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Herbst 10, Prolog, Teil 0 und Teil 1

Hoi Welt,

wie beginne ich jetzt am besten, es ist etwas Chaotisch. Na am besten beginnen wir am Anfang, oder?
Ich war praktisch schon im Sommerurlaub (siehe dazu separater Bericht) als Daniel sich meldete und meinte: Hey, ich hab im Herbst Zeit! So hab ich mal ganz leise meinen Urlaubskalender gefragt, ob er nochmal 3 Wochen verträgt. Er jammerte erst ein bisschen und meinte, er könne da gar nichts mehr eingeben, das Programme mache das nicht mit, aber schlussendlich war der Urlaub fix ;) 3 Wochen im Monatswechsel Septmber / Oktober sollten es werden.
Die Frage nach dem Wohin stellten wir uns da aber noch nicht .. es standen erstmal die anderen Urlaubr an.
Als ich dann von den USA zurück war ging es nach einer kleinen Pause nach Schweden, sehr sekundär nur für die Eisenbahn, aber zwei Nachmittage konnte ich frei machen dafür ... da besuchte uns dann auch Daniel für zwei Tage, der auf dem Weg in seinen Urlaub war ;). Da seinen Urlaub, denn er da startete bis genau an unseren gemeinsamen Urlaub hinreichte und er nicht mehr Zuhause war bis dann versuchten wir etwas Ziele zu fixen wo ich mich in der Vorbereitung etwas drauf konzentrieren konnte. Wie immer beschlossen wir aber auch da noch nichts definitiv.
Bosnien stand im Raum, nach Lettland und Litauen wollen wir schon lange mal wieder, aber auch Griechenland wurde mal genannt. Problem aber an Litauen, Bosnien ect. war immer, wie kriegt man 3 Wochen rum ohne das es langweilig wird? Weil alles rundrum fanden wir nicht so prickelnd und entweder hatte er oder ich keine Lust darauf ;). Auf jeden Fall standen am Schluss der Diskussionen auch noch Spanien / Portugal im Raum und die schafften es gleich auch an die oberste Stelle der *hin-wollen-Liste*.
Ich weiss gar nicht, Spanien hat mich bisher überhaupt nicht interessiert. Portugal schon eher, da wollten wir im Frühjahr schonmal hin, verschoben es dann aber zugunsten einer zweiten Woche Marokko. Im laufe der Vorbereitung begann mir aber dieses Spanien immer besser zu gefallen und jetzt nach dem Urlaub muss ich sagen: Spanien gefällt!
Wir hatten dann erst am Montag, meinem ersten Urlaubstag nach der kleinen Pause bei der Arbeit (;)) wieder Kontakt und schauten weiter ... und als wir uns den Wetterbericht angeschaut haben für Spanien / Portugal und ich mich in der Vorbereitung für alles begeistern konnte war es eigentlich fix, wir fahren auf die Iberische Halbinsel! Auf dem Weg da hin durch dieses Frankereich wollten wir dann auch noch jeweils etwas machen, was aber nicht so richtig klappte ... dazu dann aber mehr im Bericht.

Das Problem beim Bericht ist dieses [CH], weil am ersten Tag, dem Mittwoch, blieben wir wegen einem Streik der SNCF in der Schweiz anstatt etwas in Frankreich zu machen wie eigentlich geplant. Da aber der zweite Tag ein Frankreich / Spanien Tag ist, ist das Alpenlandforum auch nicht mehr das richtige ... so haue ich doch einfach noch ein paar Schweden Bilder rein, dann passts ;). Lasst mich Schweden einfach mal als Teil 0 bezeichnen.

So, nun wünsche ich viel Spass beim gucken, Bildgrösse bleibt wie gehabt.




07 / 08.08.2010

Wir hatten in der nähe von Flen in Südschweden ein schnuckeliges Häuschen direkt an einem See gemietet für einen richtigen entspannenden Urlaub. Man konnte prima Fischen, Baden und nichts tun. Das Wetter war zwar die Woche nicht immer super, aber am Donnerstag und Freitag sah es besser aus, so dass ich mich an diesen beiden Tagen jeweils einige Stunden absetzen konnten und den Einkauf etwas "verlängerte" ;).
Ich war nur an der Strecke zwischen Flen - Sparreholm - Björnlunda unterwegs, welches ein Teil der Hauptmagistrale von Stockholm nach Westen (Malmö, Göteborg, Karlstadt) darstellt - der Verkehr ist also sehr ordentlich.

Der erste Zug am Donnerstag Nachmittag war gleich etwas spezielles welches ich im Täglichen Grafen irgendwie nicht gefunden habe, es war Baugeraffel ;)

http://bahnpics.com/nil/10.08.08%20Flen/DSC_3267kgr.jpg

Eine Lok von Infranord samt Begleitwagen und Schotterzug kurz vor Flen auf dem Weg nach Westen.

An einer zweiten Stelle kam dann neben X2000 auch ein IC nach Göteborg, mit schwarzer Lok *pfui*.

http://bahnpics.com/nil/10.08.08%20Flen/DSC_3276kgr.jpg

RC Lok mit einem IC von Stockholm nach Göteborg bei Sparreholm

Das war es dann schon für diesen Tag, die anderen warteten in der Hütte auf die Einkäufe um das Abendessen mit selbst gefangenem Fisch vorbereiten zu können *mjam*.
Am zweiten Tag, es war ein Freitag, hatte ich mir dank super Wetter etwas mehr Zeit genommen und bin noch vor dem Mittag los nach Björnlunda, da sollte es im ansonsten recht Waldigen Abschnitt ein paar offene nette Abschnitte geben. Zudem rollt jeweils am Freitag ein VEO Zug von Stockholm nach Malmö, den wollte ich natürlich auch mitnehmen. An den Stellen angekommen kam erstmal ein X2000 im Halblicht und zwei IC's von hinten. Und dann tauchte vorne etwas graues auf welches sich vor meiner Nase in die Ausweichstelle stellte. Da war er, der VEO Zug und die Lok war im Tele als 1012 identifizierbar. Das war eine sehr positive Überraschung, ich rechnete mit 185! Der Grund für die Pause des VEO Zug war ein X2000 der mit etwas Verspätung bald daher kam und am Zug vorbei zog.

http://bahnpics.com/nil/10.08.08%20Flen/DSC_3309kgr.jpg

Ein X2000 von Stockholm nach Malmö bei Björnlunda .. und was steht da weiter hinten in der Überholung?

Kaum war der X2000 durch setzte sich der VEO Zug in Bewegung und keine Minute später rollte der Zug mit einem freundlich grüssenden Lokführer vorbei.

http://bahnpics.com/nil/10.08.08%20Flen/DSC_3321kgr.jpg

... es war der VEO Zug, gezogen mit einer ex1012 der ÖBB von HectorRail.

Das raus fahren an die Strecke hat sich also schonmal gelohnt, somit konnte es nur noch besser werden. In den folgenden Stunden fotografierte ich praktisch nur um Björnlunda an verschiedenen Positionen den Planverkehr, ein paar X2000, zwei Güterzüge und auch ein paar IC Züge der SJ.

http://bahnpics.com/nil/10.08.08%20Flen/DSC_3338kgr.jpg

X2000 von Stockholm nach Göteborg

http://bahnpics.com/nil/10.08.08%20Flen/DSC_3344kgr.jpg

Ein Güterzug nach Westen, er kam wie üblich in Schweden auf die Minute pünktlich. Das Bild entstand kurz vor Gnesta

http://bahnpics.com/nil/10.08.08%20Flen/DSC_3354kgr.jpg

Direkt im Ort Björnlunda dann dieser IC nach Göteborg.

http://bahnpics.com/nil/10.08.08%20Flen/DSC_3379kgr.jpg

Und dann gab es auch noch altlack RCs von der SJ. Gleich zwei Stück waren entweder am IC nach Stockholm oder Malmö, die zwei Züge folgten sich da direkt und keiner von beiden war im Plan.

Ich hatte das Fotografieren eigentlich schon eingestellt als ich bei Flen auf dem Weg zum ICA noch bei der grossen Strassenbrücke östlich des Ortes innehielt und auf dem Plan sah, dass gleich noch etwas kommen sollte. So wartete ich noch eben auf einen X2000.

http://bahnpics.com/nil/10.08.08%20Flen/DSC_3388kgr.jpg

Ein X2000 nach Malmö rollt östlich von Flen gen Westen.

Das war es dann aber definitiv. Eine zweite Woche Schweden verbrachten wir um Arvika, bis auf einen Besuch in Oslo mit dem Zug gab es aber nichts mit Bahn.



Teil 1:

Tag 1: Mittwoch 22.09 - Schweiz – Clermont-Ferrand

[maps.google.ch]

Schon wieder geht es los in den Urlaub … schon wieder? Eigentlich nicht, weil ich hab ja jetzt ganze 5 Wochen gearbeitet ;)
Daniel wollte mich irgendwie so um 9 bis 10 Uhr zuhause abholen, davor musste ich aber noch packen, also zielte ich auf ein Aufstehen um etwa 8 Uhr. Daniel wollte sich aber melden sobald er zuhause los fährt damit ich Bescheid weiss und mich auf sein eintreffen vorbereiten konnte. Ich verschlief etwas und blieb bis halb 9 im Bett liegen.
Als er sich dann meldete hatte er noch nicht so optimale Nachrichten auf Lager, Streik in Frankreich am morgigen Donnerstag, Dauer: Unbestimmt. DANKE bestens liebe Franzosen! Ich hab mich im Internet selber noch schlau gemacht und bin zu selbiger erkentniss gelangt, super.
Ich packte, räumte zusammen und da kam Daniel auch schon angebraust, es war kurz nach 10. Der Streik der SNCF machte unsere Planungen für die nächsten Tage etwas hinfällig, den eigentlich dachten wir an Frankreich für den Mittwoch und auch den Donnerstag und Freitag. Aber so … bringt das natürlich nicht ganz so waaaahnsinnig viel.
Für den Mittwoch mussten wir uns dann erstmal einen Plan zurecht schmieden … oder wollen wir überhaupt nach Frankreich, Spanien, Portugal? Nur ganz kurz nahmen wir diesen Diskussionsfaden auf ehe wir ihn, nach dem Wettergück, wieder aus den Köpfen klopften. Was wollen wir im Osten, Bosnien, Litauen? NEEIN, wir wollen an die Sonne – und die soll da unten scheinen, sagt zumindest mal der Meteoblaumann.
Frankreich lohnt sich nicht, Wetter ist zu gut um einfach nur zu fahren, also suchten wir uns in der Schweiz etwas und wurden fündig im Emmental. Uriger Anfang, aber es soll sich lohnen … nach ein paar Stunden “auf dem Land” wollten wir dann noch an den Bielersee ehe die untergehende Sonne die Nacht und unsere Weiterreise einleitet.
Gepackt war das Auto schnell und schon ging es los, Zürich, Lenzburg auf der Autobahn immer dem Ziel “Zell LU” im Navi folgend. Es war kurz nach Mittag als wir uns angenehm in der Sonne mit eingekauften Broten an die Strecke stellten und erstmal etwas gemütlich assen.
Unser Standpunkt befand sich zwischen Zell LU und Gettnau, an einer Eingleisigen Nebenbahn wo aber nebst bunten BLS Regios auch ein paar Güterzüge verkehren. Einerseits normale, wo vor allem die Ae6/6 Züge interessant sind (und die Dichte an den Kisten da hinten ist echt erstaunlich) und einerseits die Kieszüge der Makies AG welche zwischen den beiden Orten mit alten SOB Bde's verkehren.
Beim Essen rollten alle 30min zwei Regios vor unserer Nase durch, und dabei glicht keine Komposition der anderen, da gab es BLS Neu, RM, BLS nicht ganz so neu, SBB mit MthB Fahrzeugen undunund, wir haben mindestens 7 verschiedene Komps gezählt. Aber auch im Güterverkehr wurden wir nicht enttäuscht, es kamen zwar keine Makies Züge aber dafür etwas Kiesverkehr von Basel. Dieser Zug wurde in Langenthal in zwei Teile getrennt und dann so nach Gettnau gefahren, klingt nicht so spannend – ist es auch nicht, wäre da nicht diese Cargo 610er am Zug gewesen ;)
So planten wir den Nachmittag mal bis um 16 Uhr und warteten weiter.
Als erstes kam eine rote 620er mit einem kurzen Zug gen Osten, gefolgt von einer Cargo 610er mit ein paar Schiebewandwagen (oi). Weiter gab es dann die Cargo 610er mit dem Kies aus Basel und dem ersten Teil und noch eine grüne 610er als Lokzug – alles nach Osten.

http://bahnpics.com/nil/2010%20SpanienPortugal/10.09.22%20Schweiz/gross/DSC_3507kgr.jpg

Ein BLS NPZ noch komplett im RM-Lack zwischen Zell und Gettnau

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Ein BLS NPZ in den aktuellen Farben zwischen Zell und Gettnau

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Re6/6 mit Schüttgutwagen zwischen Zell und Gettnau

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Ae610 mit einem Kieszug aus Basel auf dem Weg nach Gettnau, zwischen Zell und Gettnau

Während wir uns im Hang hinter der Strecke dabei am vertun waren schritt die Zeit voran und es war schon knapp nach 15 Uhr. Die Kühe auf der Weide die wir durchquerte waren zwar ziemlich neugierig, aber hielten uns nicht davon ab Pünktlich wie die Eisenbahn auf den ersten Westfahrenden Güterzug wieder unten an der Strecke zu stehen.
Es kam erst die rote 620er zurück mit ein paar Wagen, dicht gefolgt von der 610er auf Leerfahrt nach Langenthal für den zweiten Zugteil. Und dann kam noch die andere Cargo 610er mit ein paar Wagen … nett!

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NPZ der SBB zwischen Zell und Gettnau

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Ae610 mit einem kleinen Mischgüterzug zwischen Zell und Gettnau

Wir hatten es und folgten über Huttwil den Gleisen in Richtung Langenthal um die zweite Fahrt der 610er mit Kies irgendwo mit Frontlich mit zu bekommen. So richtig richtig klappte es nicht mit der Stelle, aber am Haltepunkt Gutenburg konnte man ganz nett am Gleis stehen und der Lok auf die Nase knallen … das soll man den Cargo AE ja sowieso.

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SBB NPZ am Haltepunkt Gutenburg.

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Ae610 mit dem zweiten Teil des Kieszuges von Basel nach Gettnau gleich bei Gutenburg.

Eine Seestelle in Biel / Ligerz war als nächstes im Navi programmiert und in unseren Köpfen ebenfalls. Doch als wir, völlig Orientierungslos und blind dem Navi folgend, bei Herzogenbuchsee auf die Hauptstrecke von Olten nach Bern trafen überdachten wir dieses vorgehen kurz, am Lötschberg-Zulauf gibts ja auch schöne Dinge zu sehen, Corssrail zum Beispiel. Also stellten wir uns ganz kurz an die Seite und befragten die Glaskugel. Für Ligerz war erst um 18:40 ein Zug angekündigt, für unsere Stelle aber viel eher und auch ein bisschen mehr. So blieben wir mal und schossen nebst ein paar Steuerwagen auch eine RoLa, zwei mal Crossrail, einmal SBB und noch mal BLS. Dabei stellten wir uns etwas unüblich um eine Hochspannungsleitung zu verstecken, was ganz gut gelang. Gefiel uns auf jeden Fall deutlich besser als das braune Feld an der eigentlichen Fotostelle.
Als die Sonne immer tiefer und tiefer sank wurde uns irgendwann bewusst, um 18:30 in Ligerz, dass wird nichts mehr … weil der Berg hinter der Stelle war sicher höher als der Sonnenstand zu dieser späten Stunde. So blieben wir noch etwas an unserer aktuellen Stelle ehe wir zusammen räumten.

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IC2000 Bt mit einem IR von Zürich nach Bern bei Herzogenbuchsee, es schiebt die Login Werbelok

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Re485 mit einer RoLa nach Novara bei Herzogenbuchsee

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Crossrail mit dem LKW Walther gen Süden bei Herzogenbuchsee

León, so hiess der Ort welches dem Navi als nächstes einprogrammiert wurde. Nein, wir hatten nicht vor die über 2000km am Stück durch zu fahren, dazu fehlte uns definitiv die Lust. Aber man soll ja auf dem Weg in die Nacht das Ziel nie aus den Augen lassen, sei es noch so weit weg ;)
Noch in der Schweiz gönnten wir uns ein Abendessen und nach einem Tankstopp vor der Grenze hiess uns Frankreich mit gemütlich wenig Verkehr willkommen. Um die Grenze herum wurden wir noch mit der Entscheidung konfrontiert wo durch wir den Weg nach Spanien wählen sollen, unten rum über Marseilles – Touluse oder oben über Lyon und Bordeaux? Wir entschieden uns für die Nordroute, weil die erstens 50km kürzer ist und zweitens der Verkehr deutlich gemütlicher ausfallen dürfte.
Auf Höhe Lyon, es war kurz nach 22 Uhr, dachten wir das erste mal an ein Bett. Teuer durfte es nicht sein, weil wir wollten ja da drin nur eine Nacht verbringen, ohne viel aufsehen zu erregen. Das F1 ist für diesen Zweck optimal geeignet. Das Navi kannte auch eins direkt an der Route welches von uns dann auch angefahren wurde. Einzig ein kleiner Verfahrer in der Industrie vor dem F1 hinderte uns am Bett … und dann da: Bett beziehen! „No“, meinte man aber am Eingang… man sei leider voll. Aber in Lyon gebe es noch 3 F1, wir sollen es doch da probieren. Mmh, der Bus auf dem Parkplatz hätte uns eigentlich Indiz genug sein sollen für diese etwas mühsame Tatsache.
Aber egal, das zweite F1 welches zwar nicht mehr ganz auf der Route lag aber ohne viel Umweg erreicht wurde war programmiert und wir wieder auf der Autobahn. Aber dieses F1 war unerreichbar, die Autobahn an welcher es lag war komplett dicht, da half es auch nicht an der nächsten Ausfahrt zu wenden und es von der anderen Seite des Autobahnkreuzes zu probieren. 10Min später und komplett Orientierungslos brachen wir das Projekt F1 Lyon ab und fuhren weiter. Wir hatten uns einen Notnagel bereit gelegt, in Saint Etienne nur etwa 80km hinter Lyon sollte es noch mal 3 F1 geben, von der Richtung her optimal und auch Zeitlich noch kein Problem. Am ersten F1 fuhren wir auf der Autobahn vorbei, zu spät gesehen, der Versuch an der nächsten Ausfahrt zu wenden ging zünftig daneben, wir landeten auf der Autostrasse in die Stadt auf der man nicht wenden konnte. Als es dann ging lohnte es sich nicht mehr, das zweite F1 war zu nah. An eben diesem zweiten F1 angelangt wollten wir wieder unser Zimmer beziehen und wieder klappte es nicht, diesmal verwehrte uns der Automat am Eingang mit der Meldung: alle Zimmer belegt, den Einlass. Mmmmh!
Das dritte F1 lag eh an unserem Weg, also steuerten wir dieses an. Doch sehr zu unserem Unmut erhielten wir genau die selbe Nachricht am Automaten. HALLO? Was war den hier los …
Auf dem Weg zum letzten F1 haben wir an der Auotobahn noch mal zwei Hotels gesehen, also gewendet und dahin zurück gefahren. Doch auch da, bei beiden Hotels (die nicht klein aussahen) waren keine Zimmer mehr frei. Es war kurz nach 24 Uhr und wir waren etwas angesäuert, erinnert an einige Abende im Osten (Estland, Estland) wo wir trotz mühsamen Aufwand nichts fanden … genau wie an diesem Abend. Wir freundeten uns langsam mit dem Hotel Nachtfahrt an und probierten zum Schluss noch ein Ibis in der Innenstadt aus, kostet zwar mehr, aber was solls.
Als wir den Nachtwächter von seinem Schlaf im Keller (?) geweckt haben tippte er im Computer rum und meinte nur: sorry, alles voll. Er machte sich die Mühe und telefonierte noch etwas rum … ohne Ergebnis, alles voll, voll, voll. Ein anderer Zahlwilliger Gast welcher einem Taxi entsprungen kurz nach uns herein gekommen ist hatte das selbe Problem und meinte auch nur, alles im Ort sei voll.
Wir hatten es ja wieder mal prima erwischt, aber Schuld heute waren ausnahmsweise mal nicht wir sondern die Franzosen. Wenn die Eisenbahner nicht streiken würden wären wir auf einem ganz anderen Weg unterwegs, nach Süden nämlich und nicht nach Westen. Aber natürlich muss genau an diesem Abend alles voll sein wo man es probiert. Ätzend!
Demotiviert steuerten wir wieder die Autobahn an und fuhren los, nun Irun an der Spanischen Grenze als Ziel im Navi vertrieben wir uns die Zeit im Auto … Ankunft am Ziel um 7 Uhr, bis dahin … langeweile und nichts. Es war kurz vor 2 als wir in Clermont-Ferrand von einer Werbetafel ermuntert zum letzten Versuch ansetzten ein Bett für die Nacht zu bekommen. Das FastHotel an der Autobahn lud mit günstigen Preisen. Und es funktionierte! Der äusserst freundlich gesinnte Automat gab uns einen Schlüssel für Zimmer 15 und wollte im Gegenzug davon 38 Euro von uns, ohne Frühstück. Er war dabei sogar so schlau, dass er merkte das man wenn man um 2 Uhr “ohne Reservation für diese Nacht” tippt die Nacht nimmt die eigentlich schon seit Unzeiten eingebrochen war. So kamen wir zu unserem Bett … eine total ätzende und mühsame Sache dass!

Ein paar Bilder mehr vom Tag gibt’s hier: [bahnpics.com]




Tag 2: Donnerstag 23.09 - Clermont-Ferrand – León

[maps.google.ch]

Freitage sind Streiktage, sagt der Franzose und bleibt zuhause. An die Touristen denkt er dabei nicht … Egal, so konnten wir einen Fahrtag einlegen.
Erst Irun und später León als Ziel im Navi definiert fuhren wir heute bis weit in das Spanische Landesinnere. Eine Nacht die um 2 Uhr beginnt ist meist kurz, könnte man meinen, aber nicht für uns. Wir schliefen deshalb mal ganz lässig bis um halb 10 durch und jagten uns dann selber aus dem Bett.
Zusammengeräumt war sehr schnell (wir hatten es nicht geschafft das Zimmer um 2 Uhr noch voll zu Müllen mit unserem Krams ;)) und dann waren wir bereit zur abfahrt. Die Fahrt durch die südlichen Ausleger des Massif Central war wirklich nett, Landschaftlich abwechslungsreich und wir kamen sehr zügig voran. Trotzdem wurde die Kilometeranzahl bis zum Ziel auf dem Navi irgendwie nie so richtig viel kleiner. Etwa 2h nach Fahrtantritt hatten wir und auch das Auto etwas Hunger und so machten wir einen ersten Rast. An der Tanke kauften wir dann noch für teure 15 Euro eine wirklich gute Karte von Frankreich im Masstab 1/200'000 – und so wussten wir endlich auch mal wieder wo wir uns eigentlich befinden (das Navi ist ja zur groben Übersicht nur bedingt geeignet).
Bordeaux wurde nach Mittag erreicht und ab da wurde es etwas langweilig, die Fahrt bis kurz vor die Grenze führt durch eine platte langweilige Ebene. Das einzige was uns mal ablenkte war ein Showcar für die Französische Armee welchen wir einmal vor und einmal nach einer Pause überholt haben – klingt langweilig? RICHTIG, aber es beschreibt in etwa die Höhepunkte der ziemlich langwierigen Fahrt.
Vor der Grenze nahm dann die Mautstellen dichte rapide zu, überall wurden dumme kleine Pauschalbeträge verlangt und so nahm uns die Betreibergesellschaft der Autobahn bis zum Ziel knapp 60 Euro aus der Tasche, für einmal Frankreich quer durch … günstig ist etwas anderes. Die Einfahrt in Spanien war natürlich unspektakulär, nur der Landschaftscharakter änderte sich hinter der Grenze schlagartig. Die Fläche weicht einer Bergkette durch die man erstmal durch muss. Aber die Spanier haben da eine neue Autobahn durch gegraben und gepflügt wie Maulwürfe … aber natürlich lassen sie sich die Fahrt da durch fürstlich entlöhnen ;) Etwas weiter hinten vor Burgos wird es dann etwas flacher und beschaulicher. Zu erzählen gibt es nicht viel, nur von einem weiteren Tankstopp mit Kartenkauf kann ich berichtigen, boringboringboring.
Der einzige Zug auf dem Weg den wir sahen war der Wagenzug von Saramanca nach Bilbao, ein Dieselhobel mit 3 normalen richtigen Wagen, eine Zugleistung auf die wir es auch abgesehen haben! Aber nicht am heutigen Tag, das Wetter war seit Frankreich nicht besser geworden und es war zu dem Zeitpunkt noch immer bedeckt und dunkel. Die Fahrt nach León über Land war dann ebenfalls sehr unspektakulär, auf der Autobahn waren wir fast alleine während wir auf der benachbarten normalen alten Strassen den LKW Kolonnen zuschauen konnten die sich erfolgreich vor der Autobahn Maut drückten.
Im Reiseführer von Spanien suchten wir uns für León mal ein nettes Hotel raus und zeigten es dem Navi … ganz unverbindlich. Vor den Toren León s fuhren wir dann aber auf einer Strasse die mich irgendwie an den Kosovo erinnerte an einem Hotel vorbei welches wir uns genauer anschauen wollten. Für 72 Euro habe man ein Zimmer für uns mit Frühstück. Daniel war es eigentlich etwas zu viel, mir aber nicht … und ich konnte ihn überzeugen, dass es besser als aaaalles andere ist in der Gegend. Besser als alles andere war es zwar vielleicht nicht, aber der Aufwand etwas anderes zu suchen war mir irgendwie zu Dumm, nach den Erfahrungen gestern Abend vielleicht nachvollziehbar?
Es war kurz nach 20r Uhr als wir auf dem Zimmer waren und erstmal ausgiebig duschten. Das Zimmer war die 72 Euro sicherlich Wert, mag sein das es in Spanien für das gleiche Geld mehr, oder dasselbe für weniger Geld gibt, aber ich war mit dem Preis/Leistungsverhältniss zufrieden.
Gegen halb 10 stampften wir runter in das am Hotel angeschlossene Restaurant und setzten uns an einen Tisch. Mmmmh, Essen auf der Iberischen Halbinsel soll ja herrlich sein, davon konnten wir uns heute überzeugen und davon möchten wir uns auch in den nächsten Wochen noch überzeugen lassen.
Trotz einigen Kommunikationsproblemen zwischen uns und dem Kellner konnten wir Bestellen. Begonnen mit einem Serveza (Bier) ging es weiter mit einem Teller Gemüseeintopf und Fisch. Was genau für ein Fisch auf meinem Teller war wusste ich nicht, aber er wanderte genüsslich in meinem Bauch ;) Daniel hatte irgend ein Stück Fleisch erwischt das mehr nach … Marokko aussah, aber anscheinend war es auch super Lecker.
Zum Schluss servierte man uns Kaffe und ein Fläschchen vom Hausschnaps wo wir uns auf Kosten des Hauses bedienen konnten. Der Schnaps war wohl etwas zu lecker und so blieb es nicht beim kleinen „probiererli“. Wenn man sich aber umgesehen hat durfte man feststellen, wir waren mit nichten die einzigen die beim Schnaps etwas mehr zulangten ;)
Die Rechnung nach über 2h Schlemmerei konnte sich sehen lassen, doch 40 Euro hatten wir auf der Rechnung …
Auf dem Zimmer sitzen wir nun und werten unsere Infos und Wettervorhersagen aus. Wir sind nun soweit das wir morgen, wo das Wetter überall nicht so toll sein soll, nach Portugal durchfahren möchten um dann da mit einer kleinen Runde zu beginnen – wir schon schief gehen! Was uns noch etwas fehlt sind Infos was wo läuft, aber wir sind ja erprobt im selber merken, dass man sicher an der falschen Strecke steht ;).
Aachja, die beste Info vom Abend, die Franzosen sind morgen früh mit dem Streiken fertig und tun wieder etwas für ihr Geld … hoffentlich mindestens die nächsten paar Wochen.

Nein … von diesem Tag gibt es keine Bilder
Texte an beiden Tagen (und sowieso im ganzen Bericht) von mir




Das waren die ersten zwei Tage .. und nun noch drei Appetittanreger was euch in diesem Bericht sonst noch so erwartet:

http://bahnpics.com/nil/2010%20SpanienPortugal/vorschau/DSC_3824k%20Kopie.jpg

http://bahnpics.com/nil/2010%20SpanienPortugal/vorschau/DSC_4208k%20Kopie.jpg

Portugal abseits der Rennbahn

http://bahnpics.com/nil/2010%20SpanienPortugal/vorschau/DSC_4663k%20Kopie.jpg

Und in Spanien waren wir auch noch bei gutem Wetter …

http://bahnpics.com/nil/2010%20SpanienPortugal/vorschau/DSC_5126k%20Kopie.jpg

Ja und sogar für Frankreich hat es noch gereicht ;)

Ich hoffe es hat gefallen, Kommentare und Fragen bitte einfach Ranhängen.

En Gruess
Nil

Übersicht über meine Reiseberichte in diesem Forum (nicht nachgeführt): [www.drehscheibe-foren.de]

Leben und Leben lassen ...




2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2010:10:12:20:31:13.
Wie immer traumhafte Bilder die für Fernweh sorgen. Danke dafür.

Gruß Nils

https://farm9.staticflickr.com/8751/16736217213_92da2361c2_t.jpg
Meine Bilder : [www.flickr.com]
Hallo!

Toll, freue mich schon, und wieder werden mehrere Reportagereihen jongliert! ;-)

lg, Roni - [raildata.info] - Meine DSO-Reportagen Teil 1 (2005 bis 06/2019): [www.drehscheibe-online.de] - Meine DSO-Reportagen Teil 2 (neueste): [www.drehscheibe-online.de]
https://raildata.info/raildatabanner1.jpg

Re: [SE] (...)

geschrieben von: Christoph Heuer

Datum: 12.10.10 11:57

Hallo Nil,

danke für den 0. Teil. Wir (meine Frau und ich) waren im Juni im "Holzhaus am See"-Urlaub in Schweden, etwas südlich von Björnlunda und Du hast die Motive an "unserer" Strecke umgesetzt, die wir nicht gemacht haben. Da kommen fast schon Heimatgefühle auf, wenn man die Stellen erkennt.

Grüße

Christoph

Meine Homepages im Retro-Look (seit 2004 bzw. 2002 unverändert)

Die Straßenbahnwagen des VEB Waggonbau Gotha

Die Straßenbahnwagen des RAW Schöneweide

[SE]

geschrieben von: derklient

Datum: 13.10.10 22:31

Eine Lok von Infranord samt Begleitwagen und Schotterzug kurz vor Flen auf dem Weg nach Westen.

Falls es interessiert, es ist eine Class TB und die haben einen richtig schönen klang unter voll last und halb last.