Hallo,
als Fortsetzung von hier
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ist das Votum von euch für die ausführliche Variante mit Beeinträchtigungen in der Bildqualität gefallen. Ich kann mich heute noch darüber ärgern, dass es ein Problem mit dem Objektiv der Kamera gegeben hat, genauso das Grauen, das uns erwarten sollte.
Zu Beginn noch einmal die Karte, damit die Orientierung leichter fällt.
Bild 1:
Ausgangspunkt der Bahn ist der Bahnhof Milot an der Strecke nach Shkodra. Hier zweigt die Bahn nach Rreshen ab. Das Bild stammt vom Juni 2008 und zeigt die Bahn, die schon länger nicht befahren worden ist.
Laut einer Übersichtskarte gab es bei der Planung noch die Variante, die Strecke nach Burrel und Klos nicht über Rreshen zu führen. Die beiden Orte und Minen sollten über eine separate Stichstrecke wenige Kilometer hinter Milot abzweigend erreicht werden. Dazu ist es nicht gekommen. Die Strecke wurde nach Rreshen fertig gestellt und weiterführend der Oberbau nach Klos trassiert.
Bild 2:
Monate später im April 2009 hat man auf das Streckengleis einen Betonklotz gesetzt. In den Monaten zuvor muss auch der größte Teil der Schienen entfernt worden sein. Die improvisierte Form des albanischen Prellbocks. Die Aufnahmen sind von der Brücke aus entstanden.
Bild 3:
Bild 4:
Bild 5:
Hier befinden wir uns hinter der Brücke Richtung Rreshen.
Bild 6:
Und wenige Meter dahinter sind Fakten geschaffen worden. Hier wurden die Gleise getrennt und abgetragen. An dieser Stelle wurde mittlerweile der Untergrund für die Autobahn nach Morina in das Kosovo aufgeschüttet. Auf langen Strecken wird der Oberbau der Strecke den Anforderungen entsprechend erweitert und für die neue Straße verwendet.
Bild 7:
Wir verlassen jetzt die Brücke und befinden uns kurz hinter dem Bahnhof Milot in Richtung Shkoder. Wenn ihr durch die Lücke der Baumreihe seht, verläuft unten die Trasse der ehemaligen Strecke und oberhalb die Straße nach Burrel, die in Höhe der Brücke rechts in die Berge entschwindet.
Wir können den weiteren Verlauf der ehemaligen Bahn vorläufig nicht direkt verfolgen. Um weiter nach Rubik und Rreshen zu kommen, müssen wir erst den Mat auf der in den 80er Jahren fertiggestellten kombinierten Bahn-Straßenbrücke überqueren.
Bild 8.
Nachdem wir die kombinierte Bücke überquert haben, biegen wir rechts auf die Straße nach Rubik ab und machen Stopp an der ältesten Spannbetonbrücke des Balkans. Sie wurde noch unter König Zogu in den 30er Jahren errichtet.
Bild 9:
Wir fahren weiter Richtung Rubik und werfen einen Blick auf den Mat. Auf dem anderen linken Ufer (Betrachtung rechts/links von der Quelle aus) sehen wir unten den Verlauf der Bahn, natürlich jetzt Autobahn und oberhalb die Straße nach Burrel.
Bild 10:
Wir mussten auf dem rechten Ufer bleiben, da auch die Straße auf der linken Seite bei Fang bis Rubik dem Autobahnbau geopfert wurde.
Erst in Rubik kamen wir mit der Bahn wieder in direkten Kontakt, nachdem wir hinter dem Ort den L. i. Fanit überquert haben.
Hier die Brücke und oberhalb der Bahndamm.
Bild 11:
Jorga, unser Fahrer mit dem gecharterten Daimler musste wiederholt halten. Der Gute wäre auch zwanzigmal um einen Bunker gefahren, wenn wir das gewünscht hätten. In der Hoffnung, hier noch Gleise zu sehen, war das Ergebnis ebenso ernüchternd.
Einmal der Blick auf den Oberbau Richtung Rreshen.
Bild 12:
Und Richtung Milot.
Bild 13:
Ein Beispiel für das nichtvorhandene Verkehrsaufkommen ist diese bei Rubik an den ehemaligen Gleisen zu sehende Fabrik bzw. Verladestation. Geplündert, verfallen und verwahrlost. Hier befindet sich eine Mine.
Bild 14:
Hier noch ein Blick auf die Brücke und das verfallene industrielle Relikt aus Zeiten der Planwirtschaft.
Bild 15:
Bevor wir weiter nach Rreshen fahren, noch ein Blick auf den Ort Rubik (rechts) und links auf die Trasse Richtung Milot.
Bild 16:
Richtung Rreshen folgen wir der Trasse mit einer gewissen Distanz auf einer Anhöhe, auf der die Straße verläuft. Die Strecke muss einige Male den L. i. Fanit auf lang gezogenen Brücken überqueren. Der albanische Betonbau weist hier im Gegensatz zu den Brückenbauprojekten aus den 70er Jahren einigen Fortschritt auf. Leider wurden hier auch Fakten geschaffen. Die Gleise sind entfernt worden und der Autobahnbau nimmt Formen an.
Bild 17:
Bild 18:
Bild 19:
Zwischen Rubik und Rreshen kommen wir das erste Mal mit Gleisen in Kontakt. Diese dürften beim Ausbau in den 90ern übersehen worden sein, um als Ersatz für die gestohlenen Schienen zwischen Shkoder und Han i Hotit zu dienen.
Bild 20:
Nebst dazu gehöriger Brücke.
Bild 21:
Bild 22:
Hier haben wir eine weitere Brücke über den L. i. Fanit nebst der dazu gehörenden Konkurrenz.
Bild 23:
Es folgen drei Bilder von Gleisresten. Diese waren die einzigen Gleise, die noch vorhanden sind.
Bild 24:
Bild 25:
Bild 26:
In Rreshen angekommen, fragte sich unser Fahrer zu dem Bahnhof durch. Die meisten konnten sich noch an die kurze Periode der Existenz der Bahn erinnern und uns dem entsprechend den Weg weisen.
Auch hier ein Bild des Grauens. Verlauf der Trasse Richtung Burrel im Bahnhof Rreshen. Ab hier wurde der Bahnbau nicht mehr fortgesetzt und nur der Oberbau erstellt …
Bild 27:
Und das, was einmal ein Bahnhof gewesen ist.
Bild 28:
Entschuldigt noch einmal die Qualität der Bilder. Aufnahmen mit Betreib dürften zu den größten Raritäten gehören, ebenfalls Aufnahmen mit noch vorhandenen Gleisen.
Die einzige Aufnahme, die ich vom Teilstück zwischen Milot und der imposanten Spannbogenbrücke kenne, ist in dem fantastischen Film LAmerica von Gianni Amelio zu sehen. Hier die entsprechende Szene auf der Strecke (Min 6.15 – 6.52):
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www.youtube.com]
Betriebsaufnahmen und Ergänzungen, bitte immer anfügen.
Bisherige Teile und interessante Links:
PmG im Bahnhof Tirana: [
www.drehscheibe-foren.de]
Betriebssituation und die Züge nach Shkoder, Vlore und Elbasan
Teil 1: [
www.drehscheibe-foren.de]
Teil 2: [
www.drehscheibe-foren.de]
Weltbankbericht über die Eisenbahnen des Balkans:
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siteresources.worldbank.org]
Wer sich für Daten, Fakten und Statistiken über die HSH interessiert, klicke hier:
[
pdf.edocr.com]
Fortsetzung folgt.
Viele Grüße
Alex