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Hoi Welt

Wir fahren noch einmal an den Cumbrepass und nach dem erfolgreichen Tag (naja, mehr oder weniger) verlassen wir den Norden wieder und fahren durch die Wüste bis nach Taltal. Was an diesem Teil sehr merkwürdig ist, ich kann mich ja immer an grausam viel erinnern, an die Fahrt nach Taltal aber irgendwie überhaupt nicht mehr ... bin ich schon so alt? ;)

Teil 1 und Prolog: [www.drehscheibe-foren.de] >> wir erreichen Chile
Teil 2: [www.drehscheibe-foren.de] >> an der Ferronor um Vallenar und Huasco
Teil 3: [www.drehscheibe-foren.de] >> Ein Tag an der spektakulären Eisenbahn nach Potrerillos
Teil 4: [www.drehscheibe-foren.de] >> Einen zweiten Tag an der Eisenbahn nach Potrerillos
Teil 5: [www.drehscheibe-foren.de] >> bis nach Calama mit einem Besuch am Cumbrepass
Teil 6: [www.drehscheibe-foren.de] >> an die Bolivianische Grenze
Teil 7: [www.drehscheibe-foren.de] >> in der Atacama Wüste
Teil 8: [www.drehscheibe-foren.de] >> noch mal in den Anden
Teil 9: [www.drehscheibe-foren.de] >> an der SQM Tocopilla
Teil 10: [www.drehscheibe-foren.de] >> Kummerwetter in den Anden – eine Spritztour zu den Geysieren von Taito
Teil 11: [www.drehscheibe-foren.de] >> raus aus den Anden, zwei Tage an der FCAB




Dienstag 21. Juni 2011 – Antofagasta > Taltal

Schon gestern Abend beim Essen haben wir uns beraten wo wir heute früh als erstes hinfahren wollen. Das Problem mit den beiden Seiten war heute natürlich dasselbe wie gestern auch schon, mal will ja keine Züge verpassen die man eigentlich verfolgen könnte. Vielleicht auch gerade wegen diesem Umstand (dem Wissen eh alles falsch zu machen) waren wir beide heute früh nicht so wirklich Motiviert. Erst der Blick aus dem Fenster an den Himmel machte uns flott Fit - es war blau und gar nicht wie erwartete neblig. Immer mal wieder was neues in diesem Chile!
Es folgte das Frühstück, dasselbe wie gestern, das zusammenräumen und das bezahlen. Und zum Schluss noch das losfahren aus der Garage. Es waren natürlich, abgesehen von einem einzigen, keine anderen Autos in der Garage, also war die "Panik" von gestern Abend völlig überflüssig ;). Nur stand dieses eine Auto etwas blöd in der Einfahrt. Es lief aber und wir baten den Fahrer der daneben stand doch eben einen Meter vor zu fahren, damit wir Rückwärts raus kommen (die Garage ist so Eng, da geht nix wenden). Das gehe leider nicht, der Schlüssel sei im Auto und die Türen seien verriegelt - war die Antwort. Das Auto läuft aber! Giggel, ... was für ein armer Kerl. Für uns hiess das nur, dass das rausfahren ziemlich mühsam wurde, der Platz zum durchrangieren zwischen Auto und Wand reichte so gerade, aber nur mit Eingeklappten Spiegeln und indem wir die Mülltonnen im Hof zur Seite stellten.
Die Strassen waren, wie immer am morgen, wunderbar leer und über die Küstenstrasse (die zogen wir der blöden Haupstrssse durch die Quartiere vor) ging es flott voran. Das erste Ziel heute war gleich die Passhöhe, darauf haben wir uns geeinigt. Wir hoffen einfach darauf, dass da irgendetwas steht ... wäre nichts gestanden, wir hätten vermutlich wieder nicht gewusst wohin. Es stand aber da; Ein Zug mit zwei Spinnen ins Landesinnere, und er wartete. Wir taten es den beiden gleich, in der Hoffnung auf eine Kreuzung und auf einen Zug zum Hafen. Die Zeit des Stillstandes nutzte ich dazu das Auto nach meinem GPS Tracker zu durchsuchen. Leider erfolglos, in keiner Ritze hab ich das Teil gefunden - wo kann das nur sein?
Als ich "fertig" war wollte ich eigentlich gerade etwas Essen da steigt eine Rauchwolke hinter den Bergen auf. Ein Zug! Wir stellten uns auf den Hügel und bekamen eine schöne Lok mit einem schönen Zug zu sehen. Da war sofort klar, „den Verfolgen wir ein bisschen in Richtung Hafen“. Wir schossen ihn am Summit, kurz dahinter und dann noch zweimal unten in der Fläche (die aber gar nicht Flach ist). Wir liessen ihn dann vor allem deswegen fahren, weil wir im Ausweichbahnhof am Ende der Fläche einen Zug haben stehen sehen der in Richtung Pass unterwegs war.

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Der Tag beginnt mit Spinne 1427 die auf dem Cumbre Summit auf eine Kreuzung wartet.

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[maps.google.com]
Gekreuzt wird mit diesem Zug, mit den Minenkisten aus Bolivien. Er erreicht in kürze den Cumbre Summit.

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[maps.google.com]
Gerade lange ist er ja nicht geraten, da hatten die drei FCAB Loks angeführt von 2008, sicherlich schon anstrengendere Aufgaben. Hier schon wieder auf dem Weg nach unten kurz hinter der Passhöhe. Und unser Auto hat sich auch wieder mal ins Bild geschmuggelt :-).

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[maps.google.com]
Und noch ein Bild auf der Ebene unterhalb des Passes. Hinten in der Kurve auf der Hauptstrasse liegt ein LKW auf der Seite, der hat sich in der Nacht da auf die Fresse gelegt ...

http://bahnpics.com/nil/11.06%20Chile/11.06.21%20Cumbre/DSC_2559kgr.jpg
[maps.google.com]
Und ein letztes (verzweifeltes) Bild von Lok 2008 .. eigentlich hatten wir uns das da etwas anders vorgestellt

Um den gesehenen Zug in Richtung Pass zu schiessen nahmen wir dann sogar mal einen längeren Fussmarsch in Angriff und kletterten in einem unzugänglichen Abschnitt zur Eisenbahnbahn hoch. Die Hauptmotive waren leider vom Licht her nicht machbar, als Alternative diente eine Kurve weiter hinten, die war sehr passabel. Nach 20min warten kam dann auch der Zug bei uns vorbei, es dürfte derselbe Zug gewesen sein den wir gestern als erstes Verfolgt haben - schöne Fuhre mit „schönen Loks“.
Ihn zu verfolgen klappte nicht, dafür brauchten wir bis zum Auto zurück zu lange. Wir fuhren nach erreichen des weissen Blitzes trotzdem mal zum Passbahnhof von und zu Cumbre rauf. Und da drin stand: Dieser Zug UND der Zug der schon heute früh drin stand mit den beiden Spinnen ... und nichts bewegte sich. Wenn der Spinnenzug noch da ist muss ja zwangsläufig noch etwas hoch kommen?! Eiligst fuhren wir in die grosse Kehre runter, packten unseren Krempel aus und liefen los. Da hornte es vom Summit her. "Sicher die Schubloks auf dem Weg zurück zum Hafen".
Die waren es aber nicht! Wir waren noch nicht ganz auf unserem Berg da rollt ein Güterzug ums Eck, mit Kupferplatten auf Flachwagen. Und wie gestern hatten wir den ganzen Krempel, Verpflegung, Unterhaltung und Klamotten, vergebens hoch auf den Berg geschleppt, denn nach dem Foto sind wir wieder runter zum Auto (anstrengend).
Es stand also mit den Güterzügen / Richtung 2:2, das war schon mal mehr als gestern.

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[maps.google.com]
Blick auf die Strecke mit einem Kesselzug vom Meer ins Landesinnere, auf dem Weg zum Cumbre Pass.

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[maps.google.com]
Lok 1458 an der Spitze kämpft sich den Pass hinauf. Leider hat der Lokführer ein bisschen zu früh hoch geschaltet, von der schwarzen Dieselwolke sind nur mehr die Überreste zu erkennen.

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[maps.google.com]
Nachschuss auf ein uns bekanntes Lokpaar welches dem Zug den Pass hinauf geholfen hat.

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[maps.google.com]
Cumbre Summit, und die beiden Schubloks gehen wieder vom Zug.

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[maps.google.com]
Der nächste Zug war schon im Anmarsch. Der mit Kupferplatten bespannte Flachwagenzug ist auf dem Weg zum Hafen und wird von der sauberen 1443 vor 1454 herunter gebremst.

http://bahnpics.com/nil/11.06%20Chile/11.06.21%20Cumbre/DSC_2588kgr.jpg
[maps.google.com]
Und schon wieder mit diesem ominösen weissen Auto

Wir fuhren nach dem Foto wieder zum Passbahnhof und da stand noch der eine Zug mit Kesselwagen drin, er wartete wohl bis der Spinnenzug die Strecke unten geräumt hat. Wir nutzten die Zeit und fuhren etwas vor in den Abstieg hinein an eine neue Stelle, um den Zug beim runterfahren zu schiessen. Dabei fuhren wir auch an der Baustelle von gestern vorbei und wieder war man fleissig am Arbeiten. Heute hatte man auch schweres Gerät dabei, ein Bagger stand neben den Gleisen, was haben die damit wohl vor heute Nachmittag?
Wir erreichten unsere Stelle und genau da waren natürlich zwei Männchen der Eisenbahn irgendetwas am rumsuchen. Ich dachte nur an Jan und an sein Glück was diese Dinge anbelangt ;). Die beiden verdufteten aber zum Glück früh genug und ehe der Zug kam.

http://bahnpics.com/nil/11.06%20Chile/11.06.21%20Cumbre/DSC_2593kgr.jpg
[maps.google.com]
Wir wechselten schnell zurück auf die andere Passeite und erwischten da den Kesselzug von vorhin auf dem Weg nach unten noch einmal. Zu unserem Glück war der Aufenthalt auf dem Cumbrepass lange genug.

Da, genau an diesem Platz, läge auch eine super Stelle für einen Gegenzug, nur ... kommt so einer überhaupt noch? Wenn es so laufen würde wie gestern … dann nicht. Ausserdem sind die beiden Schbloks vom letzten Zug zum Hafen zurück und nicht in die andere Richtung runter. Ein Indiz für Verkehr von da hinten? Gestern kamen am Nachmittag auch nur zwei Züge vom Hafen her - wohl beide ohne Schub, aber das könnte ja heute anders sein? Mit diesen Entscheidungsgrundlagen fuhren wir runter zum grossen Bogen und genau hier warten wir jetzt im Schatten des Autos (es ist kalt mit dem Wind) auf einen Zug von unten. Es soll etwas kommen, das hat uns ein Bauarbeiter in einem Pick-up verraten den wir gefragt haben, in etwa 90min soll ein Zug fahren. Von oben komme nichts, weil ja der andere ja rauf kommt, meinte er auf die Frage wann das nächste runter kommt ;). Ob der Zug dann wirklich kommt? Wir hoffen es, auch wenn bisher noch kein grummeln oder dergleichen zu hören ist. Wetter: Es waren vor dem Mittag zwischenzeitlich mal Sifffelder am Himmel (die uns zum Glück in Ruhe gelassen haben), die sind jetzt komplett weg. Dafür hat es in Richtung Meer ein tiefes Wolkenfeld, das aber da zu bleiben scheint wo es ist, hoffen wir mal. Daniel sah vorhin übrigens gerade eine "Sternschnuppe" (am helllichten Tag), ein Teil das vom Himmel raste ... und jetzt wissen wir auch WARUM die Chilenen so gerne Helme tragen ;).

Als wir eine Stunde nachdem uns gesagt wurde, es dauere noch 90min, raus sind (man weiss ja nie) horchten wir in die Stille hinein. Und tatsächlich, es könnte ein Zug sein der da unterschwellig grummelt. Wir packten (mal wieder) unsere sieben Sachen und liefen den Berg hinauf. Oben angekommen war klar, dass da was brummelt und der Zug kommt. Ich mache mal wieder die Kurzfassung: Das Wetter blieb sehr gut, obwohl auf unserer Höhe an den Bergen neben uns vor dem Meer dicke Wolken hingen. Nur der Zug kam nicht, es waren wohl Chilenische 90min gemeint. Am Schluss dauerte es über 60min bis wir ihn nur schon sahen, und weitere 20min bis er bei uns war. In der Zwischenzeit bin ich schon bei Seite 274 meines Buches angelangt ;). Der Zug war leider gar nicht wie erwünscht, aber ein bisschen wie erwartet. Es führte eine Keinnasenlok, vor einer Spinne und einer schönen Kiste, dahinter kamen Kesselwagen und Flachwagen, aber KEINE Schublok. So ein Mist. Jetzt wartet man zwei Nachmittage an der Strecke für einen einzigen Zug zwischen 12 und 17 Uhr der zum Hafen fährt oder geschoben vom Hafen kommt und was geschieht? Nichts! Richtig! Dasch en huere Chabischäs!
Kurz bevor der Zug kam entschloss ich mich etwas anders zu positionierenund musste dazu über die Bergkuppen rennen - nein, auf die Idee hätte ich nicht in der Ewigkeit kommen können in der wir den Zug hörten.
Ich schoss meine Bilder und wir verliessen etwas gefrustet unseren Fotohügel. Zu allem Überfluss hat sich die Sonne (wenn auch nicht während der Zugfahrt) hinter einem Schleier versteckt, der natürlich erst kam, als der Zug schon ums Eck bog. Vorher sassen wir nur in der Sonne.

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[maps.google.com]
Und fast 3 1/2h nach dem letzten Bild dann auch endlich das nächste - diese Nachmittage am Cumbrepass können schon verdammt lange sein. Ein Minenzug mit 1444 vorne weg kriecht den Pass hinauf während hinten die Wolken vom Meer her an die Berge drücken.

http://bahnpics.com/nil/11.06%20Chile/11.06.21%20Cumbre/DSC_2610kgr.jpg
[maps.google.com]
Der Zug ist länger als man denkt …

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[maps.google.com]
Für ein Bild von einem Zug an dieser Stelle, aber von oben, investierten wir zwei Tage - erfolglos, den auch diesem Zug fehlten die Schlussloks.

http://bahnpics.com/nil/11.06%20Chile/11.06.21%20Cumbre/DSC_2603kgr.jpg

Da oben steht Daniel ... ;)

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Unter den Wolken ist sogar die Küste zu erkennen.

Wir folgten dem Zug auf den Summit und sahen gerade noch seine letzten Wagen an der Ausfahrt verschwinden, ohne anzuhalten fuhr er durch. Schade, eine Kreuzung wäre jetzt nett gewesen. Da ganz vorne an dem Zug eine recht frische Keinenasenlok hing folgten wir ihm noch in die Kehre weiter runter und schossen ihn *auf* der verwaisten Baustelle. Da sahen wir auch endlich mal, was da gebastelt wird. Es lagen Schienen herum, Schwellen, die Telegrafenleitung lag am Boden ... es wird Operiert, und zwar am offenen Herzen.

http://bahnpics.com/nil/11.06%20Chile/11.06.21%20Cumbre/DSC_2625kgr.jpg
[bahnpics.com]
So gab es auf der anderen Passeite nochmal ein Bild von Lok 1444 von nahem, auch keine schöne Lok!

Ou, bis da jetzt ein Zug hoch kommt (wenn Strecke blockiert) ist die Sonne sicher weg, dass war klar. Das einzige was uns noch hätte "retten" können wäre ein Zug von hinten der dem anderen dicht gefolgt wäre. War aber nicht .. denn wir überzeugten uns persönlich davon. Wir fuhren zum LKW Frack welches in der nähe der Bahn lag und schauten uns das mal noch genauer an. Da hat ein Fahrer die Kurve unterschätzt (die aber auch, wirklich sehr gemein, zum Schluss immer Enger wird) und hat sich mit seinem Laster samt Hänger auf die Schnauze gelegt, das ganze muss in der Nacht zuvor passiert sein. Das Teil sah übel aus ... aber man liess es liegen, vielleicht als Warnung an alle anderen Brummifahrer? ;)
Dann räumte ich meine Fotoausrüstung zusammen und wir fuhren los, wir hatten mit dem Cumbrepass abgeschlossen, nicht ganz zufrieden, aber irgendwann muss man ja gehen. Als Ziel war Taltal definiert und wir sicherten uns per Handy noch ein Zimmer im tollen Hotel. Dem wo es am Eingang etwas muffig riecht, der Rest aber picobello sauber ist.

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[i Auf dem Weg weg vom Pass, die Wolken drücken langsam über die Hügel. [/i]

Auf den ersten paar Kilometern fuhren wir voll gegen die Sonne und ich sah nur etwas indem ich den Kopf aus dem Fenster streckte, ganz im Sinne von Ace Ventura ;) Dann war die Ruta 5 erreicht und wir fuhren, mit der Sonne in der Seite, in Richtung La Negra. Wir haben zwar gar nicht mehr damit gerechnet aber es gab doch noch etwas Eisenbahn heute. Die Strecke nach La Negra führt gleich neben der Strasse lang, und als ich ein paar Abgestellte Wagen als Zug identifizierte meinte Daniel nur: Stimmt, da ist ein Zug, aber links von uns. Ooh, Spinnen, iik. Aber der Zug war da, und ein BÜ (der einzige) war nah. Die Sonne war zwar gerade mal wieder hinter Schmodder, aber bis zum BÜ würde es ja vielleicht reichen?! Wir fuhren vor und warteten die 2min auf den Zug. Der Schmodder war weg und die Sonne drückte ein letztes mal voll durch, kurz vor dem Untergang. So gab es ein nettes Abschlussbild von der FCAB, mit Spinnenloks .. *urks* ;).

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[maps.google.com]
Im allerletzten Licht noch dieses Zufallsprodukt. Wir sind auf dem Weg auf der Ruta 5 nach Taltal als an der einzigen Stelle wo die Bahn die Strasse kreuzt (vor La Negra) ein Zug daher kommt!

Der Zug wäre zwar ganz einfach zu verfolgen gewesen, aber die Sonne war im Verlauf immer hinter den Bergen.
In La Negra an der Copec Tankstelle füllten wir den Tank nochmal richtig auf. An der einzigen Zapfsäule für normale Autos - sonst sind da nur sehr viele Säulen für LKWs - entsprechend voll war die Tankstelle mit Lastern verschiedensten Baujahrs. Alte Amis, neue Europäer, neue Amis und alte Europäer ... ziemlich bunte Mischung da in diesem Chile. Vor dem losfahren gönnten wir uns einen ersten kleinen Snack im Copec Cafe, ein HotDog, natürlich mit Guacamole Sauce.
Die Fahrt nach Taltal war wunderbar, selbst auf der Ruta 5, die wir für 30km nutzen, war praktisch nichts los, auf der Verbindung nach Taltal sowieso nichts. Wir kamen dabei wieder am Paranal Observatorium vorbei und hielten kurz inne. Der Ort sei einer der besten der Welt (wenn nicht sogar DER beste) um die Sterne zu sehen, die Lichtverschmutzung ist = 0 und auch die Luft ist absolut klar. Und es ist wirklich so, ich kann mich nicht erinnern die Sterne je so klar gesehen zu haben!
Wir genossen den Anblick und versuchten ihn auch Bildlich festzuhalten, was ziemlich arg in die Hose ging ;). Bei 5min Belichtung sieht man zwar ganz schön viel von den Sternen, dafür ist aber alles unscharf dank der Erdrotation ...
Taltal erreichten wir irgendwas um kurz vor 21 Uhr. Wir checkten ein, bezogen das Zimmer und sind gleich wieder raus. Da wir schon etwas im Bauch hatten brauchten wir keine volle Mahlzeit mehr, ein zweiter Hotdog oder ein Hamburger in einer Bar würde komplett reichen. Sowas fanden wir auch. Wir bestellten ein Sandwitch Americano, dazu ein Cerveza (welches es aber leider nicht gab). So assen wir unser Abendessen ohne Bier und besorgten uns dies gleich neben dem Hotel in einem Krämerladen der noch geöffnet hatte - wie fast alle Geschäfte im Ort. Mit zwei Dosen Crystal bewaffnet enterten wir wieder unser Zimmer und liegen jetzt auf den Betten.
Morgen geht es noch mal zur Portrellios Eisenbahn. Und wir wissen mal wieder nicht was wir genau machen wollen. Entweder wir stehen den ganzen Tag am Formsingal (ihr erinnert euch) oder wir verfolgen noch mal einen Zug durch das Tal zur Mine. Oder wir verknüpfen beides und machen bestimmt alles Falsch ... wir werden sehen ;).



Und als nächstes? Wir nutzten Taltal als Ausgangspunkt für einen weiteren Tag an der Ferronor von Portrellios … was dabei raus kam dann nächstens.

Grüess
Nil


Übersicht über meine Reiseberichte in diesem Forum (nicht nachgeführt): [www.drehscheibe-foren.de]

Leben und Leben lassen ...
Wie immer unglaubliche Bilder...
Was ist denn in den orangenen Dosen drin?

Re: [CL] Bienvenido a Chile (12)

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 07.02.12 13:16

Zu diesen Bildern fällt mir nur diese passende Musik dazu ein:

Urcuta Yallishpa von Jose Cabezas Ancient Winds.

Traumhaft schön deine Bilder und sie erwecken viel Sehnsucht diese Welt zu erkunden!

Lg
Chris

Re: [CL] Bienvenido a Chile (12)

geschrieben von: 52 8195

Datum: 07.02.12 16:47

Vielen Dank, für diesen wie immer wunderbaren Beitrag ;)

Orange Dosen

geschrieben von: Don Pedro

Datum: 07.02.12 20:36

Buenas tardes

Welche orangen Dosen meinst du denn, die stehenden oder die liegenden? Fanta ist nirgendwo drin...

Also: die Kesselwagen dienen dem Transport von Schwefelsäure vom Hafen Mejillones zu den Minen (Chuquicamata etc.), wo sie für die Raffinierung der dort geförderten Kupferoxyde verwendet werden. Als Endprodukt des ganzen Prozesses entstehen per Elektrolyse im Schwefelsäurebad die Kathoden (vulgo "Kupferplatten"), die dann auf den Flachwagen zum Hafen transportiert werden. Die FCAB führt häufig gemischte Züge mit Kessel- und Flachwagen; je nach Richtung sind dann die einen oder anderen Wagen leer.

Die stehenden runden Behälter bringen Silber-, Blei- und Zinkkonzentrate aus der Mina San Cristóbal in Bolivien zum Verlad in den Häfen Antofagasta und Mejillones.

Saludos,
Don Pedro

Re: Orange Dosen

geschrieben von: Stefan Schelosky

Datum: 07.02.12 23:32

Ergänzend noch ein Link zu den Dosen:

[www.minerasancristobal.com]

Ansonsten möchte ich für die Spinnen mal ein gutes Wort einlegen. http://qopt.phys.msu.su/pasha/smiles/smiles1/wink.gif

Viele Grüße

Stefan

Re: Orange Dosen

geschrieben von: SD40-2XR

Datum: 08.02.12 12:42

Stefan Schelosky schrieb:
-------------------------------------------------------
> Ansonsten möchte ich für die Spinnen mal ein gutes Wort einlegen.

Danke, da kann ich mich anschliessen. Die "Cannacs"/NF220 sind sowas von speziell, dass sie schon fast wieder schön sind. Und als Neufundländerinnen in Chile sind sie so oder so absolute Exoten. Gleiches gilt natürlich auch für die GM/Clyde G12/G22 mit dem riesigen Lüfter auf der "Nase" (Jawohl, das sind keine "kein-Nasen", sondern "hi noses" (Hoch-Nasen)! :-) .

Aber schlussendlich ist es halt immer Geschmackssache, was man schön/interessant findet.


Thomas



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2012:02:08:12:42:59.

Re: Orange Dosen

geschrieben von: Mediapark

Datum: 09.02.12 19:31

Danke für die Dosen-Infos, ich meinte die stehenden.