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Interrail 2011: EU-Mitte-Nord – Teil 8 (Stettin)

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Teil 3: Prag-Berlin
Teil 4: Berlin
Teil 5: Berlin
Teil 6: Berlin
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Donnerstag, 14. Juli 2011: Ausflug nach Szczecin/Stettin

07:59 ab Berlin-Friedrichstraße RE5800
10:00 am Szczecin Glowny


Heute machen wir einen Tagesausflug nach Stettin (Szczecin). Ich war kurz nach der Wende (1992) einmal dort und die Straßenbahnen sind unser Hauptinteresse. Mit U7 und U6 fahren wir zunächst bis Friedrichstraße. Dort sehe ich zufällig auf der Abfahrtstafel, daß unser Zug nach Stettin über Ostbahnhof fährt, also auch in Friedrichstraße hält. Ich hatte eigentlich vermutet, daß wir vom Hauptbahnhof (tief) über Gesundbrunnen und Bernau nach Angermünde und Stettin fahren. Also warten wir gleich hier auf den Zug, der aus einer Doppelgarnitur 628 besteht.

Bahnfahrt Dresden-Stettin

Die Fahrt verläuft über mir unbekannte Gleise, wir gelangen irgendwie (vermutlich bei Biesdorf) auf den Berliner Außenring und bei Karow auf die Stettiner Bahn. Bis Passow ist die Strecke noch zweigleisig (früher mal bis Stettin) und elektrifiziert. Die Fahrt verläuft unspektakulär und wir kommen um 10 Uhr in Stettin an. Auf dem Bahnhof bleibt wenig Zeit für Bilder, ich möchte meine Reisebegleiter nicht schon jetzt aufhalten. Einen SA 136 (nach Kołobrzeg) sehen wir am Nachbargleis. PESA-Triebwagen sieht man hier im Forum aber ohnedies genug und Foto hinter Masten ist nicht wirklich sehenswert. Daher nur ein Bild unseres Zuges nach der Ankunft.


http://share.bahnforum.info/transfer/4b34bb10c170dda14241baa237c7d58d12b33f68/IR2011/U11_0838.JPG
Der 628 635 war der führende Wagen der zwei Garnituren, die uns nach Stettin brachten. Hier nach der Ankunft. Die Lackierung des nebenstehenden PKPIC-Wagens hab ich hier zum ersten Mal gesehen.


Am Kiosk kaufen wir Tageskarten zu je 11 Zlotych. Gleich vor dem Bahnhof sehen wir schon ex-Berliner KT4 und T6. Das hat mir ein Forumsmitglied schon angekündigt…


http://share.bahnforum.info/transfer/4b34bb10c170dda14241baa237c7d58d12b33f68/IR2011/U11_0840.JPG
Ein exBerliner T6 mit der Nummer 221 kommt als Linie 6 zur Haltestelle Hauptbahnhof.


Straßenbahnfahrten und -fotos

Wir besteigen kurz darauf einen Zug der Linie 3 und wollen bis Plac Rodla fahren, also bis zur zweiten großen Kreuzung, aber schon bei der ersten biegen wir nach links ab. Die weiterführende Straße ist Baustelle, die Gleise sind herausgerissen. Na super, wir wissen natürlich nicht, welche Route jetzt die diversen Linien nehmen. Wir steigen also an der nächsten Kreuzung aus, das ist der Plac Kosciuszki, der vermutlich durch die Umleitungen jetzt noch mehr Verkehr hat als sonst. Immerhin kommen hier Straßenbahnlinien aus fünf Richtungen zusammen. Ich betrete ganz einfach einige Verkehrsinseln und versuche, annehmbare Aufnahmen zu machen. Es ist heute kühler als gestern! Leider habe ich vergessen, meinen Akku aufzuladen, daher bin ich ängstlich und mache nur etwa 40 Bilder heute. Schade. Neben den ex-Berliner KT4 (Serie 100) und T6 (Serien 200 und 1200) kommen mir vor die Linse: die allgegenwärtigen 105N (Serien 700 und 1000), von denen es auch modernisierte Wagen mit verändertem Wagenkasten gibt, sowie die neuen Niederflurwagen „SWING“ (Serie 800). Wenn ich an meinen ersten Besuch 1992 hier denke, fällt mir an der Stadt selbst nicht viel Veränderung auf, lediglich ein wenig bei den Straßenbahnen, nämlich daß die Zweiachser verschwunden sind und daß es heute mehrere Farbschemata gibt: einerseits das alte weiß/rot, das an der Schürze unten mit den Stettiner Stadtfarben (rot/blaue Streifen) versehen ist, dann gibt es eine weiße Farbgebung (an der Schürze ebenso Stadtfarben-Streifen), und schließlich eine neue weiße Lackierung mit grünen Flächen vorne und hinten. Die neuen Niederflurwagen SWING tragen die neueste Farbgebung. Die Berliner Wagen fahren zum Großteil noch in ihrer alten Berliner Farbe (gelb).
Hier einige Bilder von dieser Kreuzung:


http://share.bahnforum.info/transfer/4b34bb10c170dda14241baa237c7d58d12b33f68/IR2011/U11_0842.JPG
Ex-Berliner T6 auf Linie 11, allerdings mit Nummer 1207 (warum die T6 in zwei verschiedenen Nummerngruppen eingeteilt sind, erschließt sich mir natürlich nicht).


http://share.bahnforum.info/transfer/4b34bb10c170dda14241baa237c7d58d12b33f68/IR2011/U11_0844.JPG
Der KT4 hat Vollwerbung, ein paar gelbe Reste sind aber noch zu sehen: Wagen 107.


http://share.bahnforum.info/transfer/4b34bb10c170dda14241baa237c7d58d12b33f68/IR2011/U11_0846.JPG
Die überall anzutreffenden typischen polnischen Wagen vom Typ 105N. Wagen 744 in Linie 8.


http://share.bahnforum.info/transfer/4b34bb10c170dda14241baa237c7d58d12b33f68/IR2011/U11_0843.JPG
Daß immer viel los ist auf dieser Kreuzung, sieht man gut auf diesem Bild. Ich mußte oft meine Stellung wechseln. Ein modernisierter 105N (787) in Linie 12 in der vorletzten Lackierungsform (weiß mit den Stadtfarben an der Schürze).


http://share.bahnforum.info/transfer/4b34bb10c170dda14241baa237c7d58d12b33f68/IR2011/U11_0847.JPG
Hier sieht man gut die ganz alte Farbgebung: rot mit den Stadtfarben an der Schürze. 716 in Linie 9


http://share.bahnforum.info/transfer/4b34bb10c170dda14241baa237c7d58d12b33f68/IR2011/U11_0848.JPG
Ob es zwischen der 1000er-Serie und der 700er-Serie Unterschiede gibt, konnte ich nicht feststellen. Lediglich die Scheinwerfer sehen hier anders aus. Wagen 1033 in Linie 11.


http://share.bahnforum.info/transfer/4b34bb10c170dda14241baa237c7d58d12b33f68/IR2011/U11_0851.JPG
Auf der Türseite wirken diese Wagen auf mich sehr unruhig: Wagen 1031 in Linie 12.


http://share.bahnforum.info/transfer/4b34bb10c170dda14241baa237c7d58d12b33f68/IR2011/U11_0850.JPG
Ein Berliner KT4 in den neuesten Farben (mit grünen Flächen vorne und hinten) ist mir auch aufgefallen: 121 in Linie 3. Besonders originell finde ich diese Farbgebung allerdings nicht.


http://share.bahnforum.info/transfer/4b34bb10c170dda14241baa237c7d58d12b33f68/IR2011/U11_0852.JPG
Dafür in Form und Farbe wunderschön: T6 213 in Linie 7.


http://share.bahnforum.info/transfer/4b34bb10c170dda14241baa237c7d58d12b33f68/IR2011/U11_0854.JPG
Und dann kam erstmals einer der neuen SWING-Niederflurwagen: 806 in Linie 7.


Nach einiger Zeit fahren wir von hier weiter zum schon vorhin geplanten Plac Rodla. Dorthin gelangen wir mit Linie 12. Aber auf diesem Platz lassen sich nicht so gute Bilder machen:


http://share.bahnforum.info/transfer/4b34bb10c170dda14241baa237c7d58d12b33f68/IR2011/U11_0855.JPG
Hier sieht man die vorvorletzte und vorletzte Lackierungsform vereint: 783 (noch mit rot) und 791 (weiß) in Linie 1.


http://share.bahnforum.info/transfer/4b34bb10c170dda14241baa237c7d58d12b33f68/IR2011/U11_0857.JPG
Auch die 105N gibt es in Weiß: 1009 in Linie 5 auf dem Plac Rodla.


Kirchen und andere Sehenswürdigkeiten

Gar so schön ist die Stadt eigentlich nicht, und damit meine ich nicht die vielen Straßenbaustellen.
Nachdem also alle Typen, die wir so beobachten konnten, auf dem Chip gebannt sind, können wir uns einigen vermuteten Sehenswürdigkeiten widmen, zum Beispiel einigen Kirchen. Auf dem Weg dorthin entstanden diese beiden Bilder:


http://share.bahnforum.info/transfer/4b34bb10c170dda14241baa237c7d58d12b33f68/IR2011/U11_0858.JPG
Und ein SWING von der türlosen Seite: 802 in Linie 7.


http://share.bahnforum.info/transfer/4b34bb10c170dda14241baa237c7d58d12b33f68/IR2011/U11_0859.JPG
Der einzige modernisierte 105N mit der neuesten Farbgebung, der mir aufgefallen ist: 1055 in Linie 8.


Leider sind die meisten dieser Kirchen nicht so gut aufs Bild zu bringen, daher gibt es nun eher wenige OT-Bilder von der Stadt. (Bilder aus dem WEB möchte ich hier nicht einfügen, daher lasse ich auch die Details zu den Kirchen aus). Sehenswert sind die Kirchen und deren Geschichte aber allemal.

Spätestens beim Besuch der Jakobikirche wird uns das Ausmaß der Schäden, die der letzte Krieg in Europa verursacht hat, wieder so richtig bewußt. Das Stadtbild sieht auch heute noch schwer verletzt aus. Die vielen Plattenbauten mitten unter älteren Häusern lassen erahnen, wie schlimm die Zerstörungen gewesen sein müssen. Und wir werden gleich nochmals daran erinnert, nämlich als wir zum Rynek Sienny, dem alten Heumarkt kommen. Hier dürfte einst das Zentrum der Stadt gewesen sein, nur haben wir nirgendwo beschrieben gesehen, daß es hier gewesen ist. Auf dem kleinen Platz wurden einige alte Häuser originalgetreu wieder aufgebaut, die dem Platz wieder ein historisches Aussehen geben sollen. Noch ist nicht das ganze Ensemble wiederhergestellt. Das Alte Rathaus wurde nach der Zerstörung im Krieg ebenso wieder aufgebaut, allerdings in der alten gotischen Form (14. Jahrhundert) und nicht im seit 1677 bis 1945 bestehenden barocken Stil. Die Fassade zum Rynek Sienny ist im Renaissance-Stil gehalten.


http://share.bahnforum.info/transfer/4b34bb10c170dda14241baa237c7d58d12b33f68/IR2011/U11_0860.JPG
Der Rynek Sienny, jedenfalls die Seite, die schon rekonstruiert ist. Im Lokal rechts haben wir gut gegessen.


http://share.bahnforum.info/transfer/4b34bb10c170dda14241baa237c7d58d12b33f68/IR2011/U11_0862.JPG
Auf der anderen Seite sieht das alte Rathaus wieder ganz anders aus.


Das Stettiner Schloß (heute: Zamek Ksiazat Pomorskich)

(Ksiazat spricht man so ähnlich wie Kschonschont oder Kšãžãt aus) Ziemlich überrascht sind wir, daß es in Stettin auch ein Schloß gibt. Vom Rynek Nowy (Neuer Markt) aus haben wir schon Mauern des Renaissance-Schlosses gesehen und sind einfach in die Richtung gegangen. Das „Schloß der Herzöge von Pommern“ (Zamek Ksiazat Pomorskich) genannte Gebäude wurde allerdings im Krieg fast völlig zerstört und wurde erst 1958-1980 wiederaufgebaut bzw. rekonstruiert. Alte Stiche dienten dabei als Orientierung. Um 1576 war das Schloß, dessen Ursprünge bis 1345 zurückreichen, weitgehend in dem Zustand fertiggestellt, wie es bis 1945 bestand. Freilich erfolgten in den Jahrhunderten dazwischen zahlreiche Umbauten und Zubauten. Es diente lange Zeit den preußischen Kronprinzen als standesgemäße Residenz in Pommern (sie führten den Titel Statthalter von Pommern).
Das Stettiner Opernhaus ist in einem Flügel des Schlosses untergebracht. Besonders beeindruckt hat mich das Bauwerk allerdings nicht.


http://share.bahnforum.info/transfer/4b34bb10c170dda14241baa237c7d58d12b33f68/IR2011/U11_0863.JPG
Erster Blick auf das Schloß - eher zufällig gefunden!


http://share.bahnforum.info/transfer/4b34bb10c170dda14241baa237c7d58d12b33f68/IR2011/U11_0864.JPG
Auch im Inneren merkt man, daß es sich um eine Rekonstruktion handelt.


http://share.bahnforum.info/transfer/4b34bb10c170dda14241baa237c7d58d12b33f68/IR2011/U11_0865.JPG
Der Hof ist etwas verschandelt durch die Sitzreihen, weil es hier oft Aufführungen gibt.


Wir verlassen den Schloßberg nach Norden hin, um zum Oderufer zu gelangen.

Am Oderufer

Ich erinnere mich noch an meinen ersten Stettin-Besuch, als ich am Oderufer einen Straßenbahnzug mit großem Schiff im Hintergrund fotografierte. Ein ähnliches Foto möchte ich auch heute wieder machen, weshalb ich vorschlage, daß wir zum Fluß hinuntergehen. Tatsächlich gibt es auch diesmal wieder einige Schiffe, wenn auch nicht so groß wie damals. Aber ein riesiges Bauensemble fällt uns auf, an das ich mich nicht erinnern kann, und das jedoch zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt gehört: Die (ehemalige) „Hakenterrasse“ oder (heute) „Waly Chrobrego“ (Übersetzung: „tapfere Wellen“). Auf dem Gelände eines alten Forts entstand zwischen 1900 und 1914 eine hochgelegene Uferstraße mit drei großen öffentlichen Gebäuden. Vom mittleren (Regierungssitz von Pommern, heute Wojewodschaft Westpommern) führt eine große Freitreppe hinunter zum Fluß. Die Hakenterrasse wurde nach dem damaligen Bürgermeister Hermann Haken benannt und besticht durch große Figuren und einen Brunnen, so wie man damals eben Monumente baute. In den weiteren Gebäuden sind heute ein Theater, ein Museum und eine Seefahrthochschule untergebracht.


http://share.bahnforum.info/transfer/4b34bb10c170dda14241baa237c7d58d12b33f68/IR2011/U11_0866.JPG
Die Hakenterrasse in Stettin.


Es wäre interessant gewesen, noch bis zu Endstation zu fahren, aber dann hätten wir unseren Zug versäumt, denn die Endstation liegt weit draußen. Für eine echte Straßenbahnentdeckung müßten man wohl alleine herkommen und auf andere Besichtigungen weitgehend verzichten. Immerhin: einige Bilder von heute und vom 7. Juni 1992 sollen die Unterschiede hier deutlich machen:


http://share.bahnforum.info/transfer/4b34bb10c170dda14241baa237c7d58d12b33f68/IR2011/U11_0899c.jpg
255 und 393 in Linie 6 bei den Hakenterrassen im Juni 1992.


http://share.bahnforum.info/transfer/4b34bb10c170dda14241baa237c7d58d12b33f68/IR2011/U11_0899d.jpg
Und ein Nachschuß mit Schiff als Hintergrund.


http://share.bahnforum.info/transfer/4b34bb10c170dda14241baa237c7d58d12b33f68/IR2011/U11_0870.JPG
Ein 105N in neuester Lackierung: 1065 in LInie 6 vor einem kleineren Schiff.


Nach einigen Fotos besteigen wir schließlich einen Zug der hier verkehrenden Linie 6 und fahren zum Hauptbahnhof zurück. Damit haben wir die Besichtigung von Stettin/Szczecin (etwa: Schtschetschin gesprochen) abgeschlossen und ich bin erstaunt, daß es doch viel Interessantes zu sehen gab.

Und hier noch ein paar weiter Straßenbahnbilder vom Juni 1992, leider hab ich damals die Aufnahmeorte nicht notiert:


http://share.bahnforum.info/transfer/4b34bb10c170dda14241baa237c7d58d12b33f68/IR2011/U11_0899a.jpg
Zweiachser Nr. 212 in Linie 3.


http://share.bahnforum.info/transfer/4b34bb10c170dda14241baa237c7d58d12b33f68/IR2011/U11_0899b.jpg
230 und 392 auf Linie 12.


http://share.bahnforum.info/transfer/4b34bb10c170dda14241baa237c7d58d12b33f68/IR2011/U11_0899e.jpg
282 und 369 in Linie 3 auf einem Streckenstück, das vermutlich heute nicht mehr befahren wird (unweit des Bahnhofs).


http://share.bahnforum.info/transfer/4b34bb10c170dda14241baa237c7d58d12b33f68/IR2011/U11_0899f.jpg
Natürlich gabs schon damals die Vierachser, aber in anderer Lackierung (724+723).



Rückfahrt nach Berlin
ab 16:33 Szczecin Glowny RB66 (5819)
an 17:30 Angermünde
ab 17:33 Angermünde RE3 (18355)
an 18:21 Berlin-Gesundbrunnen

Auf dem Bahnhof sehe ich einen ehemaligen deutschen Dieseltriebwagen Reihe 624 von 1964-68, der heute in Polen als SA 110 verkehrt – er trägt noch die rote DB-Lackierung. In Deutschland ist die Baureihe seit 2005 ausgemustert. 2006 wurde ein Teil der Fahrzeuge an die Wojewodschaft Westpommern veräußert.


http://share.bahnforum.info/transfer/4b34bb10c170dda14241baa237c7d58d12b33f68/IR2011/U11_0874.JPG
SA110-01 ex DB 624 in Stettin.


Natürlich gibt es auch hier die allgegenwärtigen EN57 mit unterschiedlichen Stirnfronten:

http://share.bahnforum.info/transfer/4b34bb10c170dda14241baa237c7d58d12b33f68/IR2011/U11_0872.JPG
Die moderne Form: EN57-2057.


http://share.bahnforum.info/transfer/4b34bb10c170dda14241baa237c7d58d12b33f68/IR2011/U11_0873.JPG
Die alte Form: EN57-1519.


Auf der Rückfahrt müssen wir in Angermünde umsteigen. Bis dorthin fahren wir wieder mit einem 628 (als RB66). Für die 5 Kilometer auf polnischem Gebiet kommt auch jetzt kein polnischer Schaffner, sodaß die Fahrgäste, die nur für Deutschland eine Fahrkarte haben, unbehelligt bleiben. Daß man nirgendwo einen Reisepaß vorweisen muß, ist ja schon fast Gewohnheit in Europa. Der Umsteigeanschluß in Angermünde ist recht kurz, vor allem müssen wir den Bahnsteig wechseln, und die Züge stehen jeweils ziemlich weit von der Unterführung entfernt, aber man wartet wenigstens auf die zahlreichen Umsteiger.

Wir steigen schon in Gesundbrunnen aus, damit wir mit der U8 einfacher nach Hause kommen. Ich sehe einen sonderbaren Triebwagen: 629 072 (lackiert und beschriftet als Taunus-Bahn, Eigentümerkürzel jedoch D-HEB, also Hessische Landesbahn) fotografieren. Das Fahrzeug ist derzeit an die NEB (Niederbarminer Eisenbahn) vermietet. Und in einen neuen Lack will keiner investieren, weil keiner weiß, wie lange das Fahrzeug noch vermietet wird und was danach geschieht. Jaja, so kompliziert können die Verhältnisse sein, die nicht immer mit den Aufschriften übereinstimmen müssen! (Und ich weiß das ganze auch nur aus dem DSO-Forum - danke!).


http://share.bahnforum.info/transfer/4b34bb10c170dda14241baa237c7d58d12b33f68/IR2011/U11_0880.JPG
Triebwagen 629 072 (für die Niederbarminer Eisenbahn) in Gesundbrunnen.

Gefahrene Bahnkilometer heute: 275.

Der nächste Tag ist der letzte Berlin-Tag, am Abend geht es schon weiter nach Dänemark - aber über Schweden!

Fortsetzung folgt!



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2012:01:12:20:48:51.
tokkyuu schrieb:
-------------------------------------------------------
> Und hier noch ein paar weiter Straßenbahnbilder
> vom Juni 1992, leider hab ich damals die
> Aufnahmeorte nicht notiert:

http://share.bahnforum.info/transfer/4b34bb10c170dda14241baa237c7d58d12b33f68/IR2011/U11_0899a.jpg
> Zweiachser Nr. 212 in Linie 3.

http://share.bahnforum.info/transfer/4b34bb10c170dda14241baa237c7d58d12b33f68/IR2011/U11_0899e.jpg
> 282 und 369 in Linie 3 auf einem Streckenstück, das vermutlich heute nicht mehr befahren wird (unweit des Bahnhofs).

Das müßte beides zwischen den Haltestellen Plac Tobrucki und Brama Portowa sein. Auf dem ersten Bild ist im Hintergrund das Gebäude der Post zu sehen, das zweite Bild ist ein paar Meter weiter Richtung Brama Portowa von der anderen Straßenseite aus aufgenommen. Die Strecke wird nach wie vor durch die Linie 3 befahren.


> Fortsetzung folgt!

Sehr gerne! Eine sehr interessante Serie.

Zugführer



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 2012:01:12:23:47:18.
Hallo, die Frage der unterschiedlichen Nummerngruppen läßt sich bei den 105ern und auch den ex-Berliner T6 ganz einfach mit der Zugehörigkeit zu einem der beiden Betriebshöfe erklären: dreistellig=Btf.Pogodno, vierstellig=Btf.Golecin (mit Häkchen am "e").

Bis denn dann
Daniel
Danke fuer den interessanten Posting.

Eine kleine historische Anmerkung nebenbei: Polen hatte erst 1970 einen Vertrag mit der BRD ueber den Grenzverlauf unterschrieben. Bis dann war es ueberhaupt nicht klar, ob der Gebiet Westpolens (sowie ehem. Ostpreussen), die durch die Jalta-Konferrenz an Polen gegeben wuerde, tatsaechlich ein festes Teil von den Polnischen Staatsgebiet ist, oder ob er nur im Polnischen Besatzung ist, und soll dann nach Deutschland zurueckgegeben werden.

Bis 1970 hatte man also sehr wenig in diese Gebiete investiert. Stettin musste z.B. nach der Krieg etwa die Haelfte der Strassenbahnflotte an Posen verkaufen nur um genug Geld zu haben, zu funktionieren. Etliche Gebaeude in Stettin wurden demontiert, um die Ziegeln fuer den Wiederaufbau Warschaus abzugeben. Und in den 1970er Jahre investierte man lieber in Plattenbaugebiete - die in Stettin auf der anderen Oderseite ohne Strassenbahnanbindung entstanden haben. Deswegen mag die Stadt heute nicht so toll aussehen.

Ausserdem: Stettin hat 3 Generationen von 105N-Wagen gekauft:
- Die guten alten 105Na von Konstal
- Die Alstom 105N2k/S/2000 - die um die Jahrtausendwende gebaut wurden. Die bezeichnest Du inkorrekt als "modernisierte Wagen".
- Moderus Alfa - hier wurden neue Wagenkasten von Modertrans Poznan (ehem. Hauptwerkstatt der Posener Verkehrsbetriebe) geliefert, und mit entweder neuen oder modernisierten 105Na-Drehgestellen in den Stettiner Hauptwerkstatt ausgestattet wurden. Die hattest Du allerdings uns nicht vorgezeigt.

Die unterschiedlichen Nummernserien in Stettin stammen davon, das es dort 2 Betriebshoefe gibt. Der Btf. Pogodno hat WIMRE die niedrigeren (3-stelligen) Nummern, der Btf. Golecin hat die 4-stelligen Nummern.

Viele Gruesse,

Karol Tyszka
Mitglied im Posener Schienenfahrzeugklub
(Wohnhaft zu Manchester)
Straphan schrieb:
-------------------------------------------------------
> Ausserdem: Stettin hat 3 Generationen von
> 105N-Wagen gekauft:
> - Die guten alten 105Na von Konstal
> - Die Alstom 105N2k/S/2000 - die um die
> Jahrtausendwende gebaut wurden. Die bezeichnest Du
> inkorrekt als "modernisierte Wagen".
> - Moderus Alfa - hier wurden neue Wagenkasten von
> Modertrans Poznan (ehem. Hauptwerkstatt der
> Posener Verkehrsbetriebe) geliefert, und mit
> entweder neuen oder modernisierten
> 105Na-Drehgestellen in den Stettiner
> Hauptwerkstatt ausgestattet wurden. Die hattest Du
> allerdings uns nicht vorgezeigt.
>
> Die unterschiedlichen Nummernserien in Stettin
> stammen davon, das es dort 2 Betriebshoefe gibt.
> Der Btf. Pogodno hat WIMRE die niedrigeren
> (3-stelligen) Nummern, der Btf. Golecin hat die
> 4-stelligen Nummern.
>
> Viele Gruesse,


Vielen Dank für die Erklärung. Ich wußte nicht, daß es Neubaufahrzeuge von Alstom sind, die anderen habe ich nicht bemerkt oder nicht gesehen.
Aber die Nummern der Alstom-Wagen scheinen in der gleichen Serie zu sein.

Frage zum VT 624

geschrieben von: EC Vindabona

Datum: 13.01.12 15:30

Hallo :-)
ist der VT 624 derzeit noch in Szczecin beheimatet oder wurde er abgegeben bzw.verschrottet?Bereiste in diesen Triebwagen oft die Bahnstrecke Szczecin-Kolobrzeg.Eine schöne empfehlenswerte Strecke.
Auf jeden Fall schöne Bilder aus Szczecin



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2012:01:13:15:30:47.

Rückfahrt

geschrieben von: Drehstromator

Datum: 18.01.12 00:45

Zitat:
Rückfahrt nach Berlin
ab 16:33 Szczecin Glowny RB66 (5819)
an 17:30 Angermünde
ab 17:33 Angermünde RE3 (18355)
an 18:21 Berlin-Gesundbrunnen
Auf der Rückfahrt müssen wir in Angermünde umsteigen. Bis dorthin fahren wir wieder mit einem 628 (als RB66). Für die 5 Kilometer auf polnischem Gebiet kommt auch jetzt kein polnischer Schaffner, sodaß die Fahrgäste, die nur für Deutschland eine Fahrkarte haben, unbehelligt bleiben. Daß man nirgendwo einen Reisepaß vorweisen muß, ist ja schon fast Gewohnheit in Europa. Der Umsteigeanschluß in Angermünde ist recht kurz, vor allem müssen wir den Bahnsteig wechseln, und die Züge stehen jeweils ziemlich weit von der Unterführung entfernt, aber man wartet wenigstens auf die zahlreichen Umsteiger.

Mit gleicher Verbindung bin ich vor gut 2 Monaten auch gefahren. Die RB66 ist eine DB-Linie, weshalb DB-Zugbegleiter auf diesen Zügen zum Einsatz kommen. Sie sind auf der gesamten Strecke, also bereits ab Stettin Hbf an Bord. Polnisches Personal hat mit diesen Zügen nichts zu tun. Beim EuroCity ist es genauso.

Was den Anschluss in Angermünde betrifft: Also bei dieser Verbindung ist das wirklich knapp und eigentlich gar nicht zu schaffen. Waren pünktlich in Angermünde, aber die Ankunft im Stumpfgleis hat einen weiten Weg zur Folge, der selbst ohne großes Gepäck im Sprint kaum in den 3 min zu schaffen ist. Glücklicherweise wartet der RE nach Berlin aber meist bis .35 oder .36, sonst würde kaum ein Reisender aus Richtung Stettin diesen erreichen.
tokkyuu schrieb:
-------------------------------------------------------
> Vielen Dank für die Erklärung. Ich wußte nicht,
> daß es Neubaufahrzeuge von Alstom sind, die
> anderen habe ich nicht bemerkt oder nicht
> gesehen.
> Aber die Nummern der Alstom-Wagen scheinen in der
> gleichen Serie zu sein.

Um Mißverständnissen vorzubeugen: Mit "Alstom" ist "Alstom-Polen", nicht "Alstom-Frankreich", gemeint. Alstom hat in den 1990er Jahren Konstal aufgekauft, das weiterhin spezielle Fahrzeuge für den polnischen Markt hergestellt hat.
Es hat scheinbar noch keiner die Zugzielanzeige des 628 beachtet....



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2012:01:22:21:31:34.
National Rail schrieb:
-------------------------------------------------------
> Es hat scheinbar noch keiner die Zugzielanzeige
> des 628 beachtet....


Meinst Du den 628 (Szczecin Glowny)? Die ist ja normal!
Aber der 629 fährt nach "Guten Tag". Ist ja lustig! Ich wollte es ja eigens im Text erwähnen, ließ es aber bleiben.
Guten Abend,

vielen Dank für den schönen Bildbeitrag.

Ich darf jedoch anmerken, dass die Fahrt mit dem "Stettiner Haff" (Berlin-Stettin) mit einem VBB-Ticket benutzt werden darf.

Dafür benötigt man z.B. das Brandenburg-Berlin-Ticket

[www.vbbonline.de]

Damit bleibt jedem eine Schwarzfahrt zwischen Tantow und Stettin erspart. Genauso kann man sich das Ticket für den Stadtverkehr in Stettin sparen.

Es grüßt der

Hamsterbackenfahrer