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Hoi Welt,

Und jetzt sind wir schon im zweitletzten Teil der Mongolei Reise angekommen … es folgt noch ein Tag um Honhor (etwas Südlich von Ulan Bator) bevor es dann an die Rückreise nach Hause geht..

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Noch etwas kleines zu den Namen: Nomu = Guide und Segi = Fahrer.




Dienstag 10.5.2011 Nalaich – Ulan Bator

Gleich vorweg: Schaut euch diesen Kartenanschnitt an: [maps.google.ch] . In diesen Kehren haben wir uns heute bewegt ... vielleicht vereinfacht die Karte die Orientierung etwas.

Wenn die Mongolen eins nicht sind, dann leise. Da war wieder ein Lärm heute Nacht bei uns im Hotel *heieie*, da wird um Mitternacht im Gang lauthals kommuniziert, ohne auf die (müden ;)) Touristen zu achten. Wir revanchierten uns heute früh dann beim aufstehen, den ausser uns war noch niemand auf. Ich wurde das erste mal um etwa 6 Uhr wach und schaute raus, den Vorhang vor dem Fenster haben wir wie immer auf gelassen und so schaute ich auf blauen Himmel, fein!
Um halb 7 standen wir auf und begannen zugleich mit dem zusammenräumen, vielleicht kämen wir ja etwas früher weg als gestern geplant. Wie ich alles zusammen und gepackt hatte ging ich mit meiner Nahkampfrolle zu Christof hinüber (er hatte ja ein Klo im Zimmer) und in dem Moment wo ich klopfen wollte ging die Tür vor mir auf. Christof stand da in der Türe mit seinem Rucksack auf dem Rücken und meinte nur, dass das Auto seit 20min bereit steht und die anderen auch schon unten sind. Gut! Ich hatte ja schon irgendwie befürchtet, dass die Abfahrt um 7 Uhr von unserem Segi und Nomu etwas missverstanden werden könnte.
Ich fragte Christof eindringlich ob er noch mal auf sein Klo wollte und als er absolut verneinte legte ich mein Ei in die Schüssel und ging dann raus. Es war 5 vor 7. Pascal ging nach mir aufs Klo und es reichte gerade nicht mehr ihn zu warnen ... Üble Sache ;)
Der Morgen präsentierte sich draussen wunderschön, es war wieder windstill und an der Sonne schon fast warm.

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Blick vom Hotel in die Ortschaft.

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Auto beladen vor dem "Hotel", welches man von aussen nicht unbedingt als solches erkennt.

Beim losfahren schaute ich auf mein Handy und guckte nochmal nach den Fahrzeiten der ankommenden Personenzüge von Süden. Um 8 sollte einer in Ulan Bator sein und wir rechneten eigentlich bisher nie damit ihn zu kriegen. Aber heute? Der der Fahrplan sagte 7:26 ab Honhor. Es war aber erst 7:10! Also fuhren wir fix zum Ort hin und waren nach knapp 15min da. Der Personenzug (Zug 285 von Sainschand) war schon im Bahnhof von Bumbat als wir Honhor erreichten, er kreuzte gerade einen Güterzug Südwärts. Der war mit einer 2M62 in rot bespannt war, und Christof begann zu rechnen und sich zu ärgern, dass wäre es gewesen.
Aber wir hatten keine Zeit uns zu ärgern, die blaue 2M62 mit den 285er war ja in unsere Richtung unterwegs. Segi fuhr uns mal wieder direkt an die Stelle, welche die Kurve vor dem Bahnhof war. Licht passte, Hintergrund passte und als Standpunkt diente uns das alte Trasse der stillgelegten Eisenbahnstrecke nach Nalaich. Diesen Zug und diese Stelle hatten wir nicht auf dem Plan, sahen wir also als geschenkt an. Ganz ohne Absicht kriegten wir den Zug dann gleich noch ein zweites mal hinter dem Bahnhof, noch ein Geschenk (ich LIEBE Geschenke ;)).

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Eine alte bekannte: 2M62M 005 mit dem Zug 285 nach Ulan Bator vor Honhor.

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Ein zweites Bild vom Zug, welches nicht mal beabsichtigt war. Der Zug hat Honhor verlassen und fährt hinter der grossen 180° Kehre nach dem Bahnhof Ulan Bator entgegen.

Der nächste sichere Zug war dann „der lange“ nach UB, Zug 275 aus Zamyn-Üüd. Der war von den Bespannungen her eigentlich immer spannend und deshalb suchten wir uns heute „die Überstelle“ für den Zug. Die Kurve hinter dem Bahnhof in Richtung UB wurde von uns auserwählt und wir stellten uns mal an die Strasse. Bis zum Zug war es noch fast eine Stunde hin, so hofften wir etwas auf Güterverkehr, wobei wir nicht enttäuscht wurden. Kaum war der Personenzug aus dem Blickfeld verschwunden rollte aus der Kreuzung in Jeröö ein Zug in unsere Richtung. Ich wollte es ja nicht verschreien, aber es kam die erste Mongo 116 von Morgen. Wir änderten unsere Position deshalb etwas und standen näher ran, hinter die ganzen Leitungen.

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2TE116 002 der MTZ mit einem langen Güterzug nach Süden vor Honhor. Links "gleich um die Ecke" liegt Ulan Bator.

Der Zug war durch und wir kümmerten uns um die Positionierung für „den langen“. Oben an der Strasse war gut, aber die Leitungen ... unten wo wir dann standen war aber die Perspektive nicht wirklich spannend. Wo das Wort spannend gerade fällt: Spannend fand uns eine Oma die aus einer der Jurten auf uns zu kam. Sie plapperte und wollte die Kamera von Pascal sehen. Sie machte dann ein paar Bilder, unter anderem von uns (Danke ;)) … kommunizieren war aber schwer, weil Segi und Nomu waren nicht in der nähe ;). Der Güterzug von "vorhin" ging in Bumbat oben in die Kreuzung, der „lange“ war also im Anmarsch.
Wir verabschiedeten uns mit einem "до свидания" und liefen wieder zur Strasse hoch, die Leitungen mussten dann halt sein. Der Personenzug lies sich dann doch noch fast 20min Zeit bis er im Bahnhof von Bumbat auftauchte und die Kehren hinunter rollte. Er war bespannt mit einer 2Zagal, womit dieser Zug nun definitiv zum "Zug der besten Bespannungen" gekürt wurde.

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Der nächste Personenzug der 3er Reihe die am Morgen in UB einläuft: 2Zagal 01 mit Zug 275 von Zamyn-Üüd nach Ulan Bator ebenfalls hinter Honhor. Und ja, es war unser Auto und es stand nicht ganz unabsichtlich da.

Beim zurück laufen zum Auto sahen wir gerade noch zwei Europäisch ausschauende Männer mit Kameras in ein Minibus steigen ... Gelegenheitsfotografen, oder doch nicht? Seid ihr da? ;)
Noch zwei sichere Züge blieben über, der Hoh-Hot Zug nach UB und der Zug halb 10 Uhr ab UB - von Pascal und Christof übrigens gerne als „Schlunzzug“ bezeichnet, weil auf diesen Zug immer das Wetter absiffte. Gewisse Tendenzen in diese Richtungen waren leider auch heute wieder zu erkennen, ein feiner Siffkegel bildete sich vor uns und die erste feinen Quellwolken waren auch schon zu sehen. Aber alles war noch weit weg ... und die Hoffnung stirbt zuletzt.
Wir wechselten nun komplett Stelle und fuhren am Ort vorbei hinten in die grosse 180° Kehre. Ein herrlicher Parkplatz erwartete uns da hinten, an einem herrlichen Streckenabschnitt. Die Bahn kommt vor der 180° Kehrel auf ein paar Meter wieder recht nahe (siehe Karte). Da wo sich die beiden Strecken am nächsten kommen stellten wir uns hin und bauten uns auf, mit Frühstück und allem was dazu gehört. Es konnte losgehen! Direkt neben unserem Parkplatz lag eine Ruine eines Hauses, wir malten uns schon im Kopf Baupläne für unser Ferienhaus - wo die Terrasse hin kommt wäre schon mal klar (Anm. wir suchen noch nach Finanzkräftigen Investoren).
Dann ging es los mit dem Hoh-Hot Zug, leider bespannt mit einer "langweiligen" blauen 2M62 ...

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Frühstück am anderen Ende des Ortes direkt an der Strecke.

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Und noch der letzte Zug des Pakets, der mit dem Gepäckwagen. Hoh-hot - Ulan Bator. Und davor ist Lok 2M62MM 746 der MTZ.

Wie zu erwarten kam dann als nächstes der letzte Personenzug von Morgen, der Trommelige Schlunzzug aus UB. Dieser kam nach 30min warten vorne ums Eck. Die Züge sah man extrem früh noch vor dem Ort, Überraschungen gibt es also nicht wirklich. Überraschungen gab es nur noch von oben. Schleier der sich bei uns bildete und auflöste und bildete und auflöste. Es waberte und waberte, aber bei diesem ersten Zug hatten wir Glück.

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2M62MM 060 mit dem täglichen 9:30 Zug (Schlunzzug) ab Ulan Bator nach Süden. Er befindet sich am Ortsrand von Honhor und wird gleich einen weiten 180° Bogen schlagen und wieder vor dem Fotografen durchrollen.

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Das sieht dann so aus ...

Kaum war der Zug oben verschwunden kam hinten vor Honhor bereits der nächste angerollt, „wieder“ eine Mongo 116 nach Süden. Auch diesmal hatten wir Glück mit der Sonne, Christof und ich stellten uns diesmal recht nahe ans obere Gleis und schossen so den Zug zweimal fast vom selben Platz aus. Etwas weiter weg ein erstes, und sehr nah dran ein zweites mal.

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2TE116 010 mit Wagen aus der Chinesen Grube im Norden hinter Honhor.

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Auch von diesem Zug natürlich ein zweites Bild auf der oberen Ebene.

Der Zug ging in Bumbat hörbar in die Kreuzung und 15min später begann es von oben zu rumpeln. Und was, ja was kam? eine Mongo 116 mit einem Zug in der Sonne. Wir kassierten in dieser Stunde gerade ziemlich viel Glück was die Sonne anbelangte, dafür etwas weniger bei den Bespannungen - die „Mongo 116er Quote“ war etwas arg hoch heute Früh.
Immer schön zu sehen die Freude die das Personal an uns Fotografen hat, vor allem sehen sie dich immer zwei mal an der Stelle. Und nachdem sie die Fragezeichen nach der ersten Sichtung aus dem Kopf geschoben haben winken sie beim zweiten mal umso mehr.

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2TE116 011 auf dem Weg nach Ulan Bator vor Honhor.

Wir gingen dann wieder zum Camp zurück und setzten uns hin ... aaah, endlich mal wieder eine Zugpause. Pascal, welcher etwas die Gegend erforscht hatte kam zurück und zeigte uns Bilder von einer Stelle weiter hinten auf den Felsen. Das gefiel uns dermassen gut, dass wir uns gleich "rangehängt" haben. Christof meinte beim loslaufen: „Es kommt mit dem nächsten Zug sicher ein Russe“, da man an der Stelle so weit weg steht, dass man die Nummer nicht lesen kann. Pascal meinte aber: „Nein, als nächstes kommt sicher eine 2Zagal, weil man die nie von nahem kriegt.“ Tja … ich glaubte an eine Mongo 116er, weil die immer kommen, sprach das aber nicht aus.
Nomu fragte noch wann wir zurück kommen, wegen dem Mittagessen Essen. Und wir sagten einfach mal 14 Uhr, passt schon.
Wir bestiegen den Berg und waren kaum über den Kuhfänger drüber trötete es von oben. Wir steigerten das Tempo etwas und als das tröten immer näher kam wechselte ich die Richtung, runter statt rauf - geht schneller. Ich landete am Schluss an einer etwas Kompromissbehafteten Stelle als die Mongo 116 mit dem Zug nach Norden schon zu sehen war.

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2TE116 006 mit leeren Wagen zur Chinesen Mine gen Ulan Bator. Hinten ist Honhor und die Strecke zu erkennen.

Dann konnte ich in Ruhe den Berg erklimmen und mich oben erschöpft in die Sonne setzen. Bis zu diesem Zeitpunkt war Sonne und wir hatten, wie geschrieben, eigentlich recht viel Glück mit dem Verkehr. Die unehrlichen Wolken hatten sich bis dato auch fast komplett aufgelöst und ehrlichen Wolken platz gemacht. Doch die Quellwolken, die immer weniger nach Qeuellwolken aussahen, gewannen recht bald die überhand und als wir nach 15min das erste mal in den Schatten abtauchten sah es nicht gut aus. Wir gingen zwar davon aus immer mal wieder eine Sonnenlücke zu erwischen, wurden aber bitter enttäuscht. Ich kann mich nicht daran erinnern, noch mal voll in der Sonne gesessen zu sein da oben.
Als dann kurz vor 14 Uhr nichts, also weder Licht noch Zug in Sicht war, gingen Christof und ich runter. Wir waren kaum los gelaufen da kam hinten bei Honhor ein Zug ums Eck. Und wer von den anderen beiden hatte recht mir seiner Vorhersage (was die nächste bzw. übernächsten Bespannung betrifft)? Beide! Es war eine 2Zagal vor einem Russen :-) Na super, da kommen morgens im Licht nur die Mongolen 116er, und jetzt wo das Licht weg ist bring die MTZ die spannenden Blechkisten. Für diesen Zug stellten wir uns nahe ans Gleis bei unserem "Camp", oh, was wäre das eine schöne Bespannung. Es blieb so beim ¼ Licht Schuss mit dem Tele vor den Ort.

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Noch bevor die Züge von Ulan Bator kommend Honhor durchfahren passieren sie eine grosse 180° Kehre. Da drin befindet sich gerade dieses bunte Doppel welches pünktlich mit dem Schatten zu uns kam.

Noch bevor der Zug die zweite Ebene erreichte tröötete es von oben und eine Kreuzung kündigte sich an, es lief wieder etwas, bei dem Wetter .... mmmh. Von Oben kam dann "nur" eine Mongo 116 die ich noch von nahem in der Kehre schoss.

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2TE116 005 mit einem Kohlezug (was für eine langweilige Bespannung für einen Kohlezug) auf dem Weg zu den Kraftwerken von Ulan Bator bei Honhor.

Als ich zurück lief zum Camp sassen die anderen schon auf den Stühlen und waren am Mittagessen. Zum Glück war es noch warm und wieder mal vorzüglich lecker.
Es war halb 3 und wir beschlossen einfach mal bis 4 Uhr zu bleiben an der Stelle, so hatte dann die Sonne genug Zeit sich zu entscheiden, ob sie noch mal kommen wollte oder nicht. Wir sassen erst draussen, ich schrieb diese Zeilen, und dann drinnen weil der Wind auffrischte und eisig kalt wurde. Um halb 4 gab es dann noch mal Action. Erst wurde Honhor mit einer Übergabe (rote M62) bedient, dann rollte eine Doppeltrommel mit Güterzug in die Kreuzung. Von Oben kam zugleich eine 2Zagal mit einem Zug.
Diese 2Zagal, die mögen uns nicht ... wenn sie kommen ist kein Licht, oder sie kommen von hinten. Wenige Ausnahmen gibt es, aber leider etwas arg wenige. Wir schauten uns dann beide Zugfahrten durch den Sucher an, wobei die Belichtungswerte unter aller Kanone waren und es sogar noch zu Regnen begann. Es war klar, nachdem die Doppeltrommel nach Süden durch war wollten wir fahren - wir genossen deshalb die Minutenlange Fahrt des Zuges durch die Kehre noch mal so richtig, es sollte die letzte sein in diesen Urlaub.

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Es wurde dunkler und die Bespannungen wurden dafür immer spannender. 2Zagal 002 mit einem gemischten Güterzug in Richtung Ulan Bator bei Honhor.

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Spielerei auf der obersten Ebene, mit 2M62MM 033.

Wir setzten uns dann ins Auto und los gings, ja, gute Idee. Nur wo war der Fahrer? ;) Da wir am Morgen gesagt haben, dass wir lange hier bleiben hat sich Segi abgesetzt und irgendjemand in der Gegend besucht (arbeiten kann schon gemütlich sein). Er kam aber ziemlich flott zurück und es ging los. Ich sagte bei der Abfahrt noch: Schaut, wir sind nicht im Hotel und die Sonne scheint. Irgendwie beschlich mich ein ungutes Gefühl, und je näher wir an UB kamen desto mehr bestätigte sich dieses. Erst erkannten wir nur einen hellen Streifen am Horizont, irgendwann wurde es aber als unendliches blau sichtbar, ein „Wolkenloch". Ich spielte mehr als einmal mit dem Gedanken wieder umzudrehen - doch je weiter wir durch die Vororte fuhren desto weniger würde es sich lohnen.
Wir einigten uns darauf wenn sich das Wetter hält gleich noch mal an die Bahnhofsbrücke zu laufen vom Hotel aus, vielleicht geht ja noch etwas. Durch die Vororte kamen wir super, es war etwa halb 5 als wir die ersten erreichen. Um 17:30 würde ja noch der Personenzug nach Norden fahren, den bauten wir in den Plan ein und sahen ihn eigentlich nicht „gefährdet“. Dann zog es sich aber hin, der Stau war ätzend und die Blechlawine bewegte sich nur extrem langsam durch die Stadt. Als wir das nächste mal auf die Uhr schauten, wir waren gerade am Bahnübergang, war 17 Uhr schon durch. Uuups! Es war dann 17:20 bis wir das Hotel erreichten. Bei Segi lies derweil etwas die Konzentration nach und er verpasste gleich zweimal die Einfahrt zum Hotel und dabei durften wir ein letztes mal Wendemanöver auf Mongolisch erleben.
Im Hotel verabschiedeten wir uns von Segi der uns verliess und dessen Arbeit mit der Fahrt zum Hotel beendet war. Wir räumten das Auto aus und schauten, das wir nix vergassen, dabei kamen wieder einige Dinge zum Vorschein, die schon als vermisst galten, z.B mein Buch.
Nomu verabschiedete sich ebenfalls, aber nicht ohne mehrmals zu wiederholen, dass er uns morgen um 5 Uhr abholt am Hotel zur Fahrt zum Flughafen. Ua, 5 Uhr, das wird auch nicht später wenn er es immer wiederholt ;).
Wir bezogen die Zimmer und gingen gleich wieder runter zum Bahnhof, bewaffnet mit der Kamera. Die Überführung am Westlichen Ende, wie schon vor 8 Tagen, sollte als Standpunkt für die letzte Sonnenstunde dienen und uns etwas "ausfotografieren" lassen. Es war im Vergleich zum letzten Montag aber nicht viel los, bloss eine Tamara war am Rangieren und auch sonst, es stand nur eine Mongo 116 da.
In 20min auf de Brücke kriegten wir eine 116 mit Güterzug nach Norden, mehr war nicht los, und das Licht war genau so mies in der Gleisachse wie vor einer Woche ;).

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Schönes Wetter in Ulan Bator, deshalb sind wir nochmal kurz zum Bahnhof. Und schon wieder waren Mongolen 116er da. 007 durcheilt mit einem Güterzug den Bahnhof.

Dafür verschwand die Tamara irgendwann in einem Anschlussgleis welches mit einem 90° Bogen aus dem Güterbahnhof abzweigt - da war sehr gut Licht auf der Seite. Ich sagte zu Christof, das ich mir das von nahem anschauen wolle, er lachte mich an und meinte, warum ICH mich jetzt für eine Tamara bewegen wolle. Ich meinte es aber ernst ;).
Wie wir hinten ankamen kam die Tamara gerade raus und wir schossen sie an der Einfahrt im besten Licht. Dahinter war eine dunkle Wand aus Regen und Schneewolken die über den Bergen hing, was für ein Hintergrund. Wenig später, wir wollten gerade auf die Brücke zurück, drückte die Tamara noch mal in den Anschluss rein und wir erwarteten ihre Rückkehr hinter der Wand am Bahnübergang. Der Himmel wurde immer dramatischer. Die dunkle Wand kam näher und wir fürchteten schon, Nass zu werden bevor sich das nächste Rad bewegte. Die Tamara kam aber im letzten Licht wieder raus "geschossen" und wir liefen eiligst über den Bahnhof zurück zum Hotel. Wir haben es geschafft ohne Nass zu werden.

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Sehr zu unserer Freude bediente die Tamara anschliessend noch einen Industrieanschluss ... und was wir sehen ist das schlechte Wetter welches uns noch einige Nerven gekostet hat.

Der Blick an den Himmel war bei der Ankunft in der Stadt noch 100% auf blau, jetzt eher 10%, es hat rundherum wieder zugezogen und Pascal sagte schon eine Schlechtwetterfront voraus.
Im Hotel gab es dann ENDLICH wieder eine WARME Dusche. Phuu, der Dreck der letzten Tage, der Wüstenstaub der Stürmigen Tage ging raus und frisch geduscht legte ich mich aufs Bett. Was war das für eine Tour ... freundefreunde! *schnarch*
Um halb 8 kam Christof zu uns rüber und wir schmiedeten den letzten Schlachtplan der Tour. Wir wollten noch Abendessen, und zwar im Brauhaus! Mich gelüstete es nach einem Schnitzel, einem richtigen Schnitzel und Weissbier. Mongolischen Essen hatten wir genug ... und als einzige alternative fiel uns der Mongolian Barbeque ein, aber den hatten wir schon mal besucht.
Das einzige Problem welches wir noch lösten musste war unsere Devisenknappheit zu beheben, wir legten mal zusammen was wir noch hatten und stellten fest, dass das nicht reicht. Wir brauchten noch Geld für Souvenirs, Essen mussten wir noch, das Taxi fährt auch nicht gratis und die Postkarten mussten auch noch weg. Alles in allem übernahm ich dann die Kassenführung und wir wechselten noch mal total 60$ in Tugrik. Das reichte sowohl für die Karten, die wir gleich an der Rezeption mit Marken beklebten und abgaben, als auch für alles andere. Da wir die Preise im Brauhaus nicht kannten mahnten wir uns aber zur Vorsicht, am Schluss hatte jeder 20'000 als Limit zur Verfügung.
Das Taxi fand sich heute etwas schwerfälliger als letztes mal, dafür fand der Fahrer das Brauhaus auf Anhieb. Es gab das erhoffte Schnitzel, aber kein Hefeweizen :(. Dann tat es halt ein Crystal Weizen. Die Bedienung verstand sogar ein bisschen Deutsch (logisch, die Karte war ja nebst Mongolisch auch auf Deutsch). Das Essen war toll, man merkt, dass da Deutsche am Werk sind und nicht irgendwer der etwas imitieren will ..
Zwei Grosse Bier und ein Schnitzel später sassen wir wieder im Taxi und hatten dasselbe Problem wie letztes mal auch schon, trotz Visitenkarte vom Hotel wusste der Taxifahrer nicht wirklich wo er hin musste. Pascal lotse ihn dann vom Beifahrersitz aus gekonnt zum Hotel. Bezahlt haben wir wie immer mit einem 1000er, das scheint so der Standardpreis zu sein für die Dienste eines Taxis. Kaum aus dem Taxi raus schlug uns wieder mal ein Schneesturm ins Gesicht, es war kalt, es Schneite und windete stark … der Mongolische Himmel weinte.
Ich aber nicht, ich wollte unsere letzten Devisen noch in Vodka umsetzen (Mitbringsel für Zuhause). Für eine grosse Flasche Chinggis reichte es nicht mehr und so gab es halt drei kleine irgendetwas ... was sowieso praktischer ist zum verpacken.
Im Hotel räumte ich eben den Rucksack ein und der steht nun zum Aufladen bereit. Morgen um 5 Uhr, also in etwas über 5 Stunden, der Rückflug steht an, was freuen wir uns (nicht).




Ja ... die Rückreise, ein spannendes Thema, kommt dann morgen!

En Gruess
Nil


Übersicht über meine Reiseberichte in diesem Forum (nicht nachgeführt): [www.drehscheibe-foren.de]

Leben und Leben lassen ...
Danke auch für diesen wiederum sehr schönen Bericht.

Die Kehren an der Strecke südlich von Ulan Bator sind auch vom Zug aus äußerst eindrucksvoll. Vor 4 Jahren befuhr ich diese Strecke auf dem Weg von Moskau nach Beijing. Aber auch die Gegend um Sayn-Zhand ist hochinteressant.

Wohin Ihr immer reist, unglaublich!

Danke, und

Gruß aus Wien

Supi! :-) (o.w.T)

geschrieben von: Roni

Datum: 01.10.11 01:42

(Dieser Beitrag enthält keinen Text)
lg, Roni - [raildata.info] - Meine DSO-Reportagen Teil 1 (2005 bis 06/2019): [www.drehscheibe-online.de] - Meine DSO-Reportagen Teil 2 (neueste): [www.drehscheibe-online.de]
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