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Nabend zusammen,

vor einiger Zeit hat der Kollege 03 1008 in diesem Thema Bilder vom Dampfabschied 1977 gezeigt. Sein letztes Bild im Beitrag ist am Bahnübergang Uechtingstraße in Gelsenkirchen entstanden.

Natürlich ging es dabei in erster Linie um die Dampflok, aber im Hintergrund lugt auch ein Schrankenposten vor, dessen Beschriftung leider nicht zu entziffern ist.
Hat vielleicht sonst noch jemand dort ähnliche Bilder gemacht, die etwas mehr vom Posten erkennen lassen? Oder existiert der Posten auf alten Gleisplänen von Bismarck?

Der Posten dürfte um 1981 im Zusammenhang mit der Inbetriebnahme von Bismarck Gbf durch Videoüberwachung ersetzt worden sein.

Es handelte sich hier nicht um den Posten 19 an der Reckfeldstraße, das ist am anderen Ende des Bahnhofs.

Zusatzfrage: Gab es für die Strecke nach Hugo und Borken etwas weiter nördlich einen separaten Posten, oder war der gezeigte für beide Strecken zuständig?

Gruß,
Andre Joost



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:08:17:07:57:48.

Re: Nachfrage Schrankenposten Uechtingstraße

geschrieben von: 55 4630

Datum: 15.08.21 22:01

Hallo Andre

Es gab definitiv zwei Posten. Dazwischen lag noch ein als Wohnhaus genutztes Gebäude, das von der DB vermietet wurde. Letzteres weiß ich, weil meine Schwester in den 70er-Jahren beim Betriebsamt Recklinghausen für die Vermietung von Eisenbahner-Wohnungen zuständig war.

Ein Bild aus den 70er-Jahren von der Gesamt-Situation ist in meinem 2008 bei DGEG-Medien erschienenen Buch "Kohle, Stahl und Eierköpfe" auf Seite 51 enthalten.

Ich suche Dir die Datei dazu mal raus und schicke sie Dir zu. Heute aber nicht mehr.

Viele Grüße

Wolf-Dietmar

Re: Nachfrage Schrankenposten Uechtingstraße

geschrieben von: anvo

Datum: 15.08.21 23:48

Hallo Andre,

an der Uechtingstraße liegt der Wp 13 für die Strecke nach Abzw. Nordstern (Bild) bzw. der Wp 1 für die Strecke nach Gelsenkirchen-Buer.

Es grüßt Ansgar Völmicke

Re: Nachfrage Schrankenposten Uechtingstraße

geschrieben von: Andre Joost

Datum: 16.08.21 08:17

anvo schrieb:
Hallo Andre,

an der Uechtingstraße liegt der Wp 13 für die Strecke nach Abzw. Nordstern (Bild) bzw. der Wp 1 für die Strecke nach Gelsenkirchen-Buer.


Ah ja, danke.

Die Nr 13 (oder km 13) stammte dann wohl noch aus der Zeit, als die Strecke von Essen Hbf hier in Bismarck endete. Denn von Bochum her wäre es Nr 20 gewesen, und die Kilometrierung war schon bei 31.


Nachtrag:
Wolf-Dietmar hat mir freundlicherweise erlaubt, eines seiner Bilder von 1974 hier einzustellen:

558018GelsBismarck020774.jpg

Was dann natürlich gleich die weitere Frage aufwirft, ob das Gebäude in der Mitte mal Vorgänger der beiden Flachbauten war, oder ein Stellwerk.
Das im ersten Beitrag erscheinende Einfahrsignal C dürfte vom Stellwerk Bw aus bedient worden sein, das lag aber noch ein Stück weit östlicher.

Gruß,
Andre Joost



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:08:16:11:28:34.

Re: Nachfrage Schrankenposten Uechtingstraße

geschrieben von: Betriebsbeobachter

Datum: 16.08.21 18:54

Andre Joost schrieb:

Was dann natürlich gleich die weitere Frage aufwirft, ob das Gebäude in der Mitte mal Vorgänger der beiden Flachbauten war, oder ein Stellwerk.
Das ist fürwahr eine interessante Frage. Das Gebäude schaut nach einem klassischen Funktionsbau aus der Länderbahnzeit aus. Für ein reines Bürogebäude ist das Untergeschoss zu niedrig - es dürfte sich in der Tat um ein Technikgeschoss handeln. Der Gebäudetyp erinnert natürlich sofort an ein Stellwerk. Reine Schrankenposten waren relativ selten in dieser Bauart ausgeführt.

Trotzdem würde ich in diesem Fall die Funktion eines Stellwerkes ausschließen. Dadurch dass früher auch Wärter die Durchfahrt des Zuges beobachten mussten (vornehmlich um Spitze und Schluss zu erkennen), waren Stellwerke meist längs zur Strecke angeordnet. Auch war der Abstand zu den Gleisen möglichst gering, um Störeinflüsse auszuschließen und Seilumlenkungen zu vermeiden.
Im gezeigten Fall hätte der oder die Wärter aus allen vier Ecken (Seiten) des Gebäudes blicken und leuchten müssen, dazu ist der Bau offensichtlich nicht konzeptioniert. Ebenso hätte man die Seilzugführungen (für Signale und Weichen) noch unter der Straße her führen müssen, was man sich beim Aufbau auf der anderen Straßenseite recht einfach hätte sparen können.

Für mich schaut es in der Tat so aus, als hätte man hier einen Stellwerksbau als reinen Schrankenposten genutzt. Von der Kanzel (dem Vorbau) aus konnte man die Straße und beide BÜ gut beobachten.

Re: Nachfrage Schrankenposten Uechtingstraße

geschrieben von: Andre Joost

Datum: 16.08.21 20:30

Hallo,

Bei den Gelsenkirchener Geschichten gibt es noch ein älteres Foto des Bahnübergangs, das wohl noch vor dem Krieg entsanden sein dürfte. Auch damals gab es schon die drei Gebäude.

Gruß,
Andre Joost

Re: Nachfrage Schrankenposten Uechtingstraße

geschrieben von: Betriebsbeobachter

Datum: 16.08.21 21:01

Wenn man auf der bekannten Seite https://www.luftbilder.geoportal.ruhr/ bis 1926 zurückgeht, sieht man das mittlere Gebäude alleine stehen.

Von der Position des Gebäudes aus den Zugschluss anzuleuchten, dürfte recht schwierig gewesen sein - wenn auch vielleicht nicht völlig unmöglich. Das Foto bei den Gelsenkirchener Geschichten zeigt auch, wie komplziert die Seilzüge gelegt hätten werden müssen, um z. B. zu den Einfahrsignalen zu kommen.

Unmöglich ist natürlich nix.
Hallo Andre

Das Bild, das Du jetzt noch gefunden hast, finde ich außerordentlich intressant.

Etwas enttäuscht bin ich von der geringen Resonanz des Forums auf Deine Anfrage. Vielleicht liegt das aber auch an der Fragestellung, weil mit dem Begriff "Uechtingstraße" niemand etwas anfangen kann, obwohl doch zu Dampfzeiten da mancher der Hiforisten am Bahnübergang gestanden haben mag. Vielleicht hilft ja eine Fragestellung, wie ich sie oben in der Überschrift formuliert habe.

Viele Grüße

Wolf-Dietmar

Doppel-BÜ Uechtingstraße

geschrieben von: H.R.

Datum: 17.08.21 11:50

Eine etwas skurrile Situation, die auf diesem Bild treffendst dargestellt wird - toll!

Ich bleibe an der V100 und ihrem Reisezug hängen - auf dieser Strecke habe ich eher ETA in Erinnerung. Welchen Zuglauf sehen wir denn hier?

Mit Dank im Voraus
H.

Re: Doppel-BÜ Uechtingstraße

geschrieben von: 55 4630

Datum: 17.08.21 15:20

Hallo Helmut

Mein Bild vom 02.07.1974 zeigt die 212 249 vor dem Zug 8335. Hagener und Wuppertaler 212er waren in den 70er-Jahren nicht ungewöhnlich für die Strecke, auch wenn die ETA dominiert haben dürften. Die Hagener hatten auch einen Umlauf Hagen-Borken-Wanne, dort Übernachtung, und am nächsten Tag Wanne-Borken-Hagen zurück. Bis ca. 1965 war das wohl eine Leistung der Hagener 78er. Bis etwa Mitte der 60er-Jahre waren auch die Wanner 78er auf der Strecke Wanne-Borken zu sehen, wobei ich 78 068 und 78 232 sogar noch in Wanne fotografiert habe.

Viele Grüße

Wolf-Dietmar

Re: Doppel-BÜ Uechtingstraße

geschrieben von: H.R.

Datum: 17.08.21 23:58

Vielen Dank für die Auskunft, Wolf-Dietmar!

Borken - Hagen (u.z.) dann sicherlich noch über Bochum Nord, nehme ich an.

Gruß
H.