Anzeige
08/01 - Auslandsforum "classic"
Bitte unbedingt vor Benutzung des Forums die Ausführungsbestimmungen durchlesen!
Ein separates Forum gibt es für die Alpenländer Österreich und Schweiz - das Alpenlandforum
Zur besseren Übersicht und für die Suche: Bitte Länderkennzeichen nach ISO 3166 Alpha-2 in [eckigen Klammern] verwenden!
Ein separates Forum gibt es für die Alpenländer Österreich und Schweiz - das Alpenlandforum
Zur besseren Übersicht und für die Suche: Bitte Länderkennzeichen nach ISO 3166 Alpha-2 in [eckigen Klammern] verwenden!
Buen dia!
Trotz viel Arbeit habe ich in letzter Zeit etwas mehr Gelegenheit für die Eisenbahnfotografie gehabt, so daß es für eine kleine Serie reicht. Einige wenige Bilder hatte ich schon mal gezeigt, aber es gibt auch viel Neues zu sehen. Hier also der erste Teil, viel Spaß damit...
Prolog
Buenos Aires - mal wieder. Dieser Moloch mit mehr als 10 Millionen Einwohnern, eine Stadt die nie schläft, immer laut ist und chaotischen Verkehr hat. Aber auch eine Stadt, in der immer irgendwo etwas los ist und an jeder zweiten Ecke zu jeder Tagszeit verlockend nach Parilla riecht. Irgendwann entwickelt man so eine Art Haßliebe zu Buenos Aires. Faszinierend wenn man ankommt, immer wieder ein Abenteuer wenn man dort ist und heilfroh, wenn man beim Abflug die Atem beraubende nächtliche Kulisse unter sich verschwinden sieht.
Hunderttausende von Pendlern sind täglich zu bewältigen, dabei schlägt die Stunde der Vortortbahnen. Der Großraum Buenos Aires verfügt über eines der dichtesten Bahnnetze Südamerikas, in dem nach der Privatisierung Anfang der 90er Jahre mehrere private Bahngesellschaften die Verkehrsleistungen übernommen haben.
Eine davon ist die Linea San Martin, die seit 2005 von dem Konsortium UGOFE betrieben wird. Auf der einzigen Strecke zwischen Buenos Aires Retiro und Pilar kommen Lok bespannte Züge zum Einsatz.
7.11.2009 - Palermo
Die A914 ist eine GM GT22 und trägt die Lackierung der UGOFE. In wenigen Augenblicken wird sie den Bahnhof von Palermo erreichen.
Der Güterbahnhof von Palermo ist schon seit etlichen Jahren stillgelegt. In den verbliebenen Güterschuppen haben sich einige Firmen niedergelassen. Verlassene Hallen und das Bahngelände werden von "Cartoneros", die ihr Geld hauptsächlich mit Müllsammeln verdienen. Vor der Skyline von "Downtown" Buenos Aires fährt B811 am ehemaligen Güterbahnhof von Palermo vorbei.
Ein Blick über die Stadt, der zumindest eine kleine Idee von der Größe gibt. Im Vordergrund sind gut die Güterschuppen und die Brachflächen des früheren Güterbahnhofs zu erkennen. Leider sind die Anlagen teilweise Firmengrundstücke, Brachflächen überwuchert und die alte Fußgängerüberführung nicht mehr zugänglich.
Bei der spanischen RENFE wurden etliche modernisierte Loks der Baureihe 319 nach Südamerika abgegeben. Drei Loks davon erhielt die LSM und setzt seit seit 2007 ein. Hier zieht die 319-239 ihren Zug Richtung Pilar.
8.11.2009 - Palermo
Die Lackierung der UGOFE steht den ALCos nicht schlecht. So sieht man ihnen ihr stolzes Alter von über 50 Jahren kaum an. Am frühen Vormittag legt sich die B819 mit ihrem Zug in die Kurve.
Neben interessanten Zügen gibt es auch interessante andere Fahrzeuge zu sehen. Dieser Mercedes Rundhauber war mal ein Bus, bei dem man kurzerhand die Fahrgastkabine gegen eine Pritsche getauscht hat. Neben heruntergekommenen alten Kisten sieht man auch immer wieder schön gepflegte, mit Chrom und farbenfrohen Lackierungen verzierte Fahrzeuge.
8.11.2009 - Chacarita
Die meisten GT22 tragen noch die alte Lackierung der Metropolitano und wirken dadurch deutlich abgenutzter als die viel älteren ALCos. Der Lokführer der A917 hatte mich morgens schon mit punktgenauem Hupen dazu gebracht, ein Bild zu verreißen. Beim zweiten Versuch hat es aber funktioniert.
Eine Besonderheit der LSM ist der "Tren de los Cartoneros". Dieser Zug besteht ausschließlich aus Packwagen und befördert abends Cartoneros aus dem Umland in die Stadt. Dort wird dann Nachts der Müll gesammelt und sortiert, und morgens geht es wieder zurück. Gegen Mittag bringt die B822 den Leerzug nach Pilar.
Auf vielen Bahnhöfen im Stadtgebiet gibt es eine Bahnsteigsperre und Kontrollen, so daß man nur mit Fahrkarte auf den Bahnsteig kommt. In Chacarita führt ein Trampelpfad neben der Strecke "von hinten" auf den Bahnsteig - ohne Fahrkartenkontrolle. Nichtsdestotrotz gibt es Kameraüberwachung und Sicherheitspersonal in jedem Zug. Die ALCos wie hier die einfahrende B819 sind einfach riesig...
Buenos Aires ist auch ein Paradies für Busfans. Von alt bis neu, schäbig bis super gepflegt ist alles zu sehen, und das fast immer farbenprächtig. Wie fast überall auf der Welt außer in Deutschland üblich, kommen die Fahrgestelle und die Aufbauten von verschiedenen Herstellern. Unter der nicht mehr ganz so taufrischen Karosserie verbirgt sich ein Mercedes.
Kurz vor dem Bahnhof Chacarita verlangsamt B823 ihre Fahrt. Wie überall trübt leider weggeworfener Müll das Bild. Leere Flaschen z.B. werden durchaus öfter einfach aus dem Zug oder sogar aus dem Busfenster auf die Straße geworfen.
Soweit der erste Teil, ich hoffe es hat gefallen. Weiter geht es mit weiteren Bildern aus Chacarita und einem kleinen Intermezzo nach Feierabend.
Saludos
jpd
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:10:13:22:28:51.
Trotz viel Arbeit habe ich in letzter Zeit etwas mehr Gelegenheit für die Eisenbahnfotografie gehabt, so daß es für eine kleine Serie reicht. Einige wenige Bilder hatte ich schon mal gezeigt, aber es gibt auch viel Neues zu sehen. Hier also der erste Teil, viel Spaß damit...
Prolog
Buenos Aires - mal wieder. Dieser Moloch mit mehr als 10 Millionen Einwohnern, eine Stadt die nie schläft, immer laut ist und chaotischen Verkehr hat. Aber auch eine Stadt, in der immer irgendwo etwas los ist und an jeder zweiten Ecke zu jeder Tagszeit verlockend nach Parilla riecht. Irgendwann entwickelt man so eine Art Haßliebe zu Buenos Aires. Faszinierend wenn man ankommt, immer wieder ein Abenteuer wenn man dort ist und heilfroh, wenn man beim Abflug die Atem beraubende nächtliche Kulisse unter sich verschwinden sieht.
Hunderttausende von Pendlern sind täglich zu bewältigen, dabei schlägt die Stunde der Vortortbahnen. Der Großraum Buenos Aires verfügt über eines der dichtesten Bahnnetze Südamerikas, in dem nach der Privatisierung Anfang der 90er Jahre mehrere private Bahngesellschaften die Verkehrsleistungen übernommen haben.
Eine davon ist die Linea San Martin, die seit 2005 von dem Konsortium UGOFE betrieben wird. Auf der einzigen Strecke zwischen Buenos Aires Retiro und Pilar kommen Lok bespannte Züge zum Einsatz.
7.11.2009 - Palermo
Die A914 ist eine GM GT22 und trägt die Lackierung der UGOFE. In wenigen Augenblicken wird sie den Bahnhof von Palermo erreichen.
Der Güterbahnhof von Palermo ist schon seit etlichen Jahren stillgelegt. In den verbliebenen Güterschuppen haben sich einige Firmen niedergelassen. Verlassene Hallen und das Bahngelände werden von "Cartoneros", die ihr Geld hauptsächlich mit Müllsammeln verdienen. Vor der Skyline von "Downtown" Buenos Aires fährt B811 am ehemaligen Güterbahnhof von Palermo vorbei.
Ein Blick über die Stadt, der zumindest eine kleine Idee von der Größe gibt. Im Vordergrund sind gut die Güterschuppen und die Brachflächen des früheren Güterbahnhofs zu erkennen. Leider sind die Anlagen teilweise Firmengrundstücke, Brachflächen überwuchert und die alte Fußgängerüberführung nicht mehr zugänglich.
Bei der spanischen RENFE wurden etliche modernisierte Loks der Baureihe 319 nach Südamerika abgegeben. Drei Loks davon erhielt die LSM und setzt seit seit 2007 ein. Hier zieht die 319-239 ihren Zug Richtung Pilar.
8.11.2009 - Palermo
Die Lackierung der UGOFE steht den ALCos nicht schlecht. So sieht man ihnen ihr stolzes Alter von über 50 Jahren kaum an. Am frühen Vormittag legt sich die B819 mit ihrem Zug in die Kurve.
Neben interessanten Zügen gibt es auch interessante andere Fahrzeuge zu sehen. Dieser Mercedes Rundhauber war mal ein Bus, bei dem man kurzerhand die Fahrgastkabine gegen eine Pritsche getauscht hat. Neben heruntergekommenen alten Kisten sieht man auch immer wieder schön gepflegte, mit Chrom und farbenfrohen Lackierungen verzierte Fahrzeuge.
8.11.2009 - Chacarita
Die meisten GT22 tragen noch die alte Lackierung der Metropolitano und wirken dadurch deutlich abgenutzter als die viel älteren ALCos. Der Lokführer der A917 hatte mich morgens schon mit punktgenauem Hupen dazu gebracht, ein Bild zu verreißen. Beim zweiten Versuch hat es aber funktioniert.
Eine Besonderheit der LSM ist der "Tren de los Cartoneros". Dieser Zug besteht ausschließlich aus Packwagen und befördert abends Cartoneros aus dem Umland in die Stadt. Dort wird dann Nachts der Müll gesammelt und sortiert, und morgens geht es wieder zurück. Gegen Mittag bringt die B822 den Leerzug nach Pilar.
Auf vielen Bahnhöfen im Stadtgebiet gibt es eine Bahnsteigsperre und Kontrollen, so daß man nur mit Fahrkarte auf den Bahnsteig kommt. In Chacarita führt ein Trampelpfad neben der Strecke "von hinten" auf den Bahnsteig - ohne Fahrkartenkontrolle. Nichtsdestotrotz gibt es Kameraüberwachung und Sicherheitspersonal in jedem Zug. Die ALCos wie hier die einfahrende B819 sind einfach riesig...
Buenos Aires ist auch ein Paradies für Busfans. Von alt bis neu, schäbig bis super gepflegt ist alles zu sehen, und das fast immer farbenprächtig. Wie fast überall auf der Welt außer in Deutschland üblich, kommen die Fahrgestelle und die Aufbauten von verschiedenen Herstellern. Unter der nicht mehr ganz so taufrischen Karosserie verbirgt sich ein Mercedes.
Kurz vor dem Bahnhof Chacarita verlangsamt B823 ihre Fahrt. Wie überall trübt leider weggeworfener Müll das Bild. Leere Flaschen z.B. werden durchaus öfter einfach aus dem Zug oder sogar aus dem Busfenster auf die Straße geworfen.
Soweit der erste Teil, ich hoffe es hat gefallen. Weiter geht es mit weiteren Bildern aus Chacarita und einem kleinen Intermezzo nach Feierabend.
Saludos
jpd
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:10:13:22:28:51.