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Einreise Nordkorea via Chasan-Tumangan

geschrieben von: Helmut Uttenthaler

Datum: 17.10.06 21:36

Laut [www.kcckp.net] dürfte der Grenzübergang Chasan-Tumangan auch für Touristen passierbar sein.

LG

Helmut

Re: Einreise Nordkorea via Chasan-Tumangan

geschrieben von: Gyuri_FT

Datum: 17.10.06 23:44

... und die [www.otkrytie.ru] werden wohl helfen, eine Visa zu bekommen.

Ich kenne Leute, die Verwandten oder Freunde in Russland haben, für die es sei einfaher. Wer kann es sein?

Helmut Uttenthaler schrieb:
-------------------------------------------------------
> Laut [www.kcckp.net]
> dürfte der Grenzübergang Chasan-Tumangan auch für
> Touristen passierbar sein.
>
> LG
>
> Helmut



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2006:10:17:23:44:50.

Re: Einreise Nordkorea via Chasan-Tumangan

geschrieben von: 52 2006

Datum: 17.10.06 23:48

Da würde ich momentan nicht einreisen wollen. Und wenn es dort tausende aktive Dampfloks dort gäbe.

Ich habe mal im TV einen Report über Eisenbahnfans gesehen, die in Nordkorea unterwegs waren. Ziemlich trostlos. Da bleib ich lieber bei Indonesien.

kondensierte Grüße, Stefan

https://www.drehscheibe-online.de/foren/file.php?099,file=190387
Kondenslok.de (temporär offline) + Industrial Railways of Indonesia SIG (fc)
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. Wer sich über Signaturen aufregt, hat sonst nix zu sagen.

Re: Einreise Nordkorea via Chasan-Tumangan

geschrieben von: joergimausi

Datum: 18.10.06 07:20

Endlich eine nord-koreanische Homepage, danke! Und endlich ist auch - Gyuri sei Dank - bekannt, wie der Tarifpunkt zu Nordkorea im russischen Fernen Osten heißt!

Aber ich kann auf Eisenbahn/Dampfloks etc. gar nicht so gierig sein, daß ich dort hinreisen möchte.

Schließlich reise ich ja auch nicht in die Sahel-Zone, um den Menschen beim Hungern zuzusehen (s. "Genießen der koreanischen Speisen")!!!!![google][/google]

Re: Einreise Nordkorea via Chasan-Tumangan

geschrieben von: uwe labinsky

Datum: 18.10.06 08:22

Also bisher war mir nur der Weg über Peking bekannt. Es ist sogar so, daß Reisen in den Osten des Landes so strikt behandelt werden, daß ich an die Möglichkeit einer legalen Einreise von westlichen Touristen über Russland nicht glaube.

Der Satz
"Wenn Sie in Pyongyang ankommen, können Sie nach Belieben mit Eisenbahn oder Bus oder per Luft ihren Zielort erreichen."
zeigt auch von einer (bewussten!) Verschleierung der örtlichen Gegebenheiten.
Niemand darf in Nordkorea etwas nach Belieben tun. Und im östlichen Landesteil schon gar nicht (s.o., Aus diesem Grunde ist m.W. auch niemand bekannt, der bisher den zweiten Straßenbahnbetrieb des Landes (Chongjin) besuchen durfte).

Abgesehen davon könnte ich mir vorstellen, daß Pyöngyang derzeit noch restriktiver mit Touristenvisas ist.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2006:10:18:09:49:35.

Re: Einreise Nordkorea via Chasan-Tumangan

geschrieben von: FTB

Datum: 18.10.06 09:11

Wenn ich dran denke, was vor 30 Jahren alles über die DDR erzählt wurde, weiß ich, wie ich die aktuellen Meldungen aus Nordkorea zu bewerten habe.
FTB
der mal gerne die etwa 20 nordkoreanischen Obusbetriebe besuchen würde

Zu meiner Zeit hießen Aktivisten Frida Hockauf und Adolf Hennecke 😉

Re: Einreise Nordkorea via Chasan-Tumangan

geschrieben von: Gyuri_FT

Datum: 18.10.06 10:01

uwe labinsky schrieb:
-------------------------------------------------------
> Also bisher war mir nur der Weg über Peking
> bekannt. Es ist sogar so, daß Reisen in den Osten
> des Landes so strikt behandelt werden, daß ich an
> die Möglichkeit einer legalen Einreise von
> westlichen Touristen über Russland nicht glaube.
>

Es sind Leute die es getan haben. Dieses Sommer der Moskau-Ussurijsk-Tumangang-Pyongyang öfters ausgebucht wurde. Aus dem politischen sichtpunkt von N.K. Russland ist auch "Westen".

> Der Satz
> "Wenn Sie in Pyongyang ankommen, können Sie nach
> Belieben mit Eisenbahn oder Bus oder per Luft
> ihren Zielort erreichen."
> zeigt auch von einer (bewussten!) Verschleierung
> der örtlichen Gegebenheiten.
> Niemand nach in Nordkorea etwas nach Belieben tun.

Wenn ich eine MPT Fahrkarte Pyongyang - Tumangan(GR) kaufen will und die Plätze vorhanden sind und in meine Visa nichts gegen Ausreise durch Tumangan steht, wird es auch wohl (gegen EUR, selbstverständlich) verkauft. Übrigens: meines Wissens nach, MPT Tariff aus N.K. aus manchmal nicht unwesentlich günstiger sei als irgendwo anders: Hasan -> Tumangan z.B. ist in Euro ca. 5 mal so teuer als Tumangan -> Hasan,

>
> Abgesehen davon könnte ich mir vorstellen, daß Pyöngyang derzeit noch restriktiver mit Touristenvisas ist.

Es hängt davon ab, wie weit ist Andromeda von Jupiter am 23.1.07 entfernt. :-)
Die Logik die man im einen sozialistischen Land verwendet ist nicht so einfach zu verstehen. Man muß alle Information haben - und wir haben die selbstverständlich nicht.
Es hängt wesentlich mehr davon ab, was für einen Gespräch mit Freundin im Bett Genosse A.B.C. gestern gehabt hat und ob Genosse D.E.F. sich wohl fühlt oder nicht, als was für Kernversuche die Armee gemacht hat. Kommunistische Partei der Bolschewiken hat die Struktur einer merkwürdiger Organisation, die an Chicago der 1920-er erinnert - seit Anfang an - gehabt: was soll eigentlich "Demokratischer Zentralismus" sein? Mehr über Politik will ich hier nicht reden, bloß man muß es nicht vergessen: wenn wir mit "Godfather" etwas zu tun haben, da sind andere Regel zu beachten. Z.B. "ich wasche Deine Hände, Du meine". In Osteuropa ist es noch immer so, bloß heutzutage braucht man weniger Seife. In Russland etwas mehr. In China noch mehr, nach N. Korea man muß viel-viel Seife mitnehmen um etwas zu erreichen :-)

Also wer nach NK reisen will: bitte schön nachzudenken, wo der nützlicher "Godfather" sitzt und warum soll er uns brauchen, wo können wir seine Hände waschen. Kleine Idee: es gibt einen Konsulat in Wien. Die haben genug Verwandte und Klamotten die hier und her reisen. So ein Haufen von Klamotten per Flugzeug zu befördern tut niemand. Also schön in Gepäckwagen rein und auf der Reise. Bloß.. die Reise ist seit Anfang 90-er sauteuer geworden, besonders ab Moskau. Es gibt eine schöne Sache, die in Russland "Biljet Ekonomnaja Cena Slovakija" oder "Biljet Ekonomnaja Cena Jugoslavija" heisst, ab Tumangan bzw. ab Zabaikal'sk gültig ist und man kann damit bis Bratislava für 100 Euro + Schlafwagen reisen. In Bratislava oder Subotica gibt's sowas auch, dort heißt es... na ja, wissen, wir wie :-)

Oder: ich habe einige Nordkoreaner gesehen, kein hat eine Einladung zur freundlichen Gespräch über Mädchen, billige Resiemöglichkeiten und (sehr wichtig!) Schnaps abgelehnt. In 80-en der Personal der Botschaft in budapest war nicht unfreundlich; die haben auch regelmäßig Kontant mit eigene Leute in Wien gehabt. Heute gibt es in Budapest kein Konsulat, nur in Wien. Es gibt die Möglichkeit mit etwas Geduld und paar Konstruktiven Ideen eine sehr interssante Reise durch ZC zu organisieren.

Dasselbe gilt auch für einige Konsulaten, die in NK akkreditiert sind. Es gibt polnischen, russischen usw usw. Dort brauch man auch etwas Seife. Die NK Visa wird ohne weiteres ausgestellt, wenn man durch Konsulat eingeladen wird. Haben wir mit Russland 1981 ohne weiteres gemacht :-)

In Sozialismis ist nichts erlaubt, aber auch nichts verboten. Was nicht verboten ist, ist auch möglich. Man braucht viel Seife. Unter "Seife" meine ich keine Bestechung sondern "B-Vitamin". Weil es um eine Mangelwirtschaft geht, es ist dort wesentlich einfacher "B-Vitamin" zu kriegen als im Westen.



4-mal bearbeitet. Zuletzt am 2006:10:18:10:27:38.

Re: Einreise Nordkorea via Chasan-Tumangan

geschrieben von: Helmut Uttenthaler

Datum: 18.10.06 20:57

Gyuri_FT schrieb:
>
> Es sind Leute die es getan haben. Dieses Sommer
> der Moskau-Ussurijsk-Tumangang-Pyongyang öfters
> ausgebucht wurde.

Wirklich?

Ich habe im September mal nachgeschaut, da waren für die nächste Abfahrt noch 26 Plätze frei, für die übernächste und die darauf folgende Abfahrt war noch überhaupt nichts gebucht (28 freie Plätze).

Re: Einreise Nordkorea via Chasan-Tumangan

geschrieben von: uwe labinsky

Datum: 18.10.06 21:28

> Es sind Leute die es getan haben. Dieses Sommer der Moskau-Ussurijsk-Tumangang-Pyongyang öfters ausgebucht wurde. Aus dem
> politischen sichtpunkt von N.K. Russland ist auch "Westen".

Ich frage mal bewußt so nach:
Kennst Du jemanden, der über den russischen Weg nach Pyöngyang eingereist ist?

Re: Einreise Nordkorea via Chasan-Tumangan

geschrieben von: Helmut Uttenthaler

Datum: 18.10.06 21:45

uwe labinsky schrieb:
-------------------------------------------------------
> > Es sind Leute die es getan haben. Dieses Sommer
> der Moskau-Ussurijsk-Tumangang-Pyongyang öfters
> ausgebucht wurde. Aus dem
> > politischen sichtpunkt von N.K. Russland ist
> auch "Westen".
>
> Ich frage mal bewußt so nach:
> Kennst Du jemanden, der über den russischen Weg
> nach Pyöngyang eingereist ist?

Um 1993 ist ein gewisser Roderick Smith von Pjöngjang über Chasan nach Moskau gereist. Sen Bericht: [groups.google.com]

LG

Helmut

Re: Einreise Nordkorea via Chasan-Tumangan

geschrieben von: uwe labinsky

Datum: 18.10.06 22:44

Helmut Uttenthaler schrieb:
-------------------------------------------------------
> Um 1993 ist ein gewisser Roderick Smith von
> Pjöngjang über Chasan nach Moskau gereist.

Der Bericht ist ja kurz und knapp. Aber richtig lange hat er sich auch nicht dort aufgehalten.
Ich bin jedoch zu jung um den Zustand des Landes (sowohl humanitär als auch politisch) mit heute vergleichen zu können.

Ich frage mich halt nur, warum in sämtlicher Nordkorea-Literatur die ich kenne immer nur eine Einreise über Peking (per Bahn oder Flug) genannt wird.
Ferner ist auch farrail meines Wissens immer über Peking ein-/ausgereist. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, daß Bernd Seiler den Weg über Russland ausgelassen hätte, wenn er denn möglich gewesen wäre.



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2006:10:18:22:46:23.

Re: Neugier = Hunger-Regime unterstützen?!?

geschrieben von: Ingo Oerther

Datum: 18.10.06 23:36

Die DDR hat ihre Bürger aber im Gegensatz zum Regime in Pjönjang nicht verhungern lassen!
Und offen mit Krieg hat sie auch nicht gedroht!!!

Jeder, der nach Nordkorea reist, solange der atomgeile Despot dort sein Volk hungern lässt, macht sich mitschuldig!

Es gibt genug andere Reiseziele für Eisenbahnfreunde auf der Erde!

Es sei denn, man will dem kurzen "Führer" eine Flasche edlen französischen Rotweins überreichen... .

Selbst wenn es dort in jedem Ort eine gasbetriebene Straßenbahn wie in Lutenblag gäbe, würde ich nicht nach Nordkorea reisen, denn etwas Respekt vor den Menschenrechten hält mich zurück und lässt mich meine Neugier bekämpfen.

Re: Neugier = Hunger-Regime unterstützen?!?

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 19.10.06 07:09

Hallo,

>Und offen mit Krieg hat sie auch nicht gedroht!!!

Wer wen droht - das sei mal noch dahingestellt! Natürlich ist in westlicher Propaganda immer derjenige der das verlogenen System der westlichen "Pseudodemokratie" anprangert der Terrorist!
Wenn Du Dich für die historischen Zusammenhänge in Ostasien und die Rolle der USA darin interessieren solltest, und nicht nur der plumpen BILD-Propaganda folgen möchtest, empfehle ich Dir ein Buch: "Chalmers Johnson - Ein Imperium verfällt" zu lesen. Dann wirst Du über vieles anders denken!
Weiter möchte ich mich hier im Forum nicht auslassen - da es ja wohl den Rahmen sprengt. Für off-Forum Diskussionen bin ich jederzeit gerne bereit.

Viele Grüße
Alex

Re: Einreise Nordkorea via Chasan-Tumangan

geschrieben von: joergimausi

Datum: 19.10.06 11:47

Ich vermute, daß das damit zu tun hat, daß bis vor einigen Jahren die direkten Kurswagen Moskau-Pyöngyang über China fuhren (Zabaikalsk-Harbin-Datong) und nicht den Umweg über Ussurijsk nahmen. Zumindest berichtet dieses mein SZD-Kursbuch 1991/92 und auch spätere Quellen (Cook's Timetable) berichten ähnliches.

Abgesehen davon: Wer setzt sich schon in die Bahn, wenn er nach Pyöngyang muß? Der Flieger über Peking ist doch viel schneller...

Re: Einreise Nordkorea via Chasan-Tumangan

geschrieben von: QJ6301

Datum: 19.10.06 11:53

Hallo,

ich wurde durch den Tip eines Freundes auf die Diskussion hier gerade aufmerksam. Nun ich zähle zu einem der Reiseteilnehmer, die im Dezember 2003 mit Bernd Seiler (Farrailtours [farrail.net] nach Nordkorea eingereist sind. Inklusive eines versteckten Journalisten, der sein Material später an versch. Fernsehsender verkaufte, die daraus eine stark verfälschten Bericht "strickten". Allein diese Erfahrung öffnete mir die Augen, wie viel uns Medien teilweise vorgaukeln können und man selbst zum Spielball wird. So wurde ein von uns gecharterter Dampfzug kurzerhand vom Sprecher zum regulären Dampfzug erklärt, der wegen Strommangel mit Dampf bespannt werden musste. Von den uns anschliessend folgenden zwei, mit Eloks der Klasse "roter Fahne" bespannten 12 Wagen langen Schnellzügen viel kein Wort.
Nun derzeit schlagen die Wellen hoch um die Lage in der DPRK. Und atomares Aufrüsten verurteile auch ich egal um welches Land der Erde es sich handelt. Aber man sollte auch das ganze genau betrachten.

Es gibt Missstände in der DPRK ohne Frage. Aber gab und gibt es diese anderen Ländern die sich mittlerweile in die Rige der Atommächte reihen nicht? Was man manchmal selbst von ansich seriösen Medienquellen über Länder erfährt, die sich verschlossen geben, eine andere Politik verfolgen, oder einfach eine uns schwer zugängliche Kultur haben, ist teilweise haaresträubend, politisch beeinflusst und schlichtweg falsch.

Ich selbst habe Nordkorea nicht als tristes, ödes Land erlebt. Zumal es im Winter in jedem Land diser Erde braun, weiss, grau aussieht (so halt auch im besagten Fernsehbericht). Die Menschen denen wir begegneten, waren durchweg freundlich, neugierig und aufgeschlossen. Klar ist es schwer Kontakt auf zu nehmen. Aber es ist mittlerweile nicht mehr unmöglich. Oft schämt man sich seiner Situation und Armut wegen und desshalb wird auch oft versucht vieles zu verstecken. Aber dies erlebte ich genauso oft in China oder anderen Ländern.

Um die Politik und Strukturen des Landes in groben Zügen zu verstehen, sollte man sich mit der koreanischen Geschichte intensiv befasst haben. Auch mir ist bis zum heutigen Tage vieles schleierhaft und unergründlich geblieben. Wir sahen aber auch viele positive Ansätze (neue Märkte, Kleidung, Kioske, Fahrräder etc.), die auf eine langsame Öffnung schliessen lassen.

Um genau zu Beurteilen sollte man ein Land wirklich mit eigenen Augen gesehen haben. Auch wenn es nur ein Blick durch einen Türspalt ist. Ein Blick von einem Satellit, einem Fernsehbericht oder aus einem Magazin, Zeitung etc. kann vieles verfälschen und ganz anderes darstellen.
Jedem der wegen der Menschenrechte nicht reist würde ich dann auch empfehlen keine Produkte (egal welcher Natur) made in China, India, Korea, Afrika.....mehr zu kaufen und konsumieren. Hier wird man dann aber sicher einige Einschänkungen von Lebensgewohnheiten hinnehmen müssen.

Ein Tip. Wer an Nordkorea interessiert ist sollte sich einfach einmal einer Reise (Farrailtour im April z.B) anschliessen und selbst ein Bild machen. Schädigen wird man damit niemandem. Im Gegenteil man gibt zu erkennen, dass man die Bevölkerung dort nicht ganz alleine lässt, interesse an ihrem Land hat und nicht nur mit dem Finger auf sie zeigt, oder sie wie eine Amöbe unter dem Mikroskop betrachtet.

Einreisen sind derzeit fast nur über die Grenzübergänge in Dandong/Sinijui und wie bereits erwähnt, von russischer Seite her möglich (per Bahn zweimal die Woche). Per Flugzeug gibt es eine Direktverbindung nach Pyongyang auch alle zwei Tage von Beijing aus.


Grüsse

Till Mosler

Re: Einreise Nordkorea via Chasan-Tumangan

geschrieben von: uwe labinsky

Datum: 19.10.06 12:00

> Abgesehen davon: Wer setzt sich schon in die Bahn, wenn er nach Pyöngyang muß? Der Flieger über Peking ist doch viel schneller..

Um mehr von dem Land zu sehen. (Gilt natürlich für Touristen, nicht für Geschäftsleute.)
Was glaubst Du woher die bekannten Informationen über in Betrieb befindlichen, auf E-Traktion umgebauten, ex M62 sowie verschiedener Obus-Betriebe (zum Beispiel Sinuiju) stammen. Das haben jedenfalls keine Nordkoreaner ausgeplaudert.

Re: Neugier = Hunger-Regime unterstützen?!?

geschrieben von: Gyuri_FT

Datum: 19.10.06 12:12

Wir wollen so weit wie möglich ausser Politik bleiben. Trotzdem, ich erlaube mich einen Gedanken.

- Statt Aussereinandersetung, "D" und "DDR" haben ein Weg zur Annäherung gewählt. Inzwischen hat DDR hat eine mächtige Mittelklasse entwickelt die keineswegs von der Welt isoliert war. Bei weitem nicht alles optimal lief, aber mindestens einen späktakulären Zusammnbruch mit Blutbad wurde vermeidet. Ungarn, Polen: ditto, bloß später und langsamer

- Rumänien hat sehr dünne Mittelklasse gehabt, Ceausescu war auch bei uns isoliert: also Pech mit Blut.

- Mit Isolation der Jugoslawien lief nicht alles optimal. Die Tatsache, das ein großes Teil der Mittelklasse in "D" gewohnen und sich aus der Politik abgezogen hat, hat nicht gerade geholfen.

- China hat erst nach Tienanmen richtig Mittelklasse entwickelt.

und so weiter und so weiter.

Meiner Meinung nach: mehr Reisen, mehr Kontakt, mehr Verständigung, weniger Isolation. Blokaden haben nie was geholfen (habt Ihr schon über Verdünnung de Mittelklasse in Irak wegen Blokade gehört?). Dadurch hoffentlich weniger Blut auf der Straßen wenn die Zeit kommt.

Re: Einreise Nordkorea via Chasan-Tumangan

geschrieben von: Helmut Uttenthaler

Datum: 19.10.06 12:40

joergimausi schrieb:
-------------------------------------------------------
> Ich vermute, daß das damit zu tun hat, daß bis vor
> einigen Jahren die direkten Kurswagen
> Moskau-Pyöngyang über China fuhren
> (Zabaikalsk-Harbin-Datong) und nicht den Umweg
> über Ussurijsk nahmen. Zumindest berichtet dieses
> mein SZD-Kursbuch 1991/92 und auch spätere Quellen
> (Cook's Timetable) berichten ähnliches.

Nein, es hat immer beide Routen gegeben - so wie auch jetzt:

Moskva - Pjöngjang via China: 2 RZD-Kurswagen einmal wöchentlich
Moskva - Pjängjang via Chabarovsk: 1 nordkoreanischer Kurswagen, früher alle 6/8-Tage, heute alle 14 Tage

> Abgesehen davon: Wer setzt sich schon in die Bahn,
> wenn er nach Pyöngyang muß?

Wozu glaubst du gibt es in Russland Unmengen von Zügen, mit Fahrzeiten die man besser in Tagen als in Stunden angibt?

Re: Einreise Nordkorea via Chasan-Tumangan

geschrieben von: Gyuri_FT

Datum: 19.10.06 13:03

Hallo Till,

> Ich selbst habe Nordkorea nicht als tristes, ödes
> Land erlebt. Zumal es im Winter in jedem Land
> diser Erde braun, weiss, grau aussieht (so halt
> auch im besagten Fernsehbericht). Die Menschen
> denen wir begegneten, waren durchweg freundlich,
> neugierig und aufgeschlossen. Klar ist es schwer
> Kontakt auf zu nehmen.

Es gibt wöchentlich zwei RZhD Wagen im Zug 19/20 die über Shenyang-Syniju nach Korea fahren. Die Wagen haben genug Nordkoreaner. Wir haben die 1983 und auch 1986 getroffen. Ausserhalb N.K. ganz lustige, neugierige Leute. Als "Ossis" konnten wir natürlich leichter Kontakt aufnehmen. Wird sind nach China gefahren und von Moskau bis Shenyang es war dasselbe Zug. Ausserdem, heute leben Tausende in Russland - mann kann die eigentlich "quasi-Asylanten" nennen, obwohl die hier und her pendeln.

Wenn ich (oder unsere fast-Nachbaren, die übrigens aus NK stammen) alles erzählen würde, was ich gesehen habe, ich würde sicher ein Millionär, aber die Geschichten würden nichts mit der Wirklichkeit zu tun haben. Es sind kleinere, oft komische Sachen gewesen. Einige Koreaner waren sehr begeistert, Vodka zu trinken. Wegen anderen Koreaner die Damen bzw. Schah spiele konnte man von den russischen Schaffner nicht ausleihen. Tag und Nacht haben die Koreaner miteinander und mit anderen Reisende "blutige" Damen bzw. Schah-Schlachten gespielt.

Mit Damenspiel übrigens - um 1968 habe ich mit meine Mutter von Moskau nach Budapest gerest. Damals lief noch der HaNoi-Moskau Wagen. Wir haben in Moskau keinen 1/2, bloß 2/4 bekommen. Zwischen Moskau und Budapest sind mit uns im Wagen 34 VietCong gewesen. Es war ziemlich unmöglich: als wir mit Damenspiel begonnen haben, alle 34 wollten zu uns.

Man tut genau dasselbe zwischen Moskau und Shenyang, da hat man 34 Nordkoreaner + 10 Vodkaflaschen + 20 Nudelgerichte im Abteil.

Darüber kann man leider keinen Katastrofenfilm drehen, also ist für Medien total uninteressant.

> Oft schämt man sich seiner Situation und Armut wegen und desshalb wird auch oft versucht vieles zu verstecken.

Als Ossis haben wir 1983 und 1986 damit kein Problem gehabt oder die mit uns. :-)

> Wir sahen aber auch viele positive Ansätze (neue Märkte, Kleidung, Kioske, Fahrräder etc.), die auf eine langsame Öffnung schliessen lassen.

Man denkt an China um 1977.

> Ein Tip. Wer an Nordkorea interessiert ist sollte sich einfach einmal einer Reise (Farrailtour im April z.B) anschliessen und selbst ein Bild machen.

Würde gerne in 2-3 Jahren tun, jetzt kann ich nicht. Falls j-nd doch Hilfe braucht, sowas zu organisiern, ich kann versuchen einige Tipps (Fahrkarten, Reisebüros, villeicht HO 1:87 Modelleisenbahn, professionell bin ich wohl nicht) zu geben oder villeicht Kontakte schaffen. Ausser "goodwill" kann aber nichts versprächen, Helmut ist näher und weiss sicher mehr als ich. Wenn es zeit kommt (für mich + evt. meinen Sohn) wir würden gerne kommen.

Grüße - G.

Re: Einreise Nordkorea via Chasan-Tumangan

geschrieben von: Helmut Uttenthaler

Datum: 19.10.06 13:49

Gyuri_FT schrieb:
>
> Mit Damenspiel übrigens - um 1968 habe ich mit
> meine Mutter von Moskau nach Budapest gerest.
> Damals lief noch der HaNoi-Moskau Wagen.

Wirklich ab Hanoi oder ab der vietnamesisch-chinesischen Grenze?
Ersteres würde mich angesichts der Meterspur doch überraschen.

War das ein RZD-Wagen?


> zu geben oder villeicht Kontakte schaffen. Ausser
> "goodwill" kann aber nichts versprächen, Helmut
> ist näher und weiss sicher mehr als ich.

Naja, allzu viel zu Reisemöglichkeiten nach NK weiss ich nicht. Für Fahrkarten ab Moskau nach NK hätte ich hingegen eine Bezugsmöglichkeit.
Wenn ich mal nach NK fahre, dann selbst organisiert, Gruppenreisen sind nicht mein Ding. Aber da in absehbarer Zeit mein Studentendasein dem Ende zugeht, wird die Durchführung derart langer Reisen schwieriger. Mal eben spontan nach Sibirien geht dann nicht mehr...


LG

Helmut
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