Hallo,
als Fortsetzung von hier [
www.drehscheibe-foren.de] schauen wir uns den letzten Abschnitt der Strecke zwischen Akyaka und Dogukapi an. Über die Grenze nach Ahuryan sind wir natürlich nicht gefahren, da diese geschlossen ist. Zur leichteren Orientierung noch einmal die grobe Skizze mit markanten betrieblichen Stellen.
Bild 1:
Die Standorte der folgenden Bilder sind mit den Pfeilen markiert.
Schwarz: am Bahnübergang, Bilder 4 bis 8.
Gelb: das zweite Gleisdreieck, Bilder 9 und 10.
Rot: der weitere Streckenverlauf nach Dogukapi, Bilder 11 und 12.
Bild 2:
Wir befinden uns am östlichen Ende des Bahnhofs Akyaka. Die Berge im Hintergrund gehören schon zu Armenien.
Bild 3:
Wir befinden uns auf dem Bahnübergang der Straße, die zur Hauptstraße nach Dogukapi führt. Typische Szene im Osten der Türkei. Freilaufendes Rind. Der Zustand des Bahnkörpers deutet darauf hin, dass hier seit Jahren kein Zug mehr gefahren ist.
Bild 4:
Nochmal zur Erinnerung, wir sind den umgekehrten Weg gefahren. Erst von Dogukapi nach Akyaka und dann weiter nach Kars. Hier sehen wir die Karre von K., der ganz hervorragend unsere Demiryolu-Tour umgesetzt hat. Unser Auftreten hat natürlich die Neugier der Jungs auf uns gezogen. Welcher Ausländer lässt sich hier schon blicken?
Bild 5:
Die folgende Aufnahme ist etwas zurückversetzt kurz vor dem Bahnübergang entstanden.
Bild 6:
Zurück am Bahnübergang sehen wir den weiteren Streckenverlauf nach Armenien. Kaum vorstellbar, dass hier noch bis 1993 reger Verkehr stattfand.
Bild 7:
Übrigens gibt es noch einen bemerkenswerten Aspekt. Akyaka verfügt über keine Telegrafenleitungen. Diese enden kurz vor dem Bahnhof Akyaka. Kurz hinter dem östlichen Bahnübergang sehen wir den ersten Mast, mit dem die Freileitungen Richtung Osten wieder beginnen.
Bild 8:
Eine Kuriosität und Einmaligkeit ist die Existenz eines zweiten Gleisdreiecks. In dem kurzen Abstand von nur knapp einem Kilometer gibt es nichts Vergleichbares in der Türkei. Man kann nur spekulieren, welchen Sinn und Zweck die Anlage zweier Gleisdreiecke hatte. Meine Vermutung ist, dass auf dem Gleisdreieck von Akyaka die Lokomotiven der Züge zwischen Kars und Akyaka gewendet wurden, auf dem zweiten Gleisdreieck hinter Akyaka Rangierlokomotiven aus Dogukapi. Falls jemand etwas Genaueres weiß? Die Aufnahme ist nicht sonderlich gut. Aber der Vollständigkeit halber will ich sie auch nicht unterschlagen.
Bild 9:
Auf dem folgenden Bild sehen wir die Weiche des östlichen Schenkels des Gleisdreiecks. Ob dieses bei einer Wiederaufnahme des Verkehrs die Aufgabe des ehemaligen in Akyaka übernehmen wird, wird die Zukunft zeigen?
Bild 10:
Es folgen zwei Aufnahmen vom weiteren Streckenverlauf. Auch diese Brücke wurde noch von Russland gebaut.
Bild 11:
Bild 12:
Zwischendurch schiebe ich dieses Bild ein. Zu sehen ist ein typisches Dorf in dieser Gegend, nahe der armenischen Grenze.
Bild 13:
Hier befinden wir uns kurz vor Dogukapi. K. hat uns den dringenden Rat gegeben, ab hier nicht weiter zu fahren. Wir befinden uns kurz vor dem Speergebiet. Türkisches Militär patrouliert hier intensiv und das Fotografieren von Grenzanlagen ist strikt verboten. Rechts neben der Straße sehen wir das Gebäude der ehemaligen Grenzabfertigung. Links daneben den Bahnhof und weiter links den Kran.
Bild 14:
Daraufhin habe ich ein Tele aufgesetzt für die folgenden Fernschussaufnahmen.
Bild 15:
Fuchs und Hase sagen sich hier Gute Nacht. Ein weiterer Fernschuss auf das Grenzgebäude. Im Nachhinein muss ich feststellen, dass ich neben K. doch ziemlich nervös war.
Bild 16:
Jedenfalls ist K. im Anschluss wie vom Teufel besessen nach Akyaka in neutrales Gebiet gebrettert.
Da das hier natürlich nicht der Ort ist, wo man locker mit der Kamera spazieren gehen kann, müssen wir uns den Rest anhand dieser Aufnahme erschließen.
Blau (Kreuz) markiert der Standpunkt der Aufnahmen, rot der Streckenverlauf von Akyaka zur Grenze, gelb der Kran, blau (Pfeil) der Bahnhof sowie grün das Grenzgebäude oder das Militärgebäude.
Bild 17:
Es folgt ein Bild eines typischen Wachturms an der türkisch-armenischen Grenze.
Bild 18:
Wir sehen hier das Vierschienengleis am geschlossenen Grenztor auf armenischer Seite. Quelle: Parovoz. Da auf türkischer Seite hinter Dogukapi nichts mehr auf ein Vierschienengleis hindeutet, wird es in Dogukapi geendet haben.
Bild 19:
[
www.parovoz.com]
Und im Vergleich dazu die wesentlich größere Anlage in Armenien in Ahuryan.
Bild 20:
Nach der Schließung der Grenze Mitte Juli 1993 hat Armenien mit zwei Lokomotiven 100 türkische Wagons zurück Dogukapi gebracht. Der letzte Güterzug überquerte die Grenze am 6. Juli 1993. Seitdem herrscht Stille an der Strecke – fast auf den Tag genau seit 17 Jahren.
Aber über die Details berichtet der Stationsvorstand des Bahnhofs Ahuryan, Martin Geworgjan. Für die Übersetzung [
analitika.at.ua] danke ich V. Berger aus Kasachstan. Nehmt ihm die holprige Übersetzung nicht übel.
Somit endet mein Beitrag über eine Strecke, über die fast nie berichtet wird. Allerdings sind die Aussichten schlecht, dass hier in naher Zukunft Züge von Istanbul nach Jerewan fahren werden oder auch zwischen Syrien und Armenien. Beide Touren würde ich auf jeden Fall machen.
Das war jetzt der zweite Beitrag über Grenzen in dieser Region nach dem Mosul-Zug im Jahr 2010. Eigentlich habe ich noch Material genug für zwei weitere Grenzübergänge an Bahnstrecken in dieser Region.
Hier noch ein türkischer Artikel über die Resonanz bezüglich der Einstellung des Yolcus Kars-Akyaka im Jahr 2009:
[
www.google.de]
Es lohnt sich auch hier noch einmal nachzulesen über den internationalen Verkehr der UdSSR in den 70er Jahren:
[
www.drehscheibe-foren.de]
Die Linkliste zu den anderen Teilen:
Teil 1: Von Kars bis Akyaka:
[
www.drehscheibe-foren.de]
Teil 2: Akyaka und das Gleisdreieck:
[
www.drehscheibe-foren.de]
Und ähnliche Themen:
[
www.drehscheibe-foren.de]
© Bilder: BrakerBahn, Bild 19: Parovoz.
[
www.bueker.net]
Grüße
Alex