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Es folgt Tag 98 und 99, von insgesamt deren 106, was also noch etwa 3 Teile zur Folge haben wird - es dürften also genau 50 Teile werden ;). In diesem Teil waren wir einerseits am Schlesischen Semmering und an der KBS 010, der Rennbahn der CD. Mit diesem Teil verabschieden wir uns auch von der Dieseltraktion der CD, bis auf wenige Bilder im letzten Teil folgt nur noch E-Ware, was in CZ ja aber auch nicht verkehrt ist.




Tag 98: Dienstag, 28.08.2007, Lipova Lazne – Holice, 129km

[maps.google.de]

Nach einer ruhigen Nacht in unserem Motelzimmer wollten wir heute morgen früh genug aufstehen, um den ersten aus Süden kommenden Zug irgendwo an der Strecke abzulichten zu können. Erstaunlicherweise standen wir dann auch zeitig auf und fanden sogar eine passende Stelle für die Knubbelnase.
Irgendwie herrschte jedoch in unsere „Planung“ ein wenig Unordnung und so standen wir eigentlich an der falschen Stelle, da zuerst ein Zug von Jesenik kommen würde. Doch irgendwer meinte es heute gut mit uns, und so hörten wir beim Warten im Auto ein lautes Drööt durch das Tal hallen. Hä? Genau, Güterzüge gab es ja auch noch. Wir rannten beide so schnell wie möglich den Hang hoch und erwischten in letzter Sekunde die 749 mit ihrem Kurzgüterzug. Glück gehabt, währen wir zuerst zur Stelle für einen Zug nach Süden gefahren, hätten wir dem Gz nur zugeschaut.

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749 250 mit einem kurzen Güterzug nach Lipvoa Lazne vor Ostruzna

Nun, eigentlich wollten wir uns die Stelle für den nächsten Personenzug aus Süden vormerken, doch jetzt ist diese irgendwie gegessen, da für den Gz pralle Sonne schien. Doch wohin für den Personenzug nach Olomouc? Eine prima Stelle für einen Südwärtsfahrenden Zug hätten wir ja auf Lager gehabt, doch das Licht wollte hierfür erst in 2h passen. Perfekt für den nächsten Fernverkehrszug. Da wir laut Bericht unseres bekannten eine Stelle hinter dem Ausfahrsignal von Ostruzna finden sollten, fuhren wir zum Bahnhof und liefen entlang der Strecke. Hmm.. irgendwie hatten wir uns, oder er, da vertan. Außer dichtem „HänselundGretelwald“ war da überhaupt nichts zu finden. Die Zeit für den Zug wurde jedoch immer knapper und knapper und so blieb uns nichts anderes übrig als diesen im Bahnhof zu schiessen.
Vermuteten wir aufgrund des Behindertenabteiles und des Köfferchen im Kursbuch eine lokbespannte Garnitur, waren wir um so mehr erstaunt als ein Triebwagen auftauchte. Hmm.. auch chic so, doch eine Lok währe uns lieber gewesen als ein oller 843.

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843 029 aus Jesenek im Bahnhof von Ostruzna

Da der Personenzug aus Süden auch bald hier sein würde, wollten wir im Bahnhof nicht mehr länger viel Zeit verbringen. Nach der Nachfrage beim Bahnhofsvorstand, wann den der nächste Güterzug hier sein sollte wechselten wir in etwa an die Stelle von vorhin. Güterzüge sollten bis Nachmittags um 3 keine mehr rollen und so warteten wir rund 200m von der ersten Stelle auf den Personenzug aus Olomouc. Durch ein lautes wummern und stampfen in der Ferne wussten wir schon lange vor durchfahrt des Zuges über dessen kommen bescheid.
Prima, noch schnell ein paar Gräser aus dem Weg räumen und strammstehen. Zwar nicht im vollen Sonnenlicht, jedoch gut angestrahlt erschien eine rot-beige 749 mit einem 4 Wagenzug. Mal etwas Abwechslung zu den sonst alltäglichen Brillen. Die Lok währe ja nett, doch irgendwie hatte dieser Loktyp ein Problem mit abgelagerten Wasser auf der Nase. Wieso und warum, wir wussten es nicht, konnten jedoch bei allen Loks erkennen, dass sich da massiv Rost bildete und der Lok ein ziemlich siffiges Aussehen verschafft.

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749 246 mit einem R nach Jesenik kurz vor Ostruzna

Nach dem Personenzug hatten wir erst einmal Pause. Mit knurrendem Magen fuhren wir ins das Dorf mit dem Bahnhof zurück und wollten nach etwas essbarem Ausschau halten. Unser Magen musste jedoch mit uns feststellen, dass sich weder ein Dorfladen noch ein grosser Einkaufsladen hier befand, und wir zogen wieder an die nächste Stelle weiter.
Auch wieder an etwa derselben Stelle wie vorhin, jedoch in Umgekehrter Richtung standen wir nun für den Sp aus Jesenik bereit. Wiederum musste etwas Kraut zusammen getrampelt werden, doch viel musste nicht leiden. Gerade als wir fertig mit waren, hörten wir auf der anderen Talseite auch schon wieder das bekannte Dieselgeräusch. Doch klang es irgendwie nicht nach Lok. Nein, wieder kam einer dieser Triebwagen, diesmal jedoch mit Steuerwagen voraus. Igitt!!! Es handelte sich dabei wohl um eine Komposition der Tschechischen Korridorzüge durch Polen. Da führt eine Strecke von Krnow nach Jesenik über den Polnischen Bahnknotenpunkt Glucholazy, wofür die CD Steuerwagenkompositionen einsetzt. Deswegen auch ziemlich einmalig im Land und darum speziell - Man kann alles gut reden wenn man will =).

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943 009 mit einem Sp aus Jesenik zwischen Ostruzna und Branna

Mittlerweile schon fast 12 Uhr waren für Züge aus Süden nicht mehr viel Möglichkeiten um diese im Licht aufzunehmen offen. Einzig der Abschnitt zwischen Lipova Lazne und Jesenik war noch möglich und so fuhren wir mit dem Auto entlang dieser paar wenigen Kilometer. Ausser Kraut, Häuser und Bahnport fanden wir jedoch nichts und die Zeit drängte immer mehr. Inmitten der Sucherei fuhr uns noch ein Altbautriebwagen vor der Nase durch, und geärgert gaben wir auf. Nichts zu finden hier. Da der Triebwagen mit dem Schnellzug aus Süden im Bahnhof von Lipova kreuzen würde, war uns bewusst, dass es wohl nicht mehr für die 749 reichen würde. Schade!. Trotzdem wollten wir noch den Bahnhof von Lipova Lazne anschauen, da sich dort ein kleines Bw befinden sollte. Doch wo war dieser Bahnhof. Nach mehreren Versuchen von der Strasse einen Weg zu finden waren wir beinnahe am aufgeben. Alles führte entweder in eine Sackgasse oder kurz vor den Bahnhof welcher nur über einen Trampelpfad erreichbar sein sollte. Doch eine Strasse musste es geben. Mehr durch Zufall fanden wir ein wenig ausserhalb des Dorfes ein Strässchen, welches in Richtung Bahnhof führen konnte. Wir bogen ein und fanden darauf den Weg zum gesuchten Objekt.
Komischerweise standen noch eine Menge Leute rum, welche wohl nicht in den bereit stehenden 810er nach Javornik passen würden. So gingen wir davon aus, dass der Sp aus Süden reichlich Verspätung haben dürfte. Eine Güterrampe ermöglichte uns eine passende Fotoposition zu finden und wir lichteten die wenige Minuten nach unserer Ankunft einfahrende 749 neben dem 810er ab.

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810 036 wartet im Bahnhof von Lipova Lazne auf ...

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.. 749 248 mit ihrem Schnellzug nach Jesenik

Die Passagiere stiegen um, die 749 verschwand mit dem Zug nach Jesenik und der 810er bog in die andre Strecke ein. Jetzt war wieder Ruhe im Tal für eine kurze Zeit. Jetzt war für uns genug Zeit, um noch einen kurzen Blick hinter die im weg stehenden Wagen ins Bw zu werfen. Ausser viel Personal, welches irgendwie untätig rumsass, fanden wir nichts weiter als einer blauen 749, welche vor dem kleinen Schuppen bereitstand.

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749 259 abgestellt im BW von Lipova Lazne

Kurz abgelichtet wagten wir wie schon einige Male heute morgen einen kurzen Blick in den Himmel zu werfen. Düstere Wolken zogen auf und wabberten langsam unsere Sonne zu =(. Das nächste Foto sollte ein südwärtsfahrender Triebwagen sein, wo wir uns auch sicher waren dass es einer war. Auf dem Weg dorthin fanden wir noch einen kleinen Dorfladen, in welchem wir freizügig unseren Hungergelüsten nachgingen. Gross war die Auswahl ja nicht, doch fand sich in der Fleischtheke noch ein Stück Schinken und im Brotgestell eine kleine Packung geschnittenes Brot. Prima. Um das ganze ein wenig aufzupeppen noch eine Dose Mayo dazu und perfekt war unser Mittagessen =).
Wir fuhren zurück zum Bahnhof von Branna, welchen wir vorhergehend gesucht hatten und spachtelten in Ruhe ausgiebig. Anhand der Leute, welche zum Bahnsteig strömten ahnten wir, dass ein nordwärtsfahrender Zug kommen sollte. Theoretisch uninteressant, da dieser ja eh nirgends im Licht kam. Die Bahnhfsausfahrt bot sich jedoch auch prima für einen Nachschuss an.
Über dem Bahnhof trohnt im Dorf ein riesiges Schloss, welches leider ungemein von Bäumen verdeckt war. Nur noch ansatzweise waren die Grundzüge zu erkennen, gerade genug um es als „Motiv“ abstempeln zu können. Da ja eh keine Sonne schien, war es um das Foto eh nicht schade. Zu guter letzt handelte es sich dabei noch um einen einzelnen 810er und wir konnten ohne schlechtes Gewissen wieder zurück zum essen gehen. In etwa dasselbe passierte auch für den 843er, welcher rund eine halbe Stunde später ankam. Keine Sonne, Seite total dunkel.
Als nächster Zug war der Sp aus Brno angekündigt, für welchen wir eine prima Querschussmöglichkeit bei der Ausfahrt von Ostruzna auf Lager hatten. Da noch einige Zeit verging, parkierten wir unser Auto passend und warteten ab. Nach rund einer Stunde Wartezeit war es dann soweit und wir gingen zu Fuss zur Stelle hoch. Ein Blick auf den Bahnhof zauberte wiederum ein „Hä?!?“ in unser Gesicht. Es zeigten sich 2 Züge mit 2 Lokomotiven in der Ausfahrt. Wo kam die ein denn her? Der Sp aus Brno fuhr ab, an unseren Linsen vorbei wobei es natürlich mehrmals „klackklack“ machte. So, und jetzt zum Bahnhof und gucken. Um so grösser war die Erstaunung dass der Zug polnische Wagons hinter der 749 führte.

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749 mit einem R nach Jesenik kurz hinter dem Bahnhof von Ostruzna

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749 107 mit einem Polnischen Zug abgestellt im Bahnhof von Ostruzna

Schnell fanden wir raus, dass es sich dabei um einen neuen Grenzüberschreitenden Zug nach Polen handeln kann, welcher hier im Bahnhof Tagsüber abgestellt wurde. Den hatten wir ja glatt verpasst, schade. Währen doch polnische Wagons noch speziell gewesen! Langer Sinn und kurze Trauer, es „eilte“ schon bald wieder für den südwärtsfahrenden Schnellzug. Rund 1.5h Stunden später dröhnte es aus Richtung Jesenik und eine rote 749 erschien mit einigen grünen Wagons hinter der Kurve. Klickklick, Bild prima aufgenommen ;-).

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749 246 mit einem R aus Jesenik kurz vor dem Bahnhof Ostruzna

Laut Kursbuch sollte dieser Zug mit einem anderen im Bahnhof hinter unserem Rücken kreuzen. Wenn wir richtig getüftelt hätten, so müsste dies der einzelne Altbautriebwagen von vorhin sein. Dies hiess Stelle wechseln, zwar nicht weit weg, doch waren es einige Meter Fussmarsch. Hände aus dem Hosensack und rennen, da der BÜ schon wieder zu bimmeln anfing. Gerade rechtzeitig reichte es und die Sonne schien im richtigen Moment auf die Strecke. Es war die Nähmaschine.

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Nähmaschine auf dem Weg nach Jesenik bei Ostruzna

Ein erneuter Blick zum Himmel liess böses ahnen. Dunkle Wolken näherten sich immer mehr der Sonne und ein totales Zusiffen des Wetters stand nahe bevor. So beschlossen wir hier abzubrechen und in die Region Holice zu wechseln, um von dort etwas an der Hauptstrecke 010 zu unternehmen.
Gemütlich fuhren wir entlang der Hauptstrasse, stetig mit der Eisenbahn. Wohl mehr durch Zufall überholten wir den südwärts fahrenden „Schnellzug“ und konnten diesen kurz vor Hanusovice noch einmal ablichten. Jetzt hiess es aber Abschied nehmen vom tschechischen Semmering und quer durch die Hügellandschaft in ein ganz anderes Gebiet zu fahren. Bei Dolni Lipka entdeckten wir im Bahnhof noch einen blauen Schienenbushänger, welcher unser Interesse auf sich zog. Was war dass? Keine Ahnung wieso die blau waren, doch führte ein ankommender 810er ebenfalls ein blauer Hänger mit. Noch kurz das Rangiermanöver aufgenommen und ein nettes Bild mit Formsignalen bei der Ausfahrt geschossen, konnte es auch schon weitergehen.

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Büchsenzug bei der Einfahrt in den Bahnhof von Dolni Lipka

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810 629 fährt in den Bahnhof von Dolni Lipka ein

Kurz vor 18 Uhr erreichten wir die Ortschaft Holice, wo wir ebenfalls zuerst ein Bild eines 810er’s im Bahnhof schossen. Danach ging’s gleich zum Campingplatz um nach einem Hüttchen zu fragen.

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810 274 im Bahnhof von Holice

Die Dame an der Rezeption konnte weder Englisch noch Deutsch, doch eine Preisliste verriet uns, dass ein 2-Bettfass schön billig war. Wir nahmen mal an, es handle sich dabei um einen Übersetzungsfehler und beantragten ein „2-Bett-Fass“. Die Dame schaute uns nur kurz an und meinte wir sollen ihr folgen. Gleich hinter der Rezeption entpuppte sich, dass es sich dabei wirklich um ein „2-Bett-Fass“ handelte. Genauer um ein riesiges Holzfass mit einem Durchmesser von rund 2m. In den Boden wurde ein Fenster eingelassen, in den Deckel eine Tür. Darin waren 2 kleine Betten und ein winziger Tisch angebracht. Wir sagten nochmals zu und das Fass Nr. 31 gehörte für 2 Nächte uns =).

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Fass für die Nacht

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Spartanisch aber zweckmässig eingerichtet - das Fass

Kurz Umgebung abgecheckt und ab in die Stadt um was Essbares zu suchen. Lecker wars, leider rechneten wir nicht, dass man nach der Bestellung rund 30min aufs Essen warten musste, und quälten damit unsere Magen doch arg.
Nach einem Tagesabschlussbier liegen wir jetzt nach einem Erfolgreichen Tag im Fassbett und freuen uns auf den morgigen Tag an der Hauptstrecke der CD. Gn8 Nil, Gn8 Fass




Tag 99: Mittwoch, 29.08.2007, Holice – Holice, 135km

[maps.google.de]

Genau so wie unser Fass von aussen ausschaut, genau so lässt es sich darin schlafen, goil ;) Trotzdem musste ich um 7:00 Uhr unbedingt etwas loswerden .. so bin ich zum Klo gelatscht und habe gerade noch kurz die Wetterlage analysiert im halbschlaf. Wolken, Wolken ... und ein paar kleine blaue Löcher, alles in allem aber nicht aufstehenswert das ganze. Also das dem Wipf mitgeteilt, Wecker neu auf 9:00 gestellt und wieder ab ins Fass unter die Decke.
Bis auf unseren Nachbarn, welcher meinte sein Moped Minuten lang im Standgas rumstehen lassen zu müssen schliefen wir wieder prima, bis der Wecker erneut läutete. Wetteranalyse brachte wieder keine besserung, also Wecker nochmals nach hinten stellen und nochmals ... und schon war es kurz vor 12:00 *phuuu* schon spät. Also raus aus dem Fass in unser super Auto, obwohl bedeckter Himmel war wollten wir mal Streckenkunde machen, oder Triebwagen fahren, so genau wussten wir das noch nicht.
Der erste halt galt sowieso der Plus Filiale im Dorf, da wurde erstmal das lecker Frühstück eingekauft. Das erste mal seit langem gab es da auch eine Bäckerei dabei, wir stellten uns also vor die Brötchenteheke und warteten bis wir bedient werden. Die Frau da von der Abteilung war aber eifrig damit beschäftigt Brötchen aus dem Backofen zu nehmen, neue rein zu schmeissen und dann noch die Theke aufzuräumen. Irgendwann, es waren bestimmt schon 4min vergangen, schaute sie uns ganz entgeistert an und sagte etwas auf Tschechisch? Wie bitte? Auf Deutsch oder Englisch nochmals? Sie seufzte, schüttelte den Kopf und wendete sich wieder ihrer Arbeit. *hääää*? Wie, nix verkaufen? Wir wollen doch nur Brötchen .. Irgendwie haben wir an dem System da etwas nicht begriffen, nun aber keine Lust mehr es raus zu kriegen, so gingen wir ohne Brötchen wieder zum Auto zurück. Nachdem unser Frühstück verputzt war fuhren wir mal an die nahe gelegene Hauptstrecke (KBS 010) um was zu machen. Die Strecke ist DIE Strecke hier in CZ, da rollt alles durch was in den Süden und den Osten will, also nach Ostrava, Brno, in die Slowakei und weiter. Das ist eine ganze Menge und verspricht alleine im Fernverkehr bis zu drei Züge die Stunde und pro Richtung!
Obwohl das Wetter sich nicht wirklich besserte wollten wir einfach mal schauen was den da so fährt und wo man sich stellen kann. Gleich schon aber der erste BÜ an den wir kamen, er lag gleich beim HP Dobrikov, war so fotogen das wir da mal bleiben und gucken wollten. Beim ranfahren sahen wir gerade die letzten Wagen des EC Hungaria, beim näher kommen fuhr ein Regio in den HP ein und beim Wagen abstellen der aus der Gegenrichtung, kaum war der Weg ging der BÜ wieder runter und eine Lz rollte durch ... es war also eine MENGE los!
Wir wollten uns das ganze aus dem Auto anschauen bis auf einmal etwas helles am Himmel auftauchte, die Sonne, dinge gibts!
Der sich nähernde EC Vindobona von Wien nach Hamburg, einer der Züge auf der Strecke lockte uns dann aber doch aus dem Auto. Wir latschten also mal am HP vorbei etwa 300m weiter Westlich auf einen Hügel mit Kurve wo man den Zug wunderbar erlegen kann. Auf dem Weg dahin kam aber erstmal noch ein Güterzug, bespannt mit einer 130, einer für uns neuen Baureihe.

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130 006 mit einem Güterzug bei Dobrikov

Als wir standen kam dann ebenfalls erst ein Güterzug, wieder mit so einer Lok. Dann kam der Vindobona, ein bunter Zug, Lok war eine Slowakische 350er im blauen normallack, der erste (und letzte) Wagen war von der DB, die zwei nächsten von der ÖBB und dann der rest von der CD

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ZSSK 350 mit dem EC Vindobona von Wien nach Hamburg bei Dobrikov – ab dem Fahrplanwechsel soll das wohl eine 1216 Leistung werden.

Es rollte dann aus beiden richtungen innerhalb der nächsten zwei Stunden wie verrückt, Güterzüge, Regionalzüge und Fernverkehrszüge .. alles kam durch und viel mit den unsäglichen Knödelloks, 162/163. Einziger Farbtupfer war noch eine CZ Werbelok (für irgend einen IC/EC) der Br 351, die kam aber leider von hinten und blieb ungefuzzt.

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182 134 der CD mit einem Güterzug nach Westen bei Dobrikov

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163 015 mit einem Zementzug nach Westen bei Dobrikov

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CD150 mit einem EC aus der Slowakei bei Dobrikov

Wir waren gerade am verlassen der Stelle als der BÜ ein weiteres mal runter ging und die Slowakische 350 001 mit einer MAV Komposition gen Praha durchrollte, wieder ein bunter Zug den man sich für morgen vormerken muss!

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ZSSK 350 001 mit einem EC von Budapest nach Praha bei Dobrikov

Es folgte noch ein SuperCity (Pendolini) von Ostrava nach Prag .. auch die sind chic. Alles in allem ist der Verkehr also sehr lohneswert, ob das für die Strecke Fototechnisch in dem Bereich auch gilt galt es nun heraus zu finden.
Die Bahn verläuft von Chocen bis Usti nad Orlici im Orlici Tal, was gemäss angaben sehr Fotogen sein soll. Wir waren jedoch wieder skeptisch, den wer soll in so einem Tal den frei holzen, es gibt nicht mal eine Strasse welche da durch führt, nur zwei Dörfer (Bezpravi und Brandys) in der mitte welcher aber von oben erschlossen sind. Trotzdem schauten wir uns das Tal natürlich mal an, fanden aber nicht wirklich Stellen welche unsere Ansprüche hätte erfüllen können.
Erst kurz hinter Bezpravi fanden wir was wo man morgen, nach einer Unkrauvernichtungsaktion, etwas machen kann .. für einen SC sicherlich nett! Aber um die Stelle schon mal im Kasten zu haben wollten wir auf einen SC warten welcher gem. Angaben des Kursbuches schon hätte kommen müssen. Der BÜ bimmelte und ein Güterzug von hinten mit zwei Viamond Loks rollte durchs Bild, und war passgenau an der Stelle als der SC um die Kurve gebraust kam ;)
Aber das Licht war unter aller sau, das geht morgen besser! Wir fuhren dann das Tal noch ganz ab und dann an Usti vorbei bis nach Ceska Trebova, dazwischen wurde die Bahn vor einigen Jahre neu gebaut .. es hat "alles" so einen kleinen NBS Charakter, also auch ungemein Fotogen. Eine Stelle für morgen war schnell gefunden und wir fuhren zurück hinter Chocen um da noch nach Stellen Ausschau zu halten .. Das Problem an Ceska Trebova ist, das sich in dieser Stadt die Strecken trennen, eine geht nach Ostrava und die andere nach Brno, auf beiden ist viel los .. aber auf der vor Ceska zusammen mehr ;) So liegt es uns schon am Herzen da abzuräumen, was ja eigentlich möglich sein soll. Bis nach Pardubice sind wir gefahren, über jede Brücke und jeden BÜ, gefunden haben wir aber nicht wirklich mehr etwas, die Strecke verläuft eigentlich immer hinter einer dicken Buschreihe, zudem ist die Landschaft hier wieder sehr Flach was ein höherstehen natürlich verhindert.
Nach einem Abendessen gleich in Pardubice sind wir zurück gefahren zu unserem Fass um noch zu Duschen und den Abend mit planen zu verbringen. Jetzt in einer Woche müssen wir uns schon ernsthaft Gedanken machen wie wir nach Hause kommen. *phuuuu*, schon fertig der Urlaub ...




So, dass wars, Wetter war ja klasse .. es folgt im nächsten Teil nochmals die Hauptstrecke, bei Sonnenschein. Dann wars aber fertig mit der Sonne, und wir verbrachten die letzten Tage des Urlaubs nordwestlich von Brno meist unter Wolken (aber nicht immer), lasst euch überraschen.

En Gruess
Nil

Übersicht über meine Reiseberichte in diesem Forum (nicht nachgeführt): [www.drehscheibe-foren.de]

Leben und Leben lassen ...
Ich sage nur: Klasse, der Bericht!

Viele Grüsse ...

... der Alte Fdl

Rostig ist die Reichsbahnschiene, wenn der Zug nicht läuft,
frostig ist des Mannes Miene, wenn er ab und zu nicht säuft!

Aus "Das zweite Leben des Friedrich Wilhelm Georg Platow" (DEFA)
Wieder mal schöne Fotos aus meinem Nachbarland. Die 749 sind wirklich hübsche Loks, die Lackierungsvariante mit blau sehe ich bei dieser Type zum ersten Mal. Ich hoffe doch, daß Ihr den Pendolino doch noch fotografiert habt. Mit schöner Landschaft wäre das ein tolles Bild! Vielen Dank für die Mühe des Berichtes.