Balkan-Abenteuer Teil 12: Athen
Die bisherigen Teile:
Teil 1: Wien-Zagreb
Teil 2: Zagreb-Sarajevo
Teil 3: Sarajevo
Teil 4: Mostar
Teil 5: Sarajevo-Dubrovnik-Split-Zagreb
Teil 6: (Zagreb-) Beograd
Teil 7: Beograd - Podgorica
Teil 8: Podgorica – Bar (-Skopje)
Teil 9: (Bar -) Skopje
Teil 10: Skopje-Bitola-Ohrid-Kicevo-Skopje
Teil 11: Skopje-Thessaloniki-Athen
Tag 14: Sonntag, 25. Juli 2010 – Athen
Bahnhof Athen (Stathmos Larisis)
Während des Frühstücks höre ich, wie das Mädchen an der Theke mit einer anderen rumänisch redet. Ich spreche sie natürlich an und erfahre, daß sie aus Suceava ist und seit vier Jahren in Athen wohnt. Sie spricht übrigens Rumänisch, Englisch, Griechisch, Spanisch und Italienisch. Allerhand! Ich fühle mich noch immer wohl hier, obwohl das ganze Hostel den Eindruck einer Jugendherberge macht – oder deshalb? Nach dem Auschecken (auch hier ist eine Rumänin!) fahre ich gleich mal mit der roten Linie (Metro) zum Bahnhof. Leider gelingen keine guten Aufnahmen der Metrozüge.
Bild 1:
Das war mein Hostel: Easy Access in einer Seitengasse nahe Omonia.
Bild 2:
Die Metrostationen sind sehr sauber und ansprechend gestaltet.
Bild 3:
Die Anzeigen wechseln immer zwischen Griechisch und Englisch bzw. Lateinischer Schrift
Bild 4:
Das innere eines Metrowagens (leider weiß ich nichts Näheres zur Type)
Bild 5:
Und hier das zugehörige Äußere.
Auf dem Bahnhof will ich gleich einmal einen Schlafwagen für die abendliche Fahrt nach Sofia reservieren, aber das geht nicht, es gibt nur einen Liegewagen. Auch gut. Im Viererabteil kostet ein Bett 17 Euro. Mein Gepäck verstaue ich in einem Schließfach, danach mache ich Fotos vom Bahnhof und von der Umgebung. Offensichtlich sind es alte Pläne (z.B. im Internet), wenn noch irgendwo „Stathmos Larisis“ aufscheint, denn auf dem Bahnhof und auch auf den Proastiakos-Fahrplänen steht nur noch „Athina“ bzw. „Athens“ angeschrieben. Allerdings heißt die Metrostation noch immer „Stathmos Larisis“. Der Bahnhof Athen ist eine Baustelle. Noch ist der Hausbahnsteig und der Mittelbahnsteig mit zusammen gerade mal drei Gleisen in Betrieb. Ein viertes Gleis und Reste eines Bahnsteigs sind zwar auch zu sehen, ob dieser Bahnsteig aber je in Verwendung war, kann ich nicht sagen. Die drei Gleise sind ziemlich oft belegt, denn die Proastiakos-Züge (Proastiakos heißt soviel wie „die Vorstädtische“), eine Art S-Bahn-System, das erst im Aufbau ist, fahren hier ziemlich häufig (nach Chalkida und nach Kiato, dazu kommen noch 13 tägliche Züge Richtung Larisa und Thessaloniki.
Bild 6:
Auf Gleis 2 fährt ein Proastiakos-Zug Richtung Kiato aus (vom Betrachter weg): 560 011 und zwei weitere GTW.
Bild 7:
Auf Gleis 1 steht der total verschmierte IC-Triebwagen 520 154. Leider ist das hier die Regel! Blickrichtung Süden (Pireas)
Bild 8:
Der selbe Triebwagen von der anderen Seite: hier sieht man gut den Hausbahnsteig und den Steig, von dem aus ich auch fotografieren konnte.
Bild 9:
Das ist der Blick vom Steg Richtung Norden. Auf Gleis 1 steht noch immer der IC-Triebwagen nach Thessaloniki.
Bild 10:
Zum Vergleich: Der gleiche Aufnahmestandort im Sommer 1983: Ein Triebwagen Reihe AA10 von Fiat.
Hinter diesen drei Gleisen, dort, wo früher die Bahnanlagen der Schmalspur waren, sind aber bereits drei Bahnsteige mit zukünftig sechs Gleisen (fünf davon sind schon verlegt) errichtet. Man darf annehmen, daß auch im Bereich der alten drei Gleise neue Bahnsteige errichtet werden, oder daß das Aufnahmegebäude neu gebaut (und damit verbreitert) wird. Die Strecke Richtung Pireas (Piraeus), die noch über schienengleiche Bahnübergänge verläuft, wird künftig kurz nach dem Bahnhof in einem Tunnel verschwinden.
Bild 11:
Etwas weiter nach links blickend ist der künftige Bahnhof zu sehen bzw. die künftigen Bahnsteige. Hier waren früher die Schmalspuranlagen der Peloponnes-Bahn.
Bild 12:
Blick Richtung Süden: die Ausfahrt der drei Gleise Richtung Pireas ist recht eng. Der künftige Tunnelmund ist gut zu erkennen, ebenso das alte Gebäude des Peloponnes-Bahnhofs.
Bild 13:
Noch ein Blick Richtung Süden vom provisorischen Fußgängerweg quer durch die Baustelle. Die Gleise zum Tunnel liegen schon zum Teil…
Bild 14:
…wie man hier gut sehen kann.
Bild 15:
Und hier der Blick zurück zu den künftigen Bahnsteigen.
Wo das andere Ende des Tunnels ist, konnte ich bei einer Fahrt von Pireas nach Norden vom Zugfenster aus nicht entdecken. Das Gebäude des Schmalspurbahnhofs (stillgelegt 2005) steht noch und wurde renoviert, die Schmalspurgleise sind jedoch alle verschwunden.
Bild 16:
Das Bahnhofsgebäude des Peloponnes-Bahnhofs wurde schön renoviert. Hier die Straßenseite. Die Schmalspurgleise waren dahinter.
Bild 17:
Auf diesem Bild erkennt man gut die Gesamtsituation: Links Peloponnes-Bahnhofsgebäude, rechts Einfahrt in den künftigen Tunnel. Hinten links die künftigen Bahnsteige, rechts ist der Steg zu sehen, von dem einige Fotos entstanden. Darunter muß man sich die derzeitigen Bahnhofsgleise vorstellen.
Bild 18:
Und sah es am Peloponnes-Bahnhof aus, als noch Schmalspurzüge fuhren (1983): AA6451 von Ganz abfahrbereit Richtung Peloppones.
Und nun ist es an der Zeit, sich ein wenig mit den griechischen Eisenbahnen zu beschäftigen:
OSE - Organismós Sidirodrómon Elládos
Die erste Bahnstrecke in Griechenland wurde 1869 erichtet und zwar auf dem sehr kurzen – heute zur Metro gehörenden – Stück Pireas-Athen. Es folgen erste Strecken auf dem Peloponnes und die Hauptstrecke Richtung Norden bis zur damaligen osmanisch-griechischen Grenze. Im Norden (das damals zum Osmanischen Reich gehörte) entstanden die ersten Strecken ab 1871 (Thessaloniki-Idomeni und weiter nach Skopje und Kosovska Mitrovica). 1916 war die Verbindung Athen-Thessaloniki durchgehend befahrbar. 1973 wurde die heutige OSE als Nachfolgeorganisation der früheren Staatsbahngesellschaft gegründet. Die Eisenbahn hatte in Griechenland nie den hohen Stellenwert wie in anderen europäischen Ländern. Das Netz besteht hauptsächlich aus der Magistrale Athen-Thessaloniki und weiter Richtung türkische Grenze im Osten sowie mehrere Zweiglinien. Auf dem Peloponnes (Meterspur) gab es ein Netz, das die Halbinsel praktisch umrundete, auch hier mit einigen Stichstrecken. Mehrere Strecken wurden inzwischen eingestellt.
Erst in den 1990er-Jahren kam es zu einem deutlichen Modernisierungsschub mit dem Beginn des Ausbaus der Hauptstrecke Athen-Thessaloniki-Idomeni. Der Umbau samt Elektrifizierung und auch vielen Trassenverlegungen ist noch im Gang. Einige Abschnitte werden völlig neu errichtet (vor allem im Bergland). Ab 2005 wurde der erste Abschnitt (Idomeni-Thessaloniki) elektrisch befahren, mittlerweile fährt man schon bis Larisa. Ein Teil des S-Bahn-Netzes von Athen wird auch elektrisch befahren. In den vergangenen Jahren wurden auch Teile des Schmalspurnetzes auf dem Peloponnes erneuert. Der Schmalspurteil von Athen nach Korinth wurde auf Normalspur umgebaut, allerdings fast durchwegs völlig neu trassiert. Derzeit reicht die zweigleisige Normalspurstrecke bis Kiato und wird nur von einer Art S-Bahn (Proastiakos) im Stundentakt befahren.
Proastiakos
Das Streckennetz der Proastiakos-S-Bahn Athens befindet sich derzeit noch im Ausbau. Es gibt zahlreiche Bahnhöfe, die noch nicht fertiggestellt sind. Gegenwärtig sind drei Linien in Betrieb:
- Von Pireas über Athen zum Eisenbahnkreuz SKA im Norden, weiter bis Inoi, von wo es auf einer Zweigstrecke bis Chalkida geht. (kein Taktverkehr – Dieselbetrieb – Baureihe 521/MAN). Diese Strecke wies schon früher immer eine hohe Frequenzdichte auf.
- Von Pireas über Athen zum Eisenbahnkreuz SKA, hier zweigt die Strecke nach Westen ab: über Ano Liosia geht es dann westwärts nach Korinth und weiter bis Κιάτο/Kiato. (Stundentakt – Dieselbetrieb – Baureihe 560/GTW) Seit 2007.
- Von Ano Liosia ostwärts zum erwähnten Eisenbahnkreuz und weiter nach Osten auf einer Neubaustrecke bis zum Flughafen (Aerodromio). (20 Minuten-Takt – Elektrobetrieb – Baureihe 460/Desiro). Seit 2003. Das östliche Stück dieser Strecke wird auch von der Metrolinie 3 bis zum Flughafen im Halbstundentakt befahren.
Unpraktisch ist derzeit der Zwang, vom Bahnhof Athen aus (nur alle 60 Minuten!) zunächst nach Ano Liosia fahren zu müssen, um erst dort in den eigentlichen Flughafenzug umzusteigen, der im 20 Minuten-Intervall verkehrt. Grund dafür ist einerseits, daß die Abzweigung am Eisenbahnkreuz SKA Richtung Osten noch nicht befahren wird und andererseits daß die Elektrifizierung im Abschnitt SKA-Athen-Pireas noch nicht fertiggestellt ist. Derzeit ist es wohl einfacher, mit der Metrolinie 3 zum Flughafen zu fahren. Zum besseren Verständnis hier ein Plan der Proastiakos-Linien in Athen:
Bild 19:
Proastiakos-Linien: blau, Metrolinien: dünn, strichliert: in Bau oder Planung, dünn grau: ehemalige Schmalspurlinie, hellgrün: Straßenbahn.
Fernverkehr
Von Athen aus kann man im Fernverkehr in erster Linie Thessaloniki erreichen. Einen direkten Auslandsverkehr gibt es nur mehr mit Kurswagen, und zwar nach Sofia und Bukarest. Ziele wie Istanbul, Belgrad oder weiter nördlich davon sind nur noch mit Umsteigen in Thessaloniki erreichbar. Die Anzahl der nationalen Fernzüge in Griechenland (Sommer 2010):
(2x) Athen-Paleofarsalos-Larisa-Thessaloniki-Alexandroupoli
(7x) Athen-Paleofarsalos-Larisa-Thessaloniki
(1x) Athen-Paleofarsalos-Larisa-Volos
(2x) Athen-Paleofarsalos-Larisa
(1x) Athen-Paleofarsalos-Kalambaka
Im Fahrplanjahr 1983/84 gab es noch folgende vier internationalen Züge ab Athen:
290 AKROPOLIS: Athen – Beograd – Zagreb – Ljubljana – München
262 VENEZIA-EX: Athen – Beograd – Zagreb – Ljubljana – Venezia (Kurswagen nach Moskwa und Budapest)
410 HELLAS-EX: Athen – Beograd – Zagreb – Ljubljana – München – Dortmund (Kurswagen nach Wien)
604 Athen – Istanbul und Athen – Sofia – Bucuresti
Heute (2010) verkehren folgende internationale Züge von Griechenland aus:
IC 336 OLYMPUS: Thessaloniki – Skopje – Beograd
D 334 HELLAS-EX: Thessaloniki – Skopje – Beograd (Sommer: tw. KW nach Budapest, Bratislava, Praha, Moskwa)
462 ROMANIA: Thessaloniki – Sofia – Bucuresti (Kurswagen Athen-Bucuresti)
360 Thessaloniki – Sofia (Kurswagen Athen-Sofia)
362 Thessaloniki – Sofia
81021 Thessaloniki – Istanbul
Fotografieren beim Bahnschranken
Nachdem ich also quer durch die Baustelle gegangen bin (auf – offiziellen! - provisorischen Fußgängerwegen), gehe ich am Tunnelmund sowie am alten Peloponnes-Bahnhof vorbei zu einer Bahnkreuzung mit einer stark befahrenen Straße. Hier gibt es einen Bahnschranken, der ziemlich häufig niedergeht, wie ich bald bemerke, sodaß ich also auch gar keinen Zug versäumen kann. Ich beschließe, mich dort in Position zu stellen und einmal einige Züge zu fotografieren. Und tatsächlich kommen hier die meisten Typen vorbei, die es in Athen zu sehen gibt: 520 (AEG-IC), 560 (GTW), und 621 (MAN).
Bild 20:
Als erstes kommt IC-Triebwagen 520 152 als IC52 nach Thessaloniki aus Richtung Pireas zur Kreuzung. Wie alle IC-Triebwagen total verschmiert…
Bild 21:
Kurz darauf kommt vom Bahnhof Athen der 621 109 (vermutlich ein Proastiakos aus Chalkida). Der Triebwagen trägt aber noch das alte OSE-Symbol.
Bild 22:
Da der Platz, auf dem die Eisenbahnkreuzung ist, genau über einer Straßenunterführung liegt, kann ich auch O-Busse beobachten: hier hat sich auch vieles gegenüber 1983 modernisiert. Wenn ich denke, welche alten Karossen damals unterwegs waren…!
Bild 23:
Als nächstes kommt ein Proastiakos schon mit dem entsprechenden Emblem – nur von vorne leider fast unkennbar wegen der Schmiererei – nach Chalkida: 621 215/115.
Bild 24:
Den nachfolgenden GTW 560 107 und 108 nach Kiato fotografiere ich lieber von hinten.
Nach etwa einer halben Stunde suche ich die in der Nähe befindliche Metrostation Metaxourghio, die ich auch sofort finde. Ich fahre nur drei Stationen bis Syntagma und staune, wie toll diese Station innen aussieht. Mir gelingt auch ein ganz gutes Foto!
Bild 25:
Zugang zur Metrostation Metaxourghia mit Umgebungsplan und Metro-Symbol.
Bild 26:
Inneres der Metrostation Syntagma: sehr sehenswert und sauber!
Metro Athen (Attiko Metro) und Straßenbahn
Die zwischen 1869 und 1895 eröffnete Dampfeisenbahn (erste Bahnstrecke Griechenlands) von Pireas nach Omonia wurde 1904 elektrifiziert, seit damals kann man also von einer Metro sprechen. Diese Linie (1-grün) wurde bis 1957 zu ihrer heutigen Ausdehnung verlängert und wird als „ilektrikos“ bezeichnet. Bis 2000 blieb das die einzige U-Bahn in Athen. In diesem Jahr wurden die Linien 2 (rot) und 3 (blau) eröffnet, die unter der Bezeichnung Attiko Metro verkehren - eine von der ersten U-Bahnlinie unabhängige Gesellschaft. Die heutige Athener Metro macht einen sehr modernen Eindruck und ist vor allem sauber, was man in Großstädten nicht immer erwarten kann.
2004 begann der Betrieb der neuen Straßenbahn in Athen. Die alte elektrische Straßenbahn (größte Ausdehnung 1936) existierte in Athen von 1908 bis 1960. Das derzeitige Netz hat die Form eines auf den Kopf gestellten T mit den Endpunkten:
Nord (=Stadtzentrum): Syntagma im Norden (Stadtzentrum),
West: Stadio Irinis ke Filias (abgekürzt SEF) neben der Metrostation Faliro,
Ost: Asklipio Voulas.
Es gibt derzeit drei Linien: 3 (West-Ost), 4 (West-Nord) und 5 (Ost-Nord). Die 35 Wagen stammen von AnsaldoBreda (Sirio), das Design von Pininfarina. Jede Linie hat ein Intervall von 20 Minuten, was durch die Überlagerung auf allen Strecken ein 10 Minuten-Intervall ergibt. Seltsam erscheint mir die unnötig lange Nummer an den Wagen: TA10001 bis TA10035.
Oben (am Syntagma-Platz) angekommen, erinnere ich mich wieder an 1983. Zunächst schaue ich ein wenig zu den Efzonen vor dem Parlament und beobachte das Treiben hier. Auch ein kurzer Spaziergang durch die Parkanlage auf dem Syntagmaplatz muß drin sein, um die Atmosphäre einzuatmen. Dann mache ich bei der Endstation der Straßenbahn einige Bilder, bevor ich in einen Zug hier einsteige. Die Stationen sind ganz praktisch gestaltet, es gibt Zugzielanzeigen, die jedoch neben dem Ziel die Wagennummer (also z.B. „10035 Askl. Voulas“) des nächsten Zuges anzeigen und nicht etwa die Linienbezeichnung, sowie die Wartezeit in Minuten bis zur Abfahrt. Es gibt leicht verständliche Fahrpläne und beim Fahrkartenautomaten gibt es auch Englische Anleitungen. Da ich ja eine 24 Stunden-Karte habe, benötige ich natürlich keine weitere Fahrkarte. Die Endstation ist übrigens nur ein Stumpfgleis (eingleisig).
Bild 27:
Blick auf den Syntagma-Platz (Parkanlage).
Bild 28:
Hier gibt es auch hübsche Hotelbauten (Hotel Grande Bretagne).
Bild 29:
Die einen fotografieren die Wache (Efzonen)…
Bild 30:
…die anderen die Straßenbahn in der Endstation (TA10035 in Linie 4).
Straßenbahnfahrt nach SEF
Es ist schön warm heute – 35°C – und ich genieße das auch. In der Straßenbahn jedoch ist es sehr kühl dank Klimaanlage. Mit der Linie 4 fahre ich zwei Stationen bis Leoforos Vouliagmenis. Dort steige ich aus und mache einige Aufnahmen, weil dort ein Rasengleis ist, das einige nette Motive erlaubt. Kurz zuvor verlief die Strecke übrigens auch mitten in der Straße. Die meisten Abschnitte der Athener Straßenbahn sind jedoch auf eigenem Gleiskörper.
Bild 31:
So sehen die Garnituren innen aus.
Bild 32:
Im Inneren sind die Linienführungen angeführt. Die Linie 4 ist hier rot eingezeichnet, das ist meine Fahrt heute.
Bild 33:
TA10018 in Linie 5 bei der Station L.Vouliagmenis.
Bild 34:
Ein Nachschuß desselben Zuges: ab hier Richtung Syntagma verlaufen die Richtungsgleise getrennt, teilweise im Straßenplanum, die Autos dazwischen.
Bild 35:
Viele Stationen haben Mittelbahnsteige, sie sind sehr sauber und das Informationssystem ist sehr gut.
Bild 36:
Auch die Fahrpläne sind übersichtlich und klar gestaltet.
Mit diesem Zug der Linie 5 fahre ich weiter, steige jedoch in „Fix“ schon wieder aus, weil der Zug völlig überfüllt ist und ich sowieso zur Endstation der Linie 4 fahren will. Auch hier kann ich eine recht gute Aufahme machen.
Bild 37:
TA10029 fährt in die Station Fix ein. Mit diesem Zug fahre ich weiter.
Mittlerweile hat es schon 37 °C und an einer Tankstelle kann ich sehen, daß Benzin hier saumäßig teuer ist – im Vergleich zu Österreich: 1,45 Euro! Lustig finde ich immer, wenn ich im Ausland um eine Auskunft gebeten werde – und diese sogar geben kann! Spanier fragen mich auf Englisch, ob sie in der richtigen Linie sind, weil hier nämlich noch die alten Linienbezeichnungen angeschrieben sind (1, 2, 3), während sie in Wirklichkeit jetzt 3, 4 und 5 heißen. Ich kann ihnen jedenfalls weiterhelfen, daß sie mit der Linie 5 zu ihrem Ziel kommen können, nicht aber mit diesem Wagen. Sie müssen also in Mousson aussteigen, wo auch ich aussteige, weil kurz davor die Gleise rund um eine orthodoxe Kirche verlaufen, und das möchte ich mir näher anschauen. Die Station Mouson ist unmittelbar vor dem Strand (Küste) und somit vor dem Gleisdreieck, an dem alle drei Linien einander begegnen.
Bild 38:
TA10029 (Linie 4) kommt zum Gleisdreieck am Strand und wird hier rechts abbiegen Richtung SEF.
Bild 39:
TA10013 in Linie 5 umfährt die erwähnte orthodoxe Kirche.
Ich spaziere zurück zur Kirche, mache dort einige Bilder, was nicht so einfach ist, denn leider sind immer Masten im Weg. Bei einer Zacharoplastiki, also Konditorei, kaufe ich mir eine kleine Jause und spaziere dann wieder zur Straßenbahnstation, um zwei Stationen weiter zu fahren. In Flisvos steige ich schon wieder aus, denn ich möchte ja auch Meer und Straßenbahn bzw. Palmen gemeinsam aufs Bild bringen.
Bild 40:
TA10035 auf Linie 4 ist der Zug, mit dem ich von Syntagma abgefahren bin. Jetzt ist der Zug auf der Rückfahrt in das Stadtzentrum.
Mit dem nächsten Zug fahre ich dann aber weiter bis zur Endstation „SEF“, was ausgeschrieben und übersetzt „Friedens- und Freundschaftsstadion“ heißt und 2004 zu den Olympischen Spielen eingeweiht wurde. Hier gibt es eine viergleisige stumpfe Endstation. Von der Brücke über eine Autobahn hinüber zur Metrostation kann man einigermaßen gute Bilder machen. Daß es dort hinüber zur Metro geht, kann man allerdings nur an einem griechischen Schild mit der Aufschrift ISAP erkennen. Unwissende haben natürlich keine Ahnung, wie man das liest und daß es „Ilektriki Sidirodromi Athinon-Pireos“ heißt, also Elektrische Eisenbahn Athen-Pireas. So heißt nämlich die Gesellschaft, die die Metrolinie 1 betreibt, noch immer. Von der Brücke kann ich sogar Straßenbahn und Stadion gemeinsam aufnehmen und einige Metrobilder gelingen auch, weil die Metro hier oberirdisch fährt.
Bild 41:
Die Endstation SEF ist viergleisig, hier enden die Linien 3 und 4.
Bild 42:
Und das ist das namensgebene Stadion neben der Endstation „Friedens- und Freundschaftsstadion“.
Der Tag ist noch lange nicht zu Ende, es geht weiter mit der Metro nach Pireas. Doch das geht sich nicht alles in einem Bericht mit höchstens 50 Bildern aus. Es gäbe auch noch viel mehr Straßenbahnbilder. Wenn Interesse besteht, kann ich die ja im Straßenbahnforum mal alle zeigen…
Fortsetzung hier:
Teil 13: Athen (-Sofia)
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2011:02:14:21:01:28.