Hallo,

Laut Tageszeitung Berlingeren in Internet ist dem Verkehrsausschuss im dänischen Parlament heute Dienstag mitgeteilt worden, dass DSB ein Stop der Lieferungen von IC4 aus Italien angesagt hat.

Die handwerkliche Qualität ist stets gesunken und jeder Triebzug muss per 2.000 Km (!!) ins Bw. Ein Stop dieser Art löst Strafzahlungen aus.

Sonntag wurde in Internetzeitschrift von Ingeniören behauptet, man werde nie die Mehrfachtraktion, dh. die Kupplung von zwei und mehreren Zugsets erreichen können. DSB hatte doch dafür vorher gemeldet, die "serielle" Kupplung der Triebsets in einer Richtung, dh. Ende Triebset 1 zu Nase Triebset 2, sei in Ordnung. Nur falls ein Set um 180 Grad gewendet wurde, also 'Nase' an 'Nase' Kuppeln angesagt ist, fallen mehrere der Bordsysteme aus (zB. Platzreservierung).

Ingeniøren meint, Mehrfachtraktion wird es nur geben, fast fest gekuppelt vom AusgangsBw ans Reiseziel gefahren wird.

Letztendlich ist heute veröffentlicht worden, als neuer Aufsichtsratsvorsitzenden der DSB tritt ehem. Konzernbankchef in Nordea Peter Schütze an. Ob ein Bankbeamter weiter behilflich sein kann?

Grüsse E994



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 2011:05:10:23:45:13.

Bedeutet das jetzt die Stornierung für die restlichen Züge?
Insgesamt ohnehin keine gute Werbung für Ansaldo!

Hallo,Ingo Oerther

Insgesamt ohnehin keine gute Werbung für Ansaldo!

Bei dem Auftrag ist nach jahrelangen Verzögerungen und 50% Preisnachlass ohnehin nichts mehr zu retten.
Ich frage mich wer (außer der FS) nach dieser Pleite, den Fyra-Zügen und der E403 (um ein paar Beispiele zu nennen) auch nur in Betracht zieht Vollbahnfahrzeuge (nicht Straba) bei Ansaldo zu bestellen?

Grüße Nachtzugnutzer

Ingo Oerther schrieb:
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> Insgesamt ohnehin keine gute Werbung für Ansaldo!

Ich sehe es doch mit den V250 von der NS und uns hier in Belgien, die sollten ja auch schon paar Jährchen im Plandienst sein.

So wie ich gelesen hab, hielft auch Gute Werbung Ansaldo nicht mehr, die Niederländer sind auch mit Konventionalstrafen dran und es könnte ein ganz empfindlicher Knaks bei Ansaldo geben der das weiter Leben sehr schwer machen kann.

Gruss, Torsten.

Na ja, das Wort Werbung ist nett, bei IC4 ist es halt so, dass das Wort Skandal keine Aufregung mehr macht.

PS. Schon ein bissl merkwürdig, dass die Meldung nicht von anderen Medien weitergebracht wird. Der Verkehrsminister war ins Ausschuss berufen worden - die Möglichkeit besteht in dieser späten Stunde, dass Berlingeren es vielleicht nicht alles richtig mitbekommen hat.

Eine schöne Nacht -



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2011:05:11:00:02:53.

Business.dk (gehört wohl zu Berlingske T.) meldet[www.business.dk]:

in etwa so.

'Die DSB wollen keine weiteren skandalbehafteten IC4-Züge abnehmen.

Es komen keine weiteren italienischen IC4-Züge über die dänische Grenze. Dies haben die DSB beschlossen, wie bei einer Zusammenkunft der Verkehrssprecher des dän. Parlaments (wohl der Verkehrsausschuss) am Dienstag bekannt wurde. Ursache ist die sich ständig verschlechternde Qualität, mit der die - von der italienischen AnsaldoBreda hergestellten - Züge abgeliefert werden.

Seit einigen Wochen verschlechtert sich die Verarbeitungsqualität der zuletzt abgelieferten Einheiten ständig. DSB-Vertreter verlautbarten, dass die IC4 jetzt von schlechter handwerklicher Verarbeitung geprägt und mit zahllosen Flüchtigkeitsfehlern behaftet sind, weshalb die DSB nun Konsequenzen ziehen.
Die DSB erklärten, dass die IC4-Züge lediglich 2.000 km Laufleistung erreichen, bevor sie zur Reparatur bzw. zum Unterhalt müssten. Dies liege weit unter der Laufleistung aller anderen DSB-Fahrzeugtypen. Die Küstenbahnzüge (Kopenhagener S-Bahn?) hätten ein typisches Serviceintervall von rund 20.000 km.

Das Nein der DSB zu weiteren IC4-Zügen wird für den Lieferanten teuer. Gemäß Vereinbarung zwischen den DSB und AnsaldoBreda muss der Hersteller eine Konventionalstrafe von monatlich 1.000.000 DKK (rund 135.000 €) pro nicht in der vereinbarten Qualität geliefertem Zugset zahlen.'


Vielleicht ist diese Meldung auch erst mal ein Versuchsballon, um auszutesten, wie die Reaktionen sind, und AnsaldoBreda macht doch noch weitere Zugeständnisse.

Moin!

Danke für die Übersetzung. Laut [ing.dk] war es tatsächlich der Verkehrsausschuß. Das Serviceintervall von 20.000 km wird dort als normal für DSB-Züge bezeichnet.

Gleichzeitig meldet die SER (Schweizer Eisenbahn-Revue), daß die SBB Interesse an den Railpool-Doppelstockwagen haben, deren Mietvertrag mit den DSB demnächst ausläuft.

Siehe auch [www.drehscheibe-foren.de].

Viele Grüße, Sören

Nachtzugnutzer schrieb:
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> Ich frage mich wer (außer der FS) nach dieser
> Pleite, den Fyra-Zügen und der E403 (um ein paar
> Beispiele zu nennen) auch nur in Betracht zieht
> Vollbahnfahrzeuge (nicht Straba) bei Ansaldo zu
> bestellen?

Vielleicht die DB? Denn diese hat doch auch nach dem Bekanntwerden der ersten Talent2-Probleme fleißig weitere Tw dieser Bauart bei der Firma Bombastic geordert. Hauptsache billig, ob das Ding nun IC4 oder Talent2 heisst. Europa wächst zusammen!

H.B.

DSB überlegt die IC4-Bestellung zu stornieren und der DoSto-Vertrag zu Verlängern:

[politiken.dk]

[ing.dk]

Und jetzt auch eine Pressemitteilung von der DSB:

[www.dsb.dk]

"Dritter Part" soll technische Lösungen überlegen und gleichzeitig wird dis DSB rechtliche Schritte sondieren.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2011:05:12:13:01:14.

Man kann nur noch den Kopf schütteln. (Populismus an:) Vielleicht wäre das Geld für die Grenzkontrollen besser in Fahrdraht für Jütland investiert. (Populismus aus).

Käfermicha schrieb:
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> Man kann nur noch den Kopf schütteln. (Populismus
> an:) Vielleicht wäre das Geld für die
> Grenzkontrollen besser in Fahrdraht für Jütland
> investiert. (Populismus aus).

Wenn einer auf Populismus macht, dann sind es die dänischen Rechtsextremen, nicht Du!

(Dieser Beitrag enthält keinen Text)

@petit_hund:

um Welche Triebzüge aus IT geht es konkret bei uns in Belgien?

Als Dieseltriebzüge für den hochwertigen IR / IC-Dienst haben wir doch die Autorail 41. Oder meinst Du die Siemens Elektrozüge?

Bundesbahnquerulant schrieb:
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> @petit_hund:
>
> um Welche Triebzüge aus IT geht es konkret bei uns in Belgien?

[de.wikipedia.org]

ITF schrieb:
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> Käfermicha schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
> > Man kann nur noch den Kopf schütteln.
> (Populismus
> > an:) Vielleicht wäre das Geld für die
> > Grenzkontrollen besser in Fahrdraht für Jütland
> > investiert. (Populismus aus).
>
> Wenn einer auf Populismus macht, dann sind es die
> dänischen Rechtsextremen, nicht Du!

Ich weiß, aber ich wollte die Diskussion da jetzt nicht so sehr hinlenken ;) Allerdings sehe ich durchaus einen gewissen Zusammenhang. Die Entscheidung, auf Diesel zu setzen anstatt nach Deutschland oder Frankreich zu schauen, hängt m.E. durchaus auch mit der (irrigen) Annahme der Dänen zusammen, der Nabel der Welt zu sein, der nichts mit dem Rest der Welt zu tun hat.

Wobei ich durchaus der Meinung bin, dass der IC3 ein Superzug ist. Warum man aber nicht konsequent auf Elektrifizierung gesetzt hat, verstehe ich bis heute nicht.

Käfermicha schrieb:
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> Entscheidung, auf Diesel zu setzen anstatt nach
> Deutschland oder Frankreich zu schauen, hängt m.E.
> durchaus auch mit der (irrigen) Annahme der Dänen
> zusammen, der Nabel der Welt zu sein, der nichts
> mit dem Rest der Welt zu tun hat.

Bei der entscheidung, auf 50 Hz zu setzen (sicher die billigere lösung), hieß es das auch schon. (Und jetzt wollen sie die grenzen schließen - bzw nicht ganz so drastisch irgendeine form von grenzkontrollen wieder einführen, was von einer ähnlichen mentalität zeugt.)
Wobei es inzwischen genug mehrsystemloks gibt, so dass das relativ egal ist.

> Wobei ich durchaus der Meinung bin, dass der IC3
> ein Superzug ist. Warum man aber nicht konsequent
> auf Elektrifizierung gesetzt hat, verstehe ich bis
> heute nicht.

Wie sieht es allgemein aus, ist Dänemark ein importeur oder exporteur elektrischer energie? Historisch ist es klar - flaches land, wenig wasserkraft, andererseits keine steilstrecken (inzwischen sind die rampen zu den brücken und tunneln dazugekommen), damit kaum ein antrieb, zu elektrifizieren. Inzwischen wurden aber etliche windparks und dergleichen errichtet, da könnte die situation schon anders aussehen.

tobias



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2011:05:12:20:50:44.

Hallo,

Dänemark östlich des Grossen Belts ist elektrisch mit Skandinavien verbunden und Jütland mit Deutschland.

Obwohl wir sehr gerne die Windkraftanlagen im Nordsee zeigen wird die elektrische Energie hier aus Kohle, aus Müllverbrennungsanlagen, aus Erdgas, vom Wind sowie aus schwedischer Wasserkraft und schwedischer Atomenergie hergestellt !

Die Verbrennungsanlagen sind sehr effizient. Saisonbedingt wird exportiert und importiert aber alles in allem ist DK weder nettoexporteur noch nettoimporteur.

Einziges Problem, wie auch heute erlebt, wird was die Eisenbahn betrifft immer wieder kurzfristige politische Entscheide getroffen werden. Was ua. zum Dieselbetrieb unter Fahrdraht führt.

Ciao

> Vollbahnfahrzeuge (nicht Straba) bei Ansaldo zu bestellen?

Strab könnens scheinbar auch nicht richtig, siehe Oslo.

E994 schrieb:
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> Einziges Problem, wie auch heute erlebt, wird was
> die Eisenbahn betrifft immer wieder kurzfristige
> politische Entscheide getroffen werden. Was ua.
> zum Dieselbetrieb unter Fahrdraht führt.

Und gleichzeitig werden moderne elektroloks nach Bulgarien verkauft. Sicher sind sie da willkommen, aber wenn gleichzeitig in Dänemark unter fahrdraht mit dieselloks bzw. triebwagen gefahren wird (statt elektrotriebwagen zu beschaffen), mutet das doch sehr seltsam an.

Übrigens wäre für Dänemark auch die energiegewinnung aus dem meer (meeresströmungen und gezeiten) von interesse; schließlich gibt es dort genug davon und der golfstrom fließt vor der haustür vorbei.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2011:05:13:19:21:22.

Dänemark ist bis anhin auch Erdöl-Förderland, man hat nur nie viel davon gehört. Also bietet sich natürlich an, das zu nutzen, worauf man sowieso Zugriff hat (siehe GB, N), schliesslich legt(e) die Topographie Diesel auch nahe.
Neben der günstigeren Realisierung (und der grundsätzlichen Empfehlung durch irgendeine europ. Organisation) spielte seinerzeit sicher auch eine Rolle, dass man mit der 25kV/50Hz-Insellösung der damals noch eigenen DSB-Gütersparte die inländischen Transporte sichern konnte (können wollte, also gewollt gekonnt gedacht hatte, eigentlich wenigstens ...)und nicht einfach die Deutschen von der einen Seite und die Schweden von der anderen einfallen konnten.