Der Ungläubige Thomas schrieb:
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> Man könnte also für einen Teil der Planungen auf
> bewährtes Rollmaterial zurückgreifen. Damit sinkt
> die Stückzahl der benötigten Zweikraft-Fahrzeuge.
Das Problem dabei wäre halt, dass bei lediglich drei Verlängerungen man problemlos auf vorhandene Fahrzeuge setzen könnte:
- Limbach-Oberfrohna (zufälligerweise wegen dem langen Neubaustreckenanteil sehr umstritten)
- Stolberg - Oelsnitz (wobei mich diese Verlängerung immer noch recht wundert)
- Chemnitz - Mittweida (reguläre Zweisystemer sind da einsetzbar...)
Alle anderen Strecken wären bei Elektrifizierung sehr teuer, zumal der Takt nicht mit denen in Karlsruhe vergleichbar dicht wäre.
Ob die Variobahn so Bestandschutz hätte, wäre eine andere Frage und v.a. für welche Strecken eben - von den oben genannten drei Strecken ist nur Mittweida über den Haupbahnhof hinaus, alle anderen Strecken brauchen die gerade zu bauende Rampe nicht.
> Bereits 2006 hiess es auf der Innotrans, dass die
> Kasseler Fahrzeuge ("Reio-Citadis") nur noch für
> dioe lfd. Lieferung Brestandsschutz gegenüber
> neuen gesetzlichen Anforderungen hätten. Ich sehe
> hier auch das Problem, wie es in Braunschweig zum
> KO-Kriterium für das Regio-Stadtbahnprojekt
> geworden ist. Die Gestehungspreise für
> Rollmaterial haben sich dadurch nahezu verdoppelt.
> Das Thema ist in anderen Threads in DSO-Strab
> bereits abgehandelt.
Japp, wobei das Lastenheft des RegioCitadis gemeinsam mit den Verkehrsbetrieben
- Braunschweig (vermutlich +)
- Bremen +
- Chemnitz (sic!)
- Rostock +
entstand.
geht man noch weiter, könnte man Überlegen, dass auch Kiel sich eine Regionalstadtbahn überlegt, so wäre eine neue Liste diese:
- Braunschweig (nur wenn sich durch Umplanungen eine wirtschaftliche Lösung finden würde)
- Chemnitz
- Kiel
die einen ähnlichen Wagentyp bräuchten und alle drei Betriebe planen mit Dieselhybrid-Wagen. Insofern wäre schon ein Markt da, wenn auch ein recht kleiner und der wäre eben abhängig von den politischen Umsetzungen - denn daran haperte es ja schon beim Regio-Citadis...
Die Frage wäre nun, für welchen Zeitraum ein solches Fahrzeug verkaufbar wäre, sofern die derzeitigen neuen Crash-Norm-Richtlinien bei der Konstruktion berücksichtig würden.
> Alstom bietet mit dem "Citadis Dualis" eine
> verlängerte und flexibel lieferbare
> Weiterentwicklung des Kasseler / DenHaager
> Fahrzeuges an. Über Kosten hüllt man sich bei
> diesem staatsnahen Konzern leider in Schweigen.
> Ein Indikator wäre die Braunschweiger
> Preisverdoppelung gegenüber dem Kasseler
> Regio-Citadis.
Wobei dieses Konzept wiederum das Problem hat, dass die Fahrzeuglängen nicht mehr denen der ansonsten üblichen 37,5m-Klasse entspricht und damit keine Option mehr hat, zwischen Solo- und Doppeltraktion zu unterscheiden... was sicherlich in Chemnitz nicht geplant ist.
> Eine "Hybridversion" des an Karlsruhe neu zu
> liefernden GT8-2S von Bombardier ist m.W. (wieder
> - hoffe auf Korrektur) nicht in Sicht, weil man
> "sowas" in Karlsruhe bzw. Portugal nicht braucht.
Die Frage wäre halt nach dem Markt - und wie oben geschrieben, bei ein bis. drei Netzen wäre die Anzahl wirklich sehr beschränkt. Leider, viele Konzepte sind ja mittlerweile wieder in der Schublade verschwunden.
> Es wäre m.E. sinnvoller, etliche dieser Projekte
> mit "massgeschneiderten Fahrzeugen für unsere ganz
> speziellen Bedingungen" erst einmal sterben zu
> lassen. Wenn es nicht möglich ist, zu niedrigen
> Kosten bestehende Konstruktionen moderat
> umzuändern, sollte man ganz darauf verzichten.
> Hier hat m.E. Braunschweig Recht daran getan, die
> Reissleine zu ziehen, wobei noch andere Aspekte
> hinzu kommen, wie planerische Inkompetenz vieler
> Beteiligter.
Das Problem dabei: Die Verbindung zwischen beiden Netzen ist in Chemnitz bereits im Bau - es wäre damit leider eine Investitionsruine, die nicht den vollen Nutzen, aber eben die vollen Kosten brächte.
Wie über Braunschweig bereits geschrieben - das Problem ist eben die Verschleppung der politischen Entscheidung - das wird auch Kiel noch deutlich treffen...
> Karlsruhe hat im Übrigen konsequent bei Übernahme
> von Strecken durch AVG deren Elektrifizierung
> voran getrieben (Wildbad u.a.). Dabei auch einen
> BOStrab-Abschnitt in Wörth/Pfalz zunächst mit 15kV
> 16,7Hz als Stummel in Betrieb genommen - das geht
> also auch. Sollte sich eine Elektrifizierung der
> abschnittre nicht rechtfertigen lassen - ob nun
> mit 750V= "Stadtstrom" oder 15kV ac "Bahnstrom" -
> muss man immer auch die Frage stellen, ob es nicht
> sinnvoller wäre, ganz auf die Bahn zu verzichten.
Der Clou wäre ja eben auch, dass man ohne Elektrifizierung auskäme und somit noch vorhandene Nebenbahnstrecken umsteigefrei hinbekommen würde, was sicher diese auch auf längere Frist sichern würde. Bahnstromelektrifizierung für Stundentaktlinien könnten eben zu teuer werden, zumal es eben alles keine kurzen Strecken sind, dafür aber auch keinen Durchgangsgüterverkehr aufweisen würden oder dem sonstigem Verkehr nützen würde... Also auf der Seite hat man eben versucht deutlich zu sparen.
Andererseits: Die Anpassung eines Eisenbahnfahrzeuges an die BoStrab-Bedinungen scheinen ja finanziell möglich zu sein (Vogtlandbahn: Ersatz der RegioSprinter durch RegioShuttle - auch auf der Strecke nach Zwickau-Zentrum)...
> Kommen noch die üblichen politischen Gegenkräfte
> hinzu, könnte sich das Konzept sonst als nicht
> belastbar erweisen.
> Sinnvoll erschiene mir, die Verbindung im Hbf
> Chemnitz herzustellen und soweit möglich, die eine
> angesprochene Linie mit nachgelieferten
> EBO-Variobahnen zu betreiben. Dann kann man weiter
> sehen. Wird die ein Erfolg, kann man über
> Gemeinschaftsbestellungen mit anderen Betrieben
> nach denken, um die Stückzahlen zu begrenzen. Das
> "Braten von Extrawürsten" verbietet sich
> heutzutage von selbst.
Mit mehr politischem Goodwill, hätte man besseres erreichen können - die drie oben genannten Netze hätten ja ein Interesse an einem gleichartigem Wagen mit relativ minimalen Untershcieden.
Das Problem bliebe aber, dass die Verbindung im Hbf dann nicht nutzbar wär. EBO-Variobahnen gingen eben nur nach Limbach und Oelsnitz - erstere zeigt sich als politisch deutlich umstrittenere, zweitere ist eben eine Frage, wozu sie genau dienen sollte.
Mit Fantasie wäre höchstens die Strecke nach Burgstädt unter Gleichstrom elektrifizierbar, alle anderen hätten Abschnitte auf mit 15 kV-elektrifizierten Strecken...
Das Klima kennt Gewinner und Verlierer
Das steht - in meinem Reiseführer
Der Freistaat Sachsen kann sich glücklich schätzen
Gemütlichkeit unter Moskitonetzen
Rainald Grebe - Sachsen
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