Guten Morgen allerseits,
der aktuelle Reisebericht Transsib+BAM 2009 ist noch in der Vorbereitung begriffen. Stattdessen liefere ich euch einen RB über meinen ersten Besuch in Russland. Damals gab es noch das Eurodominoticket für Russland was ein sehr flexibles Reisen ermöglichte und auch preiswert war.
Nach einer kurzen Nacht (Reisefieber!) ging es mit dem 123´er Bus und der S-Bahn an einem sehr schönen Spätherbsttag nach Berlin-Lichtenberg, ich glaube es waren seinerzeit um die +15Grad. Nach dem ich ein Brot für den Proviant gekauft hatte begab ich mich zum Bahnsteig, es war nicht so viel los. Die Provoniza stand auch schon da, sie war einkaufen u.a. kaufte sie auch Toilettenpapier wer Russland kennt weiß warum, sie fragte mich auch gleich ob ich ein Tourist bin und ob ich nach Novosibirsk will. Nachdem der Zug bereit gestellt war stieg ich ein, ja und dann war ich drin, das erste mal in einem russischen Schlafwagen. Aufgefallen ist mir sofort der "Sitzkühlschrank" Nachdem ich mich häuslich eingerichtet hatte waren es nur noch wenige Minuten bis zur Abfahrt und der Provodnik forderte die Besucher auf, den Zug zu verlassen da es bald losging.
Der Stammzug fährt nach Saratow, Kurswagen gab es nach Ufa, Adler sowie nach Sverdlowsk,Tscheljabinsk und Omsk
In Fürstenwalde war ein kurzer Betriebshalt und der deutsche Zoll stieg zu,was sehr Gewöhnungsbedürfitg war,das auffahrende Bremsen. Es liegt daran das die Wagen nicht fest miteinander verbunden sind, mehr nur sehr locker gespannt. In Frankfurt-(Oder) stieg noch mein Abteilnachbar zu. Sein Ziel war Barnaul.
Einfahrt in Frankfurt-(Oder)
Die Oder
Durch Bauarbeiten im Grossraum Poznan hielt der Zug nicht im Hauptbahnhof sondern am Bahnhof Starotelka, niemand stieg ein. Auch der Bahnhof Warszawa-Centralna glich einem Geisterbahnhof, keine Menschen auf den Bahnsteigen und niemand stieg auch in den Zug. In Terespol fand die polnische Zollkontrolle statt, nichts besonderes.Dann ging es über den Bug nach Brest. Die ganze Szenerie wirkt mit den Grenzzäunen, den Lampen und den Wachtürmen wie an einen James-Bond-Film der im kalten Krieg spielt.
Der Zug wurde von den "Organen" am Haltepunkt "Brest-Park Bug" empfangen.Die Einreiseformalitäten verliefen jedoch ohne Zwischenfälle. Dann ging es in das Umspurwerk, auf der Breitspurseite konnte ich noch den Nachtzug Warszawa-Minsk sichten.
Die Bilder bei Tageslicht entstanden auf der Rückfahrt
Nach einer kurzen Nacht erreicht der Zug Minsk-Pass, der Stammzug fährt mit den Kurswagen nach Ufa und Adler nach kurzem Stop weiter. Die Kurswagen Richtung Sibirien verbleiben für 8 Stunden in Minsk und werden dort im örtlichem Reisezugwagendepot geparkt.
Während dieser zeit habe ich den Betrieb beobachtet, gegessen und geschlafen.
Obwohl der D64 nach Irkutsk knapp 1h vor Abfahrt bereitgestellt wurde erreichte eine Studentengruppe aus Litauen den Wagen nach Novosibirsk auf allerletzer Minute. Sie fuhren bis Kirov. Der Reiseleiter hatte einen Hund bei sich der für Unterhaltung sorgte.
Die Foto No.1+2+4 entstanden bei der Ausfahrt in Minsk. Das 3. Foto entstand auf dem Moskauer Außenring. Ich glaube es war ein Schnellzug nach Saratow.
Bei einer kleinen Begehung des Zuges erwarb ich zwei Biere aus weißrussischer Produktion, als Zahlungsmittel wurden russ.Rubel, die weißruss.Währung un der Euro akzeptiert.Sehr positiv fiel mir die Wohnzimmeratmosphäre in den Ammendorfer-Schlafwagen auf.
Foto 1 Meine erste alte Elektrischka.Foto 2+4 Beeindruckend ist immer die Länge der Personen- und Güterzüge. Foto 3 Der Ural ist ein sehr breites aber flaches Mittelgebirge.
Am zweiten Tag erreicht der Zug Swerdlowsk.Hier verbleibt der Kurswagen Berlin-Swerdlowsk und der Kurswagen nach Tscheljabinsk wechselt seinen Trägerzug.
Foto 1 Immer wieder beeindruckend ist die 2TE1116 mit ihrem Sound. Der berühmte Obelisk bei Swerdlowsk, interresanterweiser heißt die Siedlung auf der westl.Seite "Europa" auf der östl.Seite "Asien". Foto 3 Ein Schnellzug Richtung Moskau, weiß jemand welcher Zug das ist ? Foto 4 Sehr wirkungsvoll sind die russ.Bahnhübergänge gesichert.
Video 3TE10 [
www.youtube.com]
Die beiden Fotostrecken entstanden am 3.und am 4. Tag der Reise.
Am Mittwoch erreicht der Schnellzug Novosibirsk um 10:11 MOZ Ortszeit +3h (pünktlich). Berlin ist 5 Zeitzonen und 5000km hinter mir.Beeindruckend ist die Größe des Ob und die nur eingleisige Brücke. Novosibirsk wird auch oft die heimliche Hauptstadt Sibiriens genannt.Die örtliche Leninstatur an der Oper war ursprünglich für Berlin gedacht, doch für Ulbricht war Sie zu groß.Auch besitzt Novosibirsk nach Moskau die zweitgrößte Oper. Novosibirsk ist nach wie vor ein bedeutener Verkehrsknotenpunkt (Turksib nach Almaty und weiter Richtung Taschkent) Nicht zu vergessen ist die Wissenschaftlerstadt Akademgorod und das Eisenbahnmuseum in Sejatel. Mehr Infos: [
de.wikipedia.org]
Foto 1 Eine der vielen Hauptstraßen in Novosib. Foto 2 Endlich in Novosibirsk, der letzte Wagen ist der Platzkartnijwagon Tomsk-Irkutsk. Foto 3 Die Oper nebst Lenin Denkmal. Foto 4 Das Empfangsgebäude von Novosibirsk.
Nach einem Tagesaufenhalt in Novosibirsk ging es gegen 20:00 Uhr Moskauer Zeit weiter mit dem Rossija Richtung Vladivostok. Doch dazu mehr im zweiten Teil.
Fahrt Frei!!
Jan
Edit: Videolink 3TE10 hinzugefügt
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2009:02:27:02:16:19.