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 04 - Historisches Forum 

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Liebe HiForianer,

heute schauen wir uns etwas am Übergabebahnhof Gelsenkirchen-Hugo um. Von dort habe ich in den letzten Folgen schon Bilder gezeigt.
Zum besseren Verständnis füge ich einen Kartenausschnitt aus dem Falk-Plan Ruhrgebiet von 1973 bei.

https://abload.de/img/karte_bismarck_2sblj4.gif

Vom Rbf Bismarck bzw. dem HP GE-Zoo verläuft die Strecke zunächst über den Rhein-Herne-Kanal und unter der Kurt-Schumacher-Brücke
hindurch (Karte blau bzw. rot). Ursprünlich verliefen Güter- und Personenzugstrecke parallel zueinander, daher auch die zwei
Einfahrsignale vor der Brücke. Wegen Bauarbeiten an der Brücke (?) wurde aber aktuell nur das rechte Gleis genutz, welches
vor den Einfahrsignalen auf das linke Gleis (ohne Weichenverbindung) umgeschwenkt wurde (siehe letzte Fotos).
Hinter dem Einfahrsignal wurde die Personenzugstrecke - Kursbuchstrecke 234 a - nach links ausgefädelt. Hier verkehrten
ungefähr im 1,5-Stundentakt Akkutriebwagen in der Relation Wanne-Eickel - GE-Zoo - GE-Buer-Süd - Dorsten - Borken (Foto 5),
allerdings auch Güterzüge (Karte rot). Es gab (zumindest bis Winterfahrplan 1969/70) sogar zwei Eilzugverbindungen zwischen
Düsseldorf bzw. Essen und Gronau! Die blaue Güterzugstrecke verlief geradeaus weiter bis zum Übergabebahnhof Hugo, wo die
Züge von und zur Zeche Hugo übergeben wurden. Ein Durchgangsgleis war jedoch den Zügen zum Güterbahnhof GE-Horst-Nord vorbehalten.
Diese Strecke unterquerte die Kursbuchstrecke 234a kurz nach der Ausfahrt aus Hugo (blau). Hier verkehrten überwiegend Kesselwagenzüge
zur Gelsenberg Benzin AG in Horst, aber auch Kohlenzüge von der Zeche Mathias Stinnes. Von Westen her war die Strecke zwischen
Oberhausen-Osterfeld und GE-Horst-Nord elektrifiziert. Die Anschlussstrecke zur Zeche Hugo ist gelb markiert.

Nun aber zu den Fotos - alle Aufnahmen zunächst vom 24.3.1977

Auf dieser Strecke sehen wir einen Kesselwagenzug von GE-Horst-Nord nach Bismarck, gezogen von 216 036.
Der Aufnahmestandort ist die Brücke der Strecke 234a. Auf Bild 2 erkennt man links im Hintergrund die Verbindung zur Zeche Hugo.

Bild 1
https://abload.de/img/317_02drzmb.gif

Bild 2
https://abload.de/img/317_03hiaq1.gif

In den beiden nächsten Fotos kommt 044 402 mit einem Zug aus leeren Omm-Wagen (für die Zeche Stinnes) aus dem Übergabehahnhof Hugo.

Bild 3
https://abload.de/img/317_05omyh2.gif

Im Hintergrund erkennt man Tanks der Gelsenberg Benzin AG. Rechts oben der Damm der KBS 234a.

Bild 4
https://abload.de/img/317_06lra0g.gif

Auf dieser kommt kurz darauf 516 618 als Nahverkehrszug von Borken nach Wanne-Eickel herangezuckelt.

Bild 5
https://abload.de/img/317_077azm3.gif

Kurze Zeit später rollt 044 402 Lz zurück nach Bismarck.

Bild 6
https://abload.de/img/317_08c0yvc.gif

Im nächsten Bild unterquert 044 209 mit einem Kohlenzug nach Bismarck die KBS 234a. Das Einfahrsignal (erkennbar
auf Bild 6) stand offenbar auf Halt, so dass der Zug eine kräftige Anfahrt hinlegen musste.

Bild 7
https://abload.de/img/317_096dyzt.gif

Bild 8
https://abload.de/img/317_12wfza5.gif

Bild 9
https://abload.de/img/317_15hzyt6.gif

Alle weiteren Bilder habe ich am 28.3.1977 geschossen.
Wieder sehen wir 044 402 mit einem Kohlenzug nach der Ausfahrt aus Hugo zwischen Kurt-Schumacher-Brücke und Kanalbrücke.

Bild 10
https://abload.de/img/317_24ewbw8.gif

Bild 11
https://abload.de/img/317_25j9luv.gif

Bild 12
https://abload.de/img/317_292slls.gif

Kurzzeitig sind wir nun an der östlichen Ausfahrt von Bismarck, wo 044 216 Lz ausfährt Richtung Wanne-Eickel.
Das Bw befindet sich rechts, links sehen wir das Anschlussgleis der Zeche Consolidation.

Bild 13
https://abload.de/img/317_30a3xim.gif

Hinterher! Und ich erwische die Lok nochmals am Abzweig Crange.

Bild 14
https://abload.de/img/317_31ydzcs.gif

Nun zurück zum Bahnhof Hugo. 044 216 hat einen Leerzug aus Fad-Wagen aus Wanne geholt, um ihn nach Hugo zu bringen.
Wir sehen das Gespann auf bzw. hinter der Kanalbrücke.

Bild 15
https://abload.de/img/317_327rx3e.gif

Bild 16
https://abload.de/img/317_33xnxm8.gif

und schließlich bei der Einfahrt nach Hugo.

Bild 17
https://abload.de/img/317_36k5bly.gif

Demnächst geht es in Farbe weiter!

Bis dahin grüßt
Volkmar



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2022:04:06:17:17:03.

Re: Volkis Bilder: Ruhrpott (22) Übergabebahnhof GE-Hugo 1977

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 28.03.17 13:15

Mahlzeit Volki! Na, bist Du Dir sicher was Du uns in der Einleitung erzählst? Besonders zum Textende kommen mir ernsthafte Zweifel, das die Bahnstrecke Osterfeld - Horst Nord elektrifiziert war. Denn, nun paß Obacht, ab 1974 hat die RAG den den Abschnitt Übf Hugo, Horst Nord, Anschlußweiche VEBA Öl, bis zur Stinnesweiche übernommen und elektrifiziert. So ganz fehlerfrei sind nun Deine Berichte leider nicht. Gruß Klaus

Re: Volkis Bilder: Ruhrpott (22) Übergabebahnhof GE-Hugo 1977

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 28.03.17 13:24

Volki, auch Bild 13 ist leider verkehrt beschriftet, das Anschlußgleis links im Bild geht zur Zeche Unser Fritz 1/4. Zur Zeche Consolidation geht's von dem Blickwinkel aus so quasi hinten links raus, am westlichen Ende vom Übergabebahnhof. Bei der Bildermenge kommt man schon etwas ins schwimmen. Gruß Klaus
lederhosenfan schrieb:

Mahlzeit Volki! Na, bist Du Dir sicher was Du uns in der Einleitung erzählst? Besonders zum Textende kommen mir ernsthafte Zweifel, das die Bahnstrecke Osterfeld - Horst Nord elektrifiziert war. Denn, nun paß Obacht, ab 1974 hat die RAG den den Abschnitt Übf Hugo, Horst Nord, Anschlußweiche VEBA Öl, bis zur Stinnesweiche übernommen und elektrifiziert. So ganz fehlerfrei sind nun Deine Berichte leider nicht. Gruß Klaus

Leider auch nicht richtig! Übernommen und elektrifiziert wurde von der RAG nur der Abschnitt Stinnes - Horst Nord. Sowohl der Anschluss Gelsenberg (später VEBA) als auch der Abschnitt Horst Nord - Hugo Übf verblieben bei der DB.

Re: Volkis Bilder: Ruhrpott (22) Übergabebahnhof GE-Hugo 1977

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 28.03.17 14:57

Hallo Reviermainzel! Das ist richtig, Gleismäßig blieb das Stück Horst Nord - Übf Hugo bei der DB. Die Fahrleitung war bei RAG. Somit ist auch die Lücke im Fahrdrahtnetz zwischen Übf Hugo und Ge. Bismarck nicht geschlossen worden.
Hallo Volkmar,

wieder ein klasse Beitrag von dir "mitten aus 'm Pott". Die Ecke habe ich noch aus späteren Zeiten gut in Erinnerung, haben meine Großeltern nur einen Steinwurf weit entfernt gewohnt. Immerhin die 221 durfte ich dort noch erleben.

Das auf der grünen Wiesen neu entstandene Industriegebiet an der Emscherstr. war ja über den Anschluß zum Rhein-Herne-Kanal angebunden. Hat die DB dort die Bedienfahrten durchgeführt?

Und weiß jemand wann die Anschlußkurve vom Bahnhof Buer-Süd an die Strecke nach Hugo außer Betrieb gegangen ist?

Passend dazu möchte ich noch diesen Film verlinken, den ich erst vor kurzem entdeckt habe und der eine Fahrt vom Hafen nach Hugo zeigt (schätzungsweise aus den 90er Jahren):
[www.youtube.com]

Grüße,
Björn



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:03:28:15:12:42.
Moin Volkmar,

da ich mich der Gegend nur sehr schlecht auskenne, habe ich mich weniger auf die Örtlichkeit als auf das Bildmaterial "gestürzt". Selbstverständlich waren auch die Diesellokbilder sehr willkommen. Vielen Dank!

Grüße aus Betzdorf
Bruno Georg
Danke, Volkmar, für diese weitere Brise "Ruhrpott-Dampf", die ich mir mit Interesse und Genuß wieder gönne! Dabei ist es aus meiner Sicht, unter dem Blickwinkel von außerhalb des Ruhrpotts, nicht so erheblich, ob Deine Erläuterungen bis ins letzte Detail zutreffen. Insider-Anmerkungen dazu sind dann zwar berechtigt, natürlich. Die hohe Bedeutung aber, die diesen im Wortlaut der vorstehenden Kommentaren teilweise beigemessen wird, ist heute, nach 40 Jahren, sicherlich zu hinterfragen.

Schöne Grüße aus dem (ehemaligen) nachbarlichen Aachener Revier -
Reinhard
Moin Volki,

HUGO: unvergessen! Vielen Dank für die Bilder und die Erinnerungen!

Ich war auch mal im Frühjahr 1977 dort, es war sehr frisch und so fragte ich beim Stellwerker nach, ob ich den Dampfzug (wohl 1800 t?) mit der 44er von dort oben betrachten dürfe.
Na klar, also rauf.

Unten standen ein paar Eisenbahnfans und warteten auf die Ausfahrt.
Die war nicht ohne, und der Stellwerker sagte - nachdem er die Ausfahrt gestellt hatte - in seinem regionalen Deutsch: "Getz lechta ord'lich Dampf auf, datt die da unten schööön ihrn Orgasmus kriiiegen..."
Wie Kumpel Tegtmeier: "Mensch bleiben! - also ährlich..."

Viele Grüße

Wolfgang

Mich interessiert vieles - und alles rund um das Bw Bestwig!





2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:03:29:11:39:18.
Ach,Volkmar,wat schön der Ruhrpott!
Damals jedenfalls,mit Kohle und den letzten Jumbo-Fahrten.
Herzlichen Dank für den starken Bericht!
Schönen Abend noch!
Olaf
Hallo,

danke für die neuerliche Portion Hugo. Ja, so wahr dat damals...

Am 28.3. zu der Ausfahrt der 044 216 mit dem "Holländer" war ich auch dort. Ich bin gespannt, wie es bei Dir weitergeht und ob ich Dir dort im Bild stand ;-)

Viele Grüße,
Matthias
Hallo Klaus,

nach 40 Jahren ist das Recherchieren manchmal nicht so einfach, und manchmal meint man es auch anders als man es schreibt.
Zunächst zu Bild 13: Du hast Recht: So wie ich es beschrieben habe, ist das Gleis vorne links tatsächlich der Anschluss
der Zeche Unser Fritz. Die Gleisharfe im Hintergrund mit Fad-Wagen führt aber auch zur Zeche Consolidation, und beiden gemeinsam
ist die sichtbare Verbindungsweiche zum Rbf Bismarck. Siehe auch hier: luftbilder.geoportal.ruhr
Zum elektrifizierten Bahnhof Horst-Nord haben sich ja schon andere Spezialisten geäußert. Nach meiner Erinnerung war Horst-Nord
elektrifiziert, und zwar mit Masten der DB. Auch der Anschluss in die Gelsenberg Benzin AG war elektrifiziert, wie man auf Bild 1 erkennt
(Gleis links von dem Dampfzug).

Bild 1
https://abload.de/img/306_258zbue.gif

Welche Zufahrt nach Horst-Nord elektrisch war, habe ich nicht recherchiert. Ich halte es nun aber durchaus für möglich, dass
dies über Bottrop-Süd - Essen-Karnap und von dort als Abzweig nach Norden entlang der Zeche Mathias Stinnes nach Horst-Nord möglich war.
Diese Strecke war nur ca. 1 km lang. Mit Sicherheit war aber die DB-Strecke von Horst-Nord über den Übergabebahnhof Hugo bis zum Rbf Bismarck
nicht elektrifiziert, zumindest nicht bis zum Ende des Dampfbetriebes. Jaja, das recherchieren ...

Gruß
Volkmar



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:03:28:23:23:32.
Hallo Volki

>Ich halte es nun aber durchaus für möglich, dass
>dies über Bottrop-Süd - Essen-Karnap und von dort als Abzweig nach Norden entlang der Zeche Mathias Stinnes nach Horst-Nord möglich war.
>Diese Strecke war nur ca. 1 km lang.

Diese Strecke kommt nicht infrage, die ist bereits 1954 stillgelegt worden. Auch eine Anschlußbahn von Norden existierte nicht mehr. Die Zeche Matthias Stinnes 1/2 und die Glaswerke Ruhr wurden nur noch von Karnap aus erreicht.

Re: Volkis Bilder: Ruhrpott (22) Übergabebahnhof GE-Hugo 1977

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 29.03.17 11:23

Mahlzeit Volki! Ja, der Anschluß zur Gelsenberg Benzin AG von Horst Nord zur Zeche Nordstern bestand aus einem einzelnen mit Fahrdraht überspanntem Gleis über das Werksgelände, welches die RAG Oberleitung hatte, wobei in der Mitte des Bahnhofs noch eine Trennstelle vorhanden war, welche mit Schwung durchfahren wurde. Ebenso herrschte dort ein absolutes Rauchverbot, auch für das Lokpersonal. Gruß Klaus
Mahlzeit Klaus!
An zwei Besonderheiten auf diesem Streckenabschnitt erinnere ich mich noch so dunkel, einmal die von dir erwähnte Trennstelle, wo bei ich heute nicht mehr sagen kann, wo sie sich befand, und daß man in eine "Zuglücke" kommen mußte, damit man überhaupt durch Horst Nord fahren konnte. Da gab es wohl in der Vergangenheit schon mal Ärger mit der DB. Aber das wirst du als BuHler besser wissen als ich, der ich ja nur "Vielbereisender" war.

Re: Volkis Bilder: Ruhrpott (22) Übergabebahnhof GE-Hugo 1977

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 29.03.17 12:10

Mahlzeit Roststab (Heinz)! Die Trennstelle lag so bis zum Ende der 80er, Anfang der 90ger Jahre unter einer Rohrbrücke, so mein ich mich dunkel zu erinnern, welche aber dann irgendwie verschwand und der Fahrdraht durchgängig gemacht worden ist. Also vom Ärger mit der DB ist mir persönlich nichts bekannt. Meistens waren es ja Leerzüge von der Kokerei Zollverein die über das Werksgelände weiter in Richtung Horst Nord gingen und die Vollzüge eben über die eigene Strecke über den Hafen Coelln Neuessen und Schurenbach zum Eichwinkel, wo auch die Strecke von Horst Nord und der Zeche Nordstern einmündete. Also Horst Nord war nahezu immer Durchfahrt gewesen, es sei denn, einer kam von der anderen Richtung. Gruß Klaus



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:03:29:12:10:44.