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Generäle und mehr – Teil 9, Am Soldier Summit

Hallo Welt,

Teil 9:
Und endlich kommen mal ein paar g’scheite Bahnbilder aus den USA in diesem Bericht. Die Wüste war nicht schlecht, aber 3 Züge doch etwas arg wenig. Doch die Freude über viel Verkehr (oder besser viele Fotos) währte nicht lange … ;)




Hier die Links zu den älteren Beiträgen:

Prolog: [www.drehscheibe-foren.de]
Teil 1: [www.drehscheibe-foren.de] >> fahrt in den Kosovo und Sonderfahrt
Teil 2: [www.drehscheibe-foren.de] >> zwei Tage im Kosovo und Lokparade
Teil 3: [www.drehscheibe-foren.de] >> in Albanien
Teil 4: [www.drehscheibe-foren.de] >> Die letzten zwei Tage im Kosovo
Teil 5: [www.drehscheibe-foren.de] >> Fahrt der Küste nach hoch durch Montenegro bis nach Kroatien
Teil 6: [www.drehscheibe-foren.de] >> zwei Tage am Kroatischen Gleichstrom um Rijeka und Fahrt nach Hause

Teil 7: [www.drehscheibe-foren.de] >> Flug und Ankunft in den USA, die ersten Eindrücke
Teil 8: [www.drehscheibe-foren.de] >> Zwei Tage in der Wüste um Greenriver

Direktlink zu den Berichten auf meiner Seite: [bahnpics.com]
Oder bei Pascal: [www.bahnbilder.ch]




Tag 18: Dienstag, 15.06.2010, Greenriver (Utha) - Spanish Fork
Text: Neel

[maps.google.ch]

Der Tag begann gemütlich, sehr gemütlich. Wir gingen einfach mal davon aus, dass vor dem Personenzug um halb 9 nichts fährt und standen auf diesen raus. Wir hatten recht, denn zwischen Sonnenaufgang und Personenzug hörten wir keinen Zug, beim Frühstück nicht, beim Zusammenräumen nicht ;). Aufstehen mussten wir um kurz vor 8, und wir waren nicht die einzigen, der Frühstücksraum, bzw. die vier Tische in der Lobby, waren alle belegt und wir beliessen es aufs erste bei einem Kaffee. Nach dem Zusammenräumen war dann Platz und wir gaben uns dann doch noch den „Schlemmereien“ hin.
Um kurz vor halb 9 standen wir dann raus zur Strassenbrücke zur Highway-Auffahrt und warteten auf den Amtrak Zug. Laut Amtrak System sollte er 13min Verspätung haben, wenn es den stimmt. Draussen vor den Autoscheiben waren schon wieder Heerscharen an dummen Mücken zu Gange und hinderten uns an einem gemütlichen warten, was eigentlich möglich wäre, es war angenehm kühl und es ging ab und an ein kleines Lüftchen.
Wie wir da so standen und warteten kamen wir das erste mal in Kontakt mit der Polizei, die Highway Patrol hielt neben uns an und der freundliche Officer fragte, ob alles in Ordnung sei. Mit der Antwort, dass wir auf jemanden warten, gab er sich zufrieden und fuhr weiter. Der Zug kam dann auch schon und wir setzten uns nach dem erfolgten Bild ins Auto um ihn zu verfolgen. Der Highway war keine 200m von uns entfernt und an der übernächsten Ausfahrt sollte auch etwas gehen.

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Der California Zephyr hat GreenRiver vor wenigen Sekunden verlassen und rollt gen Osten.

Der Zug war schnell eingeholt, rollte aber mit einem beängstigenden Tempo über die Fläche, und so kam es das wir an der Ausfahrt nur mehr eine Notstelle aufsuchen konnten. Für die Fahrt in den geplanten Abschnitt war ein Ort im weg, dass hätte nicht mehr gereicht!

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Kurz vor Thompsons Springs nochmal der Zephyr auf dem Weg nach Osten.

Mit zwei netten Bildern im Kasten fuhren wir über den Highway zurück an Greenriver vorbei und dann in Richtung Nordosten auf der Interstate 6 immer gen Salt Lake City. Ziel war am Mittag den Pass zwischen Price (im Price Canyon) und Provo zu erreichen um da mal zu sehen was man so machen kann. Grundsätzliches Problem, es ist dieselbe Strecke und somit in etwa mit demselben Verkehr zu rechen. Einzig etwas Kohleverkehr könnte dazu kommen, die Utah Railway fährt gerüchteweise von Price über den Pass mit Kohlezügen.
Auf dem Weg nach Price durchquert Strasse und Bahn wieder eine Wüstenähnliche Landschaf die absolut flach ist. Fotografieren könnte man da aber natürlich trotzdem überall. Auf dem Weg sahen wir sogar einen UP Güterzug runter nach Greenriver fahren, der hätte mal gestern um die Zeit kommen dürfen!

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Auf dem Weg nach Norden …

Price erreichten wir gemütlich gegen halb 11, an einer Tanke versorgten wir uns mit Benzin, im Subway mit etwas zu Futtern und dann ging es weiter. Helper ist der nächste Ort und der Name hat System. In Helper werden die Schub-/ und Mittelloks für die bevorstehende Bergstrecke in den Zug gehängt - im Amerikanischen nennt solche Loks auch Helper.
Helper ist eine süsse kleine Kilscheestadt, eine Autobahn drumrum, eine Zentrale Strasse durch die Mitte und alles was es sonst noch gibt sind zwei Häuserreihen, schaut man dann in die Hinterhöfe sieht es sofort nicht mehr sonderlich aufgeräumt aus.

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Helper, ein schnuckeliger Ort kurz vor dem Soldier Summit.

Der grösste Teil des Ortes besteht aber sowieso aus dem Bahnhof, da standen bei unserem Besuch auch zwei Züge drin die den Anschein machten in Richtung Pass aufbrechen zu wollen. Also verloren wir keine Zeit und brachen ebenfalls zum Pass auf. Die Strecke ist nett, von der Strasse aus gibt es einige Landschaftsblicke, dass „Problem“ nur, man sieht nie einen ganzen Zug ;) Oben angekommen guckten wir uns eine nette Stelle aus und warteten da mal auf Verkehr, ob von oben oder unten war egal, denn wenn da was von unten kommt wird sicher auch geschoben.
Nur kam erstmal nichts, wir kennen es ja von der Strecke langsam. Nur ein weisser Schulbus kam und bog irgendwo vor uns ins Gebüsch ab ... mhm. Wir wechselten zu gegebenem Zeitpunkt die wir hatten etwas netteres gesehen wo das Licht nun passen sollte. Direkt beim Auto wartend konnten wir uns gemütlich die Zeit vertreiben bis auf einmal von unten ein grollen durchs Tal kam. Die Loks können also schon mächtig Lärm machen wenn es den sein muss. Sehr gemächlich rollte der UP Zug den wir im Bahnhof schon gesehen haben durch die Kurvenkombination unter uns und uns gelang wunderbar der Nachschuss auf die beiden Schlussloks.

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Güterzug im Price Canyon, zwei Loks in SP Lack schieben einen UP Zug hoch, weit ist es nicht mehr und der Soldier Summit ist erreicht.

So ging das warten dann weiter, aber nicht an dieser Stelle sondern weiter unten, an einem Felsentor (Castle Gate genannt, könnte aber auch die alte Frau sein) wollten wir stehen, merkten aber, dass wir schon zu spät waren. Also gewendet und auf dem relativ stark befahrenen Highway wieder zurück, und so stellten wir uns an eine andere gesehene Stelle. Das war auch noch ein Zweirichtungsblick, dank einer Kurve sogar mit zwei mal Frontlicht. Als sich über etwa eine Stunde nichts tat und die Sonne immer mehr gedreht hat entschloss ich mich dann zu Fuss etwas in Richtung Berg zu gehen, sah irgendwie nett aus. Ich war kaum angekommen sah ich weit hinten im Tal eine silberne Schlange wie sie sehr sehr langsam näher kam. Die anderen merkten das auch und rannten dann zu mir, was nicht wirklich nötig gewesen wäre es war genug Zeit. Der Zug schlich annähernd mit Schrittgeschwindigkeit den Berg hoch. Es war ein Utah Rail Kohlebunker, mit vier Loks vorne und sechs in der Mitte, Schlusslok hatte er aber keine.

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Im Schritttempo rollt ein Kohlezug der Utah Railways den Price Canyon hoch. Vorne sind 4 Loks ...

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... und in der Mitte nochmals deren 6 eingereiht!

Wir schossen ihn und liefen dann zum Auto zurück. Wir waren etwa 5min später beim Auto und der Zug war noch immer nicht komplett vorbei. Eine Verfolgung sollte also kein Problem sein ;) Schon im nächsten Kilometer macht die Bahn eine so grosse Schlaufe um ein Tal herum, dass wir ihn nach nichtmal einer Meile Fahrtstrecke wieder aufgeholt hatten. Und es stand am Strassenrand, ein weisser Pickup mit einem Mann hinter dem Stativ auf der Ladepritsche. Wir fuhren aber etwas weiter und schossen den Zug ein zweites mal.

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Etwas weiter auf dem Pass den Zug nochmals ...

Die nächste Stelle war definiert, die Gegenrichtung vom Nachschuss am Mittag, wir nutzten unsere Ortskentniss (hihi) und bogen wie der Schulbus in den Busch ein, und wir kamen genau da raus wo wir wollten. So gelang das Foto Nr. 3 von dem Zug.

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… und ein drittes mal kurz vor erreichen des Soldier Summits

Etwas weiter dann kurz vor der Passhöhe stand da wieder dieser weisse PickUp, da war der Zug dann aber schon durch als wir ran fuhren. Er hat in der Fläche doch deutlich an Fahrt aufgenommen ;) Doch nur etwa eine Meile weiter gab es für uns das nächste Bild.
Dann war die Passhöhe erreicht, und wir wollten ihn einletztes mal am BÜ wo wir am morgen beim Stellengück gewendet haben schiessen. Er kam auch, blieb aber weit vorne stehen. Der Kanadier, der Fotograf mit dem weissen Pick-Up, kam und meinte dann, dass die Helper Loks jetzt ausgereiht werden. Tatsächlich, der Zug zog vor und drückte dann wieder zurück, ehe mit einer riesigen Dieselfahne und etwas Getöse der Zug sich wieder in Bewegung setzte. Der Sound ist nicht vergleichbar mit z.B den Jugoslawischen GM's, aber es war doch etwas Lärm in der Luft.

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Der Zug wird getrennt, die Loks gehen raus und dann wird der Zug wieder zusammen geführt.

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Die nun 4 Loks hatten sichtlich mühe den Zug über die kleine Steigung in Bewegung zu setzen, entsprechend waren die Maschinen am Arbeiten!

Bis der Zug durch war unterhielten wir uns etwas mit dem Kanadier und entschlossen, den Zug doch noch weiter zu Verfolgen in den Abstieg hinein. Wir dachten zwar, jetzt geht die Fahrt für den Zug rasant weiter, aber falsch gedacht. Nach etwa 10 Meilen holten wir nämlich den heute Mittag Fotografierten UP Zug wieder ein! Er schlich wie meine Oma auf dem Weg zum Einkaufen den Berg hinunter und schenkte und so eine ganze Reihe neuer Bilder.

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Auf der anderen Seite des Passes holten wir unerwartet den UP Zug von vorhin wieder auf, der hat irgendwo eine längere Pause gemacht und schlich hier im Schritttempo den Berg runter.

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Weiter Südlich verläuft die Bahn immer dem State Highway 6 entlang durch den Uinta National Forest. Wir näher uns der ersten Ortschaft auf dieser Seite des Passes, Thristle.

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Der Ort Thristle (nur auf der Karte so wirklich existent) liegt zu unserer rechten und der Zug hat bald die Talsohle erreicht.

Nach dem letzten Bild kurz vor dem Talausgang, da war auch der Kanadier wieder zu Gange, wendeten wir und fuhren dem UR Kohlezug so weit entgegen wie möglich um auch ihn noch auf dem Weg aus dem Tal zu Begleiten.
Wir holten ihn erstaunlich schnell auf, er war schon weiter als wir gedacht hatten, schlich aber zu dem Zeitpunkt gerade mit Schrittgeschwindigkeit das Tal herunter. Wir fuhren vor bis wir eine Sonnige Stelle hatten und warteten. Es dauerte eine ganze Weile bis er kam, davor noch eine lustige Anekdote aus dem Genre: Die Amis sind komisch! Wir standen am 4-Spur Highway am Rand und warteten, da hält ein Auto an und bleibt auf der rechten Spur stehen. Wir dachten schon an Polizei oder was, aber es war eine Frau und begann uns in einem ungeheuren Tempo auf uns einzureden. Irgend etwas von Mormone Church und 26 Juni. Wir taten was wir in solchen Situationen immer tun; wir stellten uns dumm. Sorry, we are from Switzerland and we don't speak very good english (das mit einem schönen fiesen Akzent ausgesprochen sollte helfen). War ihr aber egal .... ;) Nach etwa 3min war sie fertig und sie fuhr weiter. LOL! So etwas passiert einem wohl nur in Utah. Kaum war die gute weg hielt auf der anderen Strassenseite wieder ein Auto und diesmal stieg einer in Army Uniform aus und ging auf uns zu. Mhhhm, noch mal wegen der Kirche? ;) Er war aber nett und fragte nur ob wir ein Problem hätten .. er hat wohl die andere bei uns stehen sehen und dachte sich, dass man helfen kann – fromm!
Der Zug kam dann und wir schossen ihn da und noch zwei weitere male, bis wir wieder beim Kanadier standen, der die gute Stunde an der letzten Stelle im Talausgang ausgeharrt hatte.

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Wieder weiter gen Pass kam dann auch der UR Zug langsam den Berg runter gefahren.

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An den bekannten Stellen erlegten wir den Zug, wieder vor Thristle.

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Und als Highlight noch im Licht hinter dem Tunnel bei Thristle.

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Dieses Bild zeigt der Zug in seiner ganzen Länge ... das war ein Monster!

Als der Zug durch war, war es schon fast 19 Uhr, wir hatten also gut den Nachmittag mit diesen Verfolgungen zugebracht und waren mal wirklich zufrieden mit dem Tag. Wir wollten dann für den Amtrak Zug nach Osten oben auf dem Soldier Summit stehen, da sollte die Sonne am längsten scheinen. Da sich das Wetter aber merklich verschlechterte und eine Gewitterfront den Himmel zierte wendeten wir nach ein paar Meilen und fuhren runter auf die andere Talseite.
Dieser Entschluss fassten wir an der letzten Stelle, eigentlich wollten wir in Price nächtigen und bis am späten morgigen Nachmittag noch mal den Pass bearbeiten. Nun schliefen wir aber auf der anderen Passeite vor den Toren Salt Lake Citys. Da schnappen wir uns dann am morgen den ersten Zug hoch und verfolgen ihn bis Price, was uns ein nettes Programm zu sein schien ... beschäftigt uns wohl auch bis zum Nachmittag ;)
Wir checkten im Holiday-In in Spanish Fork ein und sicherten uns ein Doppelzimmer mit Zusatzpritsche für Pascal (er hatte von Pristina anno 2009 noch eine Schuld zu begleichen ;)) Abendessen gab es Landestypisch beim Burgerbrater ums Eck mit der Erkenntnis; schmeckt auch nicht besser als bei uns.
Im Zimmer machten wir uns dann noch Gedanken über morgen und den weiteren verlauf .. und wir haben mit einem Ami gemailt wegen der Deseret Railway (eine Grubenbahn in der Wüste) wo wir am Donnerstag hin wollen. Er meinte nach kurzer Antwortzeit, dass soviel er wisse alles normal laufen soll – dass sollte uns also schon mal keinen Strich durch die Rechnung machen.




Tag 19: Mittwoch, 16.06.2010, Spanish Fork - Vernal
Text: Pascal

[maps.google.ch]

Der Wetterbericht für diesen Mittwoch meinte, dass es am Morgen noch schön sei, ehe am Nachmittag eine Schlechtwetterfront aufziehen würde. Es galt also früh aufzustehen und sich eine Stelle zu suchen. Diese war hinter den Thristle Tunnels sehr schnell gefunden. Das Licht passte, die Stelle war sehr schön, was fehlte war einzig der Zug. Nach rund einer Stunde gingen immerhin die Schranken hinter uns. Wie befürchtet war es aber kein Zug aus Provo, als viel mehr einer nach Provo. „Hurra, ein UP-Zug, der hat Schlussloks“, meinte Nil. Irren ist jedoch menschlich. Der Zug war sehr kurz und brauchte keine Schlussloks mit ins Tal.

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Bei Thistle rollen zwei UP Loks mit einem Güterzug vom Soldier Summit runter in die Ebene von Salt Lake City.

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Leider hatte der Zug aber nicht die erwarteten Schlussloks und so mussten wir uns mit einem Nachschuss auf die beiden führenden Loks zufrieden geben.

So ging die Warterei weiter. Nach rund zwei Stunden war das Licht an der Stelle schliesslich rum, so dass wir uns etwas umpositionierten. Von einem Zug, war aber noch immer nichts zu sehen. Das interessanteste war noch die Schulreise, die zwei Schulbusse in einer entfernten Weide irgendwo im nirgendwo aussetzte.
Leider begann sich nun auch die Wetterprognose zu bewahrheiten. Bereits am späten Vormittag zogen erste Schleier ins Bild. Die Sonne wehrte sich aber noch lange. Schliesslich hatten wir vier Stunden ohne Zug gewartet, belohnt wurden wir nun mit etwas Regen. Als dann noch die Nachricht aus der Schweiz kam, dass die Fussball - Nati gegen Spanien gewonnen hatte, fragten wir uns vollends, was wir an diesem Morgen genau gemacht hatten, hätten wir den nicht auch besser vor dem Fernseher verbracht? ;). Anscheinend gab Nil die Hoffnung trotz Regen nicht auf, er wollte noch eine etwas an der Stelle warten. In der Hoffnung, das Wetter würde besser.
Nachdem wir alle rund 30 Minuten gepennt hatten, hatte sich das Wetter eher verschlimmert und ein Zug war auch nicht gekommen. So hiess der Plan ab nach Price zum Frustfressen. Über die Soldier Summit ging es also auf die andere Seite des Passes wo wir den Tank mit Benzin und den Bauch mit BurgerKing füllten. Weiter ging die Reise in Richtung Norden. Vernal war nun unser Ziel dort gibt es in der nähe eine Kohlenbahn, die elektrisch betrieben wird. Wir mussten rund zwei Stunden über eine Strasse fahren, die sich Dinosaurier Highway nennt, fahren. Überall in der Region versucht man dabei die Dinos zu vermarkten. Böse Zungen behaupten, dies sei so, weil es hier nichts anderes gibt ;). In Vernal angekommen fuhren wir noch kurz zum Kraftwerk in Bonanza, wo die Strecke endet. Esa war jedoch kein Wetter um an der Strecke zu warten. Ausserdem sind die Nachmittagsleistungen auf der Bahn unsicher. Wir sind deshalb wieder nach Vernal zurück gefahren, wo wir uns ein Motel suchten.
Am Abend gings dann noch zum Essen. Gubi versuchte dabei im Burgerladen ein Menu zu bestellen, merkte aber nicht, dass man das in diesem Land Meal nennt. Ich klärte ihn dann auf, worauf er dem Verkäufer entgegnete, da wo wir herkommen nenne man das Menü. Wo wir denn herkommen wollte der Verkäufer nun verwundert wissen. „Switzerland“, meinte Gubi. „Ah swedish“, kriegte er als Antwort zurück. Somit konnten wir einen weiteren Hacken auf unserer Klischee-Liste machen. Nach dem Essen gingen wir schliesslich noch zum Tanken, dort kauften wir auch noch Frühstück für den Donnerstag ein. Wieder wollte die Verkäuferin wissen, woher wir sind und was wir denn in dieser gottverlassenen Gegend tun würden, wollte sie weiter wissen. Als David entgegnete, dass wir Ferien machen und das doch eine schöne Gegend hier sei, meinte Sie nur ganz ernüchternd und wenig begeistert: "oooh, try to live here" - zugegeben, die Meinung können wir verstehen.




Das war es wieder. Der zweite Tag war zum Glück einer der letzten in den kommenden Wochen mit keinem „richtigen“ Eisenbahnbild. Pascal wird dann im nächsten Teil von der Reise an die Deseret Railways erzählen und von der Fahrt an de Sherman Hill.

Hoffe es hat gefallen, Fragen, Anregungen, einfach ranhängen.

En Gruess
Nil

Ps. habt ihr schon ein Weihnachtsgeschenk für euch? Wie wäre es mit einem Kalender (Signatur) ;)


Übersicht über meine Reiseberichte in diesem Forum (nicht nachgeführt): [www.drehscheibe-foren.de]

Leben und Leben lassen ...




2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2010:10:28:14:14:06.
Was würde wohl der einige Teile vorher zitierte "Weise" zu Euren Berichten vom Balkan und aus USA sagen?!?!?!? ...... ;-)

Ich find sie auf jedenfall wieder sensationell!!! Laßt Euch bloß nicht zuviel Zeit die nächsten zu schreiben, damit das Warten nicht zur Qual wird!

....naja, auf den einschlägigen Seiten kann man ja wegen der Bilder schon mal vorab ein bisschen spionieren :-D .....

Grüße in die Schweiz!
Chris



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2010:10:29:13:22:00.

Höchst genial! :-) (o.w.T)

geschrieben von: Roni

Datum: 28.10.10 18:53

(Dieser Beitrag enthält keinen Text)
lg, Roni - [raildata.info] - Meine DSO-Reportagen Teil 1 (2005 bis 06/2019): [www.drehscheibe-online.de] - Meine DSO-Reportagen Teil 2 (neueste): [www.drehscheibe-online.de]
https://raildata.info/raildatabanner1.jpg
Klasse Bilder. Das GWR Paintscheme steht den MK5000´s aber irgendwie nicht...
Acela schrieb:
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> Klasse Bilder. Das GWR Paintscheme steht den MK5000´s aber irgendwie nicht...

Die sind aber mit dem re-painting sehr zaghaft. Bei meinem Besuch dort vor zwei Jahren war offenbar erst eine MK im GWR paint scheme. Und offenbar ist nun eine SD50S (aus Australien re-importiert) dazugekommen. Das alte Farbschema scheint sich noch eine Zeit lang zu halten.


Thomas
Zitat:
Die sind aber mit dem re-painting sehr zaghaft. Bei meinem Besuch dort vor zwei Jahren war offenbar erst eine MK im GWR paint scheme. Und offenbar ist nun eine SD50S (aus Australien re-importiert) dazugekommen. Das alte Farbschema scheint sich noch eine Zeit lang zu halten.

Im September 2009 liefen die MK5000 #5005 und der Aussi-Import #6064 in den neuen Farben, hier beim Verlassen der Schleife im Price Canyon unterhalb von Kyune - trotz der Länge der Züge ist diese übrigens so lang, dass man einen Zug darin verlieren kann.

http://www.trainpics.de/_diverses/DSC_4927-1000.jpg


Nach ausführlicheren Besuchen am Soldier Summit in früheren Jahren gab es 2009 nur eine Stippvisite - nach einigen Morgenbildern des Front Runners zwischen Ogden und Salt Lake City ging es gegen Mittag über den Summit, in der Hoffnung, einen nachmittäglichen Kohlezug zu erwischen. Und die Utah Railway enttäuschte nicht: Am Ortsrand von Helper kam uns das Objekt der Begierde entgegen und wurde von hier bis Gilluly verfolgt.

Gruß,

RoB
Sehr schön, den Zephyr mal von "draußen" zu sehen, ich hatte ja nur Blick von drinraus. ;-)

[fingers-welt.de] <--- BITTE BEACHTEN! Bilder vom FingerTreffen 2023 sind jetzt anschnur!

An Röhren kann man sehen, wenn sie gehen. Und auch riechen, wenn sie siechen.
Einfach Genial, immer wieder ein Genuß eure Bilder anzusehen....
Da bleibt einem ja die Spucke weg-wahnsinn. Danke für die schönen Bilder.

MK5000

geschrieben von: pixelfalle

Datum: 30.10.10 19:51

Hallo!

2004 war auch schon eine MK5000 in Orange unterwegs.