Alle weiteren Teile:
Teil 2: Zagreb-Sarajevo
Teil 3: Sarajevo
Teil 4: Mostar
Teil 5: Sarajevo-Dubrovnik-Split-Zagreb
Teil 6: (Zagreb-) Beograd
Teil 7: Beograd - Podgorica
Teil 8: Podgorica – Bar (-Skopje)
Teil 9: (Bar -) Skopje
Teil 10: Skopje-Bitola-Ohrid-Kicevo-Skopje
Teil 11: Skopje-Thessaloniki-Athen
Teil 12: Athen
Teil 13: Athen (-Sofia)
Teil 14: (Athen) - Sofia
Teil 15: Rhodopenbahn
Teil 16: Sofia-Bucuresti
Teil 17: Bucuresti
Teil 18: Bucuresti-Timisoara
Teil 19: Timisoara-Wien
Balkan-Abenteuer Teil 1: Wien-Zagreb
Vorbemerkung
Schon vor Jahren habe ich geplant, einmal den Balkan mit der Bahn zu bereisen. Es scheiterte aus verschiedenen Gründen, aber heuer war es endlich soweit: im Jänner begann ich mit den Planungen. Unterkünfte hab ich über booking.com oder ähnliche Seiten gesucht und gefunden, auch User aus dem Forum haben mir geholfen mit Tipps und Adressen. Fahrpläne findet man heutzutage auch bequem im Internet, sodaß sich die umständliche Besorgung von Kursbüchern erübrigt. Bei der Routenplanung waren mehrere Komponenten zu beachten:
1. mein Freund und Reisebegleiter H. hat nur zwei Wochen zur Verfügung, ich hingegen drei.
2. Manchmal war der Weg das Ziel, also gewisse Bahnlinien bei Tageslicht zu befahren wegen Landschaft und Betrieb.
3. Nicht unbedingt lange Strecken zweimal befahren, wenn vermeidbar.
4. Manche Städte besichtigen.
Aus diesen Prämissen folgte ein erster Plan, der dann wegen diverser Fahrpläne (Schiffsfahrt Dubrovnik-Split oder Split Dubrovnik) nochmals verändert werden mußte. Schließlich aber konnte ein für beide befriedigender Reiseplan erstellt werden. Bei der Fahrkartenbesorgung half wie immer Martin Kop. von der Bahnagentur Schöneberg mit Tipps aber auch mit Fahrkarten und Reservierungen. Aufregend war für mich, daß ich erstmals seit langem wieder bisher unbekannte Staaten besuchte. Die ganze Reise erinnerte mich sehr an meine frühen Interrail-Fahrten als Jugendlicher.
Außergewöhnlich bei dieser Reise war denn auch die Zahl der besuchten bzw. durchfahrenen Länder, nämlich 9 (ohne Österreich). Und insgesamt 13 Grenzübertritte, davon immerhin 11 mit normaler Paßkontrolle. So etwas erlebte ich schon lange nicht mehr (eben beispielsweise bei frühen Interrail-Reisen).
Die einzelnen Reisetage
12.7. Wien-Zagreb (IC285)
13.7. Zagreb-Sarajevo (B397)
14.7. Sarajevo
15.7. Sarajevo-Mostar-Sarajevo (B391/B390)
16.7. Sarajevo-Ploce-Dubrovnik (B391/Bus)
17.7. Dubrovnik-Split (Schiff)
18.7. Split-Zagreb-(Beograd) (ICN524/B315)
19.7. (Zagreb)-Beograd (B315)
20.7. Beograd-Podgorica (B431)
21.7. Podgorica-Bar-(Skopje) (6153/B1140)
22.7. (Bar)-Skopje (B1140/1193)
23.7. Skopje-Bitola-Ohrid-Kicevo-Skopje (IR4901/Taxi/Bus/IR6905)
24.7. Skope-Thessaloniki-Athen (B335/IC55)
25.7. Athen-(Sofia) (504/360)
26.7. (Athen)-Sofia (504/360)
27.7. Sofia-Bansko-Dobrinište-Septemvri-Sofia (Bus/16103/16106/8614)
28.7. Sofia-Bukarest (462)
29.7. Bukarest
30.7. Bukarest-Timisoara (R693)
31.7. Timisoara
1.8. Timisoara-Budapest-Wien (IC78/RJ66)
Kilometer: etwa 7400 km in Summe (nur Bahnfahrten)
Tag 1: Montag, 12. Juli 2010 – Wien-Zagreb
Fahrplan IC285:
07.03 plan / 07.03 echt ab Wien Meidling
12.59 plan / 13.43 echt an Zagreb glavni kolodvor
376 km.
Die Bahnfahrt Wien – Zagreb
Als wir zum Bahnhof Meidling kommen, steht der IC553 nach Graz schon am Bahnsteig, der hintere Zugteil sollte der IC285 sein, also eine 2016er in der Mitte. Ist aber keine da. Kommt der erst? Wird der erst angehängt? Wir schauen: es gibt keine Wagengruppe nach Zagreb. Die Anzeige zeigt nichts Außergewöhnliches an. Schließlich wird im Lautsprecher durchgesagt, daß der IC285 erst ab Wr.Neustadt in Verkehr gesetzt werden kann. Also gut, steigen wir in den IC553 nach Graz ein. Noch sind wir pünktlich. Im Zug sagt uns der GySEV-Schaffner (!), daß wir in Wr.Neustadt umsteigen müssen in einen Triebwagen, der uns nach Sopron bringen wird, und daß dort erst unser Zug steht, weil die Garnitur es gestern Abend nur bis Sopron geschafft hat. Meine Fahrkarte ist übrigens eine Sparschiene für 19 Euro, die man mir in einem ÖBB-„Bahnhof in der Stadt“-Schalter nicht ausstellen konnte. Die Leute schafften es nicht, über den Übergang Sopron eine Sparschiene zu buchen.
In Wr.Neustadt staunen wir dann nicht schlecht, als ein 5047er da steht und die Reisenden Richtung Zagreb aufnimmt. Aber es haben alle Platz darin.
5047 049 als Ersatzzug für den IC285 zwischen Wr.Neustadt und Sopron. Hier beim Einsteigen in Wr.Neustadt.
Der Triebwagen ist groß genug, um alle Fahrgäste aufzunehmen.
Ein lustiges Gefühl, in einem 5047 zu sitzen, und draußen steht angeschrieben: IC285 nach Zagreb. Ob wir pünktlich abgefahren sind, hab ich nicht notiert, aber es geht langsam dahin und wir halten unterwegs irgendwo wegen einer Zugskreuzung. Die Einfahrt in Sopron dauert dann auch ziemlich lange, weil vor uns der IC285 erst in den Bahnhof geschoben wird, wie wir sehen. Der Wagensatz wird nämlich neben uns verschoben. Die Verschublok ist übrigens die grüne M42 001. Wir kommen schließlich mit 10 Minuten Verspätung in Sopron an und steigen um in den echten IC285, der aus kroatischen Wagen gebildet ist. Ich muß einige Fahrgäste aufklären, daß sie nochmals umsteigen müssen, weil sie die deutschen Hinweise des Schaffners nicht verstanden haben. Unser Zug steht direkt vor uns auf dem Hausbahnsteig. Ich laufe noch schnell nach vor, um ein Foto zu machen, obwohl das wegen der Gegebenheiten zu keinem guten Bild führen kann.
In Sopron hält der 5047 direkt hinter der Garnitur des IC285 zum Umsteigen.
IC285 mit der MÁV M41 2122 vor der Abfahrt in Sopron.
Unsere Zuglok ist die MÁV M41 2122. Unser Zug heißt „Zagreb“ und ist einer der wenigen Züge, die noch Kurswagen befördern, was natürlich zu zwei längeren Aufenthalten unterwegs führt. Und man ist gegenüber der um 82 km längeren Strecke über Spielfeld und Zidani Most schneller in Zagreb. Allerdings ist die Reisegeschwindigkeit in Ungarn nicht besonders hoch und die Zahl der Halte auch ziemlich groß. In Sopron beträgt der planmäßige Aufenthalt 16 Minuten, der nicht nur für den Lokwechsel herhalten muß. Es gibt zwar keine Zollkontrolle mehr (Schengen sei dank), aber es wird ein zusätzlicher A der GySEV und ein WR der MÁV nach Pécs angehängt. Doch ob unser Zug den normal vorgesehenen Wagensatz hat, hab ich nicht notiert. Es sollten sieben Wagen sein, ich bezweifle aber, ob unser Zug so lang ist. Wir sitzen in einem Großraumwagen, dessen Sitze nicht wirklich sehr bequem sind.
Im Großraumwagen AB 39-70 013 der HŽ.
Statt der 16 Minuten Aufenthaltszeit geht es für uns nun schon nach 10 Minuten weiter Richtung Süden. Trotzdem sind wir noch mit plus vier Minuten unterwegs. Der Schaffner (ich glaube, ab Sopron haben wir einen MÁV-Schaffner) erzählt uns, daß es eine Güterzugsentgleisung gegeben hat und daher der Zug von Zagreb nach Wien gestern Abend so stark verspätet war, daß er nicht mehr bis Wien fahren konnte. Wir werden also perfekt auf den Balkan eingestimmt, denn es werden nur ganz wenige Züge auf der ganzen Balkanreise pünktlich sein! Die Fahrt bis Bük geht sehr langsam dahin, danach etwas schneller, aber unsere Verspätung wächst bis Szombathely dennoch auf 8 Minuten, bei der Abfahrt von Szombathely sind es schon 11. Bei der Abzweigung nach Szentgotthárd sieht man schon die Masten für die Elektrifizierung. Unterwegs sehen wir viele neue Bahnsteige. Kurz nach Vasvár und eineinhalb Stunden nach der Abfahrt von Sopron kommt wieder ein Schaffner und sagt uns, daß wir in den nächsten Wagen wechseln müssen, weil dieser Wagen (218) nicht nach Zagreb fährt, sondern nach Pécs. Ich finde das seltsam, denn wir haben ja reservierte Plätze hier und an der Wagentür steht auch Zagreb angeschrieben. Also wechseln wir vom 39-70 013 in den 20-70 081, dort haben wir Abteile, und sogar ein Abteil für uns alleine. In Zagreb werde ich jedoch feststellen, daß der von uns verlassene Wagen 218 sehr wohl bis Zagreb gefahren ist.
Unser Abteil im B 20-70 081 der HŽ.
Die Lehnen im Abteil sind im Gegensatz zum Großraumwagen verstellbar, trotzdem ist es hier bequemer zum Sitzen, wenn auch hart. Im Abteil hören wir nun auch Ansagen über den Zuglautsprecher (nur auf Ungarisch). Ich spaziere durch den Wagen und finde in den 10 Abteilen insgesamt nur 12 Reisende.
In Bucsuszentlászló kommen wir in langsamer Fahrt an der Unglücksstelle vorbei, wo man im Schotter neben den Gleisen noch entgleiste Güterwagen (Containerwagen) sehen kann und auch verbogene Schienen. Das war also der Grund für die große Verspätung des gestrigen Zuges Richtung Wien. Bis Gyékényes vergrößert sich unsere Verspätung. Dort hätten wir planmäßig 21 Minuten Aufenthalt, daraus werden aber 33, ich vermute wegen der Grenzkontrolle. Natürlich ist hier an der EU-Außengrenze auch eine genauere Zollkontrolle. Die Wagengruppe nach Pécs wird abgehängt und sollte planmäßig nach vier Minuten weiterfahren, ich hab das aber nicht kontrolliert. Wir hingegen werden mit dem Zug IC 200 von Budapest („Kvarner“ nach Rijeka) zusammengekuppelt, der planmäßig 16 Minuten vor uns angekommen sein müßte. Wir bemerken das Kuppeln, während die Grenzkontrolle (eigentlich rasch und unkompliziert) vor sich geht. Wegen der nicht zu öffnenden Fenster kann ich aber die Verschubbewegungen nicht beobachten. Wir bekommen jedenfalls die kroatische 1141 208 vorgespannt, die uns bis Zagreb bringen wird. Daß wir in Ungarn mit Diesel teilweise auch unter Fahrdraht gefahren sind (Sopron-Szombathely und Nagykanizsa-Gyékényes) läßt sich natürlich vernünftigerweise nicht vermeiden. Noch mehr Lokwechsel hätte noch mehr Aufenthalt bedeutet.
In Gékényes bemerke ich zum ersten Mal eine V43 der 3000er-Serie (Umbau): V43 3224.
Wir sehen nun den Maestral einfahren, und bald setzt sich unser Zug (in der Gegenrichtung) in Bewegung auf die Brücke zu, die den Grenzfluß Drau/Drava überspannt. Wenn ich nicht irre, haben wir 6 Wagen von Budapest dazubekommen. Da man heuer 150 Jahre Eisenbahnen in Kroatien feiert, Grund genug, ein wenig in die Geschichte zu blicken:
Hrvatske Željeznice
Die erste Bahnlinie auf heutigem kroatischen Territorium ist das Streckenstück zwischen Kotoriba und Središce auf der 1860 eröffneten Strecke Nagykanizsa-Kotoriba-Cakovec-Ormož-Pragersko. Zagreb wurde erstmals 1862 von Zidani Most aus erreicht, 1865 folgte die Strecke Zagreb-Karlovac und 1870 Zagreb-Koprivnica-Zákány (heute Gyékényes).
Die Kroatischen Eisenbahnen wurden nach der Selbständigkeit Kroatiens gegründet. Auf den Zugbegleitern der Fahrplanperiode 1991/92 lautete die Eigenbezeichnung noch „Hrvatsko Željeznicko Poduzece“ (HŽP), auch das Logo war noch ein anderes. Noch 1992 meinte man, daß die neue Bahn den UIC-Code 69 bekommen würde, schließlich wurde es aber dann 78. Bereits auf dem zweiten kroatischen Kursbuch 1993/94 prangte schon das noch heute gültige HŽ-Logo. Durch die Grenzziehungen (zu Bosnien vor allem) und die kriegerischen Handlungen war das Netz bis 1995 nicht zur Gänze befahrbar und auch danach dauerte es eine Weile, bis sich die Lage normalisierte. Manche Strecken sind aber bis heute gesperrt bzw. wurden endgültig eingestellt. Grenzüberschreitende Strecken haben heute teilweise sehr geringen Verkehr aufzuweisen, was natürlich zu Zeiten Jugoslawiens ganz anders war. Einzelheiten werden dort erwähnt, wo wir fahren werden.
Interessant ist, daß auf der im Wagen hängen Bahnkarte von Kroatien auch die geplante Strecke mit dem Ucka-Tunnel (Rijeka-Lupoglav) und eine Verbindung Split-Ploce-Dubrovnik strichliert eingezeichnet ist. In der Legende ist keine Erklärung, was eine strichlierte Linie bedeutet. Vielleicht ist aber auch nur eine Buslinie damit gemeint.
Auf kroatischem Gebiet ist Koprivnica der nächste Halt. Danach halten wir außerplanmäßig in Lepavina, um eine Kreuzung mit einem Regionalzug abzuwarten (Triebwagen 6111).
Unterwegs zwischen Koprivnica und Zagreb begegnen wir dem 6111 005.
In Križevci haben wir bereits 40 Minuten Verspätung aufgebaut. Zwischen Križevci und Vrbovec erreichen wir immerhin eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 109 km/h. Nur zwischen Wien und Wr.Neustadt haben wir eine ähnliche Durchschnittsgschwindigkeit (110 km/h) erreicht. Sonst waren es meist 60 bis 80 km/h. In Summe jedoch wegen der langen Halte nur 53 km/h Durchschnitt. Bis Zagreb werden es letztendlich 44 Minuten Verspätung, was uns aber eigentlich nicht besondes stört. Wir kommen ziemlich weit östlich vom Aufnahmsgebäude an und müssen daher zur Schalterhalle ein schönes Stück zu Fuß gehen.
Unser Zug nach der Ankunft in Zagreb: 1141 208 mit Wagen von Wien und Budapest.
Fahrkartenkauf in Zagreb
Da ich für Kroatien noch einige Fahrkarten benötige, begebe ich mich zuallererst zu den Fahrkartenschaltern. Ich benötige folgende Fahrkarten bzw. Reservierungen:
Zagreb-Sarajevo (218,70 kn bzw. 32,50 Euro)
Split-Zagreb mit ICN (188,20 kn inkl. Reservierung bzw. 28 Euro)
Zagreb-Beograd Fahrkarte (156,01 kn bzw. 23 Euro)
(Die Schlafwagenkarte habe ich schon, war aber auch ziemlich teuer: 40 Euro!)
Ich staune eigentlich, daß die Fahrkarten so teuer kommen. Die internationalen Fahrkarten nach Sarajevo und Beograd werden per Hand ausgefertigt, die Inlandsfahrkarte ist eine Computerfahrkarte. Es hat einige Mühe gekostet, auf Kroatisch zu radebrechen, vor allem, als es darum ging, daß mein Freund und Reisekollege mit FIP unterwegs ist und trotzdem 2. Klasse fahren will und eine Platzkarte neben mir haben will. Mit Aufschreiben und Rückfrage der Schalterbeamtin bei einem Kollegen ist aber dann doch alles gegangen wie geplant und wir begaben uns nach dem Kauf einer Tageskarte für die Straßenbahn zur Straßenbahnhaltestelle, um mit der Linie 4 zu unserem Hotel zu fahren, das ich schon im Frühling über internet gebucht habe. Wir beobachten die Hausnummern während der Fahrt und erwischen so leicht die richtige Haltestelle.
Was wir nicht gleich finden, ist der Eingang zur Rezeption, diese befindet sich nämlich im Restaurant. Das Zimmer sieht gefällig aus, der Preis war mir schon bei der Buchung bekannt: 32 Euro. Wir machen uns kurz frisch und begeben und wieder zur Straßenbahn, um nach Dolje zu fahren.
Straßenbahnfahrten und Stadtbesichtigung
Wir steigen in einen Zug der Linie 14 ein (ein Tatra-Zweiwagenzug) und fahren damit bis zur Endstation Mihaljevac. Dort enden auch einige andere Linien, allerdings gibt es zur Zeit unseres Besuches eine Baustelle auf der Kralja Zvonimira und der Pavla Šubica, sodaß es einige Änderungen gibt, so fährt derzeit z.B. auch die Linie 5 hierher.
Beiwagen 869 (B4) auf Linie 14 hinter einem T4-Triebwagen in der Schleife Dolje.
Wir wollen die wie eine Überlandstrecke wirkende Linie 15 von hier nach Dolje befahren, was uns bei unserem letzten Zagreb-Besuch 2004 aus Zeitmangel nicht gelungen ist. Die Strecke führt hier durchwegs auf eigenem Gleiskörper auf einem Hang dem Tal entlang. Es genügen zwei Solo-T4 für den Verkehr. Bei den Endstationen ist jeweils eine Wartezeit eingeplant. An der Endstation Dolje haben wir eigentlich nicht viel zu tun, aber bei einem kleinen Geschäft kaufe ich mir ein Bier, denn es ist warm und man muß ja für Flüssigkeit sorgen! Wir machen natürlich Fotos von der Schleife:
Triebwagen 468 (T4) auf Linie 15 in der Schleife Dolje.
Nach dieser kleinen Stärkung fahren mit einem der nächsten Züge wieder zurück nach Mihaljevac. Dort steigen wir in einen Zug der Linie 5 um, der aus einem modernen achtachsigen Triebwagen (TMK 2100) besteht.
Triebwagen 2110 (TMK2100) auf Linie 5 in Mihaljevac.
Das Innere eines TMK2100.
Es fällt auf, daß auf den meisten Linien schon die neuen Niederflurwagen vom Typ TMK2200 fahren. Immerhin gibt es bereits 130 Stück davon, also die zahlenmäßig größte Baureihe derzeit. Die alten Zwei- und Vierachser gibt es hingegen nicht mehr, nur mehr Tatra T4 und KT4. Auch die deutschen Sechsachser sind nicht mehr im Einsatz.
Bei einer Kreuzung im Zentrum steigen wir aus und beobachten den Verkehr. Dabei kommt auch ein kurzer TMK2300 vorbei, den ich schon unterwegs irgendwo zu erkennen geglaubt habe. Ich habe inzwischen gelesen, daß es zwei solcher kurzer Triebwagen bereits gibt und noch weitere beschafft werden sollen. Leider gelingt das Foto wegen der beengten Verhältnisse nicht besonders gut.
Triebwagen 2288 (TMK2200) auf Linie 11 im Stadtzentrum von Zagreb.
Das Innere eines TMK2200-Wagens.
Triebwagen 2301 (TMK2300) auf Linie 14 im Stadtzentrum von Zagreb.
Nach einigen Aufnahmen spazieren wir Richtung Südosten zur provisorischen Endstation auf dem Trg žrtava fašizma. Hier enden derzeit einige Straßenbahnlinien, weil die weiterführende Straße Kralja Zvonimira gesperrt ist. Nach einigen Fotos auf dem quadratischen Platz, der von der Straßenbahn (wie auch von den Autos) im Kreisverkehr befahren wird, fahren wir zum Bahnhof, um am Kiosk noch Einzelfahrscheine für morgen Früh zu besorgen.
Triebwagen 305 (KT4) als Linie 13 auf dem Trg žrtava fašizma.
Spaziergang in der Oberstadt
Danach machen wir uns auf die Suche nach einem Restaurant für das Abendessen, fahren mit der Linie 2 zur westlichen Endstation Crnomerec, aber mangels Erfolg mit Linie 6 zurück in die Innenstadt. Nach dem Essen gehen wir zur Standseilbahn und fahren die wenigen Meter hinauf in die Oberstadt (gornji grad). Der Tage endet mit einem Spaziergang durch diesen Altstadtteil und wieder zurück zum Jelacicplatz, von dem wir mit den Linien 13 und 4 zurück zum Hotel fahren.
Morgen wird es dann richtig spannend: denn ich werde erstmals nach Bosnien-Herzegowina einreisen!
Fortsetzung folgt!
Link zu
Teil 2: Zagreb-Sarajevo
15-mal bearbeitet. Zuletzt am 2011:02:25:13:17:16.