten POI vom Navi. Und da landeten landeten wir einen Volltreffer. Das Hotel lag sehr gut, sah von aussen sehr gut aus und ein Parkplatz war auch noch frei. Also rein in die Lücke und wir gingen rein. Das Hotel sah wie erwähnt gut aus, vielleicht sogar etwas zu gut und zu teuer für uns? Wir definierten wieder den Deckel für den Preis und fragten nach dem Zimmer. Etwas über 60€ für das Doppelzimmer, ja bitte, nehmen wir! Zusammen mit der Garage, welche pro Nacht 19€ kosten soll, nähern wir uns zwar dem Deckel, aber dafür liegt das Hotel mitten in der Stadt, was zum Essen gehen ja auch seine Vorteile hat.
Wir stellten Giulietta in die Garage und machten uns im Zimmer erstmal frisch. Dabei fiel uns der Tarif der Garage positiv auf. Das Parken kostet pro Minute 4 Cent … hihi, wie genau, der Tarif ist Schweizerisch ;).
Wir verliessen das Hotel zum Essen und wanderten einmal um den Block ohne etwas zu sehen. Auf einer Karte lokalisierten wir dann die Altstadt und trampelten (am Hotel vorbei ;)) in die andere Richtung. Gleich schon in der ersten Seitenstrasse lag eine Bar die mit Tapas warb. Christof war von der Idee begeistert und wir setzten uns mal hin.
Tapas und Wein her, por favor! Christof wollte erst 10 Tapas pro Nase (er hatte Hunger), ich schlug mal 3 Stück vor ... am Schluss waren es 5 pro Nase. Wir überliessen aber die Entscheidung welche Tapas den die besten sind dem netten Kellner und wurden über gut eine Stunde mit Häppchen versorgt … bis ich so vollgefressen war das ich mich kaum mehr aus dem Stuhl bewegen konnte. Bis wir im Hotel zurück waren, war der Zeiger der Uhr gerade dabei die letzten Minute des Tages zu bewältigen … und ab ins Bett!
Schon wieder finde ich: Herrlich so ein Spanienurlaub ;)
Grüsse
Nil
Re: [ES] Unter der Sonne Spaniens (5) – Abwechslung im Süden (m.13B.)
geschrieben von: falk
Datum: 01.03.12 03:47
Ein gerne und oft gemachter Fehler in deutsprachigen Medien ist das S in der Fahrzeugnummer. Es steht aber nur für »serie« und entspricht dem deutschen »Baureihe«. Am Besten ganz weglassen. Schnellfahrkrempel mit, alles andere ohne passt so gar nicht.
Auf der Strecke nach Algeciras gibt (oder gab es bis vor kurzem) noch mehr Bahnhöfe mit mechanischen Stellwerken und Formsignalen.
Bf Benaoján-Montejaque
Einfahrsignal von Algeciras
Durchfahrauftrag
(man beachte die Fahrzeugnummer)
Talgo 6 im vorletzten Anstrich (ohne den gelben Talgo-200-Streifen)
592 mit Stirnwandtür. Nicht nur diese, sondern gleich die ganze BR ist inzwischen selten geworden
zweimal 592 in unterschiedlichem Modernisierungszustand
Alle Bilder sind vom April 2004. Vor zwei Jahren hatte sich noch nichts wesentliches verändert. Inzwischen dürfte der Ausbau wohl fortgeschritten sein.
Falk
PS: das war ein Minoltascanner. Ich muss die Bilder mal neu scannen.
Auf der Strecke nach Algeciras gibt (oder gab es bis vor kurzem) noch mehr Bahnhöfe mit mechanischen Stellwerken und Formsignalen.
Bf Benaoján-Montejaque
Einfahrsignal von Algeciras
Durchfahrauftrag
(man beachte die Fahrzeugnummer)
Talgo 6 im vorletzten Anstrich (ohne den gelben Talgo-200-Streifen)
592 mit Stirnwandtür. Nicht nur diese, sondern gleich die ganze BR ist inzwischen selten geworden
zweimal 592 in unterschiedlichem Modernisierungszustand
Alle Bilder sind vom April 2004. Vor zwei Jahren hatte sich noch nichts wesentliches verändert. Inzwischen dürfte der Ausbau wohl fortgeschritten sein.
Falk
PS: das war ein Minoltascanner. Ich muss die Bilder mal neu scannen.
Re: [ES] Unter der Sonne Spaniens (5) – Abwechslung im Süden (m.13B.)
geschrieben von: renfefan
Datum: 01.03.12 10:57
Hallo Nil,
an der Strecke Bobadilla - Algeciras habe ich im November 2010 diese Signale mehrmals gesehen.
Hier zum Beispiel in Jimena de la Frontera. Altaria 09366 durchfährt die Station Richtung
Algeciras.
Gruß Peter
an der Strecke Bobadilla - Algeciras habe ich im November 2010 diese Signale mehrmals gesehen.
Hier zum Beispiel in Jimena de la Frontera. Altaria 09366 durchfährt die Station Richtung
Algeciras.
Gruß Peter
(Dieser Beitrag enthält keinen Text)
