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Interrail 2011: EU-Mitte-Nord – Teil 16 (Skagen)



Alle bisherigen Teile:
Teil 1: Wien-Prag
Teil 2: Prag
Teil 3: Prag-Berlin
Teil 4: Berlin
Teil 5: Berlin
Teil 6: Berlin
Teil 7: Dresden
Teil 8: Stettin
Teil 9: Berlin-Malmö
Teil 10: Malmö-Køge
Teil 11: Helsingør
Teil 12: Roskilde/København
Teil 13: Göteborg
Teil 14: Skjoldenæsjholm-Næstved
Teil 15: Køge-Aarhus


Samstag, 23. Juli 2011: Aarhus-Skagen-Aarhus

Heutige Kilometer: Bahn: 530 km, Bus: 8 km

Fahrplan heute:
08:48 ab Aarhus (Lyn 15)
11:29 an Frederikshavn
11:45 ab Frederikshavn (Skagensbanen)
12:21 an Skagen
12:45 ab Skagen (Bus 99)
12:55 an Grenen
14:45 ab Grenen (Bus 99)
14:55 an Skagen
15:20 ab Skagen (Skagensbanen)
15:56 an Frederikshavn
17:37 ab Frederikshavn (Zug 3264)
18:50 an Aalborg
19:18 ab Aalborg (IC 168)
20:52 an Aarhus


Fahrt nach Frederikshavn
Die ganze Nacht hat es häufig geregnet, aber überraschenderweise regnet es während unseres Weges zum Bahnhof nicht. Unser Zug ist eine normale IC3-Garnitur. In Aalborg haben wir 15 Minuten Aufenthalt. Ein Gegenzug wird mit einer IC4-Garnitur (Ansaldo-Breda) geführt! Auf der Fahrt merken wir nichts mehr vom Regen, vielleicht haben wir ja Glück! In Frederikshavn kommen wir pünktlich an. Es ist ein Kopfbahnhof, allerdings ohne Bahnsteigdächer. Gar so viel Fahrgäste scheint es hier nicht zu geben. Ziemlich zeitgleich kommt eine Doppelgarnitur Desiro an, das ist die Skagensbanen (Nordjyske Jernbaner), die Triebwagen Reihe Dm sind dunkelblau lackiert.


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Unser Zug mit MF 5247 ist in Frederikshavn angekommen..


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Doppelgarnitur Desiro der Nordjyske Jernbaner fährt aus Skagen kommend ein.


Wir schauen, wo wir die Fahrkarten kaufen können. Auf dem Bahnhof suche ich Fahrkartenschalter oder Automaten. Wir erfahren, daß das 7eleven-Geschäft angeblich Fahrkarten verkauft, aber man müßte sich in einer Schlange anstellen bei der Kassa. Das ist mir zu unsicher. Einen Fahrkartenschalter entdecke ich jedenfalls nirgends.

Mit der Skagensbanen nach Skagen
Als wir dann zum Bahnsteig gehen und in den Triebwagen hineinschauen, sehe ich innen einen Fahrscheinautomaten. Damit ist alles geklärt. Hier gibt es Zonenfahrkarten. Die benötigte Anzahl Zonen ist aus einer Karte bzw. einer Liste relativ leicht eruierbar. Ich kaufe also eine Karte für 6 Zonen um 54 DKK (7,30 Euro). Genau diesen Preis hab ich bei meinen Vorbereitungen daheim aus dem Internet schon herausgefunden gehabt. Die Fahrt ist eine typische Desirofahrt, die Sitze sind gleich unbequem wie die österreichischen Desiros auf meiner Heimatstrecke.


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Das Innere sieht ziemlich gleich aus wie die ÖBB-Desiros Reihe 5022.


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Auch die Sitze sind gleich unbequem wie im ÖBB-5022. Statt Mistkübeln gibt es in Dänemark schon seit Jahrzehnten Plastiksackerln für den Müll.


Die Landschaft ist eigentümlich, aber eintönig fad. Wir fahren manchmal recht nahe am Meer entlang. Unterwegs kommen wir an einem großen Motorradtreffen vorbei. Endlose Lager mit Zelten sind zu sehen, ebenso endlose Mengen an Motorrädern. Nunja, jedem das Seine eben!


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Über (gefühlte) einige Kilomter Länge das immer gleich Bild: Motorräder und Zelte. Wenigstens etwas Abwechslung vor dem Zugfenster.


Das Wetter wird immer schöner, und kurz bevor wir in Skagen ankommen, ist der Himmel blau und die Sonne lacht vom selbigen. Kaum zu glauben! Wir werden später erfahren, daß es nur hier im äußersten Norden schön war. Wir haben also Glück gehabt!


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Unser Zug war voll und wird wieder voll. Ankunft in Skagen.


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Das hübsche Bahnhofsgebäude von der Straßenseite.


Bis zur Abfahrt des Busses nach Skagen gehen wir kurz in die Stadt: ein richtiges Touristenmekka. Fast alle Häuser gelb gestrichen, unzählige Shops für Touristen, wo man jeden Ramsch kaufen kann, wie es auch in Caorle sein könnte oder an irgendeinem Ort, der Touristen anzieht. Es sind Unmengen von Menschen unterwegs und ich frage mich, was an diesem Ort wohl so anziehend ist. Zum Baden ist es ja sicherlich die meiste Zeit zu kühl, aber die Menschen finden eben immer und überall etwas, was ihnen gefällt und wo sie nicht daheim und doch unter den Massen sein können. Immerhin haben wir einen Eindruck von dem Künstlerstädtchen, in das auch viele Maler gefahren sind, um hier (u.a.) das Meer zu malen.


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Das Wort kenne ich noch von 1972: Pølse. Man könnte sich hier stärken, aber wir wollen nur einen kurzen Blick in das Treiben hier werfen.


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Das Städtchen scheint sehr anziehend zu sein für die Touristen, sie kommen auch aus Norwegen, wie man auf vielen Nummernschildern erkennen kann.


Skagen (gesprochen wie Skägen) ist die nördlichste Stadt Dänemarks und von Sandstränden umgeben. Die Gegend ist malerisch und auch der Stil der Häuser trägt dazu bei. Viele Künstler, vor allem Maler, ließen sich von den besonderen Verhältnissen (Lichteinfall, Wellenspiel an der Nordspitze Dänemarks, …) anziehen. Im 19. Jahrhundert entstand eine Künstlerkolonie, und auch heute noch kann man viele Gemälde und Kunstgegenstände hier kaufen. Auch gibt es einige Museen, darunter ein Bernsteinmuseum. Leider haben wir keine Zeit die „Tilsandede Kirke“ (Versandete Kirche) zu besuchen, die etwa 3 km südwestlich der Stadt steht. Sie stammt aus dem 13. Jahrhundert und mußte wegen Sandflug aufgegeben werden. Früher gab es im Gebiet südlich der Stadt ausschließlich Wanderdünen, die aber vielfach bepflanzt wurden, um eine Straße nach Skagen bauen zu können. Die beiden größten Wanderdünen Dänemarks befinden sich aber immer noch in dieser Gegend.

Grenen: Grenze wischen Ostsee und Nordsee
Die nördliche Landspitze Dänemarks heißt Grenen und ist ein wichtiges Ausflugsziel. Dorthin wollen wir ja noch mit dem Bus Nummer 99 fahren. Als wir in den Bus einsteigen, erfahre ich, daß meine 6 Zonen-Karte bis Grenen gültig ist, ich brauche also keine zusätzlichen 18 Kronen zahlen.
In Grenen steigen wir auf einem riesigen Parkplatz aus. Von hier fahren große Traktoren mit Eisenbahnwagen ähnlich sehenden Anhängern zur nördlichen Landspitze. Wir wollen natürlich ein wenig Bewegung machen und gehen zu Fuß, wie auch viele andere Besucher. Das Wetter ist sehr wechselhaft. Mal dunkle Wolken, mal strahlende Sonne, und natürlich weht der Wind. Zunächst geht es über mit typischen Pflanzen bewachsene Dünen Richtung Strand und dann am Sandstrand entlang Richtung Norden. Für uns, die Meeresküsten hauptsächlich vom Typ Adria kennen, ist es schon etwas Besonderes, die Stimmung hier einzufangen. Wenn die Sonne hervorkommt, gibt es tatsächlich besondere Lichteinfälle, dazu kommen die vielen Schiffe, die man in der Ferne vorbeifahren sehen kann. Je näher wir zur Landspitze kommen, umso öfter gibt es flache Tümpel, die den Weg einschränken und die wohl durch die Gezeiten immer wieder neu entstehen.


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Erster Blick Richtung Nordspitze, die man noch kaum erkennen kann.


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Man kann aber auch Hilfsmittel verwenden (Tele): die Menschen scheinen dort im Wasser zu stehen.


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Ein Blick gegen die Sonne: unzählige Schiffe scheinen weit draußen zu stehen. Vermutlich fahren sie aber alle.


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Es stimmt: die Wellen können faszinieren. Die schnell wechselnden Lichteinfälle (Sonne und Wolken) lassen mich unzählige Male auf den Auslöser drücken.


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Der größte Teil des Weges nach Norden sieht so aus.


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Das Ziel ist bald erreicht.


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Fast bedrohlich wirken diese Gefährte, die die Bequemen oder Gehbehinderten zur Landspitze bringen.


Der „Weg“ (Sand) wird immer wieder von Wellen überspült. Meine Schuhe halten das aber gut aus. Die Tatsache, daß ich hier oben unzählige Fotos mache, deutet schon darauf hin, daß es sehr beeindruckend war, die Wellen, die Wolken, das Meer, die Vögel, die Dünen usw. zu beobachten. Zudem änderten sich Licht und Wolken alle paar Minuten. Weiter nördlich sehen wir dann die Traktorspuren, die sich teilweise tief in den Sand eingraben – klar: ohne Traktor kann man hier leicht einmal steckenbleiben! Schließlich erreichen wir den nördlichsten Zipfel Dänemarks, zusammen mit unzähligen anderen Menschen natürlich. Der Platz ist sehr beengt. Das Wasser schwappt mit jeder Welle über den schmalen Bereich aus Sand: rechts das Meer, links ein großer Tümpel, gerade mal ein Meter breit der Platz zum Gehen. Viele haben ihre Schuhe ausgezogen und waten durch das flache Wasser. Ich überlege: Soll ich? Soll ich nicht? Aber schließlich gelingt es, ohne nasse Füße zu bekommen, am nördlichsten Punkt vorbei auf die Westküste Dänemarks zu wechseln. Von einer Minute auf die andere wird der Himmel blau und die Sonne scheint wieder. Die Touristen blicken angestrengt nach Norden, um den angeblichen Zusammenstoß von Nordsee und Ostsee zu „bemerken“ oder zu „finden“. Nach geographischer Definition reicht die Ostsee aber eigentlich viel weiter nach Westen als nur bis zu dieser Landzunge.


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Am Ziel: der (heute) nördlichste Punkt Dänemarks.


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Blick von der nördlichsten Landspitze zurück nach Grenen.


Trotzdem ist es ein schöner Platz und wir verweilen auch eine Weile. Grenen ist also der Ort, wo man angeblich beobachten kann, wie die Wellen der beiden Meere Nordsee (Skagerrak) und Ostsee (Kattegat) zusammenstoßen. Die Lage der Landzunge kann sich von Tag zu Tag verändern, je nach Wind und Strom. Unter dem Meersspiegel setzt sich die Landzunge übrigens als Riff fort und war lange Zeit bei den Seefahrern gefürchtet. Trotz absolutem Badeverbot (wegen des starken Stroms) gibt es ein paar Wagemutige, die sich hier ins Wasser wagen, allerdings fast nur Kinder. Mir wäre es einfach zu kalt und ich bin froh, meine Jacke dabei zu haben, obwohl ich sie manchmal ausziehen muß, weil ja doch auch die Sonne manchmal wärmt. Viele lassen sich vor dem schönen Hintergrund der hohen Wellen auch fotografieren. Langsam beginne ich die Begeisterung so mancher Maler für das Wellenspiel zu verstehen. Meine über 20 Bilder, die ausschließlich Wellen zeigen, sowie die ebensovielen Bilder, die fliegende Vögel zeigen, sind quasi ein Beweis dafür.

Auf dem Rückweg am Weststrand der Landzunge (Skagerrak) sind sowohl Wasser als auch Himmel völlig anders. Das hängt natürlich mit der veränderten Sonneneinstrahlung zusammen, jetzt blicken wir ja mit der Sonne auf das Meer. Ich beobachte viele Möwen, darunter sind aber auch andere Vögel, die ich erst daheim als Seeschwalben identifizieren kann. Es gelingen mir einige Bilder von dem Vogel, der im Sturzflug ins Wasser stürzt, um sich einen Fisch zu holen.


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Entlang der Westküste gibt es nur wenige Fußgänger.


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Dafür umso mehr Vögel: Daß dies eine Seeschwalbe ist, hab ich erst daheim herausfinden können.


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Die vielen OT-Bilder werden mir doch erlaubt, oder?.


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Und für uns Mitteleuropäer eine immer wieder interessante Landschaft.


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Es geht wieder weg vom Meer, die Trasse für die Traktoren wirkt wie eine Autobahn.


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Hier muß man schon achtgeben, um nicht überrascht und überfahren zu werden!


Der weitere Weg führt entlang der Traktor-Route quer durch die Dünen zurück zum Parkplatz. Es gibt hier auch ein großes Restaurant, aber die Preise sind uns hier doch zu hoch. Also fahren wir nach einem kurzen Besuch bei einem Stand, wo man Ansichtskarten und dergleichen kaufen kann, mit dem nächsten Bus wieder zurück nach Skagen. Nun kann ich seltsamerweise keine durchgehende Fahrkarte für die sechs Zonen bis Frederikshavn kaufen, sondern muß um 18 Kronen einen Busfahrschein erwerben.

Rückfahrt mit Überraschungen
In Skagen haben wir 30 Minuten Zeit bis zur Abfahrt unseres Zuges. Diesmal spazieren wir in die andere Richtung und finden wahrhaftig eine Bäckerei, und noch dazu eine gute. Der aufmerksame Leser weiß längst, was ich hier kaufe: Auch hier gibt es nämlich Hindbærsnitte, da kann ich natürlich nicht nein sagen.
Unser Zug ist wieder eine Doppelgarnitur von Desiro-Triebwagen und er ist sehr gut gefüllt. Viele Leute fahren hier mit der Bahn, das fällt einem immer und überall auf.

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Das Bahnhofsgebäude in Skagen steht schräg zu den Gleisen.


In Frederikshavn suchen wir was zu essen. Wir spazieren vom Bahnhof, der einen sehr kleinen, unbedeutenden Eindruck macht, an einer Kirche (leider schon seit 12 Uhr geschlossen) vorbei in die Innenstadt. Viel ist hier nicht los, also wenig Menschen unterwegs. Es dauert auch eine Weile, bis wir in der Fußgängerzone einen Bereich finden, in dem es Lokale gibt, wo man essen kann. Das Lokal nennt sich Bøfhus, und ich nehme stark an, daß man das mit Beef-House übersetzen könnte. 78 DKK (10,50 Euro) zahlt man hier für einen relativ kleinen Hühnerbrust-Burger mit Pommes. Das Bier kostet 48 DKK (6,50 Euro). So billig wie daheim ist das Bier selten wo. Die Sonne scheint noch immer (seit Grenen) und meine Jacke habe ich seither auch nicht mehr benötigt.


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Schade, daß die Kirche von Frederikshavn geschlossen war. Sie sah interessant aus.


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In Aalborg, kurz vor dem Bahnhof, überqueren wir auf einer klappbaren Brücke dem Limfjord, der hier nur Flußbreite hat. Eine Verbindung zwischen Ostsee und Nordsee besteht erst seit dem 19. Jahrhundert dauerhaft (durch in der Geschichte mehrmals auftretende Flutungen der Landzunge im Westen und schließlich durch den Bau eines Kanals). Ursprünglich war es ein von Osten weit ins Land hineinreichender Meeresarm, in dessen Westteil sich sogar größere Inseln befinden.


Nach dem Essen setzen wir unsere Fahrt mit einem Regionalzug nach Aalborg fort. Wie zu erwarten, ist es eine IC3-Garnitur. In Aalborg müssen wir umsteigen und haben dafür fast eine halbe Stunde Zeit. Unser Zug für die Weiterfahrt nach Aarhus ist ein IC, und zu unserer Überraschung und Freude ist es ein IC4, also einer der „neuen“ vierteiligen Ansaldo-Breda-Triebwagen, mit denen die DSB seit Jahren viele Probleme hat, weil sie nicht so funktionieren. wie sie sollen. Ich bin also schon sehr gespannt.
Gleich beim Niedersetzen fällt mir schon mal auf, daß die Kopfstützen nicht so gut sind, wie im IC3, auch wenn die Sitze sehr schön aussehen. Aber man kann den Kopf nirgends hin anlehnen, man rutscht also gleich weiter… Die Kopfstützen im IC3 oder im Öresundzug sind jedenfalls etwas besser. Die Sitze an sich sind aber recht bequem und auch ein wenig verstellbar. Unangenehm ist das endlose Ruckeln und Stoßen, wie ein Auto, dessen Fahrer nicht gut schalten kann. Immer wird man geschüttelt, das Motorengeräusch dröhnt im Inneren (vielleicht sitzen wir nur in einem falschen Wagen?), man hört immer das Gasgeben usw. Jedenfalls viel lauter als ein IC3. Die Sitze sind ähnlich angeordnet wie im IC3, es gibt wenige Vierergruppen, viel Reihenbestuhlung und in der Mitte ein niederfluriges Abteil für Fahrräder, Kinderwagen und größere Gepäckstücke. Dort gibt es nur Not-Klappsitze. Und es sind viele Kinderwagen in diesem Abteil! Als ich von einem Rundgang wieder zurückkomme, staune ich, denn ausgerechnet in der „Stillezone“ (wo wir sitzen, gleich hinter dem Führerstand) scheint es auch am lautesten zu sein. Nicht sehr klug ausgedacht! Als wir in Aarhus einfahren, versuche ich die hier abgestellten IC4-Züge zu zählen: es müssen mindestens 30 sein!


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Was für eine Überraschungin Aalborg: ein IC4 (Ansaldo Breda), Baureihe MG, Wagen 5835.


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Die Sitze sehen etwas anders aus als im IC3 oder im Öresundzug.


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Ein Blick aus dem Zugfenster. Hin und wieder gibt es doch auch etwas landschaftliche Abwechslung.


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Die Anzeigen in den Zügen gefallen mir. Verspätung haben wir keine.


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Ausstieg aus dem IC4: die Stufe reicht bis zum Bahnsteig.


Wieder zurück in Aarhus, entdecken wir, daß es hier (noch immer?) stark bewölkt ist und ziemlich dunkel, obwohl es erst 21 Uhr ist. Wenigstens ist es aber nicht naß. Wir können dann noch im Garten sitzen und dort unseren Tee trinken. Vor dem Schlafengehen rechne ich mir noch aus, ob sich morgen (falls das Wetter schön ist) außer dem Besuch in Odense (Eisenbahnmuseum) auch eine Fahrt über den Storebælt (nur hin und zurück) ausgehen würde. Aber das Wetter wird nicht schön sein!

Forsetzung hier:
Teil 17: Odense-Hamburg

(EDIT: Fortsetzung eingefügt)



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2012:02:19:20:19:48.
Danke schön :)
Und auch danke für die vielen OT-Bilder! Ich habe jedes einzelne genossen ;)

Viele Grüße aus Mittelhessen
Jonathan