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Hallo zusammen,

als Fortsetzung vom zweiten Teil:

[www.drehscheibe-foren.de]

Vorab einige Streckendaten:

Der Abschnitt Fevzipasa – Karkamis über Aleppo wurde am 1. Dezember 1912 in Betrieb genommen. Die Streckenlänge beträgt 260,4 km, wobei auf heutigem syrischen Gebiet 166 km liegen.

Um autark nur auf türkischem Gebiet die Strecke befahren zu können, ist der Abschnitt Narli - Gaziantep 1953 eröffnet worden, Gaziantep - Karkamis 1960.

Der für uns interessante Abschnitt Nusaybin – Ceylanpinar wurde auf einer Länge von 120,7 km am 25. Oktober 1918, Ceylanpinar – Karkamis auf einer Länge von 204,4 km am 11. Juli 1914 und die Stichstrecke Senyurt – Mardin mit einer Länge von 24,3 km ebenfalls am 25. Oktober 1918 in Betrieb genommen.

Die Fahrt mit dem Karma 62951 findet in dem heutigen Teil des Berichts auf dem grün unterlegten Abschnitt statt.

Nusaybin: 7:00
Serçehan 7:18
Toruntepe 7:41
Senyurt 8:08
Akdogan 8:45
Gürpinar 9:13
Ceylanpinar 9:49
Sayarli 10:54
Goçar 11:28
Akçakale 12:32
Gültepe 13:04
Bekçiler 13:38
Mürsitpinar 14:12
Karkamis 15:14

Elifoglu 15:37
Yesildag 15:50
Nizip 16:26
Türkyurdu 17:03
Mustafayavuz 17:46
Gaziantep 17:55


Nachdem wir um Viertel nach Sechs das Hotel verlassen haben, an einem Mittwoch, sind wir mit einem Dolmus bis zur Straßenbrücke in Bahnhofsnähe gefahren. Es war gar nicht so leicht dem Fahrer klar zu machen, dass wir nicht zum Otogar wollen. Die gut ausgebaute Straße nach Gaziantep lässt der Bahn nur ein Schattendasein zu.

Hier eine Aufnahme aus dem Dolmus bei der Hinfahrt nach Nusaybin aus Mardin. Ich hatte nicht so einen prickelnden Platz, sodass einige Aufnahmen nur suboptimal sind. Natürlich ist das hier keine Gegend, wo man die Kamera spazieren trägt. Die meisten Aufnahmen habe ich daher heimlich und aus versteckter Position machen müssen.

Bild 1.

http://img132.imageshack.us/img132/1254/img2253fc.jpg

Zur leichteren Orientierung habe ich die Streckenkarte der TCDD im Uhrzeigersinn gedreht. Die rote Linie markiert die Grenze zwischen der Türkei und Syrien. Im Grunde genommen ist die Bahnstrecke die vertraglich vereinbarte Grenze.

Bild 2:

http://img10.imageshack.us/img10/5481/img0760hv.jpg

Hinter der Straßenbrücke (vgl. Teil 1) geht man rechts einen Weg zum Bahnhof, den man von der gegenüber liegenden Seite erreicht. Kurz vor dem Bahnhof liegt eine Kaserne, aus der sich gerade ein Trupp milchbärtiger Wehrpflichtiger mit Maschinengewehren und ihrem resolut wirkenden Kommandeur ebenfalls auf dem Weg zum Bahnhof gemacht hatte. Dieser Trupp sollte uns auf dem ersten Abschnitt im Zug begleiten.

Meine Kamera habe ich bewusst unten eingewickelt in einem Handtuch in meiner Reisetasche versteckt. Am Bahnhof angekommen röhrte DE 24 239 mit zwei Personenwagen und ca. 16 Güterwagen der Abfahrtszeit entgegen. Die Maschine wurde zuvor auf der Drehscheibe des Bahnhofs gedreht. Einen Fahrkartenschalter gibt es nicht. Wir wurden gebeten im ersten Wagen einzusteigen. Zu meiner Überraschung besteht dieser aus einem Liegewagen. Bei der langen Fahrt durchs Grenzgebiet ist dies für weniger Interessierte ein absoluter Luxus. Neben uns im Abteil hatte sich die Militäreskorte breitgemacht. Akribisch wurde alles, was die Reisenden machen, beobachtet. Ebenfalls musste jeder seinen Ausweis vorzeigen und die personenbezogenen Daten wurden in eine Liste eingetragen.

Jedenfalls war vollkommen klar, dass während der nächsten zig Kilometer kein einziges Foto machbar sein würde. Wenn man dabei erwischt wird, kennt man hier keinen Spaß. Außerdem wollte ich die Reise ebenfalls für meine weibliche Reisebegleiterin nicht gefährden oder äußerst unangenehm werden lassen.

Also fange ich mit der Beschreibung der Fahrt an. Wir verlassen pünktlich Nusaybin um 7:00 und schwenken nach dem Verlassen des Ortes durch eine Linkskurve zur Grenze, die links und rechts durch einen Stacheldrahtzaun begrenzt wird. Auf der rechten Seite schließt sich direkt neben der Bahn ein ca. 6 Meter breites Minenfeld an. Dieses wird wiederum durch einen Stacheldrahtzaun begrenzt. In einem Abstand von wenigen hundert Metern stehen Wachtürme. Die armen Jungs, die hier bei brütender Hitze in der Ödnis Wachhund spielen dürfen. Bis auf verstreute Dörfer ist außer Wildhunden kaum jemand zu sehen. Und mehr tut sich fast gar nicht auf den nächsten 300 Kilometeren. Deshalb habe ich das Ursprungsrätsel auch Absurdistan genannt, weil wir hier einen Bewachungs- und Kontrollzustand vorfinden, der nicht mehr zeitgemäß ist und an Zeiten des Kalten Krieges erinnert.

So sieht die Grenzanlage heimlich fotografiert aus dem Dolmus aus. Der Fahrer fuhr wie der Henker, sodass die Aufnahmen nicht gerade das Maß aller Dinge sind. Und ich hockte neben der Schiebetür auf einem klapprigen Schemel.

Bild 3:

http://img195.imageshack.us/img195/4956/img2257b.jpg

Bild 4:

http://img38.imageshack.us/img38/3492/img2258iz.jpg

Wir durchfahren die unbesetzten Bahnhöfe Serçehan (7:18) und Toruntepe (7:41). Beide Bahnhöfe sind verfallen, der Oberbau besteht noch aus alten Krupp-Schienen.

Senyurt erreichen wir um 8:08 pünktlich. Hier zweigt die Strecke nach Mardin ab. Zu meiner Überraschung steht hier DE 24 237 mit einem Kesselwagenzug und weiteren Güterwagen aus Mardin bereit, um vereinigt im Doppelpack mit unserem Zug nach Gaziantep zu fahren. Das Rangieren ging recht fix über die Bühne. Unser Zug, bestehend aus DE 24 237, DE 24 239, Liege- und Sitzwagen und nun auch noch fast 40 Güterwagen hatte hier eine beachtliche Länge erreicht.

Es kommt wie es kommen musste. Da die Strecke hinter dem Bahnhof eine leichte Anhöhe nehmen muss, haben beide Maschinen den Zug nicht zum Rollen gebracht. Es ging ein Stück vor, wieder zurück. Das Ganze dauerte ca. 20 Minuten, bis es mit dem Anfahren klappte. Das Röhren der Motoren musste man bis weit ins syrische Gebiet hören können.

Mit einer schon saftigen Verspätung erreichen wir Akdogan statt um 8:45 erst um 9:31. Hier steht ein Schotterzug, gezogen von DE 24 105. Neue Weichen liegen in einigen Bahnhöfen bereit und warten auf den Einbau. Ebenfalls wird an einigen Stellen der Oberbau erneuert.

Einen sehr guten Überblick über die Modernisierung der Strecke auch mit Bildern findet ihr ab Seite 4 hier. Was hier offiziell gezeigt wird ist privat in diesem Zug aufzunehmen streng verboten:

[www.tcdd.gov.tr]

Ebenfalls gab es auch hier das Problem, dass beide DE 24 den Zug nicht zum Rollen bringen konnten. Nach 20 Minuten hatte es dann doch geklappt.

Den Bahnhof Gürpinar 9:13 erreichten wir ebenfalls mit saftiger Verspätung. Hier wechselte auch das Militärpersonal. Alle müssen ihre Pässe vorzeigen und die Daten werden in eine neue Liste eingetragen.
Nach der Weiterfahrt erreichen wir den nächstgrößeren Ort Ceylanpinar statt um 9:49 erst um 10:58. Hier füllte sich der Zug auf ca. 20 Fahrgäste.

Was ist weiterhin seit fast 4 Stunden Fahrt geschehen? Meine Begleiterin hat die Vorzüge des Liegewagens ausprobiert und ein Nickerchen gemacht. Die Soldaten schlichen durch den Wagen, die Soldaten an der Grenze bewachten das Nichts. Ich stand seit fast 4 Stunden am Fenster abwechselnd auf der rechten und linken Seite, genoss die Fahrt und sah bei dem Staub, Dreck und Dieselgestank bald aus wie Catweazel. Aus der Sicht der Soldaten konnte da doch etwas nicht stimmen. Erstens, was machen deutsche Touristen in diesem Zug, wo der Bus 3mal schneller ist, keiner machte ein Foto – wozu das alles? Einer der Soldaten versuchte mich ausfragen, dies scheiterte jedoch an den Verständigungsproblemen.

Wir durchfuhren den Bahnhof Sayarli statt um 10:54 erst um 12:02. Dieser ist auch kein richtiger Bahnhof mehr, sondern ein umfunktionierter Militärstützpunkt.

Auf den weiteren Bahnhöfen Goçar 11:28, Akçakale 12:32, Gültepe 13:04, Bekçiler 13:38 und Mürsitpinar 14:12 konnte der Zug etwas Verspätung aufholen. In Akçakale, einem Grenzübergang mit Syrien, stauen sich auf türkischer Seite jede Menge LKW. Gewissermaßen kaserniert zwischen zwei Schranken direkt neben der Bahn warten diese auf die Abfertigung der Grenzformalitäten. Der Zug hielt hier knapp 2 Minuten. Ein schneller Ausstieg links auf syrischer Seite, um Aufnahmen von dem Zug zu machen, war somit ausgeschlossen. Das syrische Tor blieb somit geschlossen.

Bei der Abfahrt hatten unsere beiden DE 24 jetzt wieder Probleme den langen Zug in Bewegung zu setzen, schließlich hingen jetzt knapp 40 Wagen am Haken. Nach dem Bahnhof von Göksu ist die Passhöhe erreicht und es geht bergab ins Euphrat-Tal. Kurz vor Karkamis haben syrische Jungs noch das erste Fenster des Liegewagens mit einem Stein erlegt. Die zersplitterte Scheibe wurde kurzerhand mit einem Fußtritt im Niemandsland entsorgt. Nach dem Überqueren des Euphrats erreichen wir Karkamis statt um 15:14 mit +1.

Die Soldaten zogen ab, allerdings gibt es an der Grenze und Strecke noch weitere Militärposten.

Vorsichtig fing ich an zu sondieren, wie es hier mit Aufnahmen aussieht.

Im Bahnhof Karkamis steht eine Ersatzgarnitur für unseren Karma. Im Hintergrund stehen Baufahrzeuge. Die hier abzweigende Strecke nach Muslimiya in Syrien wird nach ca. 30 Jahren Stilllegung saniert (oder wie lang war diese stillgelegt?). Ebenfalls erhält die Strecke nach Gaziantep neue Schwellen und Schienen.

Bild 5:

http://img38.imageshack.us/img38/4071/img2343s.jpg

Ebenfalls noch ein Blick auf den Bahnhof.

Bild 6:

http://img34.imageshack.us/img34/1442/img2344y.jpg

Ein unverfängliches Bild brauchte ich auch noch, worüber sich die kurdischen Kinder sehr gefreut haben.

Bild 7:

http://img5.imageshack.us/img5/6153/img2348bi.jpg

Aber dann kommt die Überraschung für mich. Noch nicht einmal im Traum hätte ich daran gedacht, dass es hier mit einer Aufnahme der Strecke nach Muslimiya durch den Grenzzaun hindurch klappen würde. Das musste aus der verdeckten Position einfach aufgenommen werden.

Bild 8:

http://img15.imageshack.us/img15/5821/img2351hg.jpg

Ich kann mich noch gut an eine alte Aufnahme erinnern, als die die Strecke noch völlig verbarrikardiert zu sehen ist. So sah es hier noch im Jahr 2003 aus:

[www.globrailer.de]

Bild 9:

http://img36.imageshack.us/img36/9500/img2352i.jpg

Es folgen weitere Bilder von der Strecke, die eigentlich schon reaktiviert im Juni 2009 auch dem zweimal wöchentlich verkehrenden Zug Gaziantep – Aleppo dienen sollte. Vor dem nächsten Jahr wird das wohl nichts.

Die Mühlen mahlen hier langsam:

[www.tcdd.gov.tr]

Statt 2009 sollte man realistisch an das Jahr 2010 denken.

Bild 10:

http://img196.imageshack.us/img196/6579/img2353x.jpg

Bild 11:

http://img200.imageshack.us/img200/3691/img2354o.jpg

Eigentlich recht zufrieden mit der bisherigen Ausbeute machte mich meine Begleiterin darauf aufmerksam, dass da noch ein Zug fahre. Wo soll hier noch ein Zug fahren? Und tatsächlich, auf der Strecke nach Muslimiya war ein Bauzug unterwegs.

Bild 12.

http://img200.imageshack.us/img200/4596/img2355sw.jpg

Glück gehabt. Unser Schaffner hatte mich beim Fotografieren beobachtet, nur geschmunzelt und nichts gesagt. Wenige Meter weiter stand ein Soldat. Das nenne ich Glück.

Bild 13:

http://img12.imageshack.us/img12/6379/img2384n.jpg

Abschließend noch ein Bild von unserem Zug in fast ganzer Länge.

Bild 14.

http://img196.imageshack.us/img196/3425/img2410qw.jpg

Im letzten Teil fahren wir nach Gaziantep.

Grüße

Axel

Falls jemand von euch den Grenzübergang von Nusaybin nach Syrien nutzen will, ist dieser Link über die Öffnungszeiten und die Formalitäten vielleicht ganz hilfreich:

[www.wuestenschiff.de]

Lexa, Hanni und Nanni

Tante Edit(h) gehörte auch zu den Mitreisenden und sendet die Links zu den übrigen Teilen:

Das Ausgangsrätsel Absurdistan: [www.drehscheibe-foren.de]

Teil 1: Nusaybin und der Bahnhof: [www.drehscheibe-foren.de]

Teil 2: Der GmP in der Ortsdurchfahrt von Nusaybin: [www.drehscheibe-foren.de]

Teil 4: Von Karkamis nach Gaziantep: [www.drehscheibe-foren.de]

Und ein herzliches Dankeschön an D aus der Löwengrube (Idberg) für die Ergänzungen weiter unten.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2009:10:12:21:05:31.
Toller Reisebericht!
Du hast mein Interesse für diese Ecke der Welt wieder belebt:) Vielleicht schaffe ich es mal dorthin.
Toll sind auch die Fotos aus dem verborgenen, da braucht man oft eine Abgebrühtheit um nicht aufzufallen beim Fotografieren. Ich hab gesehen dass die Bilder aus dem Dolmus mit 1/250 Sek belichtet sind. Stell doch beim nächste mal in so einer Situation die Kamera auf "S"(Blendenautomatik) und nimm eine kürzere Belichtungszeit, zb 1/500 S. vorausgesetzt es ist hell genug.
s. [de.wikipedia.org]
Macht es in solchen Situationen nicht mehr Sinn, mit dem Handy zu fotografieren (da unverfänglicher)?
Hallo,

Mit dem Fotohandy wäre durchaus auch eine Möglichkeit. Es ist schwer zu sagen das ultimative Rezept zu finden. Es gab auch schon die Idee aus dem Toilettenfenster heraus zu fotografieren.

Wie auch immer, es hängt viel von der Laune und Dienstbeflissenheit der Begleitmannschaft ab – und die lässt sich zwischen liberal und 200prozentig korrekt eben nicht unbedingt einschätzen. Aus diesem Grund gibt es nur weit verstreut in wenigen Berichten Aufnahmen von dieser Strecke. Im Südosten der Türkei wird das Fotografierverbot aufgrund der teilweise massiven Militärpräsenz auch heute noch rigoros durchgesetzt. Zu bemerken ist dies u.a. auch auf der Strecke zum Van Gölü zwischen Elazig und Tatvan.

Falls noch jemand von euch Aufnahmen hat, wären die als Anhang bestimmt für uns alle interessant. Ansonsten hoffe ich, dass ihr euch aufgrund des Berichts ein Bild über den Status Quo dieser Strecke im Spätsommer 2009 habt machen können.

Teil 4 folgt bald.

Danke und Grüße auch an die Mitreisenden

T. Fontane, S. Gainsbourg, Anneliese Rotenberger

Aexl
Vielen Dank für den sehr spannenden Bericht und den Bildern. Aus Erzählungen einiger Bekannten die in Nordsyrien wohnen soll sich dieses Mienenfeld über das ganze Grenzgebiet zwischen Syrien und der Türkei erstrecken und mit Stacheldrahtzaun abgesperrt sein (Bei Google Earth ist es auch oft sehr deutlich zu sehen). Daher wundert mich wie syrische Kinder bei Karkamis Steine auf den Zug werfen konnten. Hier muss wohl nur noch der Stacheldrahtzaun die beiden Länder trennen da wohl auf syrischer Seite der Ackerbau bis zur Grenze reicht.

Das noch an der Strecke Karkamis - Aleppo gearbeitet wird beweisen deine Bilder und das bis heute kein Zugverkehr auf dieser Strecke fährt. Die CFS berichtete bereits im Juni, das die arbeiten auf dem syrischen Streckabschnitt beendet wären und die TCCD auf Ihrem Streckenabschnitt nur noch Gleisbauarbeiten + Mienenräumung beenden müsste. Am Ende kann ich mir aber vorstellen das der türkische Gleisabschnitt in einem besseren Zustand sein wird als der der durch Syrien verläuft.

Durch die vor ein paar Tagen beschlossene Aufhebung der Visumspflicht zwischen Syrien und der Türkei wird es bestimmt zu einer Erhöhung des Personenverkehrs zwischen beiden Ländern kommen, daher glaube ich, dass im Jahr 2010 die Zugverbindung Aleppo –Gaziantep endlich aufgenommen wird.

Freue mich über die Fortführung deines Berichtes

http://www.syrische-eisenbahn.de
BrakerBahn schrieb:
-------------------------------------------------------
> Falls noch jemand von euch Aufnahmen hat, wären
> die als Anhang bestimmt für uns alle interessant.
> Ansonsten hoffe ich, dass ihr euch aufgrund des
> Berichts ein Bild über den Status Quo dieser
> Strecke im Spätsommer 2009 habt machen können.

Hallo

Ich war im April 2008 dort, hier einige Bilder davon (um die Berichte zu den Bildern zu lesen --> auf Flickr-Links klicken).

http://farm4.static.flickr.com/3108/2471212239_d8684b40b3.jpg
Karma bei Karkamis [www.flickr.com]

http://farm3.static.flickr.com/2086/2472036418_6997808af1.jpg
Blick zum Grenzübergang Akçakale/Tall al Abyad [www.flickr.com]

http://farm3.static.flickr.com/2242/2472038244_e88c2a4d29.jpg
Bauern in Syrien (aus dem Zug fotografiert) [www.flickr.com]

http://farm4.static.flickr.com/3289/2471217721_3bfd630cf8.jpg
Ras al Ayn in Syrien (bei Ceylanpinar) [www.flickr.com]

http://farm4.static.flickr.com/3041/2471220031_ff9d952fdb.jpg
Noch ein syrischer Bauer, der dem Zug zuschaute. [www.flickr.com]

Der vollständige Reisebericht: [www.flickr.com]



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2009:09:20:22:25:49.
BerlinAleppo schrieb:
-------------------------------------------------------
> Vielen Dank für den sehr spannenden Bericht und
> den Bildern. Aus Erzählungen einiger Bekannten die
> in Nordsyrien wohnen soll sich dieses Mienenfeld
> über das ganze Grenzgebiet zwischen Syrien und der
> Türkei erstrecken und mit Stacheldrahtzaun
> abgesperrt sein (Bei Google Earth ist es auch oft
> sehr deutlich zu sehen). Daher wundert mich wie
> syrische Kinder bei Karkamis Steine auf den Zug
> werfen konnten. Hier muss wohl nur noch der
> Stacheldrahtzaun die beiden Länder trennen da wohl
> auf syrischer Seite der Ackerbau bis zur Grenze
> reicht.
>

Hallo,

Göksu (der Bahnhof oder das was mal ein Bahnhof war ist im Fahrplan nicht mehr aufgeführt) liegt auf der Passhöhe, bevor es nach dieser Station hinunter zum Euphrat kurz vor Karkamis geht. Von Nusaybin bis eben zu diesem Bahnhof ist die Strecke umgeben vom Minenfeld und den Stacheldrahtzäunen.

Allerdings macht die Strecke ab Göksu einen weiten Bogen nach links auf syrisches Gebiet. Die türkischen Grenzsicherungsanlagen sind ab hier weit zurück verlegt, ca. 400 Meter auf die rechte Seite. Links in Richtung Syrien fehlen diese ab hier vollständig. Es gibt sie erst wieder ab der Eisenbahnbrücke über den Euphrat.

Die syrischen Kinder haben hier freien Zugang zur Bahn und haben den Zug von der rechten Seite (der türkischen) mit Steinen beworfen. Getroffen wurde das vorderste Fenster unseres Wagens auf der rechten Seite.

Bei Google-Maps ist der Grenzverlauf dieses Abschnitts nicht genau zu sehen.

Grüße