Hallo,
in der Türkei gibt es im äußersten Osten diverse abgelegene Strecken, die hier kaum dokumentiert wurden.
Das liegt natürlich daran, dass sich in diese abgelegenen Zipfel des Landes kaum Reisende hin verirren, und wenn, tauchen nur spärlich Bilder auf.
Zu nennen sind folgende Strecken:
Kars – Esenyayla und weiter nach Armenien
Van – Kapiköy und weiter in den Iran
Gaziantep – Nusaybien und weiter durch einen Teil Syriens in den Irak
Präsentiert werden soll hier die erst genannte Strecke. Landschaftlich nicht unbedingt spektakulär, da sie auf einem Hochplateau verläuft, aber ein gewisses Gefühl von Weite stellt sich auf der Reise durchaus ein.
Das Besondere ist, dass es sich hier ursprünglich um eine russische Breitspurstrecke handelt. Ich habe gelesen, dass die TCDD hier ca. um 1962 herumwerkelte, jedoch erscheint mir dieses Datum für eine Umspurung als sehr spät.
Zwei Züge verkehren täglich auf der ca. fünfzig Kilometer langen Relation Kars – Akyaka. Das restliche Stück wird seit 1994 nicht befahren, da die Grenze nach Armenien geschlossen ist. Güterverkehr findet nur im Bedarfsfall statt.
Der Zug hält zwischen Kars und Akyaka unterwegs an folgenden Stationen, wobei einige Bahnhöfe nur als Bedarfshalt angefahren werden:
-Mezra
-Yahniler
-Basgedik
-Peldirva
-Kurudere
-Sahnalar
Kars und Akyaka sind richtige Bahnhöfe, die restlichen Stationen nur Haltestellen; es gibt keine Ausweichstellen und keine Signale.
Bevor die Streckenbereisung beginnt, ein Bild aus Kars, aufgenommen kurz vor dem Bahnhof aus Richtung Erzerum:
Aber nun der Bericht:
Der 16.00 Uhr-Zug nach Akyaka steht in Kars zur Abfahrt Richtung Osten bereit. Gezogen von DE 24 208 mit drei Wagen, alle stationiert in Haydarpasa.
Es folgt die Ausfahrt aus Kars. In dieser Höhe zweigt das Gleisdreieck ab:
Und die Fahrt über das Hochplateau beginnt:
Unterwegs wurde dieser Güterwagen einem anderen Verwendungszweck zugeführt. Woher stammt der Wagen und wie alt ist? Ebenfalls interessant die russische Architektur.
Der Bahnhof oder besser die Station Mezra. Entschuldigt den heraushängenden Arm eines türkischen Mitreisenden. Bei dem Foto war ich zu sehr fixiert auf das Ein- und Aussteigen der Fahrgäste und der wartenden Angehörigen. Für viele Menschen hier ist der Zug die einzige Verbindung zur Außenwelt:
Weiter fährt der Zug Richtung Armenien:
Halt an der nächsten Station in Yahniler:
Vereinzelt wird die Gegend doch bergiger. Bei dem Bild hat man den Eindruck, als wenn der Zug hinter der nächsten Kurve im Nichts endet:
Und der Zug in fast voller Länge:
Bahntechnisch hat diese Strecke nicht viel zu bieten, aber das ändert sich in Teil 3.
Im zweiten Teil geht es weiter durch diese abgelegene Gegend. Im Sommer sehr angenehm. Wie wir aber aus dem Roman Schnee wissen, ist dies hier im Winter die Hölle.
Viele Grüße
Alex