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darüber schreibt die presse nicht

geschrieben von: thomas behrmann

Datum: 22.01.14 15:28


in was für einer beschissenen Zeit leben wir heute eigentlich?

Da fährt man von Kiel aus um 21:42 Uhr los nach Flensburg, ein Kollege vom Prüfdienst ist mit an Bord, aber ohne Dienst, weil Er Feierabend hat & nach Hause will, nach Rieseby!

Nach der Abfahrt des Zuges, da fischt man dann nen 13 jährigen Jungen im Zug, etwas dreckig & leicht zerlumpt, mit einem Fahrschein von gestern den 19.01.14 der 1. für eine andere Strecke war & 2. nichts mit hat, woran man Ihn hätte identifizieren hätte können!

Der Junge ist ständig fahrig & zittert am ganzen Körper, wie Espenlaub & man bekommt kein vernünftiges Wort oder gar einen Satz aus Ihm heraus!

Pupillenreaktion, absout null, weit geöffnet aber keinerlei Lichtempfindlichkeit!

Also was bleibt BTM Verdacht, Polizei sowie Rettungsdienst hinzuziehen, aber wo, hmm, Eckernförde, Süderbrarub oder lieber bis Flensburg gleich mitnehmen, wo Er eigentlich auch hin wollte!

Also erst einmal in die 1.Klasse mitgenommen, um zu Reden!

So weit, so gut, man erfährt, das Er Pflegeeltern hat, die wohnen aber bei Bremen, also ganz andere Ecke, als wie der derzeitige Standort von Ihm, ok, man ist ja schon Mal nen Stück weiter. A

Aso weiter hinterfragen, wo Er denn z.Z. hier im Norden lebt, Antwort, bei seinem leiblichen Vater in Flensburg, kennt aber nicht die Adresse geschweige dann seine Telefon- oder gar die Handynummer!

Das ist doch alles mehr als mekwürdig!

Also wieder auf ein neues Hinterfragen, wieso, weshalb & warum!

Ah, wir sind einen Schritt weiter, Er hat uns die Telefonnummer seiner Pflegeeltern gegeben! Das ist sehr gut, damit kann man doch etwas anfagen!

Ran ans Handy, Nummer gewählt, 8 x Klingeln lassen bis endlich jemand dort bei Bremen ran geht!

Hurra, ein Lichtblick am Horizont, man kommt weiter mit seiner Spührnase, als Sherlok Humbug & so erfährt man dann, das die Pflegeeltern Ihn zwar kannten, weil sein Bruder noch dort lebt, Sie Ihn (wir nennen Ihn Mal Lukas) nicht haben wollen, da Er dort kriminell geworden ist!

Na prima, das ist doch ganz wunderprächtig & so erfahrt man dann, das der Junge Lukas in einem Heim für schwererziehbare in Söby, bei Flensburg untergebracht ist!

Na prima, wieder a little bit weiter!

Als wir Ihn dann im Zug, mit unserem Wissensstand konfrontrieren, da fängt der Junge plötzlich an wie Espenlaub zu zittern, aber so, als wenn es aussieht, das Er Schuttelfrost hat & auch unterzuckert ist!

So'ne @#$%&, was jetzt tun, da Er auf Grund von Alkohol sowie Drogenkonsum, zur stationären Aufnahme in ein Krankenhaus müsste, da hier bereits Lebensgefahr besteht!

Also, LaPo in Eckenförde verständien, damit Sie dann den Jungen in Ihre Obhut nehmen können & Ihn dann dem Krankenhaus zustellen können!

Aber als Er das Wort Polizei hört, ist Er am durchdrehen, rastet aus, aber dermaßen, das einem der Schreck absolut in die Glieder fährt, nur ist das noch nicht alles, ach iwo, weit gefehlt, jetzt geht der Zauber erst richtig los!

Das alles spielte sich innerhalb von 22 Minuten, zwischen Kiel & Eckernförde ab, Kollege hatte ja wie gesagt die Polizei bestellt, TP ist verständigt, wegen Polizeieinsatz in Ecktown, die Maschinere lauft & alles könnte seinen normalen Lauf nehmen, wenn, ja wenn der Junge Lukas nicht am durchdrehen wäre, weil Er mitbekommen hat, das die Polizeibauf In wartet!

Jetzt ist der Junge so aufgebracht, das Er im Zug herum schreit, das wenn Ihn die Polizei mit nimmt, dann würde Er sich umbringen & 3 gescheiterte Versuche habe Er schon hinter sich, aber irgend wann wurde es schon klappen & dann, ja dann blitzt plötzlich ein Messer in seiner Hand!

Oh man, Himmel helf, was geht denn hier ab, Du raffst es im Moment einfach nicht, also Ruhe bewahren, kühlen Kopf behalten & auf den Jungen einreden, Fragen stellen, irgendwie beschäftigen, das Er das Messer abgibt, zumindest aber wieder erst einmal einsteckt, dabei zittert Er am ganzen Körper, als wenn Er an einer Stromleitug hängt, sein Adrenalinspiegel muss zum bersten hoch sein!

"Lukas, packe das Messer bitte wieder ein, es tut Dir hier von uns niemand etwas, wir wollen Dir doch nur helfen, ist Dir kalt, frierst Du, oder was ist mit Dir, lasse uns bitte Reden, wir können über alles Reden, aber packe das Messer weg"!

So geht es eine kurze Weile, bis unser Zug zu bremsen begint, @#$%&, Eckernforde, Polizei, der Junge wird immer explosiver, es geht wieder los, ich bringe mich um, ich geh nicht zur Polizei, ich will da nicht hin usw.....

Ich schicke meine Kollegem zur Tür, da wir gleich mit unserem Zug zum stehen kommen, damit Er nachsehen kann, ob die LaPo vor Ort ist, Minuten des Bangens, was passiert, wie wird Lukas bei dem Anblick der Polizeiuniformen reagieren!?

Der Junge ist mittlerweile so erregt & auf dem Schub, das Er mir wie A-Bombe vorkommt, die jeden Moment explodieren kann & nun wird Er auch noch kaltschweißig auf der Stirn, oh oh, hoffentlich geht das gut!

Der Zug ist mittlerweile zum stehen gekommen, mein Kollege raus um Ausschau nach der LaPo zu halten, ich bekomme dabei noch aus den Augenwinkeln mit, wir Er zum Fahrdiensleiter im Bahnhofsgebaude geht, was ebenerdig ist & dort mit dem Fahrdienstleiter redet & ich rede währenddessen, die ganze Zeit mit Engelszungen, beruhigend auf den Jumgen ein, damit Er keine Unbedachtheit macht!

Der Kollege kommt wieder zurück in den Zug & schütelt den Kopf, soll heissen, keine Polizei da, Gott sei Dank, wir haben nochmal Zeit bekommen, mit dem Jungen weiter Reden zu können!

Problem dabei ist nur, das der Kollege, an der nächsten Station raus muss, da Er Feierabend hat, also was tun, der Junge zittert noch immer, der Schweiss auf der Stirne hat nachgelassen, ok, jetzt alles auf eine Karte setzen, ich sage Ihm in aller Ruhe, soweit man bei mir noch von Ruhe Reden kann, das Er sein Messer wieder einstecken soll, weil wir es Ihm nicht wegnehmen werden & das unglaubliche passiert, nach einigem Zögern, steckt Er das Messer wieder in seine Jacke!

Himmel sei Dank, das hätte auch ganz gewaltig in die Hose gehen können, aber hat es nicht, Rieseby ist mittlerweile erreicht & der Kollege verlässt den Zug & steigt aus, wir fahren weiter!

Jetzt ganz ruhig locker & entspannt, ich kriege den Rest auch noch hin, Frage, hast Du Hunger, weil Er noch immer stark zittert & es ist inden letzten 15 Minuten nicht weniger geworden, denn es geht vom kleinen Zeh bis zur Kopfhaut, in mir keimt der Verdacht einer Unterzuckerung auf, also Lukas schnell gefragt, ob Er ein paar Gummifruchttaler essen mochte & Er sieht mir zum ersten Mal dabei direkt in die Augen, welch ein gehetzter Blick des Jungen, aber Er sagt " ja bitte, würde ich gerne"!

Wie bitte, der Junge sagt ja bitte, das gibt es ncht, das Eis scheint gebrochen & ich gebe Ihm meine halbe noch vorhandene Tüte mit Gummitalern!

Er hat die Tüte mit den Gummitalern im nu aufgegessen & nun das zweite Wunder, nach kurzer Zeit lässt das Zittern des Jungen nach, war also mein Verdacht der Unterzuckerung berechtigt gewesen!

Leute ist dat schön, wenn sich so eine Situatuation dann nach & nach entspannt sowie entkrampft, man macht sich ja keine Vorstellung davon, wie es dann erst einem Polizeibeamten dabei erst ergehen muss & da werden solche Situationen letztlich ja noch trainiert, aber bei uns doch nicht!

Ich Rede immer weiter mit Lukas & Er fangt an sich zu öffnen & erzahlt dabei von seinen beschissenen 13 Lebensjahren!

Es hat mich nur noch vom Hocker gehauen, was dieser junge Mensch schon alles durchgemacht hatte, vom Kieferbruch über Rippenbrüche, bis hin zur schwersten Prellungen mit starken Gehirnerschütterungen & alles durch die Erzieher in den Heimen, Leute, das kann es nicht sein, so etwas geht einfach gar nicht!

Was tun sprach Zeus, also kurz nachgedacht, dann den Sammelruf der BPol angerufen & für Flensburg dann nen RTW bestellt, weil der Junge mindestens für 48 Std. unter àrztlicher Beobachtung gehört, also ab in eine Klinik!

Unterwegs, als Er immer noch so am Reden & erzählen war, fasst Er plötzlich in seine linke Jackenhälfte, wobei mir natürlich wieder mulmig wurde, da ich ja wusste, das dort sein Messer steckte, als Er dann auch plotzlich in der Hand hielt, es dann auf das Führerpult legte & dann mich ansah &;sagte:"entschuldigung, aber ich hatte solche Angst gehabt, aber ich wollte es gar nicht"!

Habt Ihr das verstanden, der Junge entschuldigte sichb bei mir, was muss in Ihm da nur vorgegangen sein, ich weiss es nicht, fand aber seinen Mut sowie seine Handlungsweise, sehr, sehr erstaunlich!

Zwischenzeitlich hatte sich die BPol aus Flensburg bei mir über Handy gemeldet gehabt & als ich Ihnen dann mitteilen konnte, das Er sein Messer freiwillig abgegeben hatte, konnte man selbst am anderen Ende der Leitung, die Erleichterung hören!

Wir haben uns dann noch wie 2 ganz normale Menschen unterhalten gehabt & Er trank noch einen halben Liter meines heißen Weihnachtstees, der Ihm anscheinend rechtv gut tat & auch schmeckte, zusàtzlich drehte ich Ihm noch ein paar Ziggis, da Er auch rauchte, was ein Wunder, da war ja sein Rauchen noch das geringste Laster bei Ihm!

So kamen wir dann planmäßig gegen 23:00 Uhr in Flensburg am Bhf.an, wo uns dann 3 Kollegen der BPol in Empfang namen, aber alles sehr, sehr ruhig ablief, ich erklàrte Ihm noch, das Er sein Leben àndern müsse, um nicht auf die schiefe Bahn zu geraten & Er den Polizisten sowie der Ärzteschaft, einfach nur Mal vertrauen soltte, was sicherlich bei dem von Ihm erlebten, nicht ganz einfach sein dürfte, aber ich bin da guter Dinge, denn beim Abschied, fragte Er much dann noch, ob Er mich Mal in den Arm nehmen dürfte, was ich natürlich sofort tat!

Leute ich hatte echt einen Kloß im Hals gehabt, was muss in diesem jungen Leben nur alles verkehrt gelaufen sein, das Er sich wünschte, von einem fremden Menschen Mal in den Arm genommen zu werden, um sich Mal drücken zu lassen!

Mittlerweile hatte wir dann auch erfahren gehabt, das es keinen Vater in Flensburg gab & seine leibliche Mutter, die in Lübeck wohnhaft war, hatte sich eine Woche zuvor von Ihm abgewandt hatte, was kann das Leben doch beschissen sein!



Das hat ein Freund von mir erlebt,der Zugbegleiter ist:ich darf es mit seine Genehmigung hier veröffentlichen
lg
thomas
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