Hallo,
einmal wöchentlich (Samstags) fährt seit Kurzem der tschechische Pendolino als Supercity von Bohumin nach Franzensbad und zurück, einmal quer durch Tschechien. Gibt es schon Erfahrungen zur Auslastung und sind Beweggründe bekannt, warum die CD diesen Lauf anbietet?
Ich konnte den Supercity heute Mittag auf einem Ausflug in Franzensbad sehen:
Hier noch ein kurzer Bericht der heutigen Tour:
Es ging gegen 10 Uhr in Hof los mit der 2x am Samstag verkehrenden Buslinie V-21 Hof-Plauen. In Pirk ergibt sich um gegen 10.30 ein 5-Minuten-Übergang zur Vogtlandbahn Plauen-Eger. Es ist das einzige Mal in der Woche, dass man vom Bus zum Zug hier umsteigen kann.
In Pirk. Links (Schild: Sackgasse) gehts zum Bahnhof.
Der Bus verließ Hof mit 7 Minuten Verspätung, und kam dank sportlicher Fahrweise pünktlich in Pirk an, sodass mein dem Fahrer gemeldeter Anschluss hätte klappen können (Konjunktiv! ;) )
Dienst- und Abortgebäude in Pirk
Im Bahnhof Pirk.
Auch eine Direktverbindung nach Berlin gibt es Fr-Mo. Leider wird sie nur für Samstag veröffentlicht.
Das Blocksignal der Überleitstelle Pirk, Fahrtichtung Bad Brambach-Eger zeigt Halt. Im Hintergrund erkennt man, dass die Strecke zweigleisig wird (die Abschnitte Pirk-Adorf und Raun-Bad Brambach sind zweigleisig).
Der Fahrdienstleiter teilt mir mit, dass meine Vogtlandbahn noch in Plauen stehe und es technische Probleme gebe.
Etwa 15 Minuten später die Information, dass man mit dem Taxi geholt werde und man sich an der Hauptstraße postieren solle.
Weitere 20 Minuten später rufe ich erfolglos die Vogtlandbahn-Hotline an (Samstags unbestezt) und erreiche schließlich in der Verkehrszentrale Auerbach eine Ansprechpartnerin. Man wolle sich bei der Vogtlandbahn kümmern.
Kurz darauf trifft mein Taxi ein, ich bin die 5. Person und passe gerade noch mit hinten rein.
Kurze Zeit später der Rückruf vom Verkehrsamt Auerbach - man habe die Info, dass die Taxen Pirk auf Grund der Abgelegenheit der Station nicht anfahren würden.
Das war ein riesen Glück! Der Taxifahrer erzählte, er habe am Weischlitzer Bahnhof erfahren, dass ich in Pirk stünde und hatte sich entschlossen, den Schlenker zu machen und mich aufzunehmen. Die Kommunikation zwischen mir - Fdl Pirk - vmtl. Bahnhof Weischlitz - Taxifahrer hätte nicht besser laufen können. Das Ganze funktionierte natürlich auch nur, weil die entsprechenden Bahnhöfe noch mit Personal besetzt sind.
Der Taxifahrer steht dann im telefonischen Kontakt mit irgendeiner Zentrale, welche ihm versichert, dass ab Adorf ein Zug weiterfahre. Hält die Vogtlandbahn dort wirklich Bereitschaft vor?
Unser Taxi war auf Grund des Umweges über Pirk das letzte der Kolonne, ca. 5 km vor Adorf kommen uns die anderen, nun leeren, Taxen entgegen, die die Reisenden bereits am Adorfer Bahnhof abgesetzt haben.
Wir rechnen nun nicht mehr damit, dass der Zug in Adorf auf uns warten wird.
Doch auch das Zugpersonal in Adorf wusste, dass wir noch unterwegs waren und die beheizte Ersatz-Vogtlandbahn fuhr auf Zuruf vom Taxifahrer ab nach Eger, mit uns an Bord.
Wir überqueren mehrmals die deutsch-tschechische Grenze und erreichen Franzensbad.
Im Bahnhof Franzensbad gibt es dann außerplanmäßig ein Stelldichein dreier Züge:
Unser Zug kreuzt mit dem Gegenzug nach Plauen. Um die Verspätung zu kompensieren, fuhr unser Zug ab Eger abweichend weiter nach Marktredwitz, und der ursprünglich für die Eger-Marktredwitz eingeplante Triebwagen fuhr nach Plauen und kreuzte mit uns in Franzensbad.
Auch der Supercity, welcher bereits 7 Minuten vor unserer Ankunft Franzensbad hätte verlassen sollen, stand zur Anschlussaufnahme bereit. Binnen Sekunden konnte ich somit das oben gezeigte Foto aller dreier Züge schießen und meinen Zug wieder besteigen.
Der Supercity verließ den Bahnhof, und wir fuhren im Blockabstand hinterher. Der SC dürfte der einzige elektrische Zug sein, der Franzensbad derzeit erreicht. Zwischen Franzensbad und Vojtanov dürfte die Oberleitung derzeit nicht gebraucht werden (ob sie je wieder genutzt werden wird?).
Ich verlasse den Zug in Franzensbad am neuen Haltepunkt direkt neben dem Thermalbad und gönne mir einen Aufenthalt im Thermalwasser, nachdem man doch vom Warten recht ausgekühlt war...
Nach dem Kuren wandele ich durch das alte Kaiserbad - alles glänzt im alten gelben K&K-Charme:
Irgendwann bin ich zurück am Bahnhof:
Auch die Schalterhalle hat noch einiges des alten Charmes zu bieten:
Über meinen Umsatz von 4000 Kronen für bevorstehende Gruppenreisen ist man hinter dem Schalterfenster sichtlich erfreut.
Anschließend geht es zurück nach Plauen und nach einer kleinen Straßenbahnfahrt und Stadtbummel zurück nach Hof.
Hier noch die Tickets:
Fahrschein für Bus V-21 von Hof nach Pirk. Umsteiger vom Hofer Stadtbus erhalten 1,40 Euro Rabatt ("Umsteiger Hof"). Normal kostet der Fahrschein 4,20 Euro.
Auf dem weiteren Abschnitt (Taxi und Zug nach Eger) wurde auf Grund eines defekten Automaten erstmal nicht kassiert.
Die in Vojtanov einsteigende Schaffnerin der CD verkaufte ein EgroNet Ticket für 150 Kronen, mit dem ich alle weiteren Verkehrsmittel (Vogtlandbahn, Straßenbahn Plauen, IRE, Stadtbus Hof) nutzen kann.
Edith/PS: Was für eine Sprache ist "Kacca" (siehe Bild der Schalterhalle Franzensbad)? Österreichisch?
Edith 2: An dieser Stelle auch noch ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligten, dass trotz des Zugausfalls alles wie am Schnürchen geklappt hat: Der VBG für den Einsatz der Taxen, den Fdl´s, die dafür sorgten, dass ich weiterkam, dem Taxifahrer, der mich in der Pampa aufgegabelt hat, der VBG-Zentrale, die in telefonischem Kontakt zum Taxi stand, dem Zugpersonal aus Adorf, das auf uns gewartet hat und der Busfahrerin, die auf dem ersten Abschnitt dafür gesorgt hat, dass mein Übergang klappt! Das war ja wirklich alles absolut pragmatisch, ein dickes Lob!
3-mal bearbeitet. Zuletzt am 2012:01:21:20:13:40.