Nicht nur in Baden-Würtemberg weitet sich ein ehrgeiziges Eisenbahnprojekt derzeit zu einem Desaster für die Regierenden aus.
Auch in Schleswig-Holstein, genauer gesagt, in Nordfriesland, gerät ein Projekt zum absoluten Fiasko.
Lüttmoorsiel21 ist ein Projekt, das bisher viel zu wenig im Fokus bundesweiten Interesses gestanden hat.
Im Zuge einer möglichen transatlantischen Eisenbahnverbindung war die Querung des Küstenbereiches im Bereich nördlich von Husum bereits vor Jahren umgesetzt worden, jedoch, und hier setzt die Kritik zum ersten mal an, in einer personalintensiven und zeitaufwendigen Art.
Schon die Trassierung in 600 mm Spurweite gab gelegentlich Anlaß zu Kritik, da angeblich der Fahrkomfort bei höheren Geschwindigkeiten litt.
Allerdings lässt sich das, nach aufwendiger Sanierung mit Betonschwellengleis unter Verzicht auf durchgehende Verschweißung, nicht ganz nachvollziehen.
Zudem wurden die Fahrzeuge mit Zugfunk nach GMS-R ausgestattet.
Hierdurch wurde eine größere Zugdichte ermöglicht.
Im Blockabstand folgt eine Triebwagengarnitur von Nordstrandischmoor, also einem bereits heute weit seewärts vorgeschobenen Punkt einer möglichen zukünftigen Trasse.
Unter Ausblendung von Öffentlichkeit und damit zusammenhängenden Gegenargumenten wurde von der Landesregierung der aus ihrer Sicht unzeitgemäße Kopfbahnhof in Frage gestellt.
Hierbei waren, ebenfalls im Zuge einer kommenden Schnellfahrstecke, das Steigungsprofil...
sowie das Kopfmachen an und für sich ein Argument für die Prüfung alternativer Anbindungen an diesem Knotenpunkt.
Weder die modernen Wendezugeinheiten...
noch die für Neigetechnik vorbereiteten Dieselgarnituren mit den entsprechenden immensen Investionen konnten die Politik hier von ihrem Vorhaben abbringen.
Die Gastronomie an Bord besteht übrigens aus der typischen "Friesischen-Mischung", drei Kästen Wasser, acht Kästen Flens.
Eine in München ansässige Unternehmensberatung schlug dabei die Untertunnelung am Deichfuß in gerader Fortsetzung der Linie New-York-Nordstrandischmoor-Bredstedt vor, die von der Lansdesregierung postwendend ohne Planfeststellung und ähnlichen Erschwernissen umgesetzt wurde.
Gestern, am 01.11. kam es im Zuge der Inbetriebnahme nun zur Katastrophe und zum völligen Scheitern des oben genannten Projektes, als das auflaufende Wasser nicht nur die Strecke überflutete, sondern auch die See ins Inland eindringen ließ.
Die oben erwähnte Unternehmensberatung wies jegliche Planungsfehler von sich und vermutet hier unvorhersehbare Einflüsse durch den Klimawechsel.
Die Landesregierung sieht ebenfalls keine Schuld und verweist auf den Druck zur Umsetzung des Projektes seitens der Bevölkerung.
Wir bleiben auf jeden Fall am Ball.
Gruß
Hans
3-mal bearbeitet. Zuletzt am 2010:11:03:08:40:58.