04 - Historisches Forum
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Auf vielen alten Bildern von Blockstellen sind Anschriften zu sehen. Oft ist auch eine große weiße Tafel mit einer schwarzen Zahl angebracht. Bisher dachte ich, die Tafel würde die Streckenkilometer anzeigen, das kann aber wohl nicht stimmen, denn Tafel und Kilometerstein zeigen Unterschiedliches an.
Beispiel 1:
Eine Blockstelle 96, daneben der Kilometerstein mit 121,1. Beispiel 2:
Blockstelle mit 300-Schild, der Stein zeigt 255,2.
Welche Bedeutung haben die Tafeln?
Gruß
Olga Bandelowa
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:07:06:11:39:10.
geschrieben von: ehemaliger Nutzer
Datum: 06.07.21 11:50
Mahlzeit,
Das ist die Nummer der Blockstelle , sprich Blockstelle (xx) in km (xxx.xx). Diese Nummerierung wurde zusätzlich zur Örtlichkeit der Blockstelle angewendet. Die höchste Blockstellennummer hatte ich auf einem Bild aus dem zweiten Weltkrieg gesehen - Blockstelle 1374 bei Kiew ...
Wurde denn am Streckenbeginn, also bei 0,0 km, auch mit dem Benummern der Blockstellen begonnen? Trug also die erste Blockstelle eine Eins an der Außenwand? Ich wundere mich aber, wie schon nach 250 Kilometern die 300ste Blockstelle gezählt werden konnte. Oder lag der Aufzählung ein anderes System zugrunde?
Gruß
Olga Bandelowa
Hallo Olga,
das war von Bahnverwaltung zu Bahnverwaltung völlig unterschiedlich gehandhabt. In der Regel wurden aber Blockstellen mit Namen einer in der Nähe liegenden Ortschaft oder eines geographischen Punkts benannt.
Was durchgezählt wurde, waren die Bahnwärter- und Schrankenposten, aber da gab es genau so verschiedene Systeme, einerseits eine Zählung 1 bis x, andererseits eine Bezeichnung nach den Streckenkilometern.
Wenn das von 1 hochgezählt wurde, gelangte man auf einer langen Strecke schon einmal in den dreistelligen Bereich.
Viele Grüsse von Mark
P.S. Ich habe mir gerade einmal die verlinkten Bilder angesehen, beim ersten siehst Du deutlich die Bezeichnung der Blockstelle. Da es sich dabei gleichzeitig um Schrankenwärterposten gehandelt hat, sind die Blockstellen auch in diese Zählung mit einbezogen. Man müsste nun wissen, um welche Strecken es sich handelt respektive von welchen Bahnverwaltungen sie erbaut wurden und dann käme man in der Angelegenheit weiter.
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:07:06:12:39:23.
geschrieben von: ehemaliger Nutzer
Datum: 06.07.21 12:38
Mahlzeit,
Vom Grundsatz her ja, es sollte dabei nicht übersehen werden, das es viele Blockstellen und andere Posten nicht mehr gibt.
Siehe auf der preussischen Ostbahn, Posten 1 war an der Warschauer Strasse und dann zählte es aufwärts in Richtung Osten, Posten 3 war in Biesdorf, Posten 10 in Neuenhagen bei Berlin ... usw.
Hallo zusammen,
gerdboehmer schrieb:
Mahlzeit,
Vom Grundsatz her ja, es sollte dabei nicht übersehen werden, das es viele Blockstellen und andere Posten nicht mehr gibt.
Siehe auf der preussischen Ostbahn, Posten 1 war an der Warschauer Strasse und dann zählte es aufwärts in Richtung Osten, Posten 3 war in Biesdorf, Posten 10 in Neuenhagen bei Berlin ... usw.
genau. In diesem Punkt helfen manchmal topographische Karten aus dem 19. bzw. frühen 20. Jahrhundert weiter, in denen die entsprechenden Posten eingezeichnet sind.
Man darf auch nicht vergessen, dass in die Zählung bei manchen Bahnverwaltungen auch Fahrdienstleiter- bzw. Wärterstellwerke, die einen Bahnübergang bedienten, mit einbezogen waren, so war es beispielsweise bei der KWStE.
Viele Grüsse von Mark
geschrieben von: V 100 098
Datum: 06.07.21 13:11
Hallo,
* der Posten / Bk 96 (Kb) lag an der Lehrter Bahn (Strecke 6107) im Km 121,1 zwischen Vinzelberg und Uchtspringe. Dort liegen aber keine Gleise mehr, die Strecke wurde im Bereich verlegt.
* die Blockstelle Sachsenwald liegt an der Strecke 6100 (Berlin - Hamburg) am km 255,2 zwischen den Stationen Schwarzenbek und Friedrichsruh.
Viele Grüße
V 100 098
Hallo V 100,
V 100 098 schrieb:
Hallo,
* der Posten / Bk 96 (Kb) lag an der Lehrter Bahn (Strecke 6107) im Km 121,1 zwischen Vinzelberg und Uchtspringe. Dort liegen aber keine Gleise mehr, die Strecke wurde im Bereich verlegt.
* die Blockstelle Sachsenwald liegt an der Strecke 6100 (Berlin - Hamburg) am km 255,2 zwischen den Stationen Schwarzenbek und Friedrichsruh.
Viele Grüße
V 100 098
danke, also liegt in beiden Fällen eine aufsteigende Zählung von 1 bis x vor, die nichts mit der Kilometrierung zu tun hat. Die Nummern 96 bzw. 300 legen nahe, dass ab km 0 aufwärts gezählt wurde.
Viele Grüsse von Mark
Hallo in die Runde,
auch ich gehe davon aus, dass Wegübergänge mit Schrankenposten gezählt wurden. Beide Beispielfotos sind ja auch Schrankenposten. Die Vielzahl von Bahnübergängen waren ein Tribut der Bahngesellschaft an die ehemaligen Landbesitzer und Bauern, deren Felder beim Bahnbau durchschnitten wurden. Um die Möglichkeit, auf die andere Seite zu gelangen, wurden Wegübergänge eingerichtet. Später, als der Eisenbahnverkehr und damit die Belegung der Strecke zugenommen hatte, richtete man diesen Stellen Blockstellen ein. Somit konnten auf einem langen Streckenabschnitt zwei Züge pro Richtung unterwegs sein.
Gruß Karl
Hallo zusammen,
diese beiden Blockstelle standen an der Main-Neckar-Bahn ( Frankfurt am Main - Heidelberg/Mannheim). An die Anschriften erinnere ich mich noch heute.
Blockstelle Malchen ist auch im Film "Lokführer Henschel" kurz zu sehen.
Gruß aus Pampanga
Horst
Dampffrosch schrieb:
diese beiden Blockstelle standen an der Main-Neckar-Bahn ( Frankfurt am Main - Heidelberg/Mannheim). An die Anschriften erinnere ich mich noch heute.
Welche beiden Blockstellen?
Gruß
Olga Bandelowa
Olga Bandelowa schrieb:
Dampffrosch schrieb:
diese beiden Blockstelle standen an der Main-Neckar-Bahn ( Frankfurt am Main - Heidelberg/Mannheim). An die Anschriften erinnere ich mich noch heute.
Welche beiden Blockstellen?
Hallo Olga,
Blockstelle "Malchen" stand zwischen Bickenbach und Darmstadt-Eberstadt
Blockstelle "Tanne" stand zwischen Darmstadt-Eberstadt und Darmstadt Süd.
Gruß
Horst
geschrieben von: Lalu
Datum: 06.07.21 16:23
Hallo,
bei Einführung der Bezeichnung gab es i.d.R. die elektrische Streckentelegrafie noch nicht. Und jeder Wärter hatte seinen Bereich noch „per Fuß“ unter Kontrolle. Und überwiegend noch per Sichtverbindung. Auf einigen diesen „unterbezahlten“ Posten mit teilweise Landwirtschaft im Nebenerwerb als Bestandteil der Entlohnung war der Dienst schon sehr eintönig. Die Nummerierung der Posten verläuft mit den Streckenkilometern steigend. Entspricht aber nicht der Streckenkilometrierung. Interessante Einblicke gibt diese Zusammenfassung: [
www.schrankenposten.de]
Grüße,
Lalu
Hallo Lalu
Lalu schrieb:
Entspricht aber nicht der Streckenkilometrierung.
in den gezeigten Beispielen im Ausgangsposting nicht, aber es gab durchaus bei manchen Bahnverwaltungen und in manchen Regionen die Praxis, die Posten nach den jeweiligen Streckenkilometern zu bezeichnen.
Viele Grüsse von Mark
geschrieben von: Lalu
Datum: 06.07.21 16:52
Hallo,
den Posten nach dem Streckenkilometer zu bezeichnen kam erst später auf. Und ist heute immer noch die gängige Praxis.
Grüße,
Lalu
In Österreich ist es derzeit so, dass die Blockposten jeweils von einem Bahnhof zum nächsten durchnummeriert werden; dann beginnt die Zählung von neuem.
Beispiel auf der Südbahn:
Bahnhof Baden Frachtenbahnhof = Personenverkehrspunkt Pfaffstätten
Block Baden 1 (bei der Hst. Baden Pbf)
Block Baden 2 (beim Bahnübergang hinter der Molkerei)
Bahnhof Bad Vöslau
Block Bad Vöslau 1 (vor der Hst Kottingbrunn)
Bahnhof Leobersdorf
geschrieben von: EDK 1000
Datum: 06.07.21 19:25
Zaubermark schrieb:
Zitat:
... in den gezeigten Beispielen im Ausgangsposting nicht, aber es gab durchaus bei manchen Bahnverwaltungen und in manchen Regionen die Praxis, die Posten nach den jeweiligen Streckenkilometern zu bezeichnen ...
Bei den FS ist das ganz pragmatisch gehandhabt, Kilometerangabe, metergenau, z.B. Posto Blocco km 123,456
geschrieben von: Lalu
Datum: 06.07.21 21:18
Hallo,
ich bin jetzt kein Kenner der detaillierten Eisenbahngeschichte Italiens. Aber wenn ich mir Aufnahmen aus dem Bereich der FS ansehe, so erkenne ich auch dort eine offenbar von der Streckenkilometrierung unabhängige Nummerierung der Blockstellen. Hier z.B. in einem Beitrag sichtbar der Posto di Blocco No.28. [
www.dokumentationszentrum-eisenbahnforschung.org]
Grüße,
Lalu
Ergänzung: Es mag aktuell nur noch die Kilometerangabe (wie bei bei den meisten BÜ in Deutschland) gelten, aber die ursprüngliche historische Variante ist eine durchgehende Nummerierung.
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:07:06:21:21:40.
geschrieben von: ludger K
Datum: 06.07.21 21:51
Posten 165 bei km 209 der Emslandstrecke in Rheine
Posten 160 am km 203,5 zwischen Mesum und Rheine
geschrieben von: wostei
Datum: 06.07.21 22:30
Mir ist eigentlich auch nur sofern die Posten ausschließlich mit Nummer bezeichnet wurden die Korrespondenz zur km-Bezeichnung bekannt. Z. B. ehem. (Schranken-)Posten 37 an der Strecke Siegburg - Overath - Dieringhausen - Olpe westlich des Bf Ründeroth bei km 37,3. Wie das allerdings bei mehreren Posten innerhalb eines km gehandhabt wurde kann ich auch nicht sagen. Der BÜ östlich Ründeroth (km 37,5) wurde vom Fdl Rf bedient, also ohne besondere Posten-Bezeichnung.
Da wird es wohl keine allgemeine Festlegung gegeben haben.
Der Kollege auf Posten 37 hielt sich meistens beim Fdl auf und marschierte nur zu dienstlichen Handlungen in seine Bude. Oder im Winter wenn er seinen Kanonenofen nachheizen musste. Das Brennholz dafür - neben der Dienst-Kohle - wurde oft vom Ladeschaffner aus dem Gepäckwagen geworfen falls sich mal wieder ein Baum auf die Strecke gelegt hatte und das im Packwagen mitgeführte Fichtenmoped aktiviert wurde. Die V100 hat damals solche Begegnungen ohne Probleme weggesteckt, die heutigen Plaste-Kisten leiden da mehr.
Wolfgang
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