Moin,
heute gibt es den zweiten Teil, der den Freitag (11.3.11) beschreibt.
Viel zu früh (kurz vor halb vier) schrecke mich wieder mein Wecker aus dem Bett. Es galt, Nachtaufnahmen der SU45 245 zu machen, denn noch konnte ich ja gar nicht wissen, dass die Lok bis zum Sonntag im Plan bleiben sollte.
Zwischen Lampenmast und Bahnsteigdach stand der Zug nicht ganz optimal. Eine Mitfahrt, wie ursprünglich gedacht, hätte keinen wirklichen Sinn gemacht, wie der Vortag gezeigt hatte, waren Bilder auf der Hinfahrt nach Poznan lichtmäßig einfach nicht machen. Erst Recht nicht bei dem vorherschendem Mistwetter, denn es regnete. Andererseits, so schlimm war das auch nicht: Nach knapp sechs Stunden Schlaf war der Schlafmangel der letzten Tage immer noch nicht behoben. Da ließ ich sogar den Schülerzug nach Leszno, an dem SU42 536 (eine der wenigen SU42er, von denen mir Einsatzaufnahmen fehlen) hing, abfahren, und verkroch mich wieder für gute zwei Stunden ins Bettchen.
Lustiger Weise träumte ich, dass ich putzmunter aufwache, die Sonne schön durch mein Hotelfenster scheint, ich auf meinen Wecker gucke – und beim Anblick 14.30 Uhr ob des verpassten „goldenen Fiats“ einen solchen Wutanfall bekomme, dass ich meine Zimmereinrichtung zertrümmerre. Na was würde Sigmund Freud dazu sagen, das ist ja so absolut nicht meine Art ;-)
Aus Poznan kam dann SA132 013 angedieselt, mit dem es auch gegen halb acht wieder Richtung Poznan gehen sollte. Das Wetter war erwartungsgemäß schlecht, und auch der Anblick der zusehend rostenden Ty45 379 stimmte leicht traurig. Erst recht, wenn man sich die tollen Beiträge von „x-Burt“ anguckt, die derzeit im Hifo zu finden sind.
Mein Ziel war Strykowo mit seinen heiligen Hühnern, die, wie „Cameraman“ so schön sagte, noch über den Bahnsteig gackern werden, wenn die Welt längst untergegangen ist (hmm, warum hab ich eigentlich keine Bilder gemacht?). Sogar die Sonne kam wieder absolut pünklich heraus. Rechts sind die Elemente für den neuen Bahnsteig zu sehen.
Wie so viele andere Bahnhöfe dieser Strecke hätte Strykowo es wohl verdient, irgendwann mal als Modell verewigt zu werden.
Sauber und ohne Vandalismis zeigt sich der Warteraum, obwohl die Kasse längst geschlossen ist.
„Plattes Land wie in Niedersachsen“.
Wer kennt nicht das Phänomen, dass die gleichen Motive bei Anderen immer besser aussehen? So geht es mir mal wieder mit dem neulich gezeigten Bild vom Silbertiger. ’Hätte den Baum wohl doch einfach abssägen sollen…
Kurzer Zwischenhalt in Grodzisk, wo wie gewöhnlich ordentlich Fahrgastwechsel zu beobachten war. Dieses eigentlich total simple Motiv ist eine meiner Lieblingsaufnamen der ganzen Tour. Hier passierte auch der Anfängerfehler: Beim Absprung aus dem Görlitzer bin ich mit dem rechten Fuß umgeknickt und konnte nur noch hinken. Doch erstmal schnell wieder in die Bipa…
… und ab nach Ruchocice. Da der Zug aber viel weiter vorfuhr, als erwartet, war das Bahnhofsgebäude zugefahren, und das Toilettenhäusen wurde zum Ersatzmotiv. Zufrieden war ich damit aber überhaupt nicht, ich hätte doch auf der Bahnsteigseite bleiben sollen,…
…dann sähe das Bild immerhin so aus wie dieses hier. Mit dem Triebwagen ging es nun nach Steszew.
Steszew hat ziemlich viele Motive zu bieten, so beispielsweise die nördliche Ausfahrt mit Wasserturm (den ein großes „The Doors“ Graffiti im typischen Banschriftzug auf der Nordseite ziert). Die Lz-Stonka 1121 nach Poznan kam mir da natürlich sehr recht. Allerdings: Sowieso schon mit dem rechten Fuß völlig schief gehend knikte ich am Hang zum Turm nochmals um, und nun (ja, das klingt so dramatisch ;-) ) konnte ich kaum noch gehen.
Auf der Straße kam diese schöne FSO Syrena vorbei
Auch am See, der direkt an der Einfahrt liegt, sind diverse Einstellungen möglich. Das Wetter wurde zusehend schlechter (wie BAP so schön singen: „Rään un Sonnesching un Harel“), aber wie am Vortag konnte ich damit leben, denn so schien das Motiv des Bahnhofsgebäudes möglich, das mit „richtigem Licht“ nur sommers mit dem Frühzug machbar sein dürfte.
Normaler Weise Grund zur Freude konnte ich das spontane Wolkenloch jetzt jedoch nur noch verfluchen. Aber man kann halt nicht immer Schwein haben.
Die Fahrt ging nun nach Poznan, wo das Umsetzten geknipst wurde, und dann (im Zug mit geschätz 400% Fahrgastauslastung) direkt weiter nach Poznan Debiec.
Hier wurde der Rückfahrt der 245 aufgelauert, das Motiv ist schon vom letzten Beitrag bekannt. Allerdings stand die Sonne nun schon zu tief, um die Szene ordentlich auszuleuchten.
In Lubon wurde der planmäßige Aufenthalt (Warten auf Gegenzug) auch für ein Bildchen genutzt.
Das war dann auch schon der zweite Reisetag, der damit endete, dass „Cameraman“ und ich gemütlich in der Bw-Küche zu Abend aßen und uns verquatschten. Doch sollte es schon der letzte Urlaubstag sein? Mein Fuß war dick, und für die Strecke vom Bahnhof brauchte ich gut zwanzig Minuten und mein Stativ als Krücke, um mich irgendwie ins Bw zu schleppen. Beim Dysposytor erkundigte ich mich vorsichtshalber nach einer Arztpraxis. Falls ihr mehr Bilder sehen wollt, drückt mir die Daumen, dass sich die Lage zum nächsten Morgen hin aber wieder halbwegs bessern würde ;-)
Und als Bonusbild gibt es heute mein einzige Aufname aus Leszno’er 45er-Planzeiten: Fiat-183 am südlichen Stellwerk Wolszytn am 18.10.2007:
Grüße,
der Schwejk
Edit: Selbst beim dritten Lesen fällt noch neuer Buchstabensalat auf, hmmm...
"Flüsse, Berge, Wälder - Europa endlos"
Inhaltsverzeichnis meiner Reiseberichte und Modellbauprojekte in den DSO-Foren [
www.drehscheibe-foren.de]
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2011:04:02:20:49:34.