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Hoi Welt

Erstmal Danke für die Kommentare, Ergänzungen und Erklärungen im letzten Teil!
Es folgt jetzt Teil 4 des Reiseberichts. Wir sind noch mal ein Tag in der Gegend und machten diesmal vermeintlich "alles richtig"?!

Teil 1 und Prolog: [www.drehscheibe-foren.de]
Teil 2: [www.drehscheibe-foren.de]
Teil 3: [www.drehscheibe-foren.de]

Und noch ein kleiner Hinweis in eigener Sache: Die Kalender 2012 (wo auch zwei Chile Bilder drin sind) sind bald alle weg … wer also noch will möchte --> [bahnpics.com]




Sonntag 12. Juni 2011 – Diego de Almagro (Tarantula City) > Taltal

Was hält ein Sonntag in Chile für Eisenbahnfreunde bereit? Wir wussten es nicht. Einen ersten Hinweis darauf haben wir bereits um halb 8 Uhr erhalten oder besser erfahren, und zwar am eigenen Leib. Güterverkehr ;) Erst grummelte es, dann hornte es und dann vibrierte es - mächtig. Die Bahngleise direkt hinter dem Zimmer wurden genutzt, von einem Zug in Richtung Hafen. Daniel eilte kurz raus und berichtete von mit Stahl / Kupfer beladenen Flachwagen.
Der Zug kam zwar gerade zur Zeit des Sonnenaufgangs, das Licht kam aber leider ziemlich genau von der falschen Seite, so liessen wir den Zug (schweren Herzens ;)) fahren. Da wir aber schon mal auf waren standen wir auch gleich ganz auf, wir wollten los. Da wir natürlich keine Ahnung hatten wo heute wie was wann läuft gab es nur eins, zum BW in Llantas stehen und warten bis etwas passiert.
Nach dem zusammenräumen und Regieren fuhren wir los. Um kurz vor halb 9 Uhr waren wir am Betriebsgelände in Llantas, es war still, kein Rad bewegte sich und nicht mal der Hobel war am Hobeln. Doch Sonntagsruhe?
Unser Wunsch war übrigens ein Zug um gegen 10 Uhr in Richtung Potrerillos, dass wäre das beste was uns Licht technisch passieren könnte, aber ob wir in der Position sind, Wünsche anzubringen? Nur um auf Nummer sicher zu gehen schauten wir noch kurz beim „Werk“ im Osten vorbei wo gestern der eine Zug gestartet ist - nicht, dass da etwas steht und von uns unbeobachtet den Weg nach Potrerillos in Angriff nehmen kann. Es war nichts da, aber ein Spitzenlicht ploppte auf als wir über den BÜ vor dem Werk fuhren. Es war das Lokpaar welches wir gestern Abend noch vor dem Zimmer gesehen hatten, es brachte Kesselwagen von Potrerillos runter ins Tal. Wir schossen den Zug "Kunstig" auf der Strecke und folgten ihm dann in den Rangerbahnhof um zu schauen was mit ihm geschieht.

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Kurz vor Llantas durchbricht dieser Zug von Potrerillos den Schatten und fährt das erste mal in die Sonne. Es ist kurz nach 8 Uhr morgens und wir standen noch mit der dicken Jacke an der Stelle.

Er blieb stehen und wir stellten uns so, dass wir die Rangierenden Loks wenigstens noch mit Front auf der Licht fotografieren konnten.
Der Zug war kaum im Werk da begann auch der Hobel zu Hobeln, fast zeitgleich setzten sich zwei andere Loks setzten im BW in Bewegung. Wir schauten uns das plötzlich geschäftige treiben von der Ostseite des Geländes aus an und schlürften dazu unser Jogurt Drink, den wir (schlau wie wir sind) noch gestern Abend gekauft hatten. Wir waren noch gar nicht richtig fertig da kam von hinten ein zweites Lokpaar gefahren, wir nahmen mal an, dass es von Potrerillos kam und die Wagen im Werk Östlich des Geländes hat stehen lassen. Die Loks setzten ins BW und wir widmeten uns wieder dem Rangiermanöver vom Hobel.
Wie wir da so standen begann ich mich mit dem Gedanken anzufreunden, heute nicht viel zu reissen ausser hier im Gelände, aber man soll den Tag nicht vor dem Abend loben. Und wo ja deutlich mehr Betrieb in das ganze kam keimte zumindest die Hoffnung auf, dass sich irgendwann irgendetwas in Richtung Potrerillos bewegen könnte. Wagen dafür wären genug vorhanden, auch wenn wir angesichts der Wagen die die Züge so mit sich führen überhaupt nicht schlau aus den Transportwegen werden.

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[maps.google.com]
Der Rangierhobeln von Llantas rückt aus dem BW aus und kümmert sich um den Leerzug der gerade eben aus Potrerillos eingetroffen ist.

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[maps.google.com]
Es wird fleissig Rangiert und gearbeitet im Areal.

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Ein zweiter Zug aus Potrerillos traf mit diesen beiden Loks in Llantas ein. Am Ende steht Lok 94 die wir gestern Abend auf der Bergfahrt beobachtet haben.

Wir stellten uns wieder an die Einfahrt und schauten dabei zu wie die beiden Loks, die mit dem ersten Zug aus Potrerillos kamen, wieder aus dem BW rollten und sich vor den Zug setzten den sie eine Stunde zuvor gebracht haben. Wir wechselten also mal wieder die Seite und Fotografierten das Rangiermanöver. Auch ein anderes Lokpaar kam noch aus dem BW und stellte sich ins Licht. Schöner Betrieb.

http://bahnpics.com/nil/11.06%20Chile/11.06.12%20Diego/DSC_0897kgr.jpg

Die Loks haben ins BW gesetzt. Im Bild, und das ist spannend, sind auch noch zwei Loks die relativ "sauber" sind, die Lackierung der Loks hat mit der aktuellen Ferronor Lackierung aber nicht viel zu tun.

http://bahnpics.com/nil/11.06%20Chile/11.06.12%20Diego/DSC_0903kgr.jpg
[maps.google.com]
Hobelhobel ...

Als erste Zugbewegung fuhr dann der Zug der aus Potrerillos kam in Richtung Westen los ... und wohin fahren wir? In Richtung Potrerillos war nichts bespannt, also dem Zug hinterher! Wir schossen den Zug bis Diego de Almagro an verschiedenen Stellen jeweils mit etwas Frontschatten. Wir hofften insgeheim darauf, dass der Zug nicht ans Meer fährt (was angesichts der Wagen komisch wäre) sondern darauf, dass er nach El Salvador zur Mine hochfährt. So hätten wir dann noch ein paar mal die Chance den Zug im richtigen Licht fotografieren zu können.

http://bahnpics.com/nil/11.06%20Chile/11.06.12%20Diego/DSC_0914kgr.jpg
[maps.google.com]
http://bahnpics.com/nil/11.06%20Chile/11.06.12%20Diego/DSC_0919kgr.jpg
[maps.google.com]
Und dann fuhr der erste Zug auf die Strecke den wir verfolgen konnten. Er fuhr zwar nach Westen in Richtung Hafen und nicht zur Mine, da sich aber sonst nicht viel regte auf dem Areal setzten wir einfach mal zur Verfolgung an.

http://bahnpics.com/nil/11.06%20Chile/11.06.12%20Diego/DSC_0925kgr.jpg
[maps.google.com]
Kurz vor Diego de Almagro lässt sich die Bahn prima mit dem Río Salado umsetzen. Die Bahn folgt eigentlich ständig diesem Fluss (oder besser Rinnsal).

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[maps.google.com]
Der Zug hat gerade Diego de Almagro erreicht und rollt hupend durch den Ort. In etwa 1 Kilometer hat der Zug dann die Abzweigung an der Nord-Südstrecke erreicht und wird dann zurück drücken in den alten Bahnhof um da den Zug umfahren zu können.

Wie erhofft hielt der Zug hinter der Streckenzusammenführung an und der Rangierer sprang von der Lok. Da wird Rangiert! So positionierten wir uns am Bahnhof und schauten zu wie die Loks um den Zug gesetzt wurden. Die anschliessende Fahrt dem Zug hinterher brachte drei nette Bilder, wobei wir um das letzte schiessen zu können über eine üble Dreckpiste fahren durften (das teure Mietauto soll ja nicht umsonst teuer gewesen sein).

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[maps.google.com]
Beim Umsetzen in Diego de Almagro.

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[maps.google.com]
Schwer arbeitend aber trotzdem nicht wahnsinnig schnell verlässt der Zug Diego de Almagro auf der Nord-Südstrecke wieder. Ganz speziell ist das Gefährt rechts im Bild ... mit so einem käme man überall durch :)

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[maps.google.com]
Auf den Gleisen der Nord-Südstrecke rollt der Zug jetzt West bzw. Nordwärts. Hinten noch zu sehen ist das Gleis der Strecke nach Potrerillos, welche auf einigen Kilometern parallel läuft.

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[maps.google.com]
Die beiden Loks, übrigens Lok 91 und Lok 408 gewannen langsam an Fahrt.

http://bahnpics.com/nil/11.06%20Chile/11.06.12%20Diego/DSC_0979kgr.jpg

Unten im Tal führt die Strecke nach Potrerillos weiter nach Osten. Die Nord-Südstrecke dreht aber ab nach Norden und der Zug steckt gerade in einer starken Steigung mit der die Bahn aus dem Talkessel hinaus an Höhe gewinnt.

Wir versuchten dem Zug über die Dreckpiste zu folgen, "fanden" ihn aber nicht mehr ;). Der Weg ging irgendwie nicht der Strecke entlang, oder die Strecke dem Weg. Egal ... wir fuhren immer weiter da wir der Meinung waren, dass es von der Richtung her passt - und auch weil wir irgendwann fanden dass sich umdrehen nicht mehr lohnt. Wir hatten da so eine Vermutung wo wir wieder in die richtige Strasse kommen und hatten *tata* : recht, wir landeten oben auf der Klippe über Llantas auf der Strasse nach El Salvador.
Von oben hatten wir einen netten Blick auf das Betriebsgelände und sahen beim herunter gucken erfreuliches. Es war noch nichts verschwunden und wir hatten also nichts verpasst. Es stand aber zur Ausfahrt in Richtung Potrerillos bereit: Ein Lokpaar mit einem ziemlich langen Kesselzug, ein anderes Lokpaar mit einem Grubenwagen, und eine Lok mit einem Kesselwagen (Rangierhobel wohl). So eilten wir runter und stellten uns einfach mal vor dem Bahnhof an die Strecke.

http://bahnpics.com/nil/11.06%20Chile/11.06.12%20Diego/DSC_0984kgr.jpg

Llantas von oben. Was sehen wir hier: Einerseits hobelt der Hobel, andererseits stehen zwei Züge bereit um in Richtung Potrerillos zu fahren. Aber gut: Es war noch keiner unterwegs.

Eigentlich wollte ich noch nach den Pferden schauen, kam aber nicht dazu. Den bevor ich mir einen schönen Platz ausgesucht habe fuhr der Zug im Bahnhof vorne los. Der Kesselzug kam und dahinter (Signale gibt’s ja nicht) folgte der mit dem einen Grubenwagen.

http://bahnpics.com/nil/11.06%20Chile/11.06.12%20Diego/DSC_0988kgr.jpg
[maps.google.com]
Kurz nach unserer Ankunft verlässt dieser Zug in Richtung Potrerillos den Bahnhof - und wir hängten uns mal ran!

Wir hingen uns an den Kesselzug ran. Die Verfolgung endete ziemlich genau 2 Stunden und etliche Fotos später im Bahnhof von Montandón. Der Zug hielt da wie der andere gestern auch schon, wieder an. Kaum angehalten sprang die Lokmanschaft von der Lok und lief zu uns. Es wurden Mail Adressen ausgetauscht zum Bildertauschen (der Lokführer hat uns nämlich während der Fahrt auch ein paar Mal Fotografiert ;)) und wir schauten uns noch den Führerstand an. Als die Loks genug abgekühlt waren verliessen wir den (un)gemütlichen Arbeitsplatz der Lokführer und schossen zum Abschluss noch ein Bild bei der Ausfahrt.

http://bahnpics.com/nil/11.06%20Chile/11.06.12%20Diego/DSC_0995kgr.jpg

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Das war die Verfolgung des Zuges bis Montandón – durch eine Landschaft die unbeschreiblich schön ist. Der Charakter des Tal ändert nach jeder Kurve.

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[maps.google.com]
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In Montandón hielt der Zug an und das Personal lies die Loks vor der anstehenden Bergfahrt etwas abkühlen. Kaum stand der Zug sprangen die Lokführer von der Lok und kamen zu uns. Wir wurden dann natürlich auch noch auf die Loks eingeladen.

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[maps.google.com]
Nach der Pause verlässt der Zug den Bahnhof und nimmt die Steigung in Angriff ...

Dieser Zug war weg! Phu! Es folgte aber, und da waren wir uns sicher, ein zweiter - der mit den Grubenwagen. Wir fuhren also eilig, wir hatten da noch ein paar Stellen offen, in Richtung Tal und hofften möglichst spät auf den Zug aufzulaufen. Weit kamen wir leider nicht, noch vor dem Ende der Dreckpiste rauchte eine Diesellok in der Landschaft. In dem Bereich bis Montandón war das Licht leider überall bäh, die eigentlich angedachten Stellen mit Frontlicht hatte der Zug schon passiert. So schossen wir ihn bloss einmal (natürlich trotzdem schön) und fuhren dann vor bis Montandón. Wir hatten da noch so eine Idee die etwas Vorsprung bedurfte.

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Der zweite Zug ist unserem mit etwa 30min Abstand gefolgt. Weit konnten wir ihm also nicht mehr entgegen fahren bis wir auf ihn aufliefen.

Wir parkten am BÜ in der Kehre und liefen dann den Gleisen entlang etwas in die Steigung hinein. Wir hätten wohl auch ganz hoch bis Potrerillos laufen können so lange wie sich der Zug zeit liess... Es dauerte es ewig bis er im Bahnhof war und dann stand er gefühlt nochmal 30min rum.
Als er dann mit einem Getöse bei uns durch war schauten wir auf die Uhr und seit dem Start der Verfolgung waren genau 3 Stunden vergangen, was für ein kurzweiliger Nachmittag!

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[maps.google.com]
Der Zug hat Montandón gerade erst verlassen und kämpft sich die ersten Meter der Steigung hoch.

Unter uns und dem ereignisreichen Tag hatte nur jemand zu knabbern, unser Tankinhalt. Noch 35km zeigte die Reichweite im Computer an, wir hatten aber noch 90km bis zur nächsten Tankstelle in Tarantula City vor uns ... und wir haben uns am Morgen noch gedacht ob wir ihn nicht voll machen sollen. So sahen wir uns nach ein paar Kilometer gezwungen, als der Computer nur noch "Fuel Empty" sagte, unseren Kanister umzusetzen. Wir spendierten dem Auto vielleicht 2/3 vom (25 Liter!) Kanister und fuhren gemütlich aus dem Tal raus.
Das Beste was uns noch hätte passieren können wäre ein Zug zur Küste, also nach Westen, gewesen am Abend. Die Sonne stand zwar schon tief, 16 Uhr war schon durch, aber wir hätten ihn ja so weit wie möglich verfolgen können. Dieser sehr fromme Wunsch wurde uns aber leider nicht erfüllt. Dafür kriegten wir noch mal den Rangierhobel von Llantas vor die Kamera. Für ihn war der Arbeitstag auch gerade zu Ende, er stellte sich ins BW und die Lokmanschaft hievte ihre Sachen runter. Dieser (Sonnen) Tag war also gelaufen.

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[maps.google.com]
Zurück in Llantas. Feierabend, der Rangierhobel fährt zurück ins BW. Und das grösste Mysterium in Chile (ok, eines von vielen) sehen wir auch auf diesem Bild: Wie ist es möglich, dass der eine Lampenmast oben derart schief geworden ist? Steine vom Himmel? ;)

Die Frage wo wir übernachten wollten war zu dem Zeitpunkt noch nicht definitiv geklärt, sicher war nur das wir nicht noch einmal in der Tarantulahöhle von heute Nacht schlafen wollen ;). Wir wollten uns erstmal die Strecke bis zur Küste anschauen und dann spontan entscheiden ob wir morgen noch an der Eisenbahn verbringen wollen oder ob wir der Küste entlang weiter nach Norden fahren, in Richtung Antofagasta.
An den Flügelsignalen die wir gestern entdeckten legten wir einen ersten Halt ein. Die mussten einfach Fotografiert werden, halt dann erstmal ohne Zug.

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[maps.google.com]
Presidente Pínera - mit der alten Infrastruktur der Nord-Südstrecke.

Dann führte die Fahrt immer der Strecke entlang und als wir an der Kreuzung zur Hauptstrasse nach Antofagasta waren, war der Fall klar. Wir verschwinden. Die Strecke bis dahin ist nett, aber nicht sooo nett dass man den ganzen morgigen Tag da verbringen müsste. Möglicherweise haben wir beim runterfahren ja noch etwas Zeit für die Strecke …
Bevor wir aber die Strasse nach Antofagasta befuhren schauten wir auf die Karte. *Schluck* Antofagasta ist weit, zu weit für unsere Lust heute Abend und vor allem zu weit für den nur noch 1/3 vollen Kanister und schon wieder fast leeren Tank. Knappe 500km sind es die man am Stück durchfahren muss. Da hätten wir also erst noch Tanken müssen und dazu wären erstmal 20km in die falsche Richtung (bis Chañaral) nötig gewesen, dann zurück und schon ist eine dreiviertel Stunde weg. Auf der Karte war da aber noch so ein Ort dazwischen eingezeichnet, Taltal, an der Küste etwa 20km abgelegen von der Ruta 5. Wir schauten, ohne an Erfolg zu glauben, mal in den Reiseführer und da stand Sinngemäss drin: Taltal wäre nichts, wenn es nicht die einzige Siedlung zwischen Antofagasta und Chañaral wäre und vom Durchgangsverkehr lebt. Hotels waren zwei aufgeführt und auch zu Essen sollte es etwas geben. Das gefiel uns doch mal! Taltal war nämlich kaum 200km im Norden und etwas mehr als auf einem drittel der Strecke bis Antofagasta – wir dürften es gegen 20 Uhr erreichten rechneten wir uns aus.
Um auf Nummer sicher zu gehen Reservierten wir uns Telefonisch das Hotel noch vor und fuhren nach der Bestätigung los. Das fahren nach Norden machte einfach nur Spass, die Strasse ist gut ausgebaut und man kann fast konsequent mit den erlaubten 100km/h fahren. Es geht dabei aber hoch und runter und hoch und runter und links und rechts und links und recht und man läuft natürlich immer dann auf eine LKW Kolonne auf wenn man gerade nicht überholen kann ;). Alles in allem aber eine sehr angenehme Fahrt.

Taltal ist ein tolles Dorf, wir fanden das Hotel auf Anhieb und es macht mal einen guten Eindruck. Es ist nicht feucht, obwohl direkt am Meer, die Zimmer sind sauber, das Wasser in der Dusche warm und auch sonst passt alles. Der Preis ist dabei mit 27000$ sehr annehmbar. Wir Rasierten uns mal wieder und Duschten ausgiebig, der Staub der Dreckpisten der letzten 2 Tage musste runter (das Duschen am letzten Abend haben wir mangels warmem Wasser verschoben).
Nachdem wir einen totalen Kleiderwechsel vollzogen haben ging es raus zum Essen. Das Problem war natürlich auch in Taltal das bekannte, wo gibt es etwas? Wir fanden am Hauptplatz ein Restaurant welches edel aussah (meinte Daniel, der Grund: weisse Tischdecken ;)).
Gegessen haben wir wieder das Menu del Dia. Wieder gab es einen 3-Gänger. Vorgängig ein Salat, dann eine Suppe mit Ei und Hähnchen und dann noch mal Geflügel mit Pommes. Zum Schluss noch ein Eis mit "Schweizer Schokolade", dazwischen lief nebst anderer Musik auch einmal Dj Bobo im Radio, etwas, was ich beim Essen in Chile eigentlich nicht hören muss – passte aber zum Dessert ;). Zu dem Essen genehmigten wir uns ein Bierchen zwei, die Rechnung am Schluss war dementsprechend. Nicht teuer, aber so 20CHF pro Kopf hat es am Schluss schon gekostet. Es fällt dabei auf das ein Bier fast 4CHF kostet, fast so viel wie das Essen. Das ist aber vorerst kein Grund den Konsum der goldenen Brühe einzustellen ;).
Der Weg zum Hotel war dann irgendwie weiter als beim hinlaufen, aber wir fanden das Teil ;).

Noch mehr Bilder? Ja bitteschön: [bahnpics.com]

Der Bericht entstand vor Ort und so sind die neuen Erkenntnisse die wir dank „Don Pedro“ im letzten Teil gewonnen haben nicht eingearbeitet. Wer aber wissen will was die Eisenbahn da genau hin-und-her transportiert: [www.drehscheibe-foren.de]




Wir sind also in Taltal angekommen und am nächsten Tag ging es bis nach Calama … es werden mal ein paar Bilder weniger sein.

Grüess
Nil



Übersicht über meine Reiseberichte in diesem Forum (nicht nachgeführt): [www.drehscheibe-foren.de]

Leben und Leben lassen ...
Mal wieder einsame Spitze der Bericht, und teilweise phänomenale Bilder!

Wieder super! :-) (o.w.T)

geschrieben von: Roni

Datum: 27.11.11 22:22

(Dieser Beitrag enthält keinen Text)
lg, Roni - [raildata.info] - Meine DSO-Reportagen Teil 1 (2005 bis 06/2019): [www.drehscheibe-online.de] - Meine DSO-Reportagen Teil 2 (neueste): [www.drehscheibe-online.de]
https://raildata.info/raildatabanner1.jpg
Buenas Ihr beiden Chilenos de corazón!

Herrlich, Euer Reisebericht. Vielen Dank für die Teilhabe!

Und den Frosch bei Kilometer 7 habt Ihr auch nicht vergessen: ich habe einen gehörigen Schrecken bekommen, als er mir des nächtens auf den Tag genau vor vier Wochen vor die Räder springen wollte....

Viele Grüße

Stefan

Einfach nur Geil. Danke für den Beitrag! (o.w.T)

geschrieben von: Re465

Datum: 29.11.11 22:39

(Dieser Beitrag enthält keinen Text)
Gruß, Ralf

Ein Link

geschrieben von: Sören Heise

Datum: 07.12.11 16:52

Moin!

Zu den Bildern sage ich mal nichts, ich wüßte auch nicht was.

Als ich mir die Beiträge eben nochmal angeschaut habe und Google bemüht habe, bin ich zu [www.geovirtual.cl] gekommen. Da gibt es Infos zu den Bahnstrecken (und viel mehr) in deutscher Sprache. Ich weiß nicht, ob ihr (Nil & Co.) die Seiten schon kennt.

Viele Grüße, Sören