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 04 - Historisches Forum 

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Hallo interessierte Eisenbahnfreunde,

Vor ein paar Wochen gingen in Mecklenbeck das Stellwerk "Mef" und in Bösensell das Stellwerk "Blf" außer Betrieb und wurden durch EStw ersetzt, die von dem EStw Dülmen aus ferngesteuert werden. Aus diesem Anlass gibt es jetzt eine Fortsetzung meines alten Beitrages von 2012 über die alten Stellwerke der Strecke Münster - Wanne-Eickel, den man hier findet: [www.drehscheibe-online.de]
Über die Bedeutung dieser Strecke muss man nicht viele Worte verlieren. Der Südast der alten Rollbahn Ruhrgebiet - Nordsee war und ist immer noch eine bedeutende Magistrale:

https://file1.hpage.com/008885/90/bilder/plan-mue.jpg

Fangen wir diesmal in Münster-Hbf an. Das derzeit aktive Stellwerk "Mf" ging 1985 in Betrieb, was für mich ein paar Jahre zu früh war, um die alten Stellwerke zu besuchen. Daher muss ich hier auf Sekundärquellen zurückgreifen, so auf einen Aufsatz in S&D von 1951 oder 52. Die Stellwerksanlagen in Münster wurden nach dem Krieg Anfang der 50-iger Jahre grundlegend modernisiert. Dabei wurden unter anderem zwei Stellwerke
der Bauart DrI in Betrieb genommen, nämlich das Fdl-Stellwerk "Mf" als reine Befehlsstelle und das Wärterstellwerk "Mo". Eine Übersicht über den Stand nach der Modernisierung mit den Stellwerken "Mf", "Mn", "Mo", "Mw", "Msw" und "Mso" gibt diese Skizze aus S&D:

https://file1.hpage.com/008885/90/bilder/plan-muenster.jpg

1983 war ich schon einmal kurz in Münster und konnte da 110 201-1 fotografieren:

https://file1.hpage.com/008885/90/bilder/83032224.jpg

Da stehen noch die Lichtisgnale der alten Bauart mit eigenem Signalschirm für die Rangiersignale. Aber die Signale für das neue "Mf" stehen auch schon ... Nach meiner Erinnerung standen damals im Hbf überall schon Lichtsignale, während auf dem Plan nur im Bezirk von "Mo" solche standen. Wurde da irgendwann mal etwas umgebaut?
Bei "Mo" wurde aufgrund nicht vorhandener Finanzmittel auf eine vollständige Isolierung der Gleise und Weichen verzichtet und diese nur auf den durchgehenden Hauptgleisen und den wichtigsten Weichen eingebaut, so dass der Blick aus dem Fenster für den Wärter unverzichtbar war.
Hier noch drei Beiträge im Hifo zu den Münsteraner Stellwerken:

[www.drehscheibe-online.de]

[www.drehscheibe-online.de]

Da waren mal Fotos von den alten Stellwerken bei, aber leider sind die inzwischen nicht mehr sichtbar. Vielleicht ließe sich da ja mal was dran ändern ...

Hier sind noch die Fotos dran:
[www.drehscheibe-online.de]

Das war der Stand der Dinge bis zur Inbetriebnahme von "Mf" am 21.04.1985.
Hier das Stellwerk von außen:

https://file1.hpage.com/008885/90/bilder/img_1913.jpg

Der ursprüngliche Ausbauzustand umfasste den Bahnhof Münster-Hbf und die ferngestellten Bahnöfe Geist und Nevinghoff. Im Laufe des Jahres 1993 kamen dann Hiltrup (mit der Abzw Lechtenberg und dem Bbf Kanal) und Rinkerode an der Strecke nach Hamm und Mecklenbeck und Bösensell an der Strecke nach Wanne-Eickel hinzu. Das war dann der Stand, als ich im August 1994 "Mf" besuchen konnte. Hier ein Foto der Stelltafel zu diesem Zeitpunkt:

https://file1.hpage.com/008885/90/bilder/94080519.jpg

und die Detailansicht:

https://file1.hpage.com/008885/90/bilder/mu___002.jpg

Zur Orientierung ein paar Hinweise: In etwas dunklerem grün oben links die eingleisige Nebenbahn von und nach Rheda, darunter die Strecke von und nach Osnabrück mit Sudmühle als nächstem Bahnhof. Darunter etwas heller der ferngestellte Bahnhof Nevinghof und die Strecke von und nach Greven und ganz unten die eingleisige Hauptbahn von und nach Gronau. Weiter rechts dann der Pbf und weiter nach rechts der Gbf. Jetzt wird es etwas
unübersichtlich: in hellgrün läuft die Hammer Strecke weiter nach rechts und überquert die Wanner Strecke. Da folgt dann der Abzw Lechtenberg und darüber der Betriebsbahnhof Kanal an der Güterzugumgehungsbahn, wo es oben eingleisig von und nach Sudmühle geht. Weiter nach rechts an der Strecke folgt dann Hiltrup und darunter Rinkerode. Nächster Bahnhof in der Richtung war dann Drensteinfurt. In etwas dunklerem grün gehalten ist
der ferngestellte Bahnhof Geist und die eingleisige Strecke nach Mecklenbeck. Weiter rechts folgt dann an der Strecke nach Wanne-Eickel der Bahnhof Mecklenbeck mit der Güterzugumgehung von und nach Kanal und auf der rechten Seite mündet die Strecke von und nach Coesfeld ein. Ganz rechts unten dann noch der ferngesteuerte Bahnhof Bösensell, da geht es dann 2-gleisig weiter von und nach Appelhüsen.

Die Verhältnisse im Hauptbahnhof sind recht beengt. Vor allem die Westseit (der hellgrüne Bereich) der Strecke Rheine - Hamm hat eigentlich zu wenig Gleise, da hier auch der gesamte Güterverkehr durch den Hbf rollen muss. Auf der Ostseite ist die Lage nicht ganz so angespannt, weil der Güterverkehr über die Güterzugumfahrung von Sudmühle über Bbf Kanal nach Abzw Lechtenberg bzw Mecklenbeck oder analog in Gegenrichtung
geführt werden kann und damit nicht den Hbf belastet.

2002 kam dann noch der Bahnhof Greven mit dem ferngestellten Bahnhof Reckenfeld auf die Stelltafel, die damit auch an der Grenze ihrer Möglichkeiten angelagt war. Vielleicht mal eine Frage an die Spezialisten: gibt es eigentlich eine maximal Anzahl ferngestellter bzw ferngesteuerter Bahnhöfe bei einem Stellwerk? Das Personal auf "Mf" sprach davon, dass die Grenze (10 sogenannte Anschaltbereiche) bei
"Mf" erreicht sei.

Im Zusammenhang mit dem Zugunglück von Bad Aibling wurde ja über fehlende Erlaubnisfelder und -melder in Fernstellbereichen diskutiert. In Münster waren diese vorhanden, wie man, wenn man sich die Stelltafel runterlädt und aus der Nähe betrachtet, auf den 3 Streckengleisen zwischen Münster-Hbf und Geist erkennen kann.

Kommen wir zu Mecklenbeck. Als ich 1990 nach Münster zog, wurde "Mef" noch örtlich bedient und ich erhielt zutritt. Das Stellwerk von außen:

https://file1.hpage.com/008885/90/bilder/90110104.jpg

Als die Fernsteuerung fertig war, wurde "Mef" obenrum zugemauert.

Der Arbeitsplatz des Fdl mit dem schönen, kompakten Sp-DrL30-Stelltisch auf "Mef":

https://file1.hpage.com/008885/90/bilder/90081832.jpg

und aus der Nähe:

https://file1.hpage.com/008885/90/bilder/me___001.jpg

Da spare ich mir mal die Erläuterungen. Das findet sich alles auf der "Mf"-Stelltafel wieder. In Mecklenbeck wurden im laufe der Jahre auch einige Weichen ausgebaut, die hier noch vorhanden sind: Die Verbindung von Gleis 706 nach Münster-Hbf wurde ausgebaut, so dass aus diesem Gleis nur noch nach Kanal ausgefahren werden konnte, und die Verbindung von Gleis 704 nach 703 wurde ebenfalls entfernt.
In einem der verlinkten Beiträge ist ein Foto aufgeführt, dass ich hier nochmal direkt einstelle:

https://file1.hpage.com/008885/90/bilder/40300-26svwe10.jpg

Es zeigt ein Ausfahrsignal an der Strecke von und nach Coesfeld, das es 1991 nicht mehr gab. Kann da vielleicht jemand mehr zu sagen? Bis 1990 gab es in Mecklenbeck schon einmal Personenverkehr. Die beiden Bahnsteige befanden sich aber an der Hauptbahn und wurden im Laufe der nächsten Jahre außer Betrieb genommen. Aber in ein paar Tagen gibt es ja wieder einen aktiven Bahnsteig an der Coesfelder Strecke.
Ein Blick vom Stellwerk auf den Bahnübergang an der Coesfelder Strecke:

https://file1.hpage.com/008885/90/bilder/90081836.jpg

Auch "Blf" in Bösensell konnte ich vor der Fernsteuerung noch besuchen:

https://file1.hpage.com/008885/90/bilder/91031403.jpg

Der kleine Stelltisch auf "Blf":

https://file1.hpage.com/008885/90/bilder/91031406.jpg

und aus der Nähe:

https://file1.hpage.com/008885/90/bilder/bo___001.jpg

Links von und nach Appelhülsen, rechts von und nach Mecklenbeck.
Das Fdl auf "Blf" erwähnte 1991 ein 3. Bahnhofsgleis in Bösensell, das zurückgebaut wurde. Kann das jemand bestätigen oder hat nähere Daten dazu?
Gleiswechselbetrieb sieht man als außenstehender Eisenbahnfreund ja eher selten, drum hier mal eine Aufnahme aus Bösensell:

https://file1.hpage.com/008885/90/bilder/img_4476.jpg

Die weiteren Stellwerke von Appelhülsen bis Haltern werden hier vorgestellt:

[www.drehscheibe-online.de]

Es folgt weiter auf dem Weg nach Wanne Eickel der Bahnhof Marl-Sinsen. Das dortige Stellwerk "Sif" wurde trotz des schon fortgeschrittenen Alters (IB 1976) nicht ersetzte, sondern über eine Anpassung von dem EStw Dülmen aus fernbedient. 1994 konnte ich das Stellwerk besuchen:

https://file1.hpage.com/008885/90/bilder/92030517.jpg

Der Stelltisch auf "Sif":

https://file1.hpage.com/008885/90/bilder/94012918.jpg

Die Detailansicht spare ich mir mal.

In Marl-Sinsen sorgten mehrere große Industriebetriebe für ein erhebliches Güteraufkommen.

Weiter geht es nach Recklinghausen-Hbf zu dem dortigen Stellwerk "Rhf":

https://file1.hpage.com/008885/90/bilder/95031923.jpg

Der Stelltisch auf "Rhf"

https://file1.hpage.com/008885/90/bilder/95031809.jpg

Hier gibt es eine Detailansicht:

https://file1.hpage.com/008885/90/bilder/re_hb001.jpg


Links oben geht es auf zwei Gleisen von und nach Recklinghausen-Süd, darunter die beiden Verbindungsstrecken von und nach Recklinghausen-Ost. Wie es da weitergeht, kann man in diesem alten Beitrag sehen: [www.drehscheibe-online.de]
In der Mitte dann die Bahnsteiggleise und die Güterzuggleise und rechts geht es von und nach Marl-Sinsen.
Noch ein Foto für die Sammlung besonderer Signale:

https://file1.hpage.com/008885/90/bilder/95072529.jpg

Um das Signal P4 trotz des Bahnsteigdaches weit genug sehen zu können, musste es sehr niedrig ausgeführt werden. Das weiß-rote-weiße Signalschild musste auch zu sehen sein, deshalb war da kein Platz mehr für das Bezeichnungsschild, das an der Stelle des Ersatzsignals eingebaut wurde. Das wiederum wanderte hoch an den Hauptsignalschirm, wo es das Sh1-Signal verdrängte, das seinerseits nun an einem eigenen Schirm unterhalb des Bahnsteigdaches aufgehängt wurde. Und dort gab es für das Zs3 auch noch Platz ...


Nach meinen Unterlagen ging "Rhf" im Jahre 1969 in Betrieb.

Zum Abschluss erreichen wir dann Recklinghausen-Süd. Dort regelt "Rsf" den Betrieb:

https://file1.hpage.com/008885/90/bilder/img_4652.jpg

Der Stelltisch auf "Rsf" 1991:

https://file1.hpage.com/008885/90/bilder/91032013.jpg

und die Detailaufnahme aus dem Jahr 2007:

https://file1.hpage.com/008885/90/bilder/re_su001.jpg

Unten links auf dem Stelltisch die ferngestellte Abzw Baukau. Unten fahren Güterzüge von und nach Wanne-Eickel-Rbf, da landet man auf der Ostseite bei Stellwerk "Wof". Die beiden Gleise darüber führen nach Wanne-Eickel-Pbf. Das obere Gleis führt zur Abzw Wanne - Unser Fritz und weiter nach Gelsenkirchen-Bismark. Von der Abzw Baukau geht es rechts weiter nach Recklinghausen-Süd, die beiden Gleise tauchen ganz oben links auf dem
Stelltisch wieder auf. Darunter die eingleisige Strecke von und nach Herne. Rechts dann der Bahnhof Recklinghausen-Süd mit den Bahnsteigen und dem Güterzuggleisen und rechts geht es dann 2-gleisig von und nach Recklinghausen-Hbf und darunter 1-gleisig von und nach Recklinghausen-Ost. Auf dem Stelltisch herrscht ja gerade auch Hochbetrieb ...
Bei Vergleich 1991 zu 2007 gibt es auch ein paar Unterschiede: Die Zugnummernmeldeanlage wurde erneuert und das oberste Gleis auf dem Stelltisch wurde entfernt.
Nach den Unterlagen auf dem Stellwerk ging "Rsf" am 8.3.1970 in Betrieb.
Auch "Rhf" und "Rsf" sind beide noch vorhanden und in Betrieb, die Relaisanlagen werden aber seit 1999 vom EStw Dülmen aus bedient. Anscheinend lohnte es sich noch, die damals ja auch schon 30 Jahre alten Stellwerke an die EStw-Technik anzupassen. Wird so etwas eigentlich heute auch noch gemacht?
Damit hätten wir diese Strecke dann stellwerksmäßig komplett durch.
Weitere Stellwerksbeiträge finden sich in diesem Verzeichnis: [www.drehscheibe-online.de]

Gruß von Kay!



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:12:01:22:43:33.
ayshanancy schrieb:
In einem der verlinkten Beiträge ist ein Foto aufgeführt, dass ich hier nochmal direkt einstelle:

Es zeigt ein Ausfahrsignal an der Strecke von und nach Coesfeld, das es 1991 nicht mehr gab. Kann da vielleicht jemand mehr zu sagen? Bis 1990 gab es in Mecklenbeck schon einmal Personenverkehr. Die beiden Bahnsteige befanden sich aber an der Hauptbahn und wurden im Laufe der nächsten Jahre außer Betrieb genommen. Aber in ein paar Tagen gibt es ja wieder einen aktiven Bahnsteig an der Coesfelder Strecke.

Dazu etwas Spekulatius von mir:

Im Luftbild sieht man etwas weiter westlich nahe dem Einfahrsignal einen Gleismagnet für Züge Richtung Coesfeld, und möglicherweise ein Signal daneben:

Mecklenbeck-A.jpg

Es könnte zum nächstliegenden BÜ Weseler Straße gehören, der 1976 von Schrankenposten 4 auf Lo 1H/57 umgebaut wurde. Für den Lokführer muß es also ein BÜ-Signal geben.

Zum anderen gab es auch Bahnsteige an der Coesfelder Strecke. 1963 wurde dort (und in Geist) gehalten. Der Bahnsteig lag unmittelbar östlich des BÜ, also jenseits des Ausfahrsignals Gleis 704 und 705.

Das abzweigende Anschlußgleis liegt übrigens heute noch im Unterholz, wenn auch ohne Weiche.

Gruß,
André Joost



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:12:01:19:46:16.
Kleine Berichtigung: von Abzw. Baukau führt die eingleisige Verbindung zum Abzw. Crange und erst im weiteren Verlauf nach Wanne-Unser Fritz.

Desweiteren führt die eingleisige Strecke ab Recklinghausen Süd zum Abzw. Herne-Rottbruch Hgn. Dort trifft sie mit der Strecke aus Gelsenkirchen-Bismarck zusammen und man kann dann auf Herne Hbf fahren, oder aber weiter in Richtung Bochum-Riemke.

Das aber nur als kleine Ergänzung.

Gruss Kabelcontainer, Tf bei Cargo, Railion, Railion Logistics, Schenker, Schenker Rail, Cargo 2.0


Die Bahn hat einen Wert von 120 Mrd. und Mehdorn will sie für 7 Mrd unbedingt an den Russen verkaufen. Warum wohl? Schon mal was von streikenden russischen Lokführern gehört? Die werden vorher erschossen und Ruhe ist!

Urban Priol




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:12:01:20:13:28.
Ein toller Beitrag mal wieder, der gleich noch ausführlich studiert wird.

Was mir bezüglich der Konzeptionierung alter Stellwerke immer wieder ins Auge fällt, wenn man sich zum Beispiel das Stellwerk Bösensell anschaut, denkt man : "Was für ein Bunker. Hier muss ja früher mal richtig was los gewesen sein". Dann trifft man im Inneren auf ein Stellpult, kaum größer als ne Tageszeitung. An anderen Orten hingegen gab es kleinere Gebäude mit ner 30ständigen Hebelbank und 20 Blockfeldern.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:12:02:09:34:38.

Zug 74794...

geschrieben von: DR01

Datum: 02.12.18 10:16

Besten Dank ;-)))

In Recklinghausen Hbf (Stellwerk Rhf) scheint Zug 74794 gerade eine "Schmirgelfahrt" zu machen...*gg*...


Gruß...Wolfgang

Re: Zug 74794...

geschrieben von: Kabelcontainer

Datum: 02.12.18 11:35

DR01 schrieb:
Besten Dank ;-)))

In Recklinghausen Hbf (Stellwerk Rhf) scheint Zug 74794 gerade eine "Schmirgelfahrt" zu machen...*gg*...


Gruß...Wolfgang


Der Zug kommt aus Richtung Abzw. Blumenthal von der Hamm-Osterfelder Strecke. Auch heute noch wird immer so durch den Bahnhof gefahren, so gut wie nie direkt am Bahnsteig entlang.

Gruss Kabelcontainer, Tf bei Cargo, Railion, Railion Logistics, Schenker, Schenker Rail, Cargo 2.0


Die Bahn hat einen Wert von 120 Mrd. und Mehdorn will sie für 7 Mrd unbedingt an den Russen verkaufen. Warum wohl? Schon mal was von streikenden russischen Lokführern gehört? Die werden vorher erschossen und Ruhe ist!

Urban Priol

Re: Alte Stellwerke zwischen Münster und Wanne-Eickel - Teil 2

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 02.12.18 11:59

Im Stellwerk Recklinghausen müssen die Fdl ja lange Arme gehabt haben, um eine Einfahrt von Marl-Sinsen ins oberste Gleis eingestellt zu bekommen :-)

Spannender Beitrag, danke dafür!

Viele Grüße
Florian Schulz
Betriebsbeobachter schrieb:
Ein toller Beitrag mal wieder, der gleich noch ausführlich studiert wird.

Was mir bezüglich der Konzeptionierung alter Stellwerke immer wieder ins Auge fällt, wenn man sich zum Beispiel das Stellwerk Bösensell anschaut, denkt man : "Was für ein Bunker. Hier muss ja früher mal richtig was los gewesen sein". Dann trifft man im Inneren auf ein Stellpult, kaum größer als ne Tageszeitung. An anderen Orten hingegen gab es kleinere Gebäude mit ner 30ständigen Hebelbank und 20 Blockfeldern.
Liegt vielleicht daran, dass bei Spurplanstellwerken der Relaisraum mehr Platz benötigt als das Stellpult. Bei Mechanik war es wohl andersherum.

Gruß,
Andre Joost
Einfach nur großartig! Das ist ein schönes 1. Advent-Geschenk!
Vielen Dank!
Herzliche Grüße
Emil
Nee, muss er nicht. Da gibt es für jede Richtung ein Zwischentaste, wo der Fdl umgreifen kann. Die beiden befinden sich zwischen dem 2 und 3 Gleis von oben.
Zu der Zeit legte man noch Wert darauf, dass der Fdl seinen Bezirk so weit wie möglich überblicken konnte. Da konnte es schon helfen, wenn man hoch baute.

Re: Alte Stellwerke zwischen Münster und Wanne-Eickel - Teil 2

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 02.12.18 17:38

ayshanancy schrieb:
Nee, muss er nicht. Da gibt es für jede Richtung ein Zwischentaste, wo der Fdl umgreifen kann. Die beiden befinden sich zwischen dem 2 und 3 Gleis von oben.
Jetzt sehe ich sie auch. Vielen Dank!

Viele Grüße
Florian Schulz

Bösensell

geschrieben von: Quadratschädel

Datum: 02.12.18 18:18

ayshanancy schrieb: "(…)Das Fdl auf "Blf" erwähnte 1991 ein 3. Bahnhofsgleis in Bösensell, das zurückgebaut wurde. Kann das jemand bestätigen oder hat nähere Daten dazu?(…)"

Dieses 3. Gleis dürfte westlich des Gleises Münster - Wanne-Eickel gelegen haben. Südlich des Bahnsteiges kann man hier aus dem Zugfenster eine verbreiterte Schotterschicht sehen.

Vielen Dank für diesen interessanten Beitrag.

Gruß
Detlev

Re: Bösensell

geschrieben von: Andre Joost

Datum: 02.12.18 19:11

Quadratschädel schrieb:
ayshanancy schrieb: "(…)Das Fdl auf "Blf" erwähnte 1991 ein 3. Bahnhofsgleis in Bösensell, das zurückgebaut wurde. Kann das jemand bestätigen oder hat nähere Daten dazu?(…)"

Dieses 3. Gleis dürfte westlich des Gleises Münster - Wanne-Eickel gelegen haben. Südlich des Bahnsteiges kann man hier aus dem Zugfenster eine verbreiterte Schotterschicht sehen.

Bei der Inbetriebnahme 1968 gab sogar vier Gleise:

[www.drehscheibe-online.de]

Ausfahrsignale N1 und N4 Richtung Bremen, und P2, P3 und P4 Richtung Wanne. Das beidseitig nutzbare Gleis 4 lag südlich der Hauptgleise (am Güterschuppen), Gleis 3 nördlich. Beide in Richtung Westen, bis zum ehemaligen Stellwerk Bw.

Hier ein Luftbildausschnitt von 1969 (Hansa Luftbild via Landesarchiv NRW):

BfBoesensell.jpg

Ds Stellwerk ist rechts der Straße, mit großem Schattenwurf.

Gruß,
Andre Joost
Andre Joost schrieb:
Betriebsbeobachter schrieb:
Ein toller Beitrag mal wieder, der gleich noch ausführlich studiert wird.

Was mir bezüglich der Konzeptionierung alter Stellwerke immer wieder ins Auge fällt, wenn man sich zum Beispiel das Stellwerk Bösensell anschaut, denkt man : "Was für ein Bunker. Hier muss ja früher mal richtig was los gewesen sein". Dann trifft man im Inneren auf ein Stellpult, kaum größer als ne Tageszeitung. An anderen Orten hingegen gab es kleinere Gebäude mit ner 30ständigen Hebelbank und 20 Blockfeldern.
Liegt vielleicht daran, dass bei Spurplanstellwerken der Relaisraum mehr Platz benötigt als das Stellpult. Bei Mechanik war es wohl andersherum.

Gruß,
Andre Joost
Spitzfindig gesagt, benötigen mechanische Stellwerke keinen Relaisraum sondern einen Spannwerksraum bzw-keller. Aber es gab auch immer mehr Anpassungen...
Übrigens ist mir die bombastische Größe der Stellwerksgebäude (am meisten: Bösensell) aufgefallen. Das kann nichts mit der Sicht auf den "Fahrwegprüfbezirk" zu tun gehabt haben, denn der war auf dem Stelltisch abgebildet. Womöglich waren direkt benachbarte Bahnübergänge einzusehen. Und das mit den Relaisräumen stimmt natürlich. Spurplanstellwerke brauch(t)en bis zu 60 Relais pro Stelleinheit.

Gruß
Mw

der sich natürlich recht herzlich bedankt für diese >> bombastische << Dokumentation!

Bei der Fülle des zu verarbeitenden Materials sind einzelne Fehler oder Unrichtigkeiten nicht gänzlich zu vermeiden (Kursbuch Deutsche Bundesbahn)
Hallo zusammen,
Herzlichen Dank für den interessanten Beitrag!
Im Zuge der Wieder Inbetriebnahme des Personenverkehr auf der WLE Strecke nach Sendenhorst, muß es wieder Aufrüstungen des Stellwerk MF geben, muss die Einfahrt in den Hbf mit Hauptsognal erfolgen. Derzeit stellt der Fdl ein Sh Signal, wenn die davor liegende Gleissperre aufgeschlossen und ihm dieses gemeldet wurde.
Ist diese Aufrüstung in dem Stellwerk noch möglich?
Gruß Rudi.
Moin Kay,
als direkter Anwohner* und Nutzer würde mich interessieren, von welchem Stellwerk aus die beiden Bahnübergänge BÜ Sternbusch und BÜ Galgenheide bedient werden. Kannst Du mir diese Frage bitte beantworten?
Gruß aus Münster-Geist,
HeinzH.

*Werlandstraße



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:12:02:21:14:46.
Der BÜ Sternbusch wird weiterhin vom Fahrdienstleiter Münster bedient, der BÜ Galgenheide seit Inbetriebnahme des ESTW Mecklenbeck durch den Fahrdienstleiter Dülmen.

Zu Münster und Mecklenbeck

geschrieben von: railroadwilli

Datum: 02.12.18 22:46

Moin,

Kay schrieb:

„Da stehen noch die Lichtisgnale der alten Bauart mit eigenem Signalschirm für die Rangiersignale. Aber die Signale für das neue "Mf" stehen auch schon ... Nach meiner Erinnerung standen damals im Hbf überall schon Lichtsignale, während auf dem Plan nur im Bezirk von "Mo" solche standen. Wurde da irgendwann mal etwas umgebaut?“

Ja, m.W. im Zuge der Elektrifizierung, die zum Fahrplanwechsel Sept. 1966 in Betrieb ging. Wie aus dem Plan von 1952 ersichtlich ist, gab es damals nur im Bezirk Mo Lichtsignale, und zwar die Zwischensignale N zur Ausfahrt vom Hbf Gleis 4 bis 9 nach Süden sowie Zwischensignale K zur Ausfahrt aus dem Gbf, Wanner Seite, nach Norden. Alle anderen Stellwerksbereiche hatten noch Formsignale.

Mit der Elektrifizierung fanden auch einige Umbauten des Gleisplans statt, so fiel u.a. das Stumpfgleis 1a am Südende des 1. Bahnsteigs weg, das für Fahrten von und nach Coesfeld genutzt worden war.

Auf dem Gleisplan von 1978, der mir vorliegt, ist die Situation wie folgt dargestellt: Formsignale gab es nur noch in den Stellwerksbezirken Mso und Msw, m.a.W. die Ausfahrsignale G aus dem Gbf, Hammer Seite, die Ausfahrsignale D aus dem Gbf, Wanner Seite, nach Süden sowie die Einfahrsignale aus der Gegenrichtung dieser Streckengleise. Alle anderen Einfahr-, Zwischen- und Ausfahrsignale waren nun Lichtsignale.

Aus alledem ergibt sich auch, daß im Hbf vor der Inbetriebnahme von Mf (neu) 1985 die Lichtsignale der Bauart aus Anfang der 50er Jahre nur am Südende der Gleise 4 bis 9 zu finden waren, wie eins auf Deinem Foto der 110 201 zu sehen ist.

https://abload.de/img/0304-01sshho2dve.jpg
Hier nochmal N6 und N7 im Bezirk Mo mit extra Signalschirmen für das Sperrsignal am Mast, ohne störende neue Signale daneben, 14.2.1981. N6 hat noch 3 Doppeloptiken untereinander. Besser geht‘s nicht, in dieser Richtung hat man immer Gegenlicht.

https://abload.de/img/112500doe2635mst12.3.2wcoe.jpg
Hier M3 im Bezirk Mw als neueres Hauptsperrsignal mit integriertem Sh 1, 12.3.1976.

Nun zu Mecklenbeck. Zu meinem Foto von der Ausfahrt Richtung Coesfeld - [www.drehscheibe-online.de] Bild 28 – schreibst Du:

„Es zeigt ein Ausfahrsignal an der Strecke von und nach Coesfeld, das es 1991 nicht mehr gab. Kann da vielleicht jemand mehr zu sagen? Bis 1990 gab es in Mecklenbeck schon einmal Personenverkehr. Die beiden Bahnsteige befanden sich aber an der Hauptbahn und wurden im Laufe der nächsten Jahre außer Betrieb genommen. Aber in ein paar Tagen gibt es ja wieder einen aktiven Bahnsteig an der Coesfelder Strecke.“

Neben den beiden Bahnsteigen der Hauptbahn gab es einen dritten in der Kurve des Coesfelder Gleises. Die Lage dieses Bahnsteigs sieht man im o.g. Beitrag auf Bild 26 und 36. Dieser Bahnsteig lag sozusagen außerhalb der eigentlichen Bahnhofsgleise.

Was das Signal auf Bild 28 angeht, so kann ich nur vermuten, daß einst eine Signalabhängigkeit mit dem BÜ Weseler Straße bestand. Ein haltender Zug Richtung Coesfeld verließt die Bahnhofsgleise und kam dann am Bahnsteig zum Halten. Ohne das zusätzliche Signal auf Bild 28 wären die Schließzeiten des BÜ relativ lang gewesen. Nach Aufgabe der Personenzughalte mußte der Einschaltpunkt für die durchfahrenden Züge zurückverlegt werden. Die Signalabhängigkeit zum BÜ wird nun offensichtlich mit dem Ausfahrsignal, das man auf Bild 35 sieht, hergestellt; unmittelbar hinter der Weiche am km 104,0 steht das BÜ-Überwachungssignal. Das zusätzliche Signal hinter dem Bahnsteig, Bild 28, war nun entbehrlich.

„Da waren mal Fotos von den alten Stellwerken bei, aber leider sind die inzwischen nicht mehr sichtbar. Vielleicht ließe sich da ja mal was dran ändern ...“

Ja, das wird, kommt Zeit, kommen die Bilder wieder. Ich muß allerdings einige Fotos erst wieder durch den Scanner jagen. Bei einem verbrecherischen Virenangriff auf meinen Computer vor 4 Jahren sind eine Menge Bilder verlustig gegangen.

Gruß
Willi

https://abload.de/img/2074-36sh200x122v7uq4.jpg

Fernsteuerung Dr Stellwerke

geschrieben von: Octeon

Datum: 02.12.18 22:59

Die Fernsteuerung der beiden Recklinghausener Stellwerke sowie Marl sind erst 2008-2010 in Betrieb gegangen. Kollegen aus meiner Ausbildungsgruppe waren dort noch 2007 zur Ausbildung.

Seiten: 1 2 All Angemeldet: -