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Grüezi mitenand,

ich habe vorgestern eine interessante Geschichte im ICE International erlebt, die ich mir tariflich nicht erklären kann. Vorab: mir ist wohlbekannt, dass ein Nachlösen im Zug bei den NS grundsätzlich immer 35 Euro Aufpreis kostet.

Ich sass nun also im ICE nach Amsterdam und war billettmässig bis Emmerich (Gr) abgefertigt. Der Vorabkauf eines Anschlussbillettes in Köln scheiterte aus zeitlichen Gründen. Kurz vor Oberhausen kam dann der Kondukteur (DB-Uniform, aber nach Namen und Sprache Niederländer) und verkaufte mir ein händisch ausgestelltes Billett von Emmerich (Gr) nach Amsterdam um 31 Euro!!! Er wies auch "informationshalber" auf die 35-Euro-Regel hin, bestätigte aber, dass man bei Auslandseinreise davon absehe. Ich wunderte mich dennoch ein wenig über den hohen Preis, eigentlich kostet diese Strecke nach TCV gerade mal 23,60 Euro. Auf Nachfrage bestätigte mir der Kondukteur, es handele sich hierbei um den "Bordpreis".

Nun ja. Leider gelang es mir nirgendwo, eine offizielle Information über den "Bordpreis" der NS zu erhalten und warum dieser hier stolze 7,40 Euro Aufpreis beinhaltet. Überall ist nur von besagter 35-Euro-Regel die Rede, welche ja aber in meinem Falle explizit nicht angewendet wurde - auf dem Billett war diese Zeile durchgestrichen. Ich wandte mich also an einen Hispeed-Schalter in Amsterdam. Der Herr dort war sehr verwirrt, er konnte auch nur den regulären Preis von 23,60 Euro ermitteln. Sodann rief er noch irgendwo an und meinte dann, es sei alles recht seltsam, aber er könne da momentan erstattungsmässig nichts machen. Er führte noch ein weiteres Telefongespräch (wenn meine Niederländischkenntnisse mich nicht täuschten: mit der "Konzernsicherheit") und fragte mich währenddessen, ob ich den Namen des betreffenden Kondukteurs noch wisse. Mehr war dann aber auch nicht.

Wurde hier etwa seitens des Kondukteurs in die eigene Tasche gewirtschaftet? Ausgerechnet in den Niederlanden? Wer weiss mehr?
Lassen Sie den Betrag doch einfach über Ihr Kreditkartenunternehmen zurückbuchen!
Salut Fabian,

35€ das ist ja happig. Da sind die Niederländer ja noch schlimmer als die Italiener, potz heee die ä Fahne. Item.

Welcher Betrag steht auf dem Billett drauf, dass Du erhalten hast? Dann siehst Du, ob er in die eigene Tasche gewirtschaftet hat, oder nicht.

In D-land war in den alten MT noch ziemlach lange eine Nachlösegebühr von 2,55€ einprogrammiert, obwohl ich damals eigentlich nie mehr etwas von einer Nachlösegebühr gelesen hatte, nur noch von Bordpreisen. Auch waren die Griffe, um die Nachlösegebühr hinein zu tun andere, als den Bordpreis zu entfernen.

Sind diese 7-8€ dann evtl. eine Nachlösegebühr von früher, die es offiziell nicht mehr gibt?
In IT gibt es auch eine Gebühr von 8€, wenn ein Billett vorhanden ist, aber irgendetwas falsch ist: falscher Zug, falsche Klasse, falsche Ermässigung ...

Ist dies vielleicht so eine Art kleiner Aufpreis? Aber dieser sollte dann bekannt sein. Oder hat er sich einfach mit dem Preise trompiert?

Aber was steht denn für ein Betrag auf dem Billett?

Herzliche Grüsse aus dem Berner Oberland.
Martin
Naja, das Billett wurde ja wie gesagt handschriftlich von einem Block erstellt und da stehen genau die 31 Euro drauf. Dann befindet sich dort noch eine Zeile "Wettelijke verhoging + 35,00", welche bei mir durchgestrichen wurde. Es scheint also neben diesen 35 Euro, welche man ja schon eher als Busse betrachten kann, noch einen anderen Bordzuschlag zu geben, welcher in meinem Fall eben zu Erhöhung des Preises von 23,60 auf 31 Euro führte. Nun wüsste ich eben gerne, wo dieser offiziell festgelegt ist.

Umso ärgerlicher war es dann wieder in einem niederländischen Binnen-IC zu erleben, wie man diversen amerikanischen Jugendlichen blauäugig die 35 Euro erliess, obwohl diese in dreistester Weise logen (waren angeblich gerade erst eingestiegen und wollten auch nur bis zum nächsten Halt) und dann noch dumme Witze darüber machten, wie leicht man europäische Bahnen austricksen könne.

@warakorn:
Es war leider keine Kartenzahlung möglich, da das Billett eben nicht mit dem ZPG, sondern händisch erstellt wurde. Ich frage mich, was passiert wäre, wenn ich das Geld nicht dabei gehabt hätte. Zugsverweis in Oberhausen?
Fabian schrieb:
-------------------------------------------------------
> Naja, das Billett wurde ja wie gesagt
> handschriftlich von einem Block erstellt und da
> stehen genau die 31 Euro drauf.

Gut, da dürfte klar sein, dass er NICHT in die eigene Tasche gewirtschaftet hat, sondern die Einnahme ordnungsgemäss aufgeführt und verrechnet hat. Das ist ja schon einmal das Wichtigste.

> Dann befindet sich
> dort noch eine Zeile "Wettelijke verhoging +
> 35,00", welche bei mir durchgestrichen wurde. Es
> scheint also neben diesen 35 Euro, welche man ja
> schon eher als Busse betrachten kann, noch einen
> anderen Bordzuschlag zu geben, welcher in meinem
> Fall eben zu Erhöhung des Preises von 23,60 auf 31
> Euro führte. Nun wüsste ich eben gerne, wo dieser
> offiziell festgelegt ist.

Da weiss ich aber auch nicht mehr als Du und kann nur spekulieren und mutmassen.
>
> Umso ärgerlicher war es dann wieder in einem
> niederländischen Binnen-IC zu erleben, wie man
> diversen amerikanischen Jugendlichen blauäugig die
> 35 Euro erliess, obwohl diese in dreistester Weise
> logen (waren angeblich gerade erst eingestiegen
> und wollten auch nur bis zum nächsten Halt) und
> dann noch dumme Witze darüber machten, wie leicht
> man europäische Bahnen austricksen könne.

Gerade an dieser Argumentation ist schon ersichtlich, dass sie es auf Schwarzfahren angelegt haben.
>
> @warakorn:
> Es war leider keine Kartenzahlung möglich, da das
> Billett eben nicht mit dem ZPG, sondern händisch
> erstellt wurde. Ich frage mich, was passiert wäre,
> wenn ich das Geld nicht dabei gehabt hätte.
> Zugsverweis in Oberhausen?

Haben sie dort generell nur Blankobillette auf dem Zug wie in DK, oder haben sie sonst auch ZPG?

Schöns Wuchenend.
Martin

Re: [NL] "Bordpreis" bei den NS - irgendwo definiert oder Kondukteursphantasie?

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 19.07.09 12:35

Gruss aus HOlland hier dann-mit B;ick auf Amsterdamer CS (mit ICE vor 37 min dabei...)
1.Grundsätzlich gibt es schon einige jahren in N/NS KEIN Bordverkauf. Genau wie beim DB/S-Bahn in Verbünde usw. Da wir das alle also dann sehr gründlich meiden habe ich keine eigenerfahrung damit.
Ich dachte (erinnerung aus Zeitungen usw) das die 35 € eher eine pauschal war=höher als das höheste einzel-tarif.
Es stimmt das NUR ab Grenzpunkte-und nur für fahrgäste die wenigstens bis dort eine gültige Fa-Ka vorlegen können-noch Fa-Ka's im Zug verkauft werden. Gegen bordtarif=das hat DB doch auch, viel höher als wie normal im voraus? Wie meist-auf ganze € gerundet, vieleicht schon 5€.
2.Da dies also nur sehr, sehr wenig passiert, und wenn es mal nötig ist-meist in situationen die schaffner lieber meiden (sa nacht-nach bar-schluss mit ..zig betrunkener...), und auch weil schaffner hier ja gar nicht am umsatz mitteilnehmen (wie ich meine beim DB der fall sei), wird das meist gar nicht gemacht. So etwa 1-2 x im Monat kommt dann eine total-nachtzugkontrolle und meist wird dan 30-40% der reisende vom polizei wegen irgendeiner fehler/schwarzfahrt oder was dann auch gemahnt-gegen strafe. Wird auch nicht anders sein als gleiches im Berliner S-bahn oder so.
3.ICE Ams-FRA fahren mit gemeinsamer besatzung-ist an sich nicht NS an sich-aber NS-Hispeed. Meist mit besatzung aus beide staaten. Gilt gleichenfalls im Thalys nach Paris und die benelux-ZÜge nach Brussel.
4.am schluss: wir haben hier keine bahn wie DB-wir haben eine art S-Bahn, mit verbundstarif-genau wie es in DE ja ettliche gibt. Mit etwa die gleiche schwarzfahrstrafen usw.
5.falls gar kein bargeld vorhanden war-dann wurde eine ''uitstel van betaling''=bezahlungsverspätung ausgeschrieben-wie eigenlich die normalprozedur sei-da hier ID-pflicht bestet seit einige jahren MUSS das mit vorzuzeigende Pass/ID-karten-nr versehen sein-und dann muss mann aus eigener bewegung das fahrgeld (inkl noch weitere gebühren-wegen dieses verfahren) am bank zahlen. Tut mann es nicht-dann wird strafverfahren eingeleitet (incasso)-etwa ähnlich wie bei nicht bezahlen einer Parkschein oder so. So werden jedes jahr mal ein paar obdachlosen die dann hier-dort zug nutzten-mit 20/30 dieser verfahren vor gericht geschleppt-können nicht zahlen-mussen im knast. (mit so etwa wert der fa-scheinen 300€-alle kosten obendrauf 1000/1200€-wie man hier im zeitung lesen kannst.
6.wenn ich dies nun lese und überdenke-es war vielleicht schon besser gewesen eine Fa-Ka Oberhausen-AMs zu kaufen-da die wohl vom DB-klein automaten ausgegeben wird-mit BC auch noch mit die übliche rabatt dann dabei.
Und eben schon bei DB-fernautomaten kann mann diese fahrscheine kaufen-auch ganz ohne DB-streckenanteil.
dvis schrieb:
-------------------------------------------------------
> Ich dachte (erinnerung aus Zeitungen usw) das die
> 35 € eher eine pauschal war=höher als das höheste
> einzel-tarif.

Das stimmt so wohl nicht ganz, auf der Rückseite meines im Zug erworbenen Billettes heisst es: Conform artikel 48 Besluit personenvervoer 2000 bent u de vervoerprijs en de wettelijke verhoging verschuldigd.

Man muss also den Fahrpreis für die zurückgelegte Stecke zuzüglich der 35 Euro zahlen.

> Es stimmt das NUR ab Grenzpunkte-und nur für
> fahrgäste die wenigstens bis dort eine gültige
> Fa-Ka vorlegen können-noch Fa-Ka's im Zug verkauft
> werden. Gegen bordtarif=

Ja, und genau dabei hätte mich eben interessiert, wo dieser "Bordpreis" festgelegt ist und wie er sich genau berechnet. Alle mir bislang vorliegenden Unterlagen sprechen nämlich entweder von der 35-Euro-mehr-Variante oder von einer kostenlosen Regulierung zum normalen Billettpreis - dass es noch etwas "dazwischen" zu geben scheint, konnte ich bisher nicht offiziell bestätigt erhalten.

> das hat DB doch auch, viel
> höher als wie normal im voraus?

Naja, viel höher ist relativ. Bei uns in der Schweiz zahlt man 5 Franken mehr (soll aber demnächst auf 10 Franken erhöht werden). Bei der DB sind es 10 % des Billettpreises, jedoch mindestens 2 und höchstens 10 Euro.

> Wie meist-auf
> ganze € gerundet, vieleicht schon 5€.

Hier 7,40 Euro (das entspricht immerhin einem stolzen Aufpreis von etwas mehr als 30 %)...

> 3.ICE Ams-FRA fahren mit gemeinsamer besatzung-ist
> an sich nicht NS an sich-aber NS-Hispeed. Meist
> mit besatzung aus beide staaten. Gilt
> gleichenfalls im Thalys nach Paris und die
> benelux-ZÜge nach Brussel.

Interessant, merci für die Info.

> 5.falls gar kein bargeld vorhanden war-dann wurde
> eine ''uitstel van betaling''=bezahlungsverspätung
> ausgeschrieben-wie eigenlich die normalprozedur
> sei-da hier ID-pflicht bestet seit einige jahren
> MUSS das mit vorzuzeigende Pass/ID-karten-nr
> versehen sein-und dann muss mann aus eigener
> bewegung das fahrgeld (inkl noch weitere
> gebühren-wegen dieses verfahren) am bank zahlen.
> Tut mann es nicht-dann wird strafverfahren
> eingeleitet (incasso)-etwa ähnlich wie bei nicht
> bezahlen einer Parkschein oder so. So werden jedes
> jahr mal ein paar obdachlosen die dann hier-dort
> zug nutzten-mit 20/30 dieser verfahren vor gericht
> geschleppt-können nicht zahlen-mussen im knast.
> (mit so etwa wert der fa-scheinen 300€-alle kosten
> obendrauf 1000/1200€-wie man hier im zeitung lesen
> kannst.

Gut, die Frage ist natürlich, wie realistisch die Durchführung einer solchen Betreibung gegen einen Ausländer ist. Hierzulande ist es leider regelmässig so, dass Personen mit Auslandswohnsitz durch das Raster fallen. Den ganzen deutschen Autobahnrasern nimmt die Polizei immerhin an Ort und Stelle ein Kostendepositum ab, da eine Vollstreckung der Bussenverfügungen in D wohl nicht möglich ist. Warum kann das die SBB nicht auch so handhaben?

> 6.wenn ich dies nun lese und überdenke-es war
> vielleicht schon besser gewesen eine Fa-Ka
> Oberhausen-AMs zu kaufen-da die wohl vom DB-klein
> automaten ausgegeben wird-mit BC auch noch mit die
> übliche rabatt dann dabei.

Nein, wieso das denn? Wieso sollte ich den Abschnitt Oberhausen-Emmerich(Gr) zum DB-Schweinepreis der "Produktklasse A" doppelt bezahlen?

> Und eben schon bei DB-fernautomaten kann mann
> diese fahrscheine kaufen-auch ganz ohne
> DB-streckenanteil.

Auch das ist leider falsch. Die DB-NTA können leider eben gerade keine Billette ab Grenztarifpunkten verkaufen - anders als die niederländische Variante: dort kann man - wie ich mit Begeisterung feststellte - bei Auslandsreisen immer die Option "NS traject gratis" auswählen! Sehr fortschrittlich das ganze!

Ich hätte also in Köln an den Billettschalter gemusst, wofür keine Zeit mehr war. Leider dauert ja die Abfertigung von Reisenden in D immer extrem lange: wenn in der Schweiz fünf Leute vor mir in der Schlange stehen, bin ich gewöhnlich innerhalb von 5-8 Minuten an der Reihe - in D warte ich dann mindestens eine halbe Stunde. Und nach dieser Wartezeit gerät man dann u.U. noch an eine Reise"beraterin", die zwar ihr Foulard perfekt um den Blusenkragen gebunden hat (was sie in einem mehrmonatigen "Stylingkurs" als Teil ihrer Ausbildung erlernt hat), aber nicht weiss, was "Emmerich (Gr)" denn seltsames ist, geschweige denn, wie man ein Billett ab dort verkauft (weil man so etwas heutzutage bei der DB eben zugunsten der Stylingkurse aus dem Lehrplan gestrichen hat). Nein danke.
Ich würde an deiner Stelle eine E-Mail samt Fahrkartenscan an den Kundendialog der DB schreiben und um Aufschlüsselung des Fahrpreises sowie gegebenenfalls um Rückerstattung des zuviel bezahlten Betrages bitten.



--------------
Max Schmied
"Ich hätte also in Köln an den Billettschalter gemusst, wofür keine Zeit mehr war. Leider dauert ja die Abfertigung von Reisenden in D immer extrem lange: wenn in der Schweiz fünf Leute vor mir in der Schlange stehen, bin ich gewöhnlich innerhalb von 5-8 Minuten an der Reihe - in D warte ich dann mindestens eine halbe Stunde. Und nach dieser Wartezeit gerät man dann u.U. noch an eine Reise"beraterin", die zwar ihr Foulard perfekt um den Blusenkragen gebunden hat (was sie in einem mehrmonatigen "Stylingkurs" als Teil ihrer Ausbildung erlernt hat), aber nicht weiss, was "Emmerich (Gr)" denn seltsames ist, geschweige denn, wie man ein Billett ab dort verkauft (weil man so etwas heutzutage bei der DB eben zugunsten der Stylingkurse aus dem Lehrplan gestrichen hat). Nein danke."


Auf [www.fahrgast-rechte.de] steht:

"Fahrkartenausgabe überfüllt

Wenn Sie 5 Minuten vor Abfahrt am Bahnhof sind, haben Sie einen Anspruch auf Ausstellung einer Fahrkarte. Das steht in § 9 Absatz 2 EVO: “Der Anspruch auf Ausgabe eines Fahrausweises erlischt fünf Minuten vor Abfahrt. des Zuges.” Wenn also der Schalter überfüllt ist und kein Automat zur Verfügung steht, der Bargeld nimmt, dann müssen Sie das "Erhöhte Beförderungsentgelt" nicht bezahlen."

Wenn ich eine Fahrkarte will, die es nicht am Automaten gibt, versuche ich sie im Reisezentrum zu kaufen. Wenn dies innerhalb von 5 Minuten nicht klappt setzte ich mich einfach in den Zug und kaufe meine Fahrkarte dort, wenn der Zub vorbeikommt. Allerdings muss man den Zub bitten, nicht den Bordpreis zu berechnen. Falls er nur zum Bordpreis verkaufen will, darf man diesen auf keinen Fall bezahlen, lieber eine Fahrpreisnacherhebung ausstellen lassen. Sonst sieht man das Geld nie wieder (ist mir einmal passiert).

Gruß
Florian

Re: [NL] "Bordpreis" bei den NS - irgendwo definiert oder Kondukteursphantasie?

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 21.07.09 15:25

Fabian schrieb:
-------------------------------------------------------
> > Ich dachte (erinnerung aus Zeitungen usw) das
> die
> > 35 € eher eine pauschal war=höher als das
> höheste
> > einzel-tarif.
>
> Das stimmt so wohl nicht ganz, auf der Rückseite
> meines im Zug erworbenen Billettes heisst es:
> Conform artikel 48 Besluit personenvervoer 2000
> bent u de vervoerprijs en de wettelijke verhoging
> verschuldigd.
>
Das Stichwort ist hier 'wettelijk' (gesetzlich). Es handelt sich also um eine staatlich festgesetzte Buße für Schwarzfahren, die im Inlandsverkehr angewandt wird (außer es ist der Schalter zu und der Automat kaputt, wobei letzteres selten vorkommt).
>
> > Es stimmt das NUR ab Grenzpunkte-und nur für
> > fahrgäste die wenigstens bis dort eine gültige
> > Fa-Ka vorlegen können-noch Fa-Ka's im Zug
> verkauft
> > werden. Gegen bordtarif=
>
> Ja, und genau dabei hätte mich eben interessiert,
> wo dieser "Bordpreis" festgelegt ist
>
Das kann nur eine Abmachung zwischen DB und NS für den internationalen Verkehr sein. Steigst du in Arnheim Richtung Amsterdam ohne Ticket ein, würde ich vermuten, daß das 35EUR kostet (ich weiß es aber nicht sicher und es wäre blödsinnig, es darauf ankommen zu lassen).
>
> Auch das ist leider falsch. Die DB-NTA können
> leider eben gerade keine Billette ab
> Grenztarifpunkten verkaufen - anders als die
> niederländische Variante: dort kann man - wie ich
> mit Begeisterung feststellte - bei Auslandsreisen
> immer die Option "NS traject gratis" auswählen!
> Sehr fortschrittlich das ganze!
>
Einfach nur: einfaches Tarifsystem + viele Abonnenten.

Re: [NL] "Bordpreis" bei den NS - irgendwo definiert oder Kondukteursphantasie?

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 21.07.09 15:32

Florian86 schrieb:
-------------------------------------------------------
>
> Wenn ich eine Fahrkarte will, die es nicht am
> Automaten gibt, versuche ich sie im Reisezentrum
> zu kaufen. Wenn dies innerhalb von 5 Minuten nicht
> klappt setzte ich mich einfach in den Zug und
> kaufe meine Fahrkarte dort, wenn der Zub
> vorbeikommt. Allerdings muss man den Zub bitten,
> nicht den Bordpreis zu berechnen. Falls er nur zum
> Bordpreis verkaufen will, darf man diesen auf
> keinen Fall bezahlen, lieber eine
> Fahrpreisnacherhebung ausstellen lassen. Sonst
> sieht man das Geld nie wieder (ist mir einmal
> passiert).
>
In Holland nimmt man dir auf jeden Fall die 35EUR ab, und zwar mit der Begründung, daß man jedes Ticket binnen 1 Min. aus dem Automaten kriegt. Das Eintreibevefahren ist dabei ähnlich effizient wie das Rückerstattungsverfahren bei (mittlerweile wieder sehr seltenen) Großverspätungen und ob der Automat kaputt war, wird von selbst fesgestellt und ggf. das Verfahren gelöscht. Das funktioniert, weil das System einfach ist und ein Automat eben nur ganz oder kaputt sein kann (statt unfähig zu Ausstellung von Fahrausweisen des TypsX mit BerchtigungY und ErmäßigungZ am TerminA oder B aber nicht C unter Berücksichtigung von....usw. usw.)
MaxSchmied schrieb:
-------------------------------------------------------
> Ich würde an deiner Stelle eine E-Mail samt
> Fahrkartenscan an den Kundendialog der DB
> schreiben und um Aufschlüsselung des Fahrpreises
> sowie gegebenenfalls um Rückerstattung des zuviel
> bezahlten Betrages bitten.
>
Die DB hat da sicherlich nicht viel mit zu tun. Das müsstest Du an die NS wenden. Ggf. schickt das die DB aber an die NS weiter.


> "Ich hätte also in Köln an den Billettschalter gemusst, wofür keine Zeit mehr war. Leider dauert ja die Abfertigung von Reisenden in D immer extrem lange: wenn in der Schweiz fünf Leute vor mir in der Schlange stehen, bin ich gewöhnlich innerhalb von 5-8 Minuten an der Reihe - in D warte ich dann mindestens eine halbe Stunde. Und nach dieser Wartezeit gerät man dann u.U. noch an eine Reise"beraterin", die zwar ihr Foulard perfekt um den Blusenkragen gebunden hat (was sie in einem mehrmonatigen "Stylingkurs" als Teil ihrer Ausbildung erlernt hat), aber nicht weiss, was "Emmerich (Gr)" denn seltsames ist, geschweige denn, wie man ein Billett ab dort verkauft (weil man so etwas heutzutage bei der DB eben zugunsten der Stylingkurse aus dem Lehrplan gestrichen hat). Nein danke."

> Auf [www.fahrgast-rechte.de] steht:

"Fahrkartenausgabe überfüllt

> Wenn Sie 5 Minuten vor Abfahrt am Bahnhof sind, haben Sie einen Anspruch auf Ausstellung einer Fahrkarte. Das steht in § 9 Absatz 2 EVO: “Der Anspruch auf Ausgabe eines Fahrausweises erlischt fünf Minuten vor Abfahrt. des Zuges.” Wenn also der Schalter überfüllt ist und kein Automat zur Verfügung steht, der Bargeld nimmt, dann müssen Sie das "Erhöhte Beförderungsentgelt" nicht bezahlen."

> Wenn ich eine Fahrkarte will, die es nicht am Automaten gibt, versuche ich sie im Reisezentrum zu kaufen. Wenn dies innerhalb von 5 Minuten nicht klappt setzte ich mich einfach in den Zug und kaufe meine Fahrkarte dort, wenn der Zub vorbeikommt. Allerdings muss man den Zub bitten, nicht den Bordpreis zu berechnen. Falls er nur zum Bordpreis verkaufen will, darf man diesen auf keinen Fall bezahlen, lieber eine Fahrpreisnacherhebung ausstellen lassen. Sonst sieht man das Geld nie wieder (ist mir einmal passiert).

Also, wenn Du Dich einfach in den Zug setzt, ist die Wahrscheinlichkeit, dass der ZUB Dir glaubt sehr gering. Die bekommen viel am Tag erzählt. Geh lieber vor der Abfahrt direkt zu ihm. Das erhöht die Glaubwürdigkeit.

Ausserdem sind bei den ehem. Staatsbahnen die Zugbegleiter so abgerichtet, nur mit Bordpreis zu verkaufen. Wenn sie mal wegen Verkaufsgerätedefekt ohne Bordpreis verkaufen, tut ja schon eines der Büros nachrecherchieren, ob wirklich ein Verkaufsgerätedefekt vorlag. Wenn sie zuviel ohne Zuschlag verkaufen, kriegen die betreffenden Mitarbeiter eins auf die Rübe. Das ist ein sehr allgemeines Problem. Wenn Du Dir dann eine Zahlungsaufforderung ausstellen lässt, hast Du anschliessend auch Rennerei. Ausserdem wirst Du registiert, tritt mehrfach das Gleiche auf, kommen sie Dir auch nicht mehr entgegen.

Martin



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2009:07:21:17:32:39.
"In Holland nimmt man dir auf jeden Fall die 35EUR ab, und zwar mit der Begründung, daß man jedes Ticket binnen 1 Min. aus dem Automaten kriegt...."

Bei Anreise aus Deutschland bekommt man am Automaten z.B. keine Fahrkarte ab Emmereich(Gr) und keine RailPlus-Ermäßigung. Außerdem gibt es am deutschen Fahrkartenautomaten nur den fahrplanbasierten Verkauf (der Expressverkauf ist auch fahrplanbasiert), somit ist der Fahrkartenkauf für verspätete Züge (letzte Verbindung am Tag) und wenn die Uhr vom NTA vor geht nicht möglich.

Gruß
Florian
"Also, wenn Du Dich einfach in den Zug setzt, ist die Wahrscheinlichkeit, dass der ZUB Dir glaubt sehr gering. Die bekommen viel am Tag erzählt. Geh lieber vor der Abfahrt direkt zu ihm. Das erhöht die Glaubwürdigkeit."

Früher(bis vor ca. 5 Jahren) war es bei der DB so, dass wenn man sich direkt nach dem Einsteigen beim Schaffner gemeldet hat, einen Fahrschein ohne Bordzuschlag ausgestellt bekam. Ich habe niemals einen Bordzuschlag gezahlt. Die MT´s gaben damals automatisch Fahrkarten ohne Bordzuschlag aus. Der Bordzuschlag musste sogar extra hinzugefügt werden.
Heute ist das Nachlösen in Nahverkehrszügen mit ganz wenigen Ausnahmen nicht mehr möglich. Einige Schaffner machen da noch Ausnahmen, was aber wohl von deren Gruppenleiter abhängig ist. Im Fernferkehr ist es möglich mit Bordpreis nachzulösen, dieser muss aber im Gegensatz zu früher erst vom Zub herausgenommen werden.

Seitdem ich vor zwei Jahren im IC den Bordpreis zu Unrecht aufgedrückt bekam, obwohl ich die Zub direkt nach dem Einsteigen aktiv aufgesucht hatte und ihr den Sachverhalt wahrheitsgemäß schilderte (in Bonn eingestiegen, Reisezentrum geschlossen, Bargeld nahmen nur die Nahverkehrsautomaten an) und der Kundendialog den Bordzuschlag im Nachhinein nicht erstattet hat, bezahle ich keinen Cent zu viel und lasse mir lieber eine FN ausstellen. Solch ein Kundenservice gibt mir auch keinen Anlass durch den ganzen Zug zu laufen und den Zub zu suchen. Wenn der Zub vorbeikommt, melde ich mich natürlich.

"Wenn Du Dir dann eine Zahlungsaufforderung ausstellen lässt, hast Du anschliessend auch Rennerei."

Nein, ich habe die Rennerei, wenn ich von der DB etwas zurückfordere.
Wenn die Bahn von mir Geld haben will, prüft sie den Sachverhalt genauer, da eine Niederlage vor Gericht teuer ist.

Ausserdem wirst Du registiert, tritt mehrfach das Gleiche auf, kommen sie Dir auch nicht mehr entgegen.

Bist Du dir da sicher? Das wäre ja kriminell, von mir Daten zu speichen, obwohl die Forderung gegen mich unberechtigt war.

Gruß
Florian
> "Wenn Du Dir dann eine Zahlungsaufforderung
> ausstellen lässt, hast Du anschliessend auch
> Rennerei."

Du musst Dich anschliessend an Baden-Baden wenden.
>
> Nein, ich habe die Rennerei, wenn ich von der DB
> etwas zurückfordere.
> Wenn die Bahn von mir Geld haben will, prüft sie
> den Sachverhalt genauer, da eine Niederlage vor
> Gericht teuer ist.

Dazu musst Du Ihr aber erst einmal schildern, was Sache ist. Meldest Du Dich in Baden-Baden nicht, bekommst Du eine Mahnung usw.
>
> Ausserdem wirst Du registiert, tritt mehrfach das
> Gleiche auf, kommen sie Dir auch nicht mehr
> entgegen.
>
> Bist Du dir da sicher? Das wäre ja kriminell, von
> mir Daten zu speichen, obwohl die Forderung gegen
> mich unberechtigt war.

Ja, ziemlich. Ich weiss nicht, wie lange. Aber eine gewisse Zeit schon, auch wenn der Fall abgeschlossen ist. Allerdings passiert das nicht mehr viel mit Deinen Daten, wenn das abgeschlossen ist. Es sei denn, Du bekommst wieder eine FN. Dann gucken sie, was schon einmal war, bzw. wie oft Du FN's bekamst usw. Ich kann Dir aber nicht sagen, wie lange das gespeichert wird.
>
> Gruß
> Florian
Gruss zurück.
Martin



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2009:07:21:19:54:15.
Hallo,

NShispeed hat eigene Preise für Reisende im internationaler Verkehr. Die aufpreis von etwa 7 Euro bei verkauf im Zug ist richtig.
Mann muss das sehen als bearbeitungsgebühr.

Auch der Züge von Amsterdam nach Brussel und der IC Berlin Züge habe die gleiche Preisaufbau.

Grüsse,
Peter

Re: [NL] "Bordpreis" bei den NS - irgendwo definiert oder Kondukteursphantasie?

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 22.07.09 19:38

Florian86 schrieb:
-------------------------------------------------------
> "In Holland nimmt man dir auf jeden Fall die 35EUR
> ab, und zwar mit der Begründung, daß man jedes
> Ticket binnen 1 Min. aus dem Automaten
> kriegt...."
>
> Bei Anreise aus Deutschland bekommt man am
> Automaten z.B. keine Fahrkarte ab Emmereich(Gr)
> und keine RailPlus-Ermäßigung. Außerdem gibt es am
> deutschen Fahrkartenautomaten...
>
Ich meinte: nur bei Fahrten innerhalb Hollands, weil dafür die 35EUR-Regelung gesetzlich verankert ist.

Deswegen auch die Warnung in einem anderen Beitrag, nicht in Arnhem ohne Ticket in einen ICE Richtung Amsterdam zu steigen, weil das mit 99.9% Wahrscheinlichkeit als nationale Fahrt gilt.

keine Münzen?

geschrieben von: Fabian Schuler

Datum: 08.08.09 03:20

Zitat:
Das Stichwort ist hier 'wettelijk' (gesetzlich). Es handelt sich also um eine staatlich festgesetzte Buße für Schwarzfahren, die im Inlandsverkehr angewandt wird (außer es ist der Schalter zu und der Automat kaputt, wobei letzteres selten vorkommt).
Und was wird im Praxisfall passieren, wenn der Kunde keine passenden Münzen für die 30-Euro-Fahrkarte und ebenso keine passende Karte hat? Man beachte: Banknoten- und Kreditkartenzahlungen funktionieren an den meisten NS-Automaten nicht.

Re: keine Münzen?

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 08.08.09 12:55

Fabian Schuler schrieb:
-------------------------------------------------------
>
> Und was wird im Praxisfall passieren, wenn der
> Kunde keine passenden Münzen für die
> 30-Euro-Fahrkarte und ebenso keine passende Karte
> hat?
>
Von einem Musterprozeß wie seinerzeit bei der Üstra weiß ich nichts. Möglicherweise gibts in so einem Fall doch Kulanz, falls jemand sich sofort beim Zugbegleiter meldet?
>
> Man beachte: Banknoten- und
> Kreditkartenzahlungen funktionieren an den meisten
> NS-Automaten nicht.
>
Es gibt aber ein sehr verbreitetes nationales Bankkartensystem, übrigens nachts auch die einzige Möglichkeit zu tanken, nach 23/24Uhr selbst auf manchen Autobahnen. Wer keine solche Karte hat, hat in der Regel sowieso kein Geld für Reisen (eine auch hierzulande immer häufiger werdende Erscheinung). Einzelhandelslobbyisten verlangen sogar ernsthaft schon, das Barzahlen in Supermärkten zugunsten von 'pinnen' abzuschaffen, weil das Bankgebühren spart. Da würde es interessant, was passiert, wenn ein EU-Ausländer einen Musterprpozeß anspannt, weil irgendwo gar keine Euro mehr genommen werden.

Re: keine Münzen?

geschrieben von: Fabian Schuler

Datum: 08.08.09 14:03

kmueller schrieb:
-------------------------------------------------------

> Von einem Musterprozeß wie seinerzeit bei der
> Üstra weiß ich nichts. Möglicherweise gibts in so
> einem Fall doch Kulanz, falls jemand sich sofort
> beim Zugbegleiter meldet?

Da ich hier in erster Linie auf den Fall Ausländer anspiele, könnte ich es mir doch vorstellen.

> Es gibt aber ein sehr verbreitetes nationales
> Bankkartensystem, übrigens nachts auch die einzige
> Möglichkeit zu tanken, nach 23/24Uhr selbst auf
> manchen Autobahnen. Wer keine solche Karte hat,
> hat in der Regel sowieso kein Geld für Reisen
> (eine auch hierzulande immer häufiger werdende
> Erscheinung). Einzelhandelslobbyisten verlangen
> sogar ernsthaft schon, das Barzahlen in
> Supermärkten zugunsten von 'pinnen' abzuschaffen,
> weil das Bankgebühren spart. Da würde es
> interessant, was passiert, wenn ein EU-Ausländer
> einen Musterprpozeß anspannt, weil irgendwo gar
> keine Euro mehr genommen werden.

Zum Glück funktioniert ja die deutsche Maestro(=EC)-Karte, wenn man die richtige Option wählt. Allerdings finde ich es bedauerlich, dass nichtmal Kreditkarten (außer im Bahnhof Schiphol) akzeptiert werden - wieso eigentlich nur dort? Aber glücklicherweise gibt es in NL noch deutlich mehr Verkaufsstellen (von NS selber oder privat betriebene "Wizzel") mit einer relativ humanen Schaltergebühr.
Seiten: 1 2 All Angemeldet: -